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Bis wir unsere Stimme finden

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Was würdest du tun, wenn dir alles genommen wird, Familie, Identität, Würde, Zukunft? Schweigen? Oder aufstehen und kämpfen?
Als Kinder werden Fanny und Jakob vom Staat an Bauern verschachert. Eine Zeit voller harter Arbeit und Entbehrungen, aber sie haben einander. Nie allein, schwören sie sich, doch dann lenkt ein tragisches Unglück ihr Leben in zwei völlig unterschiedliche Richtungen.
Fünfzehn Jahre später, 1968, stehen sie sich in Zürich überraschend wieder gegenüber. Um sie herum demonstrieren Studenten für mehr Freiheiten und Frauen für ihr Stimmrecht. Während Jakob in den Unruhen seine Chance sieht, sich für das an ihnen verübte Unrecht zu rächen, klammert sich Fanny an den konservativen Traditionen fest – bis sie erneut alles zu verlieren droht. Wird sie es schaffen, ihre Stimme zu erheben, für sich, die Frauen der Schweiz und die Liebe zu Jakob?

397 pages, Kindle Edition

Published October 13, 2023

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About the author

Astrid Töpfner

11 books1 follower

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214 reviews
October 20, 2023
In ihrem Roman ,, Bis wir unsere Stimme finden " von Astrid Töpfner wird die Geschichte von Fanny und Jacob erzählt.

Nach ihrer Flucht 1942 aus Österreich über die grüne Grenze, sind die 5jährige Fanny und der fast 10 jährige Jakob ohne Angehörige in der Schweiz vor den Nazis sicher. Sie kommen bei einem armen , aber freundlichen Ehepaar unter. Um nicht getrennt zu werden, geben sie sich als Geschwister aus. Als dem Pflegevater ein Unglück zustößt, werden sie von der Fürsorge einem Bauern zugeteilt. Dort auf dem kargen Bauernhof müssen sie als Verdingkinder schwerste Arbeit verrichten, werden bei kleinsten Fehlern grausam bestraft, ihr kärgliches Essen , von dem sie nicht satt werden , hart erarbeiten. Auch in der nächsten Familie wird es nicht besser, Unterdrückung, Misshandlung und ein menschenunwürdiges Leben müssen sie ertragen. Durch einen Zwischfall werden sie für viele Jahre getrennt. Bis sie sich durch Zufall 1968 wiedersehen. Doch es ist nicht einfach , wieder an die gemeinsamen Jahre anzuknüpfen. Zu schwer ist das Erlebte, das diese beiden zu sehr geprägt hat.

Astrid Töpfer erzählt diese fiktive Geschichte exemplarisch für die vielen Verdingkinder in der Schweiz, die ledigen ,, unanständigen" Müttern oder als Waisen der Fürsorge unterstellt waren . Sie mussten ihren Lebensunterhalt verdienen, wie die ,, Pflegefamilien " mit ihnen umgingen, war den Verantwortlichen zum großen Teil egal. Den Kindern dagegen wurde alles genommen: ihre Würde, ihre Lebensfreude, ihren Stolz und der Weg in eine glückliche Zukunft. Schweigen, gehorchen , schuften bis zum Umfallen war bei vielen an der Tagesordnung. Sicherlich gab es auch andere Familien, in denen es besser zuging.

Sehr eindrucksvoll und bildgewaltig hat die Autorin diese unrühmliche Vergangenheit der Schweiz dargestellt. Die Beschreibungen haben mich so sehr berührt, immer wieder hatte ich Gänsehaut und Tränen in den Augen. Trotz der Schilderungen der grausamen Kindheit von Fanny und Jakob gab es auch schöne Momente, die mich gefreut haben.

Fanny ist mir genauso wie Jakob sehe schnell ans Herz gewachsen. Die kleine liebevolle Plappertasche und der ,,große " schlaue Jakob, der sich liebevoll als Beschützer verhält.

