Eine Coming of Age-Geschichte aus der Skateszene »Ich heiße Ari und dies ist die Geschichte meiner ersten Liebe. Sie geht nicht gut aus, das sag ich euch gleich. Also wenn ihr auf Happy Ends steht, legt ihr das hier lieber weg und geht euch ein Eis kaufen. Es ist mir ehrlich gesagt scheißegal.«
Jeden Tag trifft sich eine Gruppe von Freunden zum Skaten auf dem Skatepark, für Ari, die Protagonistin, eine lebensrettende Aktivität. Sie kann sich kaum an ein Leben ohne Skateboard erinnern. Nach einer bewegten Kindheit scheint sie zufrieden zu sein, allein mit ihrem Vater Bob zu leben, mit ihrer Lehre in einem Malerbetrieb und mit ihren Skater-Kumpels, die sie als »eine von den Jungs« betrachten. Doch dann taucht ein neuer Junge im Skatepark auf, der ziemlich beeindruckende Tom.
»Tom fuhr aggressiv und sehr schnell, gleichzeitig stand er selbstverständlicher auf seinem Skateboard als manche Leute auf dem festen Boden. Es war ziemlich beeindruckend, das musste ich zugeben. Selbstbewusst und ohne jedes Zögern flippte und drehte er das Brett unter seinen Füßen, alles sah so unglaublich einfach aus bei ihm.«
Als dann auch noch Aris Mutter zurück in die Stadt kommt, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt: Ist sie wirklich glücklich damit, dass sie immer als eine der Jungs gesehen wird? Und hat ihre Mutter eine zweite Chance verdient?
Eva Rottmann schreibt einfühlsam über die Höhen und Tiefen des Teenagerlebens. Temporeiche und humorvolle Dialoge, nah an der Alltagssprache der Jugendlichen, machen Lust darauf, dieses Buch in einem Rutsch durchzulesen.
Eva Rottmann weiss, wie man authentische Charaktere zeichnet. Mit „Kurz vor dem Rand“ lernen wir Ari, Tom, Yasin, Leyla und co. nochmal besser kennen. Jetzt, wo ich Aris Geschichte gelesen habe, Mats & Milads Buch kenne und „Fucking Fucking schön“ regelrecht verschlungen habe, fällt es mir umso schwerer, mich von dieser Freundesclique zu verabschieden. Ich habe sie alle in mein Herz geschlossen. Es ist bezeichnend, mit welch simplen, wenigen Worten es der Autorin gelingt, den Leser direkt in die Geschichte zu ziehen. Auch nach längeren Lesepausen war ich nach einem Satz wieder voll drin. Besonders gefallen haben mir die Skate Sessions im Park. Man merkt sofort, wie dolle Ari, Tom und ihre Freunde dafür brennen. Auch wenn oder gerade weil sie nicht viel besitzen, wissen sie das Skaten und ihre gemeinsame Zeit umso mehr zu schätzen. Die Leidenschaft zum Skaten verbindet sie, die Freunde unterstützen sich gegenseitig, sie reden miteinander - über alles und nichts, zeigen sich auch mal emotional, verstecken ihre Gefühle nicht voreinander. Sie sind sich wichtig und das merkt man. Ari hat ihre Geschichte zu Papier gebracht und es hat sich mehr als gelohnt.
Eine Leseempfehlung für alle, die über einfache, aber echte Freundschaften und das Leben lesen wollen.
Unglaublich!! So unfassbar süß und vor allem auch realistisch geschrieben:) Es war einfach eine wundervolle Story mit viel mehr Tiefe als ich gedacht hätte. Man ist einfach sofort mit drin, wird praktisch schon fast hineingezogen (ob man will oder nicht) und aaaahhhhh….einfach unglaublich!!!
Ich wusste erst nicht, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und war dann ein bisschen überrascht. Viele Passagen sollen offensichtlich gute Werte/ Grundsätze/ Ansichten vermitteln. Aber das war eigentlich ziemlich süß. Mein Fazit: Ein schöner, kurzer Jugendroman mit mehr Tiefe als gedacht.
Realitätsnah. Ehrlich. Verwundbar. Komplex. Nicht direkt in eine Schublade zu packen. Unperfekt. So würde ich diesen Jugendroman in kurzer Form beschreiben.
Die kurzen Kapitel, flüssigen Formulierungen und Charaktere, die mit Ecken und Kanten überzeugten, ließen mich dieses Buch wie im Fluge durchstreifen. Zunächst dachte ich es drehe sich nur, um eine „schnöde Liebesgeschichte“, jedoch überraschte mich die Handlung mit Tiefgang und beschäftigte sich auf ehrlich und kritisch zu betrachtende Weise mit vielen sozialen, emotionalen und lebensnahen Situationen und wie persönliche Schicksale formend und leitend sind.
