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Über Kriege und wie man sie beendet: Zehn Thesen

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Frieden schaffen – aber wie? Kaum eine Frage ist gegenwärtig so drängend und gleichzeitig so umstritten. Wann beginnt überhaupt der Weg aus einem Krieg? Und wie kann er mit Waffen oder ohne, durch Verhandlungen oder den Sieg einer Seite? Ab wann weiß man, ob es sich um einen belastbaren Frieden handelt, oder bloß um eine taktische Atempause?

Jörn Leonhard blickt zurück auf Kriege der Vergangenheit, die alle irgendwann zu Ende gingen, und macht historisches Wissen fruchtbar für das Verständnis unserer Gegenwart. Geschichte wiederholt sich nicht, und sie liefert keine Blaupausen für die Probleme der Gegenwart. Aber sie bietet ein unerschöpfliches Reservoir an konkreten Konflikten und Konstellationen. Sie erlaubt durch den Blick auf das Entfernte, jenen Abstand zu gewinnen, der uns klarer sehen und mehr erkennen lässt. Das gilt auch für die Frage, wie der Krieg in der Ukraine enden könnte. Was veranlasste Akteure dazu, Kriege fortzusetzen? Warum war häufig gerade die Endphase von Kriegen besonders blutig? Und wann öffneten sich Fenster für die Diplomatie?

Die meisten Übergänge vom Krieg in den Frieden waren verschlungen, konnten immer wieder verzögert und unterbrochen werden. Je länger ein Krieg dauerte und je mehr Opfer er anhäufte, desto komplizierter und widersprüchlicher gestaltete sich der Ausgang. Und auch das zeigt die Die eigentliche Arbeit am Frieden beginnt erst, wenn der Friedensvertrag unterschrieben ist.

230 pages, Kindle Edition

Published October 17, 2023

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About the author

Jörn Leonhard

31 books12 followers
Jörn Leonhard is Professor of West European History at the University of Freiburg.

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35 reviews
May 1, 2024
Ich habe es geschafft, diese 200 Seiten zu lesen, ohne dass irgendetwas hängen geblieben wäre. Das Lesen war einfach nur Leid und meine Konzentration dauerhaft abwesend.
Vor allem aber geht es nicht darum, wie man Kriege beendet. Stattdessen ist der Autor Professor für neuere Geschichte und erzählt primär Details der europäischen Kriege, primär 30-jähriger Krieg, napoleonische Kriege, 1. und 2. Weltkrieg. Diese Kriege werden jedoch nicht linear oder geordnet besprochen, sondern jeweils in Bruchstücken zur Diskussion der 10 oberflächlichen Thesen genannt. Die Bezüge zur europäischen Geschichte wirken absolut durcheinander und arbeiten nur mit sehr viel Mühe auf die jeweilige These hin. Gleichzeitig bleibt auch keine der Thesen im Gedächtnis, weil sie nicht stringent begründet werden und auch nicht sonderlich überraschend und sehr vage formuliert sind.
Ich bin nur froh, dass dieses Buch fertig ist!
Profile Image for Steffi.
340 reviews313 followers
August 11, 2025
Very timely read "Über Kriege und wie man sie beendet. Zehn Thesen" (On wars and how to end them. 10 theses)(C.H. Beck, 2023). It's a question that keeps me up at night. Well, technically it's Russian drones and missiles over downtown Kyiv that kept me up this summer but these sleepless nights are also a good time to reflect on wars and how to end them.

Unfortunately, unlike militaristic liberals and other pro NATO folks, I really don't have any answer other than: one must be willing to accept complexity and ambiguity. There's no good versus evil, black and white approach. Wars are messy and complicated and so are the ways out - rarely straightforward. They are so not good vs evil that war will always involve some sort of dealing with the devil, often there's some degree of devil on all sides too.

