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Die Kinder der Toten

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German

666 pages, Hardcover

First published January 1, 1995

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About the author

Elfriede Jelinek

163 books1,099 followers
Elfriede Jelinek is an Austrian playwright and novelist, best known for her novel, The Piano Teacher.

She was awarded the Nobel Prize in Literature in 2004 for her "musical flow of voices and counter-voices in novels and plays that, with extraordinary linguistic zeal, reveal the absurdity of society's clichés and their subjugating power."

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18 (6%)
Displaying 1 - 30 of 38 reviews
Profile Image for Markus.
276 reviews94 followers
November 16, 2025
Das Buch ist in blutrotes Leinen gebunden, schwarz bedruckt, auf dem schwarzen Papierumschlag geistert ein aus bläulichen Fasern gebildeter Schatten unter roter Schrift. Dass das Buch genau 666 Seiten hat kann kein Zufall sein. Eine gebundene Ausgabe des Opus Magnum der Nobelpreisträgerin ist nicht mehr erhältlich und ich musste das Antiquariat bemühen.

Auf den ersten Seiten finden sich links ein Dank an den Satanismusforscher Josef Dvorak, rechts gegenüber drei verkreuzt/verdreht gefaltete Bänder mit hebräischen Schriftzeichen. Die Grafik stellt eine Mesusa dar, in der jüdischen Tradition ein Spruchband mit Versen aus der Thora, das in einer Kapsel verschlossen zum Schutz des Hauses am rechten Türpfosten befestigt wird. Obwohl man annehmen kann, dass Frau Jelinek alttestamentarischen Riten eher skeptisch gegenüber steht, erging sich das Feuilleton schnell in Spekulationen, woher der magische Spruch denn stammen mag. Erst Jahre später enthüllte der Lektor das Geheimnis - der Spruch stammt von der Autorin selbst und wurde ins Hebräische übersetzt: Die Geister der Toten, die solange verschwunden waren, sollen kommen und ihre Kinder grüßen.

Als ich vor kurzem erfuhr, dass die Kinder der Toten zum Steirischen Herbst (2017) vom Nature Theater of Oklahoma (US) an den Originalschauplätzen im Mürztal und in Maria Zell in einer Filmperformance dargestellt wurden und von Ulrich Seidel als Spielfilm aufbereitet in die Kinos kommen soll, beschloss ich, das Buch endlich zu lesen.

Die ersten paar Kapitel waren mühsam und irritierend. Die ausufernde und anstrengende Sprache sowie manch äußerst ungustiöser Absatz weckten nicht gerade meine Begeisterung.
Langsam jedoch fand ich in einen anderen Lesemodus und schon wenig später zog mich dieser Textstrudel in seine Tiefe, verschlang mich und ließ mich mit seiner Dynamik und Intensität bis zur letzten Seite nicht mehr los.

Das Buch ist völlig anders als alles was ich bisher gelesen habe. Man kann es nicht konsumieren, man wird gefordert, seinen eigenen Standpunkt permanent zu hinterfragen, während sich das gerade Gelesene selbst in Frage stellt oder neu definiert. Es gibt nichts woran man sich festhalten könnte, Figuren, Handlung, Kontext, selbst die Sprache, alles ist dem Fluss der dauernden Veränderung ausgesetzt.

"Aber für jedes Werden ist die Ursache, daß es dem Verderben verfällt: Der Gott der Zeit. Und der ist heute zu spät gekommen. Die Zeit ist ja keine steir. Knöpferlharmonika, die man auseinanderziehen und wieder zusammenschieben kann. Oder doch?"

Die Gesetze von Zeit und Raum scheinen jedenfalls aufgehoben, Figuren spielen plötzlich an einem anderen Schauplatz weiter, was schon stattgefunden hat, findet nochmal statt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind nicht klar zu trennen, es könnte alles an verschiedenen Orten zugleich stattfinden, was mich an Marianne Fritz denken läßt.

Die Hauptfiguren sind weder lebendig noch tot, mal nur zur Hälfte vorhanden, dann wieder Kopien ihrer selbst. Sie treiben wüsten Sex, zerstückeln und fressen sich gegenseitig, vermodern, werden durchsichtig, verschwinden und tauchen zwei Kapitel später knapp unter der Zimmerdecke wieder auf. Ich betrachte sie als Vehikel, um die Sprache zu transportieren oder darauf abzubilden wie auf Leinwänden. Sie verkörpern auch keine abstrakte Ideen wie im Maskenspiel, sie bestehen nur aus ihren Namen, also wiederum aus Sprache (“die Sprache selber sprechen lassen” sagt Jelinek irgendwo).