Definitiv empfehlenswert und das nicht nur für Jugendliche, sondern für alle!
alterrrr letzte seite war ich einfach so kicking my feet weil einfach so kreise geschlossen wurden 🥹 gaaanz tolles buch mit tollem storytelling und aaaah alles so relatable und so naja ihr checkt (natürlich mal wieder für KJL-Seminar gelesen, aber es ist ja auch schon für junge Erwachsene ig)
Der Anfang: «Ich heiße Ari, und dies ist die Geschichte meiner ersten Liebe. Sie geht nicht gut aus, das sag ich euch gleich. Also wenn ihr auf Happy Ends steht, legt ihr das hier lieber weg und geht euch ein Eis kaufen. Es ist mir ehrlich gesagt scheißegal.»
Der erste Satz, der Anfang, die erste Seite, sie ziehen sofort in den Jugendroman hinein. Der Lesende wird direkt angesprochen, taff, schroff, mit unterschwelliger Aggressivität. Und das Hauptthema ist gesetzt, ebenso das Genre: Drama. Jeden Tag trifft sich Ari mit Freunden zum Skaten auf dem Skatepark, und ihre Skater-Kumpels, betrachten sie als «eine von den Jungs». Für Ari, die Protagonistin, eine lebensrettende Aktivität, denn sie leidet darunter, dass die Mutter die Familie früh verlassen hat. Sie wohnt zusammen mit ihrem Vater Bob in einer Hochhaussiedlung, hat nun eine Ausbildung in einem Malerbetrieb begonnen. Und eines Tages steht Tom auf der Halfpipe, mit «beachtlicher Arschlochqualität». Als dann auch noch Aris Mutter zurück in die Stadt kommt, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt: Ist sie wirklich glücklich damit, dass sie immer als eine der Jungs gesehen wird? Und hat ihre Mutter eine zweite Chance verdient?
«Doch dann taucht ein neuer Junge im Skatepark auf, der ziemlich beeindruckende Tom. Tom fuhr aggressiv und sehr schnell, gleichzeitig stand er selbstverständlicher auf seinem Skateboard als manche Leute auf dem festen Boden. Es war ziemlich beeindruckend, das musste ich zugeben. Selbstbewusst und ohne jedes Zögern flippte und drehte er das Brett unter seinen Füßen, alles sah so unglaublich einfach aus bei ihm.»
Als Tagebuch in 15 Kapiteln gestaltet, erleben wir eine Zeit, die Aris Leben durcheinanderwirbelt: Gefühle für Tom und durchmischte Gefühle für die Mutter, die plötzlich ein Teil ihres Lebens werden möchte. Tom scheint zunächst an Ari interessiert, doch sie zeigt ihm die kalte Schulter. Und schnell ist er mit der attraktiven Leyla zusammen und Ari wundert sich, dass ihr das einen Stich versetzt. Aris Mutter hat sich lange nicht für sie interessiert, was an ihr nagte. Toms Vater ist gestorben. Beide kompensieren ihre Gefühle mit dem Skaten, beide sind waghalsige Fahrer, mit «Basishass», wie es Ari bezeichnet; beide spüren, da ist etwas zwischen ihnen, auch wenn Tom mit Leyla zusammen ist. Etwas verbindet die beiden und Ari erfährt einiges über Toms Leben, sein Innenleben. Und das ist nicht so cool, wie es nach außen erscheint. «Der coolste Typ der Stadt war eine Pappkulisse, die im Sand lag und über die ein paar Heuballen wehten.» Und genau das macht Tom für Ari noch attraktiver. Tom surft am Rand des Lebens und er droht auf die falsche Seite zu kippen. Er steht kurz vor dem Zusammenbruch. Und Ari erfährt, dass auch ihre Mutter nicht das zu sein scheint, was sie vorgab, eine starke, aber oberflächliche Persönlichkeit. Auch sie kämpft seit langem mit Depressionen, hatte einen schweren Zusammenbruch.
