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Der Hochwald

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Der Hochwald erzählt eine scheiternde Liebesgeschichte vor der Kulisse des Dreißigjährigen Krieges. Der vom Vater abgelehnte Freier eines Mädchens sucht seine Angebetete in deren Waldversteck auf und verspricht, sich für die Schlichtung der Kämpfe zwischen den Parteien einzusetzen. Er hofft, auf diese Weise die Zuneigung des seine Burg verteidigenden Vaters seiner Geliebten zu gewinnen und die Gefechte zu verhindern, wird jedoch stattdessen selbst Opfer der Auseinandersetzung.

187 pages, Kindle Edition

First published January 1, 1842

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About the author

Adalbert Stifter

460 books85 followers
Adalbert Stifter was an Austrian writer, poet, painter, and pedagogue. He was especially notable for the vivid natural landscapes depicted in his writing, and has long been popular in the German-speaking world, while almost entirely unknown to English readers.

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1 star
6 (4%)
Displaying 1 - 11 of 11 reviews
Profile Image for Hendrik.
440 reviews111 followers
September 26, 2020
Erst passiert sehr lange nichts, dann bricht das Unglück herein. So ungefähr lässt sich die gesamte Dramaturgie von Adalbert Stifters Erzählung Der Hochwald in einem Satz zusammenfassen. Die idyllische Natur des Böhmerwalds ist das tragende Element dieser Liebesgeschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg. Ein Freiherr bringt seine zwei Töchter (Clarissa und Johanna) vor den nahenden Kriegshandlungen in Sicherheit, indem er sie einem alten Freund anvertraut. Dieser führt die beiden Mädchen mit ihrem Gesinde zu einem abgelegenen Bergsee, wo sie in einer Hütte das Ende der Gefahr abwarten sollen. Der überwiegende Teil der Erzählung besteht aus malerischen Beschreibungen der Waldeinsamkeit, die sich aus heutiger Sicht nahe am Kitsch bewegen. Allerdings erfreut sich solche Waldesoterik nebst Glauben an eine beseelte Natur, auch in unseren modernen Zeiten einer ungebrochenen Popularität. Man schaue nur mal auf den Bestseller Das geheime Leben der Bäume von Peter Wohlleben. Im Grunde war Adalbert Stifter so etwas wie ein Vorgänger vom "Förster der Nation", denn bei ihm haben die Bäume schon damals miteinander "gesprochen". Menschen die öfters Waldduschen (Das gibt es wirklich!) nehmen und gerne lesen, wären mit Stifters Der Hochwald zweifellos gut beraten. Der Rest der Handlung ist kaum der Rede wert. Ein geheimnisvoller Jüngling tritt auf, der die schöne Clarissa aus dem seelischen Gleichgewicht bringt. Am Ende fließen Tränen und still ruht der See.

Wenn es allein um die Naturszenen ginge, wäre das Ganze noch zu ertragen. Wirklich ungenießbar ist Stifters Darstellung der beiden Schwestern Clarissa und Johanna. Er betreibt geradezu einen Jungfrauenkult um die beiden. Schöne, edle, sanftmütige, engelsgleiche Geschöpfe sind die Mädchen – Inkarnationen der Keuschheit. Das sind keine glaubhaften Frauenfiguren, sondern mit klebrigem Zuckerguss überzogene Phantasiegestalten. W. G. Sebald hat in dem Zusammenhang noch auf eine weitere Dimension in Stifters Erzählung hingewiesen (s. Die Beschreibung des Unglücks. Zur österreichischen Literatur von Stifter bis Handke). Er sieht in der auffälligen Betonung der Kindlichkeit im Text, einen Ausdruck unausgelebter erotischer Wünsche. Besonders eine Passage zwischen Ronald (dem Jüngling) und Clarissa sei dahingehend sehr aufschlussreich:
Es ist wahr, Anfangs reizte mich bloß die ungewohnte Fülle und Macht, aufsprossend in dem Kinderherzen, daß ich prüfend und probend an sie trat, daß ich die Kinderlippen an mich riß – aber eine Seele, tief, wild, groß und dichterisch wie meine, wuchs aus dem Kinde an mich, daß ich erschrak, aber nun auch mich im Sturme an sie warf, namenlos, untrennbar Gluth um Gluth tauschend, Seligkeit um Seligkeit. – Weib! Du warst damals ein Kind, aber die Kinderlippen entzückten mich mehr, als später jede Freude der Welt, sie glühten sich in mein Wesen unauslöschlich – ein Königreich warf ich weg um diese Kinderlippen … – und nun bin ich hier … um nichts auf der ganzen Erde mehr bittend, als wieder um diese Kinderlippen.
Die Geschichte sei eigentlich eine Parabel von Jungfräulichkeit und Schändung. Fortwährend sei die Rede von Vor- und Hineindringen, immer tiefer und tiefer in das Tal hinein. Eine sicherlich provokante Interpretation, die aber weitaus interessanter zu lesen war, als Stifters langweilige Biedermeierprosa.
Profile Image for Ira Therebel.
731 reviews47 followers
April 4, 2021
What a beautiful novella. The plot itself is more like a side story in the book. What it really is about is the nature in it. The book was written long before there were movies and pictures for people to see. These descriptions is what made them imagine the world in the book. And in this case they are just perfect. One can vividly see the forest and the lakes and feel the sun or the breeze in it. I have read Bunte Steine by Adalbert Stifter and must say that when it comes to nature descriptions he is definitely one of my favorites if not the favorite.

