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Platzspitzbaby

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Michelle Halbheers Mutter gehört der Platzspitz-Generation an; schwerst drogenabhängig vernachlässigte und gefährdete sie nicht nur sich selber, sondern auch ihr Kind. Michelle ist knapp zehn, als sich ihre Eltern scheiden lassen und sie in die Obhut ihrer heroin- und kokainabhängigen Mutter kommt. Die folgenden Jahre werden für das Mädchen derart bedrohlich, dass es nur knapp überlebt. Das Elend dringt, auch über den besorgten Vater, immer wieder nach draußen. Aber Behörden, Ärzte, Polizeibeamte und zufällig involvierte Erwachsene bleiben untätig. Als Michelle endlich über das Unfassbare spricht, ist sie bereits ein Teenager. Sie wird umplatziert. Doch der Neuanfang bei den Pflegeeltern gerät, im dort streng religiösen Umfeld, zu einer weiteren Katastrophe. Als Michelle mit sechzehn ihr Leben selbst in die Hand nimmt, weiß sie noch immer nicht, was Normalität bedeutet. Etwas anderes jedoch weiß sie ganz genau: dass sie niemals so enden will wie ihre Mutter. Mit großer Willensanstrengung setzte die heute 28-Jährige in den folgenden Jahren um, was viele andere Kinder aus Drogenfamilien leider nicht schaffen: Sie machte eine Ausbildung und sie blieb suchtfrei. Mit dem jetzt vorliegenden Buch will Michelle allen anderen "vergessenen Kindern", die noch heute zu Tausenden in Suchtfamilien aufwachsen, eine Stimme geben. Ihre.

223 pages, Hardcover

First published January 1, 2013

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About the author

Michelle Halbheer

1 book2 followers

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Community Reviews

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1 star
2 (<1%)
Displaying 1 - 15 of 15 reviews
Profile Image for Maria.
252 reviews29 followers
May 27, 2021
Direkt, abgeklärt, wütend und auch aktiv wertend beschreibt Michelle Halbheer ihre Jugend, ihr Leben mit einer drogensüchtigen Mutter, wenn diese den Namen noch verdient hat, und einem System, welches (wie ich jetzt reininterpretiere), von den Schrecken der Verdingkinder soweit ins Gegenteil geschwappt ist, dass es Kinder auf Teufel komm raus bei den missbrauchenden, schwerstsüchtigen und völlig unberechenbaren Eltern(teilen) lässt.
Für mich ein Einblick in eine mir unbekannte Welt, aber auch ein Blick in den Abgrund.

Inhaltlich also unbegreifbar, hat mich die Form etwas gestört, es ist zwar Michelle Halbheers Geschichte, und sie ist auch die Ich-Erzählerin, aber dann ist es doch von Journalistin Franziska K. Müller geschrieben, was vollkommen Sinn ergibt, wieso sollte Michelle unbedingt Schreiben können/wollen? Aber dadurch bricht für mich die Ich-ERzählung immer wieder auf, und das hat für mich verhindert, dass ich mich voll und ganz in Michelle einfühlen könnte, ich wurde immer wieder wie vorne raus gestellt und habe das "Geschehen" mehr beobachtet.

Trotzdem empfehle ich es allen zu lesen, insbesondere als Teil der Zürcher/Schweizer Geschichte.
Profile Image for paperlove.
1,301 reviews87 followers
February 9, 2020
"Platzspitzbaby" erzählt das Leben von Michelle Halbheer und wurde von der Journalistin Franziska K. Müller geschrieben. Das Buch ist bereits 2013 erschienen und erfuhr damals durch seinen tragischen Inhalt eine grosse Bekanntheit: Es geht um das Kind einer drogensüchtigen Mutter. Aktuell läuft eine gleichnamige Verfilmung des Buches im Kino, das die Erzählungen aber nicht 1:1 nacherzählt, aber lose auf Halbheers Erzählungen beruht. Und damit ist das Buch erneut in den Vordergrund gerückt und ich hatte endlich die Gelegenheit, es auch zu lesen.

Auf sehr eindrückliche, tragische Weise erzählt Michelle Halbheer, wie es für sie war, mit einer Mutter aufzuwachsen, die Heroin und Kokain konsumierte und ihrer Erziehungs- und Fürsorgepflicht nicht nachkommen konnte.
Die Geschichte beginnt mit dem Kennenlernen von Michelles Eltern, als ihre Mutter zum damaligen Zeitpunkt als Tänzerin in einer Table Dance Bar in Zürich gearbeitet hatte. Ihr Vater wollte sie aus diesem Umfeld befreien und kurze Zeit später wurde ihr Glück durch die Geburt von Michelle gekrönt. Die darauffolgenden ersten Jahre hat Michelle noch positiv in Erinnerung, doch als sie ungefähr fünf Jahre alt war, musste sie zusehen, wie sich das Wesen ihrer Mutter allmählich veränderte. Erst, als sie Zuhause die Kanüle einer Spritze gefunden und sie ihrem Vater mit einem fragenden Blick vorgelegt hatte, erfuhr die ganze Familie, was sie im Stillen schon lange vermutet hatten: Michelles Mutter war wieder den Drogen verfallen.

