Fünf Jahre sind vergangen, seit Anwalt Joachim Vernau den Drahtziehern eines Mordkomplotts das Handwerk gelegt hat. Auch die gemeinsame Kanzlei mit seiner Ex-Partnerin Marie-Luise ist längst Geschichte. Bis ihn ein Hilferuf aus Polen erreicht: Jazek, der gemeinsame Freund aus längst vergangen Tagen und durchzechten Nächten, sitzt mit einer Mordanklage im Gefängnis und beteuert seine Unschuld. Gemeinsam mit Marie-Luise reist Vernau nach Landsberg an der Warthe. Versunkene Gräber auf einem alten Friedhof sind die erste Spur. Verlorene Briefe und vergessenes Leid ziehen Vernau immer weiter hinein in den Strudel der Ereignisse des Jahres 1946. Flucht und Vertreibung, Ende und Neuanfang – damals kreuzten sich die Schicksale von Tätern und Opfern, und Entsetzliches geschah. Doch erst Generationen später steigt das Grauen noch einmal aus dem Grab, und wer sich ihm entgegenstellt, muss sterben.
Elisabeth Herrmann ist eine der aufregendsten Stimmen unserer Zeit. Lebendig, abgründig, atmosphärisch – ihr Stil begeistert Krimileser seit der Veröffentlichung von Das Kindermädchen. (In der Verfilmung für das ZDF wird Jan Josef Liefers in der Hauptrolle zu sehen sein.) Mit Zeugin der Toten legt Elisabeth Herrmann nun einen Spannungsroman vor, der eine ganz ungewöhnliche Heldin vorstellt. Die Autorin lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
Das Buch ist sehr spannend. Es handelt von einem Anwalt, Joachim Vernau, dessen Freunde bzw. Bekannte als Mörder verdächtigt werden. Joachim kann es einfach nicht glauben und führt seine eigenen Ermittlungen durch!
Der Berliner Anwalt Joachim Vernau hat nach dem Ende ihrer Kanzleigemeinschaft seine Kollegin Marie-Louise aus den Augen verloren. Offenbar ist Marie-Louise in Schwierigkeiten; denn eine polnische Anwältin sucht Vernaus Hilfe, um Marie-Louise aufzuspüren. Suzanna wurde in Polen Vernaus altem Freund Jazek als Pflichtverteidigerin in einem Mordfall zur Seite gestellt. Suzannas Ermittlungen zeigen Vernau eine bisher unbekannte Seite Jazeks, der in seiner Heimat ein brachliegendes Weingut erworben hat. Ereignisse bei Kriegsende und der rätselhafte Tod eines wohlhabenden Deutschen in einem Berliner Altenheim stehen offenbar in Zusammenhang mit Jazeks aktuellen Problemen. Des Rätsels Lösung könnten Briefe sein, geschrieben von einem Deutschen, der die Vertreibung der Deutschen aus Polen in einem Versteck überstehen wollte. Sind Familienstreitigkeiten das Motiv für den Mord, der Jazek vorgeworfen wird, könnten es Vorgänge auf dem verfallenen Friedhof direkt neben Jazeks Grundstück sein oder alte Geschichten aus der Zeit von Enteignung und Vertreibung? Vernau spürt den Verknüpfungen nach und setzt dafür sogar seine Mutter und ihre exzentrische Lebensgefährtin als Hilfskräfte ein. Vernau trifft auch 70 Jahre nach Kriegsende noch auf ein gespanntes Verhältnis zwischen Deutschen und Polen.
Elisabeth Herrmanns Blick über die polnische Grenze hinaus hat mein Interesse an unserem östlichen Nachbarland auf jeden Fall geweckt. Eine Vielzahl glaubwürdiger Figuren zeigt die Folgen des Zweiten Weltkriegs aus deren unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Beziehung der ehemaligen und heutigen Grundbesitzer zu ihrer Scholle hat mich sehr nachdenklich gemacht. Leser dieses Bandes müssen keine ausdrücklichen Fans des Gespanns Hoffmann/Vernau sein, um sich von der spannenden Handlung und der Atmosphäre des verfallenden Weinguts fesseln zu lassen. Es empfiehlt sich, die Bände um Marie-Lousie und Joachim in chronologischer Reihenfolge zu lesen, um deren Entwicklung verfolgen zu können.
