Der Autor interpretiert die sprachlichen Bilder der Informatik als Metaphern und führt auf der Basis eines neuartigen Metaphernmodells die Leser durch mehrere Teilgebiete der Informatik, um die Facetten metaphorischen Wirkens aufzuzeigen.
Metaphern in der Informatik: Das Handbuch für den Versteckten Sprach-Treiber 1. Die Systemanalyse des unsichtbaren Codes Dieses Buch ist die akribische Systemanleitung für den verborgenen Metaphern-Prozessor unserer Sprache, ohne den die gesamte Informatik in einen Zustand reiner Unverständlichkeit abstürzen würde. Es beginnt mit einem philosophischen Problemaufriss und seziert die Metapher nicht nur als simplen Übertragungsprozess, sondern als komplexen Funktionsträger (1.7) und als zeitbestimmtes Element (1.9) – ein beinahe schon lyrischer Versuch, die willkürliche Natur von Begriffen wie „Speicher“ oder „Netzwerk“ in eine Formalisation für Künstliche Intelligenz (KI) zu zwingen. Die Autoren führen eine detaillierte Inhaltsanalyse durch, indem sie die Bedeutungen der Wortgruppe in ihrem üblichen wie ungewöhnlichen Kontext vergleichen. Dies ist die wissenschaftliche Entdeckung, dass die Fachsprache der Informatik im Grunde nur ein gigantischer Witz auf Kosten der Alltagssprache ist. 2. Der große Konflikt und die Debugging-Herausforderung Der wahre Höhepunkt ist die Enthüllung der metaphorischen Konfliktzonen. Einerseits kämpft die Disziplin mit der Formalisierung und der Versuchung, die menschliche Sprache in eine kalte Logik zu pressen. Andererseits muss man sich dem berühmten Plädoyer gegen Metaphern von Edsgar Dijkstra stellen, der wusste, dass Metaphern im Informatikunterricht so verführerisch wie gefährlich sind. Das Buch navigiert meisterhaft zwischen der syntaktischen Ebene von Programmiersprachen und den Kontrollstrukturen (6.3), beides Metaphern, die uns glauben machen, der Computer befolge Befehle, anstatt sie nur abzuarbeiten. Der Leser erkennt: Jeder Programmierer ist ein heimlicher Dichter, der seine Algorithmen in erzählerische Strukturen kleidet, während er sich gleichzeitig bemüht, die Regeln der formalen Logik einzuhalten. 3. Die Anthropomorphisierung des Desktops Die letzte große Erkenntnis mündet in der Mensch-Computer-Interaktion (MCI): Die Informatik funktioniert nur, weil sie uns permanent täuscht. Die Bildschirm-Metaphern – von „Desktop“ bis „Fenster“ – sind komplexe Simulationen, die das Unbegreifliche in eine nachvollziehbare, dreidimensionale Realität übersetzen. Die Krönung dieses Selbstbetrugs ist die anthropomorphisierende Metapher (7.4), bei der wir unsere Maschinen als denkfähige Partner betrachten – ein notwendiger philosophischer Fehler, um die Interaktion überhaupt erträglich zu machen. Dieses Buch ist somit der ultimative Spiegel: Es ist ein 300-seitiger Beweis dafür, dass der Computer nur dank unserer eigenen, unverbesserlichen Tendenz zur Projektion von Emotionen und Funktionen auf unbelebte Gegenstände funktioniert.