Die darauffolgenden Jahre waren von der Sucht geprägt. Michelle musste nicht nur zusehen, wie sich ihre Mutter mit den Drogen allmählich zugrunde richtete, sie erlebte auch immer wieder physische und emotionale Gewalt, bis sich ihre Eltern irgendwann trennten. Eigentlich hatte sie geplant, bei ihrem Vater zu leben, doch ihre Mutter hatte Michelle mit Suizid gedroht, falls sie sich für ihren Vater entscheiden würde. Und so blieb Michelle nichts anderes übrig, als bei ihrer drogensüchtigen Mutter zu bleiben - denn trotz der Drogen, liebte sie ihre Mutter über alles.
Nachdem Michelle mit ihrer Mutter alleine gelassen wurde, folgten weitere Jahre der Gewalt, des Drogenkonsums und der Vernachlässigung. Obwohl Michelle verwahrlost und ungepflegt in der Schule erschien und auch die Polizei immer wieder für Einsätze bei den Halbheers Zuhause erscheinen musste, schien sich niemand wirklich für das Schicksal des Kindes einer Drogensüchtigen zu kümmern; geschweige denn, sie aus diesem toxischen Umfeld zu befreien. Etwas, das Michelle den Behörden heute noch vorwirft - zurecht, wie ich finde.
Und genau das war auch die Botschaft, die Michelle Halbheer mit diesem Buch vermitteln will, denn es gab und gibt immer noch viele Kinder drogensüchtiger Eltern, die ein ähnliches Schicksal erleiden müssen, wie sie. Vernachlässigt von der eigenen Mutter, sich selbst überlassen und im Stich gelassen, von öffentlichen Behörden, die sich eigentlich um das Wohl von Kindern kümmern sollten. Obwohl das Elend auf dem Platzspitz als Drogenumschlagplatz öffentlich bekannt war, sprach niemand über die Kinder der Drogensüchtigen. Ein Fehler, der zukünftig vermieden werden soll. Michelle ist sich sicher, dass es ihr besser ergangen wäre, wenn sie damals fremdplatziert worden wäre. Doch stattdessen wurde sie als Mittel dazu verwendet, dass ihre Mutter dank ihrer Tochter nicht völlig mit ihrem Drogenkonsum abstürzen würde. Eine Verantwortung, die kein Kind für ihre Eltern tragen sollte.

Das Buch schildert sehr eindrücklich einige Stationen aus Michelle Halbheers Leben. Da ich selbst im Suchtbereich tätig bin, kenne ich bisher eher die Seite der Betroffenen - den süchtigen Eltern. Ich fand es deshalb sehr interessant, die andere Perspektive kennenzulernen. Und die ist leider sehr tragisch und erschütternd. Man merkt beim Lesen, welche Spuren diese Erfahrungen auf die inzwischen erwachsene Michelle hinterlassen haben. Hinter ihren Worten stecken viele Vorwürfe und viel Schmerz, ihrer Mutter und den untätigen Behörden gegenüber. Vermutlich wird sie dies alles niemals ganz loslassen können.

Der Schreibstil der Ghostwriterin ist sehr simpel gehalten und hat mich nicht vollends überzeugt. Es werden zwar immer wieder eindrückliche Szenen aus Michelles Leben geschildert, aber zwischen diesen Szenen bzw. Kapiteln gibt es teilweise grössere Zeitsprünge, die dazu geführt haben, dass die Erzählung stellenweise eher oberflächlich bleibt. Ich hätte mir gewünscht, dass das Buch emotional etwas mehr in die Tiefe gehen würde. Vielleicht wäre es einer anderen Autorin (noch) besser gelungen, den Schmerz und die Gefühle von Michelle Halbheer in Worte zu verpacken.