Re: Ukraine. This week with the upcoming Trump-Putin summit may be an interesting one in this regard. Both leaders are proto fascists (for lack of better word) in their own right, selling out Ukraine for their own interests - so much is clear. And we knew from day one that Ukraine, like so many other countries before and after, is a pawn in the game of great powers. Of course it has agency, sovereignty etc. but at the end the relative strength and interests between the key poles of Russia (+ BRICS), Trump II, and EU (Coalition of the willing - no common EU position) will determine the outcome of this. No one gives a fuck what Fiji or Rwanda think and honestly Ukrainian domestic opinion only really matters to Zelensky who will eventually have to face elections and no one ever survived a lost war politically. The more obvious division between Trump II and EU makes it much easier for Russia (now also more closely aligned with BRICS (actually BRICS +) than anytime since 2022) to insist on maximalist demands of which no NATO for Ukraine remains core. Me saying this doesn't mean I am endorsing the geopolitical context of 2025 but closing my eyes and yelling 'but what about western values and the rules based international order' amounts to nothing more than a tantrum by a toddler.

But what's the alternative to the negotiated peace (yes, dictated) exactly? "Fighting as long as it takes"? Unless you're willing to send your own son, brother, or husband to the frontline, I don't take anyone proposing this seriously.

Anyhow, Jörn Leonhard, Professor of Modern and Contemporary History at the University of Freiburg, examines the question of how wars actually end. Drawing on conflicts from the Thirty Years’ War and the Napoleonic era to the World Wars and recent armed struggles, he distils his findings into ten theses. These include: the idea that the nature of a war shapes its ending; that true decisive battles are rare and long wars are hard to control; and that a “rotten peace” can prolong rather than resolve a conflict. History, he argues, does not provide ready-made solutions, but it offers recurring patterns and dynamics that can deepen our understanding of current conflicts, such as the ongoing war in Ukraine.

Leonhard’s remaining theses further dismantle simplistic notions of war termination. He shows that combatants persist as long as they believe in a military advantage and that resources shape tipping points, though not necessarily willingness to stop fighting. Not all wars end with a formal treaty, and peace requires communication, humiliating the defeated only turns peace into a stalemate. He warns against overburdening peace with unrealistic expectations, as this often leaves the war’s shadow looming. Each thesis is illustrated with historical cases that show just how complex and non-linear endings can be.

The final theses focus on the post-conflict stage. Leonhard emphasises that the real work of peace begins only after treaties are signed, and that not every victory is a gain—sometimes a defeat becomes an opportunity. His core message is that war’s end is less a single moment than a fragile process that must be managed over time.

While the book’s title may raise expectations for direct prescriptions, Leonhard deliberately resists quick fixes, offering instead a historically grounded, nuanced framework for reflection. It's quite heavy on the history nerd end but a very welcomed read.
34 reviews15 followers
January 24, 2024
Es ist noch nicht lange her, als Kriege im Zeitalter des modernen Kapitalismus mit seinen globalen Verflechtungen wie ein Relikt schienen. Zumindest zwischen Staaten der westlichen Welt – oder wenigstens in der öffentlichen Wahrnehmung. Da sich diese Illusion spätestens seit dem Krieg in der Ukraine oder jüngst in Israel aufgelöst hat, kommt das kürzlich erschienene Buch von Jörn Leonhard wie gerufen.

“Über Kriege und wie man sie beendet” klingt ein wenig nach einer Anleitung zum Frieden. Das ist das Buch nicht, wie sein Autor freimütig zugibt:
Man kann die aktuellen Krisen nicht an die Geschichte delegieren. Geschichte wiederholt sich nicht, und sie liefert auch keine Blaupausen für Entscheidungen. Aber sie zeigt in einem großen Reservoir über Zeiten und Räume, welche Konstellationen warum zu welchen Ergebnissen führten. Sie offenbart Verlaufsmuster und Handlungslogiken (...)

Leonhard ist Professor für Neuere Geschichte, bekannt durch Monographien u.a. zum Ersten Weltkrieg (“Die Büchse der Pandora”). In diesem Geist ist das Buch eher retrospektiv: es erklärt vorsichtig die Vergangenheit, nicht die Zukunft – und lehnt sich nicht für praktische Handlungs-Empfehlungen aus dem Fenster.

Besser trifft es der Untertitel, “Zehn Thesen”: Etwas ungewohnt für ein geschichtliches Werk, handelt es sich um ein Thesen-Buch, das nicht linear die Geschichte eines bestimmten Krieges nacherzählt, sondern allgemeine Motive identifizieren will. Jeder dieser Thesen widmet Leonhard eines der zehn Kapitel: angefangen von “Die Natur des Krieges bestimmt sein Ende” über “Ein «fauler Frieden» kann den Krieg verlängern” bis zum Schluss-Kapitel, “Nicht jeder Sieg ist ein Gewinn, und manche Niederlage wird zur Chance”.

Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Anekdote, die einen der zahlreichen Konflikte erzählerisch näherbringt, die dem Buch zugrunde liegenden – von den Punischen Kriegen über den 30-jährigen, die Weltkriege bis hin zum Jugoslawien-Krieg. Im Anschluss versucht der Autor behutsam, allgemeinere Schlussfolgerungen zu entwickeln.

Dabei fügen sich die einzelnen Teile nicht in ein übergeordnetes Narrativ oder gar eine allgemeine Theorie ein. Auch wenn die Kapitel eher unsystematisch nebeneinanderstehen, oder vielleicht deswegen, sind diese nicht unbedingt klar voneinander abgegrenzt. Es gibt viele Wiederholungen, Überschneidungen und Abschweifungen. Das muss nicht per se stören. Als Leser wird man mit vielen kleineren Aha-Erlebnissen und Einblicken in den Verlauf von Kriegen belohnt.

Ein Blick aufs große Ganze stellt sich jedoch, wenn überhaupt, nur mit einer gewissen Distanz ein. Übergreifende Leitmotive oder grundlegende Theorien im Geiste von “Sapiens” oder “Guns, Germs, and Steel” sucht man bei Leonhard vergebens. Die meisten der Thesen lassen sich grob drei Kategorien zuordnen:

Das Buch ist mit 200 Seiten dicht geschrieben. Als Thesenbuch erzählt “Über Kriege” wenig und erklärt kaum Hintergründe: Die betrachteten Konflikte werden als bekannt vorausgesetzt und oft nur angerissen, um Thesen zu illustrieren. Ein fundiertes historisches Basiswissen ist also hilfreich.

Trotz dieser Dichte zeichnet sich dieses Buch nicht durch eine reduzierte Sprache aus. Leonhard ist kein großer Stilist, und sein Werk liest sich oft unelegant, um nicht zu sagen steif und umständlich. Das heißt keineswegs, “Über Kriege” wäre nicht lesbar oder gar unverständlich. Zum Vergnügen wird man das Buch jedoch eher nicht lesen, was dem ernsten Thema angemessen sein mag.

Alles in allem ein durchaus interessantes Buch mit einigen Denkanstößen zum Thema ‘Kriege’. Die im Titel gestellte Frage, “wie man sie beendet”, wird dabei eher nicht beantwortet. Immerhin kann man mitnehmen, dass Psychologie wesentlich ist – insbesondere gegenseitiges Vertrauen und ein Umgang auf Augenhöhe. Nicht gerade ermutigende Aussichten für die aktuellen Konflikte in der Ukraine oder in Israel.
1 review
December 24, 2025
3-4 Sterne: Sehr interessante und nachvollziehbare Darstellung wie sich die Gründe Krieg zu führen im Laufe der Geschichte verändert haben und wie Kriege aus Sicht beider Parteien, also der vermeintlichen Sieger und Verlierer, beendet wurden. Daraus wird im letzten Teil des Werks abgeleitet, warum heutige Konflikte kaum dauerhaft gelöst werden können. Lesenswert für Geschichts- und Politikinteressierte.
Profile Image for Thomas Becker .
60 reviews6 followers
April 10, 2025
Ein wirklich sehr gutes, kurzes Buch mit zum Teil sehr interessanten Denkanstößen und Theorien zum Thema: Wie ein Krieg beendet werden kann und welche Faktoren zu einem instabilen Frieden führen können.

Dabei wird dies vor allem am Westfälischen Frieden, den napoleonischen Kriegen, Befreiungskriegen und dem ersten und zweiten Weltkrieg aufgezogen und ist sehr auf Geschichte fokussiert bietet allerdings durchaus auch Argumente aus dem Bereich der internationalen Beziehungen und darüber hinaus.

Wirklich sehr interessant zu lesen nur hätte ein etwas stärkerer Bezug zur Gegenwart bzw. evtl. eine abrundendes Nachwort dem Buch gut getan
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