Die zwei Zeitstränge , die beide aus Fannys und Jakobs Sicht erzählt werden, sind perfekt miteinander verknüpft Drr Wechsel zwischen den verschiedenen Zeiten findet durchgehend in genau dem richtigen Moment statt. Der Text ist flüssig und mitreißend , sehr spannend geschrieben . Trotz aller grausam und häufig schwer zu ertragenden Schilderungen , konnte ich mich kaum los lösen und das Buch zur Seite legen. Ich musste unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das Ende hat gefreut und zuversichtlich gemacht.

Ein Stück Schweizer Geschichte wurde mir emotional aufwühlend näher gebracht. Obwohl man dieses neutrale Land als liberal ansieht, war es doch rückständig im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Die Frauenbewegung der 68er und ihr Kampf für das Wahlrecht für alle , wird genauso bildgewaltig geschildert.

Astrid Töpfner hat mit diesem äußerst genau recherchierten und absolut authentischen , eindrucksvollen mein Herz berührt und den Verdingkindern ihre Stimme verliehen. Ein ganz grausames Stück Schweizer Geschichte, das Schicksal unzähliger Kinder, die nicht vergessen werden darf.

Von ganzem Herzen danke ich Astrid Töpfner für diese sehr berührende Geschichte, die ich zu 100% weiterempfehlen kann.

Die Triggerwarnung sollte ernst genommen werden.
Profile Image for LeseHuhn.
570 reviews1 follower
October 14, 2023
- Spannend, mitreißend und emotional

Bis wir unsere Stimme finden, von Astrid Töpfner, erschienen am 13. Oktober 2023 im Selfpublishing
eBook 396 Seiten

Klappentext

Was würdest du tun, wenn dir alles genommen wird, Familie, Identität, Würde, Zukunft? Schweigen? Oder aufstehen und kämpfen?
Als Kinder werden Fanny und Jakob vom Staat an Bauern verschachert. Eine Zeit voller harter Arbeit und Entbehrungen, aber sie haben einander. Nie allein, schwören sie sich, doch dann lenkt ein tragisches Unglück ihr Leben in zwei völlig unterschiedliche Richtungen.
Fünfzehn Jahre später, 1968, stehen sie sich in Zürich überraschend wieder gegenüber. Um sie herum demonstrieren Studenten für mehr Freiheiten und Frauen für ihr Stimmrecht. Während Jakob in den Unruhen seine Chance sieht, sich für das an ihnen verübte Unrecht zu rächen, klammert sich Fanny an den konservativen Traditionen fest – bis sie erneut alles zu verlieren droht. Wird sie es schaffen, ihre Stimme zu erheben, für sich, die Frauen der Schweiz und die Liebe zu Jakob?

Meine Meinung

Der neue Roman von Astrid Töpfner ist eine fiktive Geschichte mit geschichtlichen Hintergrund. Der Autorin liegen die Verdingkinder und das Frauenstimmrecht ihres Geburtslandes, der Schweiz sehr am Herzen.

Durch Jakob und Fanny erfahren wir, was Verdingkinder sind, was sie geleistet haben und warum kein Amt eingegriffen hat. Zudem erfahren wir, dass die Schweiz einer der letzten Länder war, die das Stimmrecht der Frauen eingeführt haben.
Mit Fanny und Jakob erleben wir eine schwere und entbehrungsreiche Zeit kennen. Die liberale Schweiz zeigt sich hier von einer anderen Seite. In einem Zeitraum von über dreißig Jahren begleiten wir die beiden mit vielen Tiefen und Höhen. Verdingkinder, Frauenstimmrecht und dabei das eigene Leben meistern.