Dass es inhaltlich um die verdrängte österreichische Schuld an den Massenmorden im 2. Weltkrieg und deren (Nicht-)Aufarbeitung geht, dürfte bekannt sein. So neigt man schnell zu allegorischen Deutungen all der Toten, Halbtoten, Untoten, noch nicht Toten, die den Roman bevölkern, als Opfer oder Täter vergangener wie heutiger Geschehnisse. Unübersehbar ist auch die Kritik an unserer oberflächlichen Mediengesellschaft mit ihren prominenten Kunstfiguren in Sport, Kultur oder Politik, die oft genug an Zombies erinnern. Diese Allegorien mögen ihre Berechtigung haben, massgeblich ist jedoch die Ästethik der Sprache, die diesen Roman so außergewöhnlich und großartig macht.

Die Sprache wird “dekonstruktiv” eingesetzt - sie schneidet, fräst, seziert, sie legt frei und entblößt, sie kehrt das Unterste nach oben und macht unerhörte Zusammenhänge hörbar und unübersichtliche sichtbar. Erreicht wird das mit einem Konvolut aus Assoziationen, Metaphern, Wortspielen, Andeutungen und Doppeldeutigkeiten, Verballhornungen von Zitaten aus Werbung, TV-Serien und Filmen, Namen bekannter Menschen, Süsswaren-, Kosmetik- und Automarken und vorallem unzähligen intertextuellen Verweisen - immer wieder die Bibel, Platons Höhlengleichnis, Hans Lebert ist allgegenwärtig, Paul Celan, Karl Kraus, Elias Canetti, und und und - und all das wälzt sich wie ein gewaltiger Mahlstrom, unerbittlich und gnadenlos, über die Seiten.

Jelinek als gelernte Musikerin greift auch zur Formensprache der Musik, so kann man die 3-teilige übergeordnete Form ohne weiteres als Exposition, Durchführung und Reprise erkennen, auch im Text findet man Strukturen wie Wiederholung, Variation, Modulation, Loops.

Auch der Ton ist wie in einer Symphonie abwechslungsreich, manchmal wuchtig und laut, dann ironisch, witzig bis bissig, manchmal derb und vulgär und später wieder geradezu lyrisch. Eine Abwäscherin steht in der Küche, versucht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu wischen, wie in Zeitlupe, die Haarsträhne fällt ihr wieder ins Gesicht, Gudrun, die Untote steht plötzlich in der Tür, stellt ihren Beutel ab, sieht wieder auf und “die Küche hat sich belebt und läuft oder fährt dahin. Gudrun wird förmlich an den Augen durchs Fenster geschleift, hinausgezogen in die Nacht. Sie fährt ja über eine Straße!, und der Mittelstreifen rast, strichliert, ein unschlüssiger Weg für Kleines und Getiertes (leider nehmen die Tiere trotzdem oft die Abkürzung), fährt links neben ihr ebenfalls dahin.” Küche und Straße vermischen sich in einer traumhaften Sequenz. “Gudrun drückt sich an die Wand, um nicht hinausgerissen zu werden, sie presst die Hand an die Augen, aber die Hand ist auf einmal durchsichtig, und Gudrun fühlt, dass die Landschaft sie locken, hinausziehen will, als wäre sie nichts, böte keinen Widerstand, ja, als zöge sie seit jeher diese Straße entlang, ja, als wäre sie selbst Straße …..” Jedoch - die Idylle dauert nur kurz und die Ohrfeige folgt unweigerlich, irgendwie kommt Feuer in Spiel: “..... eifrig wie das Feuer eben ist, das in insgesamt 46 Brennkammern im Dauerbetrieb über 24 Stunden mehr als 4700 Leute verbrennen kann, bloß weil man ihm soviel zu verarbeiten gegeben hat.