Wie immer ein toll gemachter Krimi von Elisabeth Herrmann. Den Plot muss ich nicht noch einmal erzählen, den gibt es in der Beschreibung. Er ist wie immer gut aufgebaut und die Story wird nach und nach klarer. Wie immer auch ein paar Formulierungen der Autorin, die ich etwas seltsam finde - einige der Beschreibungen... - aber der Stil ist wenigstens konsistent und wirkt dank der kreativen Vergleiche und generellen Beschreibungen sehr opulent. Auch ok. Die Figuren sind gut gezeichnet und alles ist in sich konsistent. Und dann noch etwas über die deutsch-polnische Geschichte. So habe ich es gern. :)
Sehr sympathische Charaktere und gut recherchierte, interessante Handlung. Da wandern auf jeden Fall noch einige Elisabeth Herrmann-Bücher auf meine Wunschliste!
Die Krimis Reihe um Joachim Vernau wirkt immer sehr leicht. Gerade in diesem Teil, in dem Vernau kurzentschlossen seine Mutter und ihre Freundin in die Ermittlungen einspannt. Aber man darf sich nicht täuschen lassen, hinter der scheinbaren Leichtigkeit steckt immer mehr, als man auf den ersten Blick vermutet.
Es wird hier einiges aus der Vergangenheit aufgearbeitet. Nicht nur Dinge, die im oder kurz nach dem Krieg geschehen sind. Sondern auch das, was sich in den letzten Jahren bei den Beteiligten ereignet hat und nicht aufgearbeitet wurde.
Die Autorin hat mich das ganze Buch über im Dunkeln gelassen. Das macht aber nichts, so bin ich gemeinsam mit dem Protagonisten auf die Lösung gekommen.
“Schattengrund” wurde nach einer tollen Lesung der Autorin meine erste Lektüre von Elisabeth Herrmann und die Neuerscheinung des Dezembers, “Versunkene Gräber”, wurde mein erster Joachim-Vernau-Roman.
Bei einem Treffen mit seinem Kollegen und Freund trifft der Berliner Anwalt Joachim Vernau eine polnische Anwältin, Zuzanna Makowska, die auf der Suche nach Vernaus ehemaliger Partnerin, Marie-Luise, ist.
Alles weist darauf hin, dass Marie-Luise zusammen mit ihrem und Vernaus gemeinsamen Freund Jacek Zielinski auf einem alten polnischen Friedhof einen Deutschen ermordet hat. Während Jacek in Untersuchungshaft sitzt, ist Marie-Luise scheinbar spurlos verschwunden. Keiner ahnt, welch alte und längst vergessene Wunden und Gefühle bei diesem Fall aufgerissen werden…
Da dies mein erster Kriminalroman aus der Joachim-Vernau-Reihe war, waren mir die Charaktere als auch die ganzen Zusammenhänge zwischen ihnen und auch frühere Handlungen nicht bekannt – dadurch habe ich zwar auf den ersten Seiten nicht alles sofort verstanden, aber trotzdem konnte ich mich recht schnell mit den Charakteren als auch mit derer gemeinsamer Geschichte auseinandersetzen. Während Joachim Vernau mir sofort recht sympathisch erschien, blieb mir Marie-Luise bis zum Ende ein Rätsel. Dafür mochte ich aber die polnische Anwältin, Zuzanna Makowska, von Beginn an, als sie Vernau als “Balwan” bezeichnete. Eine junge und alleinerziehende Mutter einer dreijährigen Tochter, die um keinen Preis der Welt zeigen will, wie unsicher sie eigentlich ist, gibt sich Zuzanna selbstbewusst und als taffe Anwältin aus. Um ihrer Tochter später eine aussichtsreiche Zukunft bieten zu können, arbeitet sie hart und nimmt es dafür in Kauf, viel zu pendeln und ihre kleine Alicja manchmal auch nur wenige Minuten täglich sehen zu können.
Ich bin wieder einmal beeindruckt, wie geschickt Elisabeth Herrmann hier eine sehr sorgfältig recherchierte Handlung aufbaut, mit vielen Ecken und Winkeln, Geheimnissen, Cliffhangern, und vielem mehr. Auch wenn die vielen Perspektiv-, Zeit- und Handlungswechsel verwirren können, so halten sie den Spannungsbogen die ganze Zeit über konstant aufrecht und führen am Ende zu einem aufregenden Finale und einer überraschenden Erkenntnis. Näher möchte ich auf die Handlung gar nicht eingehen, da ich nichts verraten möchte – ich denke, davon muss sich einfach jeder selbst überzeugen.