Fazit
Die Autorin begeistert mich trotz der schweren Themen und dem Leiden der Kinder. Ihr Schreibstil ist wieder authentisch und bildgewaltig. So bildgewaltig das ich mitunter das Gefühl habe, neben Fanny und Jakob zu stehen. Gänsehaut und blankes Entsetzen begleitet meine Lesezeit ebenso wie die schönen Momente im Leben von Fanny und Jakob.
Astrid Töpfner hat hier einen aufwühlenden, aber dennoch ehrlichen Roman geschrieben. Bis wir unsere Stimme finden, bleibt lange im Gedächtnis und ich gebe gerne 5 🐥🐥🐥🐥🐥 und eine Leseempfehlung.
Profile Image for tansmariechen.
366 reviews2 followers
October 5, 2023
Den Roman “Bis wir unsere Stimme finden” hat Astrid Töpfner am 13. Oktober 2023 herausgebracht. Das Cover passt gut zur Geschichte und zum Genre. Von Astrid Töpfner habe ich bereits verschiedene Erzählungen gelesen. Besonders beeindruckt hat mich ihre Spanien-Saga und die zeitgenössische Erzählung “Die Frau des Spatzen”.
Die Autorin erzählt die Geschichte der Verdingkinder Jakob und Fanny in zwei Zeitsträngen. Die Kapitel sind mit Jahreszahlen versehen. Die einzelnen Kapitel sind noch einmal in beide Hauptprotagonisten untergliedert. So weiß der Leser zu jeder Zeit über wen er gerade liest und in welcher Zeit er sich mit welchem Protagonisten befindet.
Jakob und Fanny sind entsprechend ihrer Rollen fein gezeichnet und gewinnen mit jeder gelesenen Seite mehr an Format. In ihren Handlungen reagieren und agieren sie zu jeder Zeit logisch, das lässt sie lebendig werden.
In ihrem kraftvollen und atmosphärisch starkem Schreibstil beschreibt sie eindringlich, recht detailliert und emotional aufwühlend die Geschichte der Verdingkinder Jakob und Fanny, die schwieriger und leidvoller kaum sein könnte. Die Erlebnisse der beiden Kinder haben mich ganz schön beschäftigt und oft habe ich gedacht: Oh je, nicht auch noch das. Es bleibt ihnen auch nichts erspart.
Astrid Töpfner ist es gelungen, ihre Erzählung zu jeder Zeit spannend zu gestalten. An den richtigen Stellen wechselt sie geschickt in eine andere Zeit und mich beschäftigt immer wieder die Frage, was in der Zeit dazwischen geschehen ist. Ich musste mich beim Lesen stark zusammenreißen, dass ich vor lauter Neugier nicht flüchtig über die Zeilen fliege. Das wäre dieser Erzählung nicht gerecht gewesen. Am Ende hat die Autorin alle meine Fragen beantwortet und ich bleibe bewegt und berührt zurück.
Mit ihrer Erzählung über die Verdingkinder Jakob und Fanny rückt die Autorin ein unrühmliches Stück Schweizer Geschichte in den Mittelpunkt der Lesenden um zu Erinnern und das Vergessen zu verhindern. Es ist ein wichtiges Buch, das ich gerne allen Lesern ans Herz legen möchte.

Profile Image for Soñadora.
33 reviews
May 1, 2025
Dieser Diener Gottes war nicht besser als die meisten im Dorf, nicht unfreundlich, aber auch nie freundlich. Es war diese Ignoranz aller, die schmerzte, denn alle sahen, wie sie behandelt wurden, und keiner hob seine Stimme.

Ein dunkles Stück Schweizer Geschichte, die man in der Schule so nicht lernt.
Dieses Buch war äußerst spannend zu lesen, gerade da es in zwei Zeitstrahlen geschrieben wurde. Teilweise wollte ich kaum weiter lesen, weil es mich so mitnahm und ich gar nicht weiter hören wollte wie schlecht Fanny und Jakob behandelt wurden. Denn auch wenn dies eine fiktive Geschichte ist, muss man sich im Klaren sein, dass das die Vergangenheit und auch Gegenwart vieler Menschen beschreibt.
Wenn Männer wie Moritz in diesem Buch zu Wort gekommen sind konnte man wiederum einfach nur wütend werden. Wie lächerlich doch diese Begründungen von Männern waren und sind, die der Meinung sind die Frau muss gehorchen. Es ist einfach ohne Worte.