Die vorwiegend auktoriale Erzählinstanz wechselt immer wieder ins ich und auch ins wir, wobei der persönliche Radius dieser Ichs und Wirs nicht immer klar begrenzt erscheint. Die Autorin benutzt diese Sequenzen aber auch, um ihre eigenen Worte zu relativieren und in Frage zu stellen und damit ihre eigene Unsicherheit zeigt und dazu steht. Manchmal wird der Leser auch mit Sie angesprochen: “... die Leere, ich sage Ihnen, die ist schrecklich!, da sehen Sie nichts als Ihren eigenen Atem zum Wiedereinatmen;

Der Roman ist eine poetische Symphonie in Romanform oder ein in Sprache gegossenes, barockes Mahn- und Denkmal für die Toten des Holocaust. Nur das Denkmal wird nicht aufgerichtet, sondern in die Tiefe gegraben. Jelinek schürft den Hochglanz unserer grellbunten Medienwelt Schicht für Schicht ab, pumpt den von Politikern und Würdenträgern abgesonderten Giftschlamm aus Sonntagsreden an die Oberfläche, arbeitet sich durch die Mülldeponie unseres Vergessens und Verdrängens hinab, bis in den finstersten Abgrund, wo wir endlich auf die Leichenberge stoßen, auf Millionen aufgehäufter Totenköpfe und auf Regale voller Rexgläser mit konservierten Kinderhirnen.

Trotz aller Euphorie gab es Stellen, wo ich an meine Grenzen stieß: weil die anhaltende Dichte zu einem Zustand des Leerlaufs, des “rasenden Stillstands” (Paul Virilio) führte oder mir einfach die Kondition wegblieb. Ich wußte nicht, dass eine Wallfahrt nach Maria Zell soo anstrengend ist ( ... Jelinek halt ein, erbarme dich meiner, Gnade mit dem müden Leser, dessen Nervenzellen schon aus dem letzten Loch feuern!). Der Autorin ist das aber auch selbst bewußt, so bricht sie einmal einen Wasserfall von einem Satz einfach ab mit “und ich finde wieder mal kein Ende”.

Da ich mich jeglichen reading challenges aus reiner Lust am Lesen verweigere, hätte ich alle Zeit der Welt, alles noch ein paar mal zu lesen, zu recherchieren, alle offenen Rätsel zu lösen, allen Querverweisen zu folgen, alle Feinheiten der Form und Struktur zu ergründen. Nein, sollen die Germanisten das machen, ich möchte noch andere Bücher lesen, und so sind wir übergangslos bei der beliebten Diskussion, was oder wieviel darf, soll, muss, kann eine Autorin ihren Lesern zumuten . . .
Profile Image for Annegret.
Author 5 books5 followers
June 9, 2024
This is a horrible book not to be read over the breakfast table. Although if you ever want to finish it you will have to read wherever you go, whatever you do. You have to let its depravity crawl into every crevice of your life because it's nothing less the book tries to do. It asks how you and I can live after the Holocaust but it doesn't do so in a moralising way or with an affecting tale of hardship. Jelinek strips all the neatness away from our commemorating practices and steeps them into the bloody, gory horror framework they deserve. It's a horrible book. Infuriating, disgusting, bizarre and unlike anything else I've come across before. It's quite brilliant in its horribleness.
Profile Image for Anna Carina.
682 reviews339 followers
October 5, 2023
Das war ähnlich grauenvoll zu lesen, wie „die Stunde zwischen Frau und Gitarre“.
Frau Jelinek dreht Sprache und Leser sowas von durch den Wolf. Ein Dauersturz durch Raum und Zeit, Schlamm, erigierte Penisse, Eingeweide, Blut, Sportanzüge, Fernsehsendungen, Modemagazine, PkW Gestelle, Touristenbespaßung, Schuld, Grausamkeit, Verdrängung und Tod.
Plot? Was ist das?
Das erste Buch von Frau Jelinek, das mir zu viel war. Zu lang, zu ausufernd, zu ALLES.
Ich kann dafür keine 5 Sterne geben, obwohl das Buch nichts anderes verdient hätte.

Evtl kommen die Tage noch ein paar Gedanken und Auszüge hinzu. Bin gerade nur erschlagen und erschöpft. Diese Frau ist eine Wahnsinnige!!
Profile Image for Kyle Henrichs.
2 reviews24 followers
May 30, 2024
I never write reviews - and this isn't a review either. Still, I feel like anyone who actually finishes this book should document their experience in some way. It's fewer than 500 pages long (in the English translation). Normally, I would finish a book of this length in about three weeks. This one took me over two months.

