Wilhelm Uhde, der großbürgerliche Preuße, und Séraphine, eine einfache Französin, die von den Bewohnern ihres Dorfes verspottet und von den Kindern mit Dreck und Steinen beworfen wird, trennen Welten. Und doch hat das Schicksal sie zusammengeführt: den sensiblen Kunstsammler und seine tiefgläubige Putzfrau, die Bilder malt, seit ihr ein Engel des Herrn erschien. Viele Jahre und zwei Weltkriege später wird beider Leben verfilmt. Der Schauspieler, der im Film Uhde verkörpert, macht dabei eine seltsame Entdeckung, die ihn unversehens in den phantastischen Kosmos der Séraphine de Senlis katapultiert: in ein Leben hinter den Bildern und Gobelins eines vergessenen Schlosses der Picardie. Ulrich Tukur erzählt von der Macht der Malerei und der Magie der Musik. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch drei Jahrhunderte, in eine beunruhigende Welt zwischen Traum und Wirklichkeit.
Dieses Zitat aus der SZ ist hinten auf dem Einband abgedruckt und ist eine sehr akkurate Beschreibung der Ausdrucksweise des Autors: "Tukurs Sprache hat Patina, ja, sie sehnt sich nach Schönheit, Kultiviertheit, altem Glanz." Eigentlich ist dieser Schreibstil genau meins. Allerdings wirkt es in diesem Fall doch etwas gekünstelt und gewollt. Dazu kommt, dass es sehr viele (zum Teil verwirrende und verworrene) Erzählebenen gibt.
Die Geschichte an sich ist jedoch ganz nett und sehr kurzweilig. Empfehlenswert für Leser die Spaß and fantastischer (nicht im Sinne von grandios, sondern märchenhaft/ abenteuerlich) Literatur haben.
Dieses Buch ist angenehm anspruchsvoll und lädt dazu ein, nachzudenken, die Geschichte durchdringen zu wollen, Zusammenhänge zu finden, Geheimnisse zu lüften. Und die Sprache ist einfach perfekt. Wunderschöne, unerwartete, aber trotzdem hilfreiche Bilder. Die die Novelle bereichern und schmücken!
Wenn ich nicht wüsste, dass das Buch erst vor wenigen Jahren geschrieben wurde, hätte ich angenommen, es wäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfasst worden. Ulrich Tukur vermag es, den Stil dieser Zeit aufzugreifen und hat damit eine Novelle geschrieben, die mich sehr an die deutsche Literatur der 20er/30er Jahre erinnert. Es ist nicht einfach, der Geschichte zu folgen, doch macht das auch den Reiz des Buches aus. Was ist wahr und was nicht? Ich hatte das Gefühl, nach der Lektüre erst einmal auftauchen zu müssen und das ist für mich immer ein Zeichen, ein wirklich gutes Buch in der Hand zu haben!
Für mich fühlt es sich nach Beendigung des Buches so an, als sei ich soeben aus einem Traum aufgewacht, und hätte noch keine Zeit gehabt, Gefühle und Gedanken zu ordnen. Auf dieses Buch und seine Spielerei mit Fiktion und Realität muss man sich einzulassen wissen, erhält zur Belohnung aber definitiv eine tolle Abwechslung, Trotzdem war es auch schwierig für mich, den verschiedenen Erzählebenen zu folgen. Ob das an mir oder dem Buch lag, kann ich nicht objektiv beurteilen, aber ich traue es dem Buch schon zu, in einer gehobeneren Liga mitzuspielen.
Gute Grundidee, wirre Ausführung. Herr Tukur ist schwer bemüht, der Novelle eine Tiefe zu geben, scheitert aber leider. Und das Klischee der bildhübschen, männerbetörenden, aber eigentlich bösen Frau, die die armen leidenden Männer in den Selbstmord treibt ist doch arg überholt.
Anfangs war ich begeistert. Diese Sprache! Elegant, mit altertümlicher Grazie und Stil wie Schnitzler oder Hofmannsthal - gehoben, ohne dabei gestelzt zu klingen. Auch die Handlung nahm mich zu Beginn durchaus gefangen. Doch leider bringt Tukur mit zunehmendem Fortgang immer mehr verschiedene Erzählebenen ins Spiel, und die Story driftet zusehends ins völlig phantastische und absurde ab. Am Ende war ich kurz davor, den Protagonisten lächerlich zu finden. Schade, denn wie bereits erwähnt hätte der sprachliche Furor des Autors die Höchstwertung verdient.
Das gesamte Buch hat mich zu Beginn völlig umgehauen. Die Sprache ist virtuos gewählt und gibt schenkt der Geschichte eine Eleganz, die sich förmlich alleine zu tragen weiß. Ab irgendeinem Punkt jedoch, verliert sich die Geschichte in vielen vielen Ebenen, die mich als Leser aus der Geschichte herausgerissen haben. Mag sein, dass ich wohlmöglich nicht der geübteste und geduldigste Leser bin, jedoch habe ich mir am Ende Mühe geben müssen, es durchzulesen und daher kann ich leider nur 3 Sterne weitergeben.
