Kriminalrat Gerlach und seine Töchter haben sich in Heidelberg eingelebt, und eigentlich könnte sein Leben endlich in ruhigeren Bahnen verlaufen. Doch dann verspricht er einer jungen Witwe, deren Mann unter seltsamen Umständen ums Leben kam, bei der Aufklärung zu helfen. Tatsächlich scheint es bei dem Autounfall nicht mit rechten Dingen zugegangen zu sein, denn in das Geschehen war auch eine Frau verwickelt, mit der Kriegel seinerzeit verabredet war. Gerlach vermutet ein Eifersuchtsdrama, doch dann taucht ein Aktenkoffer voller Geld auf, der offenbar dem Toten gehört hat. Der ausgesprochen sympathische Kriminalrat muss in einem Fall ermitteln, der ihn rund um die Uhr fordert. Weshalb er wieder einmal zu wenig Zeit für seine Zwillingstöchter hat, die sich gerade zum ersten Mal verlieben, nur leider in denselben Jungen …
Wie der Titel bereits vermuten lässt: Ein Krimi, der in und rund um Heidelberg spielt. Kriminalrat Gerlach, Chef der Heidelberger Polizei, hat es mit zwei Fällen zu tun: Zum einen hat ein vermeintlicher Mörder bei seiner Flucht aus der Untersuchungshaft offenbar einen weiteren Menschen getötet. Zum andern entwickelt sich sein Versprechen gegenüber einer jungen Witwe, sich um den Unfalltod ihres Mannes zu kümmern, von einer inoffiziellen Untersuchung nach und nach ebenfalls zu einer Mordaufklärung. Beide Fälle scheinen nichts miteinander gemein zu haben, so dass sich gelegentlich beim Lesen das Gefühl einstellt, man 'zappt' sich durch das Buch. Zapp - einmal der Fall, zapp - einmal der andere. Erst nach ca. 2/3 bis 3/4 des Krimis enststehen Verbindungen zwischen den beiden Handlungssträngen, so dass die Spannung deutlich zunimmt. Durch die Schilderung seines recht chaotischen Privatlebens kommt auch der menschliche sowie der amüsante Teil nicht zu kurz: Witwer, Vater von pubertierenden Zwillingen und zudem liiert mit der Frau seines Vorgesetzten - genügend Stoff für kleine Geschichten am Rande. Alles in allem: Ein ordentlicher Krimi (wenn auch mit leichten Unlogiken) mit witzigen Einsprengseln. Nicht nur was für Heidelbergfans.
Zweiter Krimi mit Heidelbergs neuem Kripochef Gerlach.
Dieser Krimi ist eigentlich besser als der erste. Wieder wunderschön gemütliche Dialoge, Lokalkolorit und Witz. Die Besuche beim genussfreudigen ehemaligen Hotelportier, der eigentlich Lebenskünstler ist und Rotwein und italienisches Essen zelebriert, bringen zusätzlichen Appetit. Die Handlung ist realistischer, die Affäre des Kripochefs nicht mehr ganz so an den Haaren herbeigezogen.
Aber, aber, zur Auflösung des Falls geht der Autor auf den letzten 20 Seiten in Overdrive und lässt das Buch leider abstürzen. Es ist fast so, als wolle er das Buch mit aller Gewalt in unter 300 Seiten zuende bringe. Ein bisschen schade.
Ansonsten aber sehr zu empfehlen. Liest sich kurzweilig wie ein besserer Tatort.