In Laura Simons Leben läuft es nach Plan und alles könnte perfekt sein, wenn da nicht ihr neuer Kollege wäre. Zwar sieht Phil unverschämt gut aus und ist auch äußerst charmant, doch hat er ein gewisses Händchen dafür Laura, bei jeder sich bietenden Gelegenheit, auf die Palme zu bringen.
Und eines Tages geschieht das Unvorstellbare: Zusammen mit Phil landet sie versehentlich in der Vergangenheit und ihr Kollege entpuppt sich als Zeitreisender. Gestrandet im London zu Zeiten Shakespeares und Elizabeth I. versuchen die beiden verzweifelt wieder nach Hause zu kommen. Der Weg zurück ist abenteuerlicher und gefährlicher als gedacht und sollten sie scheitern, wäre in der Gegenwart nichts mehr, wie sie es kannten.
Aber das ist nicht die einzige Gefahr mit der Laura kämpfen muss: Ein unerwarteter Kuss von Phil lässt sie völlig verwirrt zurück. Wie kann es sein, dass er sie so aufwühlt? Immerhin wartet zu Hause ihr neuer Freund auf sie, da haben Gefühle für den ungeliebten Kollegen keinen Platz.
Seit dem 01.03.2013 ist die Fortsetzung "Zwischenstation Gegenwart" ebenfalls als ebook oder Taschenbuch erhältlich.
Auszug:
»Was ist passiert? Wo bin ich?«, stammelte ich entsetzt. Die Schwärze, die mich eben noch umgeben hatte, war wieder verschwunden. Das war nicht mehr der Ort, an dem wir uns eben noch befunden hatten. Das war noch nicht mal irgendetwas, was ich kannte. Wir standen in einer Straße, die gut und gerne einer Filmkulisse entsprungen sein konnte. War ich in Ohnmacht gefallen? Hatte ich mir den Kopf angeschlagen und lag jetzt im Koma? Dagegen sprachen jedoch das flaue Gefühl und die leichte Übelkeit in meinem Magen sowie die Kopfschmerzen, die ich mit einem Male verspürte. Nicht, dass ich schon Erfahrungswerte auf diesem Gebiet vorzuweisen hatte, aber ich war felsenfest davon überzeugt, dass man diese Empfindungen im Koma nicht mehr hatte. Phil nahm mir sein Telefon aus der Hand. Er blickte erst vorsichtig um sich, als wolle er sich vergewissern, dass wir unbeobachtet waren, und schaute dann auf das Display.
»London, 05. Juni 1597.« Ich glaubte mich verhört zu haben. Er musste irgendetwas anderes gesagt haben, wahrscheinlich hatte ich mir doch den Kopf angeschlagen. Zur Sicherheit fragte ich noch einmal nach:
»Was hast du eben gesagt?«
»Du hast schon richtig gehört. Wir sind im London des Jahres 1597. Wir sind durch die Zeit gereist.« Was immer der Kerl zu sich genommen hatte, es musste verdammt starkes Zeug sein. Aber halt, das müsste heißen, dass ich auch irgendwelche bewusstseinserweiternde Substanzen zu mir genommen hatte, denn ich war ja diejenige mit den Halluzinationen. Ich drehte mich einmal im Kreis, um mich zu vergewissern, dass das hier tatsächlich nur eine Kulisse war.
3,5 Sterne. Einsatzort Vergangenheit ist ein Zeitreiseroman mit dem Schwerpunkt einer Liebesgeschichte. Somit ist es natürlich auch ein halber historischer Roman und genau hier schwächelt er etwas. Aber der Reihe nach.
Das Buch liest sich größtenteils flüssig und gut. Am Anfang muss man sich etwas einlesen, aber es wird definitiv besser und spannender. Nach und nach erfährt man einige Dinge zu den Zeitreisen, wobei die in den folgenden Bänden wohl noch genauer erklärt werden sollen.
Die Begründung der Autorin, nicht zu viele Details einbauen zu wollen, um den Leser nicht zu überfordern, finde ich etwas Schade. Denn wenn ich ehrlich bin, erwarte ich etwas mehr Informationen gerade bei solchen Themen wie Zeitreise oder historischen Ereignissen. Die Atmosphäre der Zeit fand ich zwar sehr stimmig und ich konnte mich gut darauf einlassen, dennoch fehlte an einigen Stellen ein wenig Tiefgang und mehr zum Leben der elisabethanischen Zeit als nur Andeutungen von Gesprächen und mal ein Tanz.
Aber dennoch hat der Roman viel Spaß gemacht und war sehr stimmig zu lesen. Partiell erinnert es an die Edelstein-Trilogie nur für Erwachsene (v.a. das Charakterlayout für die Protagonisten). Aber auch das macht nichts, denn es ist ja dennoch eine ganz eigene Geschichte mit anderen Aspekten.
Band 2 würde ich auf jeden Fall auch noch lesen, denn mir gefällt die Art zu schreiben und auch die beiden Sturköpfe von Protagonisten habe ich in mein Herz geschlossen.