Fazit:
"Platzspitzbaby" erzählt die tragische Geschichte von Michelle Halbheer, die von einer drogensüchtigen Mutter aufgezogen wurde. Ihr Leben war nicht nur durch die Sucht, sondern auch durch physische und emotionale Gewalt geprägt gewesen - und das schlimmste daran ist, dass die Behörden jahrelang tatenlos zugesehen und nicht interveniert haben. Mit diesem Buch will Michelle den Kindern drogensüchtiger Eltern ein Gehör verschaffen und auf ein Missstand hinweisen, vor dem zukünftig nicht mehr die Augen verschlossen werden dürfen: Die negativen Folgen von drogensüchtigen Eltern auf ihre Kinder. Trotz einiger eindrücklicher Szenen, hat mich der Schreibstil der Ghostwriterin aber nicht vollends überzeugt und manchmal hatte ich das Gefühl, dass einige Szenen zu schnell abgehandelt wurden und mehr Tiefe verdient hätten. Dennoch ein wichtiges Buch, das mir noch länger in Erinnerung bleiben wird und von mir deshalb 4 Sterne erhält.
Profile Image for Marley Thomspon.
258 reviews
January 16, 2020
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Biographie eines Kindes, das mit seiner drogensüchtigen Mutter aufwächst. Beginnend in Zürich, wo die Familie lebt, wird man mitgenommen in die Kinderjahre als auch auf dem Weg in das erwachsen werden der Protagonistin und ihrem Kampf gegen die Sucht ihrer Mutter und das Versagen von Behörden, Schulen und Ärzten. Michelle Halbheer schreckt nicht vor der Wahrheit zurück und manchmal musste ich fassungslos meinen Kopf schütteln als ich davon las, wie sehr ihre Bezugspersonen versagt haben. Ihre Mutter kämpft ihr Leben lang gegen die Drogen, besser gesagt, will dagegen gar nicht kämpfen und Michelle bleibt alleine und verlassen zurück. Ihre Kindheit ist traumatisch doch trotz allem versucht sie, das beste daraus zu machen. Der Vater ist zur Untätigkeit gezwungen und muss Michelle ihrem Schicksal überlassen.
Beeindruckend ist, wie Michelle selbst mit ihrer Vergangenheit umgeht und sich nicht auf ihrem Weg in ihre Zukunft beirren lässt. Als sie endlich Hilfe erfährt, ist diese nur von kurzer Dauer. Sie kommt in eine Familie, in der Religion groß geschrieben wird. Endlich der Drogenhölle entkommen, wird sie in das nächste Extrem geworfen und hat keine Chance, sich selbst zu finden. Erst im erwachsen werden gelingt ihr der Befreiungsschlag, doch trotzdem wird ihre Vergangenheit immer ihre Schatten auf sie werfen.
Schockierend im Buch ist die Untätigkeit der Behörden oder Schulen, die jahrelang sehr wohl mitbekommen haben, wie schlimm die Situation für Michelle war und doch nichts unternommen haben, um ihr zu helfen.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt!
Profile Image for Valerie.
306 reviews11 followers
May 20, 2024
Eine erschreckende, ergreifende Erzählung über die offene Zürcher Drogenszene der Achtziger und Neunziger Jahre

In "Platzspitzbaby" erzählt Journalistin Franziska Müller die Lebensgeschichte von Michelle Halbheer: die Mutter süchtig nach Heroin und Kokain in den Jahren der offenen Zürcher Drogenszene: zuerst am Platzspitz, dann am Letten und schliesslich in den Dörfern des Zürcher Oberlands. Mitten drin ist Michelle, die nach der Trennung der Eltern bei der Mutter wohnt und unvorstellbares durchmachen musste. Immer wieder versagten Behörden, Ärzte und Polizei. Michelle hat es geschafft, suchtfrei zu bleiben. Der Weg dahin war ein schwerer.

Das Buch hat mich sehr berührt und ergriffen. Ich bin froh, dass Michelle Halbheer sich entschlossen hat, ihre Geschichte öffentlich zu machen. Ich hoffe möglichst viele Menschen können sie lesen und daraus etwas lernen.
Profile Image for Lara.
15 reviews
October 6, 2022
Reading this book was such an emotionally wrecking experience.. unbelievable how the autor survived this, what a strong and resilient person.
Profile Image for bookincognito.
8 reviews
April 18, 2025
Eine bewegende Geschichte. Dieses Buch wurde verfilmt. Den Film muss man auch unbedingt schauen!
Profile Image for Sabrina.
62 reviews
July 31, 2023
An emotional book about how a girl survived her mum's drug addiction. Very impressive and sad story, interestingly written. Nothing for the faint hearted.
1 review
January 24, 2025
Ein sehr gutes Buch, dass einem die Zeit des Platzspitz näher bringt. War Lektüre in der Schule und kann es jedem empfehlen, der interessiert ist an die nicht so schöne Zeit in Zürich
Profile Image for A.
18 reviews
April 24, 2025
Heart-touching story! But the writing style dodnt warm up to me...
Profile Image for dyani.
25 reviews1 follower
May 3, 2020
eine herzzerbrechende geschichte eines jungen mädchen mit einer drogensüchtigen mutter.. ich bin fasziniert von der stärke, die man haben muss um, wenn man unter solchen umständen aufwächst, nicht auch total in die szene reinzurutschen.
Profile Image for Katja.
80 reviews
January 17, 2016
Traurig, ehrlich, mutig und intensiv. Michelle Halbheers Geschichte lässt einem den Atem stocken. Ihr Weg durch die Drogenhölle ihrer Mutter rückt endlich eine andere Perspektive zum Thema Sucht ins Licht: Nämlich die der Angehörigen.
21 reviews3 followers
May 7, 2025
spannendi gschicht aber schriebstil gfallt mir gar nöd
Displaying 1 - 15 of 15 reviews

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