Die recht schwere Thematik – den Streit um das deutsche oder polnische Land, die Repatriierung – beziehungsweise die Umsetzung des Themas in einer fiktiven Handlung, aber auch der Umgang mit dem doch sehr heiklen Thema, hat die Autorin wahnsinnig gut gemeistert. Bei solchen Büchern ist es sehr leicht, von dem “richtigen” Weg abzukommen und sich als Autor auf die ein oder andere Seite zu stellen – das ist hier nicht geschehen. Ganz im Gegenteil: Elisabeth Herrmann hat großartige Vorarbeit geleistet, sehr gut recherchiert und auch die polnischen Sätze, Wörter und Namen alle perfekt verwendet. Leider ist das nur selten der Fall (in Büchern anderer Autoren). Besonders berührt hat mich die Danksagung der Autorin, die für mich am Ende der krönende Abschluss des Romans war.
Kurzum: mit “Versunkene Gräber” liefert Elisabeth Herrmann nicht nur einen guten Kriminalroman, sondern vor allem ein gutes Stück Geschichte, das zum Nachdenken anregt und den Leser nicht nur kurzweilig unterhält.
Einige Jahre sind vergangen, seit Anwalt Joachim Vernau den Drahtziehern eines Mordkomplotts das Handwerk gelegt hat. Auch die gemeinsame Kanzlei mit seiner Ex-Partnerin Marie-Luise ist längst Geschichte. Bis ihn ein Hilferuf aus Polen erreicht: Jazek, der gemeinsame Freund aus längst vergangen Tagen und durchzechten Nächten, sitzt mit einer Mordanklage im Gefängnis und beteuert seine Unschuld. Vernau ist entschlossen, Jazek zu helfen, und reist nach Polen. Versunkene Gräber auf einem alten Friedhof sind die erste Spur. Verlorene Briefe und vergessenes Leid ziehen Vernau immer weiter hinein in den Strudel der Ereignisse des Jahres 1945. Flucht und Vertreibung, Ende und Neuanfang - damals kreuzten sich die Schicksale von Tätern und Opfern, und Entsetzliches geschah. Doch erst Generationen später steigt das Grauen noch einmal aus dem Grab, und wer sich ihm entgegenstellt, muss sterben.
Meine Einschätzung: Dies ist mein zweiter Roman aus der Feder von Elisabeth Herrmann. Nach "Das Dorf der Mörder" ist ihr hier wieder ein wahres Glanzlicht gelungen.
Nach ersten Schwierigkeiten in den Roman rein zu kommen, las sich der Krimi wie nichts. Schnell erkannte ich die "alte" Autorin aus ihrem Roman, der uns miteinander "bekannt" machte *lach* und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Was nicht zu letzt an der Liebe von Fr. Herrmann zum Detail und verwinkelter Wegführung div. Charaktere liegt.
Und ich muss auch zugeben - ich als alte Reihenleserin - , dass man den Roman auch ohne Vorkenntnisse des 1. Falles von Joachim "Joe" Vernau - Die letzte Instanz - lesen kann.
Die Handlung selbst ist nach dem überwinden eines gewissen Punktes spannend, interessant und brisant. Und man wird unweigerlich mit der jüngeren Geschichte Deutschlands zur NaziZeit und den Beziehungen zu unseren Nachbarstaaten fast gezwungen und man wird nachdenklich. Und doch ist da auch der Gedanke: Nicht alle, die der Partei angehörten waren auch Nazis ... klingt das jetzt doof? Irgendwie schon - also nehmt es mir nicht krumm.
Mit geschicktem Spinnen von Fäden zieht die Autorin die Handlung zu einem engmaschigen Netz zusammen, dass auch die Charaktere enger zusammen rücken lässt und den Fokus der Verdächtigen verschieben lässt. So manche überraschende Wendung und so manches Ereignis ließ mich staunend zurück. Gefiel mir richtig gut!
Was die Charaktere betrifft mochte ich sie alle irgendwie. Vernau erscheint mir gelegentlich etwas chaotisch und doch steckt eine Methode dahinter und immer mal wieder erlaubt er uns einen Einblick auf den Anwalt in ihm *lach* Und auch sonst waren alle charakterstark und man schloss sie irgendwie ins Herz :) Ich bin schon auf einen neuen Roman von Elisabeth Herrmann gespannt. Auf jedenfall gehört sie jetzt zu meinen LieblingsKrimiAutorinnen :)
Mein Fazit: Trotz für mich schleppenden Start noch spannend und empfehlenswert geworden. 4 Sterne!