It's a 500-page prose poem about undead characters at an Austrian mountain inn. I was excited for a long, weird zombie novel where the zombies are obsessed with sex. There is definitely sex but no real zombies. The characters are dead and decaying, but they're not lusting after brains.

The narration is sardonic, even sarcastic - VERY 90's. Lots of reflection/quips on sports, sportswear, vacationing, watching TV, exercising, and bodies falling apart. I don't know what else to say. I'm a reader of difficult novels. My DIFFICULT NOVELS READER credentials are very much in order, but I don't think I've ever read a novel this difficult.
Profile Image for Enry Ravaglini.
171 reviews5 followers
July 12, 2024
Jesus.

First, Gitta Honegger's translation is probably the most technically impressive that I've read since Tomb of Sand. It sings, it's spiteful, and it has inventive wordplay that I can only assume has some correspondence in German.

The Children Of The Dead is hard to really reccomend, because it's about zombies fucking in a mountain resort on a mass grave of holocaust victims. It's about 500 pages of virtually dialogue-free, plot-free, free-associative, completely dissociated fragments of internal experience from the perspective of undead who are completely denied interiority. That's not to say that the undead don't have identities (they do, but only the FRESH corpses), who are differentiated by their material status: Jelinek's scathing critique of consumerism in the novel is presented vis a vis with the heavily mutilated corpses of suicide and accident victims, who cannot speak but still retain the power to interact and subjugate via their sexuality (this is sad, funny, and disgusting all at once).

The freshly dead are obliquely contrasted with the mass of holocaust victims, who spend the novel plotting like cicadas, plotting their revenge, which is simply to be seen again.

The book is really hard to get through, but it really is a massive achievement. More fun to think about than to read!
Profile Image for Sanjida.
486 reviews61 followers
May 2, 2024
You need to know that this is a dialogue- and mostly plot-free 600 page rambling prose poem. I didn't expect that going in or I may have thought twice.

The good: There is impressive wordplay (more so credit to the translator for retaining so many puns) and and a plentitude of clever historical and contemporary references, many of which I must have missed but would be caught by Austrian readers of the original German. It get repetitive though, the satire and sarcasm tiresome. I wished for more clarity. This is a case where you absolutely have to read the jacket summary first to have any clue of what this is about.
Profile Image for Basho.
50 reviews91 followers
July 20, 2025
This book was not one for me. I made it through but suffered along the way, mainly from boredom. The quality of the writing and translation were good and from what I can tell other people seem to enjoy it. This is not an easy novel on multiple levels. For one there is not much of a plot and the few (undead?) characters enter into a bunch of explicit sexual encounters. Zombie erotica of a sort. There is also commentary and satire relating to Austria and its past. But the writing is so stream of consciousness in style that it is easy to get disoriented. Figuring out what is happening and why is a difficult task and one in the end I just didn’t care that much about.
Profile Image for Stacia.
1,024 reviews132 followers
abandoned
August 31, 2025
The language, the sense, & the actual are distorted into a surreal, nightmarish landscape. Initial impressions include a sweeping omniscience, cacophony, an onslaught of words, & a descent into madness. The translation by Gitta Honegger must be spectacular to capture the movement & musicality of this horror.

My initial reading gave me ghastly & disturbing dreams. I woke up multiple times because my brain felt like it was roiling &, in reality, I got almost no sleep because I was so, so disturbed. It's like it triggered some awful cascade in my mind. I think my disturbance is the point of the book, what Jelinek wants.

However, I'm not sure I can continue with this book. It's like I've taken a personal escalator into a pit of hell. "Breathtaking" is not a word I would use unless it is to describe the sensation of breathing in literal fire as your lungs disintegrate. My senses feel drowned.