Wenn einem eine Sache immer wieder eingebläut wurde, glaubte man sie irgendwann. Das galt für alles. Auch dafür, dass Frauen keine eigene Stimme brauchten.

Umso schöner war es sehen zu können wie Fanny aus ihrer Hülle ausbrechen konnte. Das Ende hat mich sehr berührt und den Ausgang dieses Romans hätte ich ehrlich gesagt so nicht erwartet. Es hat mich traurig gemacht und irgendwo auch glücklich.
Insgesamt ein sehr gelungenes Buch. Das Einzige, was mir überhaupt nicht gefällt wäre tatsächlich das Cover.
Profile Image for Tortuga.
191 reviews
October 13, 2023
Ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte während ich mich gefragt habe was Fanny und Jakob noch durchstehen müssen bis sie endlich etwas Glück haben. Die Frage „was wäre gewesen, wenn“ habe ich mir mehr als nur einmal gestellt.

Ein Buch während dem man sich fragt, wie konnte das passieren?

Ein Buch, dass einen darüber verzweifeln lässt, wie Kindern so viel Ungerechtigkeit widerfahren konnte.

Ein Buch, dass einen Frauen bewundern lässt, die trotz aller Widrigkeiten ihre Stimme erhoben und Gleichberechtigung einforderten.

Ein großartiges Buch, das aufwühlt, zum Nachdenken anregt und das ich von Herzen empfehlen kann.
41 reviews
September 9, 2023
Bis wir unsere Stimme finden…

Das Buch hat mich ziemlich mitgenommen und in eine Welt katapultiert, von der man nichts weiß, nichts wissen wollte, weil es weh tut zu erkennen das auch das eine Realität war, vielleicht auch noch zu oft ist.

Ein bewegendes Buch, ein wichtiges Thema, ein Buch das mich sehr berührt und zu Tränen gerührt hat.



Zitat:

„Liebe ist ein Gefühl, Wärme, Glück, unbändige Freude, es ist eine Vibration, es sind zwei Seelen, die ineinander einrasten.“



Welch schöne Worte in einem Buch mit so schwerer Geschichte.



Unbedingt sollte dieses Buch gelesen werden.
Profile Image for Bibabuch .
225 reviews1 follower
October 13, 2023
Eine fiktive Geschichte, angelehnt an wahre Begebenheiten der Jahre 1942-1971. Bis zu diesem Buch hatte ich noch nichts über die Verdingkinder in der Schweiz gehört oder gelesen. Der Roman hat mich schwer beeindruckt. Was ich allerdings nicht konnte war, ihn in einem Rutsch durchzulesen. Immer wieder musste ich pausieren, um das Gelesene zu verdauen.
Keine leichte Kost und nichts für schwache Nerven, aber unbedingt lesenswert.
2 reviews
June 12, 2024
Spannender Historienroman über ein Kapitel der Schweizer Geschichte, die Wenigen bekannt sein und Viele interessieren dürfte, egal ob man in der Schweiz lebt oder nicht.
Ich mochte den Schreibstil von Astrid Töpfer sehr, eine sehr gute Melange aus historischen Fakten und emotionaler Geschichte.
Profile Image for Belkis Torres.
35 reviews1 follower
January 30, 2024
Gruselige Geschichte, die mich vom Anfang bis zum Ende schweren Herzens fesselte, aber trotz der Dramatik der Entwicklung ein angenehmes Gefühl und die Gewissheit hinterlässt, dass am Ende des Tunnels immer ein Lichtblick ist. Eine erstklassige Erzählung. Ich empfehle diesen Roman als einen der besten, die ich in den letzten Monaten gelesen habe.
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