«‹Liebst du sie noch?›, fragte ich. Bob erwiderte meinen Blick, dann sah er aus dem Fenster. ‹Liebe›, sagte er, ‹Was heißt das? Will ich wieder mit Fanni zusammen sein? Nein, vielen Dank. Mache ich mir ständig Sorgen um sie und hoffe ich, dass es ihr gut geht? Ja, auf jeden Fall. Haben wir eine einfache Beziehung? Nein. Ist es Liebe? Ich glaube schon. Was für eine Art von Liebe? Keine Ahnung.› ‹Hä?›, sagte ich und rührte einen Löffel Zucker in meinen Kaffee. ‹Wie meinst du das? Wie viele Arten von Liebe gibt es denn?› Bob zuckte die Schultern. ‹Ich glaube, es gibt so viele, wie du willst›, sagte er. ‹Was du mit Yasin, Lou und Teddy hast, das ist doch auch Liebe, oder nicht?› ‹Ja›, sagte ich. ‹Irgendwie schon.›
Ari spürt plötzlich Gefühle für Tom aufkeimen, die sie schwer einschätzen kann, wegdrückt, doch irgendwann nicht mehr ignorieren kann. Schminken und Mode standen nie im Interesse von Ari, doch plötzlich kann sie sich vorstellen, mal etwas auszuprobieren. Und ihre Mutter, was will sie plötzlich hier? Mit Mädchenzeugs hat die es drauf, vielleicht kann sie Ari beraten. Ein Sommer in der Hochhaussiedlung, immer am Limit, «Das sind unsere Sommer, das ist unser Leben. Mehr ist nicht los.», immer auf der Halfpipe, immer zusammen mit der Clique. Depression ist das Thema, auch wenn das Wort nie ausgesprochen wird. Der Kampf gegen die inneren Dämonen. Die Autorin nimmt sich empathisch das Thema vor, greift zum Trick des Tagebuchs und entwickelt eine Kunstsprache für ihre Protagonistin, die authentisch jugendlich klingt. Mit feinfühliger Sprache beleuchtet Eva Rottmann einfühlsam die Höhen und Tiefen des Teenagerlebens, beschreibt Aris erste Liebe, lebendig, realitätsnah, temporeich mit humorvollen Dialogen. Die Authentizität der Sprache beeindruckt, ein hervorragender Coming-of-Age-Roman. Ein Drama, das ein kleines Licht am Ende schimmern lässt. «Kurz vor dem Rand» wurde 2024 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, zu Recht. Das Verlagshaus Jacoby & Stuart gibt eine Altersempfehlung ab 14 Jahren; dem schließe ich mich an. Empfehlung!
«Vielleicht ist das beste Leben kurz vor dem Rand. Nicht zu weit weg, aber auch nicht drüber. Einfach kurz davor.»
Eva Rottmann, geb. 1983 in Wertheim, lebt mit ihren Kindern in Zürich, schreibt Theaterstücke und Prosa, entwickelt eigene Performance- und Theaterprojekte, arbeitet als Literaturvermittlerin in Schulklassen und als Lehrbeauftragte an der Zürcher Hochschule der Künste. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt war sie mit ihrem Klassenzimmerstück Die Eisbärin für den KinderStückePreis der Mühlheimer Theatertage nominiert.
(noch ein Buch das ich eig fürs deutschexamen vorbereiten wollte) Das buch hat neben dem Hauptthema Ari und die Liebe viele komplexe Nebenhandlungen und Thematiken die ich sehr interessant und wertvoll fand. Gerade dieses komplexe vielschichte war so realitätsnah und greifend irgendwie? Es ging nicht nur um die Hauptperson Ari sondern man hat viele Einblicke in die Lebenswelten, Probleme und Erfahrungen der anderen Charaktere genauso ausführlich erhalten Was mich aber immer wieder irgendwie frustriert (?) hat war dass es auch viele sehr kleine, am Rande mal erklärte Thematiken gab bei denen ich mir gewünscht hätte dass sie entweder nicht großartig thematisiert werden oder sie mehr zur Handlung beigetragen hätten. Mir ist es ein paar mal aufgefallen dass manches (bspw. Einführung verschiedenster lgbt themen) mal gedroppt, ausgeführt und erklärt wurden aber irgendwas da gefehlt hat, der Mehrwert für die story vllt warum es gerade so ausgeführt wurde idk und auch die jugendsprache war eher mehh im großen und ganzen aber ein solides buch für Jugendliche das viele Thematiken, Probleme und Struggles nicht nur von Jugendlichen sondern auch Erwachsenen behandelt
Ich finde es ein großartiges Jugendbuch, sprachlich schön und aufklärend über bestimmte Themen ohne groß daher zu kommen. Bin zwar nicht die primäre Zielgruppe, kann mir aber vorstellen, dass es in der Zielgruppe gut funktioniert.
für die uni gelesen. das buch versucht so angestrengt woke zu sein, hängt dann aber bei den elementaren, wirklich wichtigen sachen so stark hinterher. hab kotzen können
Wichtige Themen gut verpackt, ich kann diesen kindischen Schreibstil aber nicht lesen 💀. Trotzdem iconic, dass LiS und Trw das als Lektüre für den Literaturkurs angeordnet haben 🤩