I do think it's probably a great work & I do wish I could read it. But I cannot.
Profile Image for Fabi.
77 reviews
March 14, 2025
Spannend eine Roman zu lesen, der sich fast ausschließlich mit der österreichischen und damit auch mit der deutschen Erinnerungskultur der 90er-Jahre zwischen Ende der Geschichte und konservativ/rechten Schlussstrichen a la Botho Strauss (der wie viele andere auch im Roman erwähnt wird) beschäftigt. Am deutlichsten kam dabei für mich heraus, dass die kitschige Heimatromantik nur auf Kosten des österreichischen Geschichtsbewusstseins der Täterschaft im Nationalsozialismus aufrechterhalten wird.
Im Roman wird dieser Heimatkitsch mit widerkehrenden Toten, darunter auch die zahllosen Opfer des Nationalsozialismus konfrontiert, das alles auf groteske, körperliche und stellenweise wirklich ekelerregende Art.
Ich habe aber selten ein Buch mit so viel Freude an Sprache und Wortwitz und der eigenen Form gelesen, das trotzdem, trotz einiger vermutlich gewollter Längen und Wiederholung nicht langweilig wird und zum Teil auch komisch ist. Die Erzählerin schweift in ihren wilden Assoziationen immer wieder ab und verknüpft das eigentliche Thema mit dem Kapitalismus, der Zerstörung der Umwelt, Feminismus und mehr, das alles aber immer stimmig und beeindruckend.
Definitiv keine Gute-Nacht-Lektüre aber beeindruckend und lesenswert, wenn man sich darauf einlassen möchte.
Profile Image for jadov.
29 reviews1 follower
November 16, 2025
svaki put kad pomislim da me nicija proza vise ne moze preneraziti, negde u daljini odjekne grohotan smeh elfride jelinek
Profile Image for Brett Glasscock.
314 reviews13 followers
June 11, 2025
I just think that if your novel isn't gonna have characters or events that happen or a narrative arc, then what's the point?
Profile Image for Laura.
28 reviews
April 27, 2025
Ich glaube ich war noch nie so frustriert durch ein Buch
Profile Image for Rick Lupert.
97 reviews5 followers
August 18, 2023
Der große Roman "Die Kinder der Toten" von Elfriede Jelinek macht sprachlos. Und das, obwohl er auf 667 der Sprachlosigkeit im Angesicht der österreichischen Schuld an der Shoah ein Schreiben abringt, das überwältigt, überfordert, begeistert, frustriert. Es ist kein Buch, über das ich schreiben kann, oder zumindest nicht so wie sonst. Ich muss irgendwie verdeutlichen, wie mich dieser Text erschlagen hat, und das geht nur mit einer ehrlichen, wirren, Rezension, die eingesteht, das sie dem, was dieses Werk darstellt, nicht beikommen kann. Mein Eindruck ist, dass "Die Kinder der Toten" ein Über-Roman ist, an keiner Stelle angenehm zu lesen, auf jeder Seite das Lesen und Verstehen verhindern wollend. Jelinek packt hier alles aus, was sie kann, musiziert mit Motiven, kalauert, ironisiert, referenziert, brachialisiert. Befriedigender oder pointierter kann ich (noch) nicht darüber schreiben. Das ist einfach nur ein Ersteindruck, ein Runtertippen nach Beenden der letzten Seite. Eine Kapitulation. Und eine dringende Empfehlung - auch wenn es keinen Spaß gemacht hat.
19 reviews
September 5, 2012
ösis! ihr sprachfixen genialos!!
jelinek ist einfach hart und klug.
Profile Image for Ben Arzate.
Author 35 books134 followers
March 26, 2025
Dense and difficult, but definitely well-crafted.

I'll probably need to re-read this at some point, especially after reading some of Jelinek's other work.
Profile Image for Anita.
752 reviews
October 28, 2025
I might need to reread this a bunch of times, but the vibes were really good and it made me think very hard about historical trauma and the ways in which it shapes our culture and even our lives, including when we try to repress it.
Profile Image for Sam Ryckaert.
81 reviews1 follower
September 10, 2024
as reconfigurative to my literary brain as first encounters with Woolf, Faulkner, Borges, Joyce. hope dearly that this translation will help bring it to its proper place in the 20th century canon, wherefrom it can be discovered by aspiring young readers seeking a classic of post-Holocaust literature only to be confronted with.........this thing. this gross, dense, very funny, rapturously beautiful book, held together with bad puns and previously unthought-of euphemisms for genitalia.

strip much of this away and you find an age-old conflict, the Motherland vs. Mother Nature, the inability of the earth to keep so many bodies six feet inside her and the chance that this gives so many dead another chance at humanity - a version of it that is base, and crude, and gory, but humanity nonetheless. to read this book at a time when the earth has so much room for the innocent dead is deeply affecting, and it's very sad that it will never really lose its relevance.

