Pensionswirtin Kassandra Voß dachte eigentlich, auf dem Fischland ginge es im November geruhsam zu. Tatsächlich sorgt zunächst auch nur das neu eröffnete Restaurant einer Star-Köchin für Wirbel – bis eines Nachts auf dem Hohen Ufer ein Mord geschieht. Wie sich sehr schnell herausstellt, hatte halb Wustrow ein Motiv, den Mann ins Jenseits zu befördern. Kassandra beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, und bringt Dinge ans Tageslicht, die besser verborgen geblieben wären …
Auf dem hohen Ufer bei Wustrow wird ein Mann erschossen aufgefunden. Bei dem Toten handelt es sich um den Bruder von Paul Freese, dem Freund von Pensionswirtin Kassandra Voß. Die Trauer hält sich nicht nur bei Paul Freese in Grenzen, sondern halb Wustrow hatte eine offene Rechnung mit dem Opfer. Damit ist Zahl der Verdächtigen hoch, aber ausgerechnet Kassandras Onkel wird als Hauptverdächtiger verhaftet. Spätestens jetzt werden Frau Voß und ihre Mitstreiter wieder detektivisch aktiv. Wie bereits im ersten Teil der Fischlandreihe decken Paul und Kassandra fast spielerisch die dunklen Geheimnisse der Wustrower auf, welche vom Opfer seit jeher als Druckmittel genutzt wurden. Je weiter sie in der Vergangenheit wühlen, desto düsterer wird es und auch Pauls Geschichte bietet einigen Sprengstoff. An sich ist der Plot nicht schlecht, aber die Geschichte wird seicht, verwässert und ist oft einfach sehr unrealistisch, gerade was die zufälligen Hinweise angeht. Da gibt es keine Steigerung zum ersten Teil. Positiv zu nennen ist der flüssige Schreibstil der Autorin und ihre spürbare Liebe zum Fischland, die sich in ihrer bildhaften Beschreibung der herrlichen Landschaft zeigt. Die bekannten Charaktere werden weiterentwickelt, man erfährt viel Neues, aber auch da wird unrealistisch übertrieben, weniger wäre hier mehr gewesen. Mich kann die Geschichte nicht mitreißen, die 3 Sterne gibt es hauptsächlich für das „Regional“ im „Regionalkrimi“.