Für den Wiener Chefinspektor Lukastik, Logiker und gläubiger Wittgensteinianer, steht fest: »Rätsel gibt es nicht.« Das meint er selbst noch, als er auf dem Dach eines Wiener Hochhauses im Pool einen toten Mann entdeckt, der offensichtlich kürzlich durch einen Haiangriff ums Leben kam. Mitten in Wien, 28. Stockwerk. Und von einem Hai keine Spur. Nun steht der Wiener Chefinspektor nicht nur vor einem Rätsel, es sind unzählige: Ein Hörgerät taucht auf, zwei Assistenten verschwinden. Und die Haie lauern irgendwo … Der neue Krimi Heinrich Steinfests, 2004 Preisträger des Deutschen Krimipreises.
Heinrich Steinfest was born in Albury, Australia in 1961, but grew up in Vienna, Austria, where he lived and worked as a freelance artist until the end of the 90's. He started out as a writer of science fiction stories before he published his first crime novel Das Ein-Mann-Komplott (The One Man Conspiracy) in 1996. He is currently living in Stuttgart, Germany, and received the German Crime Fiction Award several times as well as the Heimito von Doderer Prize in 2010. His book "Ein dickes Fell" (Thick-skinned) was longlisted for the German Book Award.
Recht bizarrer "Krimi", der mich manchmal unterhaltsam hat, und über den ich dann wieder nur den Kopf schütteln konnte. Der Fall ist total seltsam und, wenn man positiv will, ungewöhnlich. Der Schreibstil ist angestrengt und anstrengend. Man lernt wesentlich mehr über den unsympatischen Ermittler als darüber, warum ein Mann in Wien von einem Haifisch angefressen wurde. Am Ende der Auflösung saß ich eher mit einem Schulterzucken da.
Das Buch wurde mir geschenkt, daher wollte ich ihm eine richtige Chance geben, obwohl ich mit Krimis oft meine Probleme habe. Das Buch war allerdings wirklich untypisch, nur hat es mich am Ende trotzdem nicht überzeugt.
Nervöse Fische ist ein typischer Krimi in gewohnter Steinfest-Sprachqualität. Leider hat mir die Figur des Inspektors Lukastik, so detailverliebt sie auch entwickelt sein mag, gar nicht gut gefallen. Sie ist zwar sehr kurios, aber mit ihrem Hang zu Wittgensteins Traktaten, die gar nicht verstanden, sondern gleich einem Orakel in jeder Lebenssituation befragt werden, einfach intelektuell zu überkandidelt konzipiert. Auch in Bezug auf die sexuelle Abnormität hat Steinfest diesmal ein bissal zu tief in die Fantasiekiste gegriffen. Der Herr Inspektor hatte in seiner Jugend ein inzestuöses Verhältnis mit seiner Schwester, findet nix dabei und ist dadurch liebestechnisch komplett steckengeblieben. Dann noch Haie in einem unterirdischen See in Alt-Erlaa.... Lieber Heinrich, ich liebe ja Deine Fantasie, aber für einen realen Wiener Krimi war es mir diesmal einfach zu dick aufgetragen. Der Plot ist im Gegensatz zu vielen anderen Romanen kurz, von rasantem Tempo, sehr spannend und gespickt mit ausgezeichneten überraschenden Wendungen. Fazit: Lesenswert, aber nicht der beste Steinfest mit Stärken im Plot aber Schwächen in der Figurenentwicklung.
So langsam stellt sich bei Herrn Steinfests Werken bei mir das "Kennst'e eins, kennst'e alle" Gefühl ein. Die Geschichte um den Chefinspektor Lukastik ist gewohnt gut lesbare und unterhaltsame Kost auf vergleichsweise hohem sprachlichen Niveau. In dieser Beziehung macht Steinfest so schnell keiner was vor. Gerade in Bereich Kriminalroman tummeln sich ja nicht gerade übermäßig viele Autor:innen, die mit sprachlich ausgefeilten Texten glänzen können. Auch wenn Steinfest eigentlich nie mit koheränter Handlung oder einem wirklich spannenden Fall glänzen kann, das ganze Drumherum macht es meistens mehr als wett.
Nur ... ich habe mittlerweile so viele Werke von ihm gelesen, dass mich das in diesem Fall hier alles nicht mehr vom Hocker haut, geschweige denn überrascht. Auch sind die Protagonist:innen in diesem Buch nicht so schön oder in irgendeiner Form sympathisch gestaltet wie zB. in der Cheng oder Lilly Steinbeck Reihe.
Für Steinfest-Einsteiger würde ich eher die Romane der Cheng-Reihe empfehlen.
Ein sehr eigenartiger "Kriminalroman". Ca. 80 % des Textes befassen sich mit dem Privatleben des Ermittlers und seinem Befinden. Das ist zwar sehr gut geschrieben, entspricht trotzdem nicht den Erwartungen, die ich an dieses Buch hatte.
Un policier qui se lit grâce à ses digressions et ses images originales. Mais justement, celles-ci finissent par faire trop artificielle, comme placées là pour faire bien. Et l'on n'y croit plus vraiment. Final extravagant, on décroche.
Heinrich Steinfest, né en 1961 à Albury en Australie, est un écrivain autrichien qui s’est imposé comme un maître du polar métaphysique. Auteur prolifique et inclassable, il compte à son actif une vingtaine de romans, dont plusieurs ont été récompensés par des prix littéraires prestigieux. Son univers romanesque singulier, où se mêlent enquête policière, réflexions philosophiques et humour noir, en fait une voix unique dans le paysage littéraire germanophone contemporain... La suite de ma chronique sur mon blog : https://lemondedupolar.com/requins-de...
Von der Anlage interessant. Chefinspektor als Wittgenstein-Anhänger. Toter auf dem Dach, der von einem Hai angegriffen wurde. Schräge Kombination – aber zu schräge Durchführung.
Von Wittgenstein ist leider nur wenig zu lesen und die Story dümpelt mit der Zeit auch nur doof vor sich hin. Chefinspektor hatte mal was mit seiner Schwester – immerhin mal eine etwas andere Biographie.
Man liest halt so was, wenn man wohl im Zug sitzt und was Leichts will. Dafür war es gut. Aber es bleibt nichts hängen, war weder spannend noch interessant.
A much more realistic mystery than the by-me-much-disliked Batmans Schoenheit while still exhibiting the David Lynch-esque weirdness that made the Cheng novels so interesting. And of course we've met Chefinspektor Lukastik in those novels. He's not as interesting a character as Cheng, but fun, nonetheless, and here, too, the language and philosophizing are more to the point than the zany plot.