certainly one of the great books of its time. like learning a new language that, upon turning the last page, i couldn't imagine not being able to understand.
Profile Image for Mark Haunschild.
17 reviews
October 23, 2025
I did not like this book, but I’m glad I read it. Probably the most difficult/complicated book I’ve ever read. I absolutely loved the parts and pieces—the language and sentences—the psychological experience of reading. I was reminded of Stein’s The Making of Americans, and more recently, Lucy Ellmann’s Ducks, Newburyport. She made me question, Joyce who? Jelinek’s IS a monumental achievement as noted by others, like I myself would love to teach the hell out it this book, and I do recommend others read it, or try. But if I had to describe what felt off to me in CotD it would be the reframing of the holocaust as a warrant for nationalism, which has me thinking about the role of art and politics, artist and direct action.

(After reading most of the novel, I discovered that Jelinek signed a statement in 2024 condemning the BDS movement. So there’s that too.)
Profile Image for Dani.
318 reviews
September 30, 2025
Nobelkomitea palkitsi Jelinekin ”musiikillisten äänien ja vastaäänien virtauksesta” ja nämä äänet sitten ”paljastavat yhteiskunnan kliseiden absurdiuden ja niiden alistavan voiman”. Vaikka Die Kinder der Toten (Kalman lapset, mikä nimi suomeksi!) on tuohon aikaan ollut saatavilla vain saksaksi ja hollanniksi, on nobelkomitea tiennyt mikä on homman nimi naisen tuotannossa! Juonettomuus ja nälkävuosien pituiset virkkeet eivät tee tästä miellyttävää lukukokemusta ainakaan vieraalla kielellä luettuna, mutta paljon upeaa ja kaunista kirjassa on. Vaatisi useamman lukukerran, mutta toisaalta toista mahdollisuutta tuskin annetaan. Ensi kerralla jotain kevyempää Jelinekiä!
Profile Image for Charles.
2 reviews
December 3, 2025
I did it! I finished it!

I got an actual headache at points trying to keep up with the quasi-stream of consciousness prose that this book is written in. Ended up having to reread the first few chapters due to confusion. Lots of interesting moments but large blocks of text were indecipherable to me. I also found the pithy sarcasm to be grating after a while

Will probably revisit at some point in the future after reading some of Jelinek’s other work to see if perhaps this was a poor jumping off point.
Profile Image for Connor McClain.
11 reviews
August 31, 2024
This book is incredibly unique and pertinent, but also frustrating at the same time. It confronts modern depictions of the holocaust and genocide in general extremely well, and will make you question just how sanitized your ideas of those events are. At the same time I just could not connect with Jelinek’s prose and found her writing style very sporadic. This is a book I would like to reread in the future as Im not sure I was really able to appreciate it fully this go around.
Profile Image for Fernando Hisi.
647 reviews9 followers
June 30, 2025
Não foi. Toda a premissa parecia muito boa e ele acabou furando a fila, mas mesmo insistindo nunca engatou. Pareceu muito uma avalanche de falas e fatos que se repetem, descritos de uma maneira e distância interessante, mas que não engajam muito. Acho que falta um pouco de história mesmo, de contexto ou mesmo paralelos com o passado, ou o presente. Descongelar por descongelar é estranho.
Profile Image for Rachel Kowal.
193 reviews21 followers
June 22, 2024
3.62

One of the most difficult books I've ever read. I feel like I've understood Jelinek less with each book I've read. (This was my fourth by her.) Her writing is truly singular. I don't understand how her brain works, how this was ever translated into any other languages.
3 reviews2 followers
November 6, 2025
This was one of the most challenging books I’ve ever taken on. No dialogue, no plot, few points of reference to get anchored as a reader, etc. The payoff was immense as some of the writing is stunning and the concepts/ideas discussed are incredible.
2 reviews
July 19, 2024
Not for me. I couldn't ride this wave, it bored me to death and I am an avid reader. Not saying others shouldn't give it a shot. It was just not my cup of tea not my type of prose.
1,451 reviews
July 20, 2024
DNF. I'm too old to give more hours to this. Very clever language play but perhaps better as a novella rather than a novel. So disappointed.
Displaying 1 - 30 of 38 reviews

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