Polonia Polonia bezeichnet die im Ausland lebenden Polen und dazu gehörte auch Joachim Vernaus Kumpel der Automechaniker Jacek. Dieser ist schon vor etlichen Monaten zu seinem Vater nach Polen gezogen und er ist dabei einen alten Weinberg wieder zu bewirtschaften. Marie-Luise will mit Jacek eigentlich nichts mehr zu tun haben und deshalb fährt sie nach Polen, um ihm seine restlichen Sachen zu bringen. Vernau hat davon nichts mitbekommen, weil der Kontakt zu beiden irgendwie eingeschlafen ist. Umso überraschter und auch besorgter ist er als eine junge polnische Anwältin auftaucht und mitteilt, dass Jacek unter Mordverdacht im Gefängnis sitzt und Marie-Luise verschwunden ist. Sie hofft, dass Vernau sie zumindest über Marie-Luises Verbleib aufklären kann. Joachim Vernau begibt sich sofort auf die Suche nach seiner ehemaligen Weggefährtin und er will auch die Umstände um Jaceks Verhaftung aufklären, der im Leben keinen Mord begangen haben kann.
Flucht, Vertreibung, Umsiedelung - das gehört zur deutsch polnischen Geschichte. Ebenso wie viele Deutsche wurden auch die Polen entwurzelt und ohne Unterstützung zurückgelassen. Gerade die Polen mussten sich das fremde Gut aneignen, ohne hundertprozentig sicher sein zu können, dass es in ihrem Eigentum verbleibt. Auch heute zeigt dieser geschichtliche Hintergrund noch Auswirkungen wie Vernaus neuer Fall deutlich macht. Unterschwellig ist die Geschichte noch nicht verarbeitet, werden gegenseitig Ansprüche geltend gemacht, die alte Wunden wieder aufbrechen lassen. Marie-Luise gerät hier eher zufällig zwischen die Fronten. Vernau hat einige Mühe hinter die Dinge zu kommen, über die keiner sprechen will. Doch in seiner Sorge um seine Freunde bleibt er immer am Ball bis sich die Hinweise zu einem überraschenden Ganzen fügen.
Ein wenig dauert es bis dieser Fall sich rundet, doch sehr spannend und lehrreich, was die deutsch polnische Geschichte anbetrifft. Wenn man das Land, in dem man seitens der Eltern oder Großeltern selbst eine Art Wurzeln hat, bereits bereist hat, wird man sich viele Schilderungen der Autorin gut in Bilder umsetzen können und Joachim Vernaus Ermittlungen mit großem Interesse folgen.
Wer einmal anfängt, legt dieses Buch nicht mehr aus der Hand. Es beginnt ganz ungewöhnlich mit einem Brief von 1945, der von einem fahnenflüchtigen deutschen Soldat verfasst ist. Während des Lesens tauchen immer mehr dieser Briefe auf, die nicht so richtig in das Buch zu passen scheinen. Die Haupthandlung spielt nämlich in der heutigen Zeit: Joachim Vernau, ein relaitv erfolgloser Anwalt, erhält einen Hilferuf aus Polen: Sein früherer Freund sitzt in Untersuchungshaft und seine Freundin Marie-Luise wird wegen Mordverdacht mit internationalem Haftbefehl gesucht. Was nun beginnt, ist die spannende Suche nach der Wahrheit. Dabei werden nach und nach immer mehr Verstrickungen aufgedeckt, die bis zum Kriegsende 1945 zurückreichen und ihre Wurzeln in Polen haben. Aber nicht nur die Jagd nach dem Mörder geht unter die Haut: In diesem Buch wird die Geschichte von der Vertreibung und dem Leid nach Ende des Zweiten Weltkriegs erzählt, wie man sie nicht aus dem Geschichtsunterricht kennt. Schonungslos beschreibt die Autorin hier den unmenschlichen Umgang mit den Menschen nach Kriegsende - egal welcher Nationalität. Das hat mich beim Lesen sehr berührt. Die Spannung steigt von Seite zu Seite und bleibt bis zum Schluss auf einem sehr hohen Level. Die Sprache ist sehr gut und so lässt sich das Buch leicht lesen. Anfangs habe ich mir nur ein bisschen mit en polnischen Ortsnamen etwas schwer getan. Außerdem gibt es einige familiäre Verstrickungen, so dass ich auch etwas gebraucht habe, um mir zu merken, wer jetzt mit wem auf welche Weise verwandt ist. Dies zeigt aber, wie komplex und durchdacht dieser Krimi ist. Insgesamt ist das Buch ein toller Krimi ohne viel Blutvergießen, dafür mit sehr viel Emotionen! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