Ein ganz besonderes Büchlein. Der Schreibstil ist ganz wunderbar und die verschiedenen Welten oder Ebenen , in denen die Geschichte spielt höchst faszinierend aber genau so verwirrend. Leider las ich das Buch ohne Seraphine gesehen zu haben. Dies werde ich versuchen nach zu holen. Da ohne diese Grundlage das Buch mehr gewollt als gekonnt auf mich wirkt. Da ich solche Spielereien mit Sprache wie Erzähl weisen mag schneidet es dennoch so gut ab.
Wunderbar verträumte kleine Geschichte. Man wird entführt in eine schöne Französische Gegend und während man sich in den Beschreibungen der Landschaften und Menschen verliert, wird man gleichzeitig dazu verleitet immer mehr sich über das Gewirr von Realität und Kunst und Einbildung den Kopf zu zerbrechen.
Magisch, Undurchsichtig, Nicht greifbar. Die Novelle begeistert mit einem Spiel aus Realität und Fantasie, dass man eingesogeb wird in eine Welt, die nicht schöner und verzauberter sein könnte. Die tiefe der Charaktere lässt etwas zu wünschen übrig. Als Beispiel einer Novelle für eine schöne, gemütliche Zeit jedoch absolut zu empfehlen.
Die Geschichte hat Potenzial. Die Idee ist wirklich spannend, die Umsetzung weniger. Die Charaktere haben keine Tiefe und der Schreibstil ist nicht ganz mein Fall. Außerdem waren es zu viele Charaktere, man hat irgendwann den Überblick verloren. Für zwischendurch aber durchaus unterhaltsam.
2 1/2 Sterne Eine kurzweilige, extrem verworrene Geschichte auf mehreren Erzählebenen. Es ist anstrengend das Buch zu lesen, aber es ist auf keinen Fall schlecht. Es wirkte nur etwas gekünstelt.
Die Spieluhr von Ulrich Tukur hat etwas sehr fantastisches gepaart mit viel mystery. Die Geschichte an sich fand ich zwar durchaus spannend, aber sie war an einigen Stellen auch sehr verwirrend.
Eine kleine, aber sehr feine Novelle aus der Feder des Schauspielers Ulrich Tukur. Er berichtet von Ereignissen im Zusammenhang mit einem Filmdreh, durch die er selber in eine Welt gerät, von der er sich nicht sicher ist, ob oder wo sie existiert. Nachdem der Regieassistent auf der Fahrt nach Paris vom Weg abkommt und ein fantatisches Schloss entdeckt, ist Tukur - bzw. der Erzähler - der einzige der Filmcrew, dem er sein Vertrauen schenkt und die ganze Geschichte erzählt. Nach dessen Selbstmord gerät der Erzähler selber in dieses Schloss und wird dabei in die Zeit des zweiten Weltkriegs katapultiert und für einen anderen gehalten. Eine gekonnt erzählte Geschichte, die Lust macht auf mehr von Ulrich Tukur.
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Geschrieben im Stile einer klassischen Novelle. Wundersam verspielt. Voller Tragik und Melancholie. Hier zeigt sich die wahre Gestalt des Schauspielers und des Schauspiels. Hier zeigt sich, warum es uns diese Spiegelwelt so faszinert. Wer möchte nicht Gaukler sein in der wunderbaren Welt der Illusionen. Kommen Sie, treten Sie ein. Vorhang auf...
... Zur Anreicherung des hintergründigen Wissens empfiehlt sich das malerische Filmportrait der Künslterin Séraphine. In den Hauptrollen der Autor selbst: Ulrich Tukur.
Seltsames Buch. Hätte ich nicht den Film "Séraphine" gesehen, durch den ich überhaupt auf diese Erzählung gestoßen bin, so wäre mir der Zugang zu diesem Text wahrscheinlich noch schwerer gefallen. Die Geschichte wirkte nicht organisch, in dem Sinne, dass sie mir viel zu holprig und verworren erzählt wurde. Nicht zu viele Bilder und Ideen in eine Novelle zu stopfen, wäre meiner Meinung nach besser gewesen; die Überladenheit habe ich als anstrengend empfunden.
3 stars mostly for the style of language, which I love. the story itself is nice and there are some scenes / images that stayed with me, but overall its not something i havent seen before. (after all, its a 19th century Phantastik revival in p much every aspect). i did not find it boring though, and it was certainly atmospheric.
Die benutzte Sprache ist wirklich schön und eine willkommene Abwechslung zu meinen sonstigen Büchern. Bei Beendigung des Buches scheint es, als wache man aus einem Traum auf, der sowohl verwirrend, als auch wunderschön und fantastisch war. Kritik übe ich nur im Bezug auf die Sprache aus, da es teilweise nach erzwungener Kultiviertheit klingt.
Die Erzählungen von Ulrich Tukur fand ich super. Leider hält die Novelle das nicht. Sehr bemüht und konstruiert erscheint mir das Erzählte. Und die eigentliche Geschichte kommt zu kurz.
Tukur wagt hier sehr viel, erzählt auf mehreren Ebenen. Allerdings bin ich generell kein Freund von Märchen und habe deshalb so meine Probleme mit dem Text.