Für alle, die sich schon mal gefragt haben, weshalb Maiglöckchen oder Eichen so aussehen, wie sie es tun, kommt hier ein Buch mit der Erklärung: Es handelt sich stets um das Ergebnis der Taten besonders guter oder besonders schlechter Menschen, zu deren Erinnerung Gott oder "der Herr Jesus Christus" diesen Pflanzen ihre Form gegeben haben. Beispiel: Maria Magdalena bereut ihre Sünden und weint deshalb die ganze Nacht durch. Überall, wo ihre Tränen den Boden berühren, wachsen in Folge Veilchen, die es vorher in der Geschichte der Botanik offenbar nicht gab. "Das verstand sie [Magdalena] als Zeichen, das ihr von Gott war geschickt worden, und ein unendlicher Glaube ergriff sie, daß er, der die Tränen ihrer Reue in solch wundersam duftende Blumen wandle, nun auch die, die schandhafte Sünderin, wandeln könne in einen Engel des Himmels." Nee, is klar. Ein unglaublich repetitives, vulgär-mystisches Geschwurbel aus den Tiefen der christlichen Reformpädagogik des frühen 20. Jahrhunderts. Und der Beweis, dass man nicht jedes Buch, nur weil es schon lang im Regal steht und durch die Generationen vererbt wurde, auch behalten muss. Schönes modernes (im Sinn der Epoche) Cover allerdings, das komplett nicht zum Inhalt passt.