Mit den ersten Kapiteln habe ich mir noch sehr schwer getan. Vernau wirkte auf einmal recht unsympathisch und der ganze Plot war doch sehr verworren. Das war aber bald überstanden und ich war wieder gebannt. Wie in den vorherigen Bänden liegt auch hier das Motiv tief in der Vergangenheit begraben (hier der deutsch-polnischen) und Elisabeth Herrmann gelingt es einfach solche Themen aufzugreifen und steht dabei weder mit dem erhobenen Zeigefinger daneben noch beschönigt sie irgendetwas. Damals gab es Opfer, Täter und unzählige die ein bisschen von beidem waren. Erfreulich ist auch, dass Jaczek und Frau Huth (die Lebensabschnittsmitbewohnerin von Vernaus Mutter) die in den bisherigen Bänden ein bisschen sehr nahe am Klischee standen endlich ein bisschen mehr Tiefgang bekommen. All das war so gut gemacht das ich fast bereit gewesen wäre den holprigen Anfang zu vergessen und das Buch trotzdem mit 4-5 Sternen zu bewerten. Fast. Denn leider finden sich in dem Buch auch Dinge die ich so gar nicht ausstehen kann und über die ich bei einer sonst so guten Autorin doppelt enttäuscht bin. Zum einen der Wechsel zwischen erster und dritter Person. Der geht für mich gar nicht und bisher musste ich mich damit nur in schlechten Lokalkrimis und Selfpubs herumschlagen. Das andere ist ein Cliffhanger gegen Ende der unglaublich künstlich in die Länge gezogen wird. Beides sind Dinge die mich bei Büchern normal ganz schnell in die entgegengesetzte Richtung rennen lassen und die ich nicht einfach vergeben kann. Deswegen bleibt es dann doch bei 3-4 Sternen.
Die Geschichte selbst würde ich mal als durchschnittlichen Krimi bezeichnen. Man kann ihn gut lesen (bzw. in diesem Falle hören), auch wenn das Ende ein wenig überzogen scheint. Der Erzähler tat sich etwas schwer mit den polnischen Namen, aber das mache ich ihm nicht zum Vorwurf - er tut sein bestes, und kriegt es im Ganzen recht gut hin. Was ich allerdings als positiv empfunden habe, ist, daß Elisabeth Herrmann es tatsächlich schafft, über Ereignisse aus 1945 zu berichten, ohne die Schuld komplett wahlweise den Polen oder den Deutschen aufzubürden. Sie schafft es gut, die verschiedenen Sichtweisen darzustellen und zu zeigen, weshalb die normalen Menschen letztlich alle nur Opfer waren. Für diese nicht allzu häufige Darstellung gibt es den vierten Stern.
Eigentlich war ich ja ein bisschen skeptisch, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, aber dann fand ich das Buch von Anfang an (bzw. ab Seite 17, nachdem ich mich durch den "Vorspann" durchgelesen hatte) sehr gut und spannend geschrieben. Daran hat sich bisher auch nichts geändert (bin jetzt auf S. 126). - Natürlich hilft es, dass dies schon mein 3. Vernau-Krimi ist, insofern sind viele der Hauptfiguren inzwischen "alte Bekannte" und man interessiert sich von daher umso dafür, wie es ihnen weiter ergeht, aber ich denke, es ist in jedem Fall eine spannende Story
Ein sehr spannendes Buch! Ich hab es für wenig Geld gekauft und keine hohen Erwartung gehabt.. Ich wurde sehr positiv überrascht. Das Buch ist fesselnd und ich fand es so interessant. Es gab ein paar Stellen bei denen mein Herz wirklich schneller geschlagen hat, weil es einfach so gruselig und spannend war. Sehr empfehlenswert!
Spannende Geschichte, gute Erzählerin. Man lernt einiges über die jüngere deutsch-polnische Vergangenheit - und bekommt Lust, mal nach Polen zu reisen. Ich hoffe, der nächste Vernau-Band lässt nicht ganz so lange auf sich warten.
A good quality thriller that was very readable for me in German. An engaging and well crafted plot with a host of credible characters. I found the conclusion a little far fetched but it would translate into a great TV thriller.