The story and characters are simple. But the simplicity of the characters actually adds to the book itself. The two sisters are described in a very idealistic and almost angel like way. And this is why they fit so well into this beautiful, almost magical forest.
Profile Image for Lisa.
40 reviews6 followers
May 19, 2022
Die ersten 60 Seiten hätten auch 20 sein können, aber die zweite Hälfte war dann dafür gleich10 Mal so gut.

Die Darstellung der Schwestern war grenzwertig.
Profile Image for Linda.
213 reviews
March 5, 2025
Als ich mir Stifter rausgesucht hatte, war mir bewusst, auf was ich mich einließ - nur hatte ich nicht mit dieser Endgültigkeit gerechnet. Wie hoffnugslos, und doch lebendig die Erzählung wirkt, ist allein der Naturbeschreibungen zu verdanken.
19 reviews7 followers
August 6, 2011
Unglaublich plastische Sprache, man fühlt förmlich die Landschaft. Sehr beeindruckender Stil, scheinbare, oberflächliche Einfachheit und dennoch steckt sehr viel drin. Insbesondere ist es beeindruckend zu sehen, welche Abründe sich hinter der scheinbar heiter-lieblichen Oberfläche zu finden sind (man betrachte nur das sehr innige Verhältnis der Schwestern genauer ohne sich von der Wortwahl des Erzählers, welcher alles in "christlich-religiöse" Worte der Unschuld und Reinheit hüllt, zu stark beeinflussen zu lassen). Toll.
Profile Image for Leserlich.
105 reviews
March 30, 2024
Stifter musste ich im Gymnasium lesen (vermutlich "Bunte Steine"), und es war fürchterlich. In letzter Zeit wuchs jedoch die Neugier immer mehr, und "Hochwald" schien dann perfekt, um wieder in sein Werk einzutauchen: nicht zu lang, eine interessante historische Handlung versprechend, und vor allem angesiedelt in einer wohl noch heute unverändert daliegenden Landschaft. Das Buch hat mich nicht enttäuscht. Man muss die Naturschilderungen nicht mögen, man kann den mittlerweile antiquierten "ritterlichen" Werte-Kanon, der hier vertreten wird, kritisieren, oder die einfach gestrickte Handlung monieren - kurzum es ist sicher nicht für jederfrau. Aber ich fand es faszinierend. Eine Wanderung im Deutsch/Böhmisch/Österreichischen Drei-Ländereck ist schon geplant.
Profile Image for Alex :).
33 reviews5 followers
June 3, 2025
Eigentlich ganz guet, Biedemeier isch glaub eifach nöd so mini Epoche.
Profile Image for Heinz  Hafner .
8 reviews
February 20, 2011
Die Erzählung ist eine kostbare Miniatur, allerdings auf uns -vom Duktus und stilistischen Gepräge - antiquiert wirkend - was vielleicht ja weniger gegen den Text als gegen uns spricht. Da ist zum einen eine Geschichte über ein verheerendes Missverständnis, das aber nur wie am Rande erzählt wird, zum anderen gibt es da Figuren, die auf uns so idealistisch wirken, dass sie in ihrer "porzellanenen" Starrheit ständig zu zerbrechen drohen. Und schliesslich sind da die ebenso detaillierten wie sinnstiftenden Schilderungen mit ihrer vielschichtigen Metaphorik, die nicht nur ein genaues Bild der Landschaften vor dem inneren Auge erscheinen lässt, sondern implizit eine Zivilisationskritik enthält, wie sie viel direkter und offener im "Nachsommer" Thema ist.
Profile Image for Joerg.
122 reviews5 followers
May 5, 2009
Ich hätte nich geglaubt, dass ein Autor des Biedermeier heute so wirken kann. Seine Naturbeschreibungen sind einfach genial, er entfaltet kräftige Bilder und der oppulente, überholte Sprachduktus ist wie eine angenehm, schwere Tuchent die sich über dem heutigen Denglisch-Business Trash legt.
Das er soziale Lagen ausklammert und Frauen auf ihr schönes kindlich sein verkürzt mag man kritisieren, wenn man die Zeit beachtet in der dieses Buch geschrieben wurde.
54 reviews
April 15, 2025
Hvozd. nadherne romanticke povidky, vypravecsky jazyk a cit umelce 19.stoleti.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Displaying 1 - 11 of 11 reviews

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