Meer dan vijftig jaar hebben ze hun levens gedeeld, hij en zij. Nu is hij ziek. In de laatste fase van zijn leven wordt alles kleiner, beperkter, de sociale kring krimpt. Schubert vertelt in een verhaal dat slechts één dag omvat hoe je je eigen mentale welzijn en de waardigheid van de ander in zo’n situatie bewaakt. Terwijl hij de schimmige grens tussen leven en dood oversteekt, houdt zij zijn hand vast.
Dit is een teder, onsentimenteel verhaal over ouder worden, over liefde en genade, over de liefde tussen twee mensen en de transformatie ervan terwijl gedeelde en hoogstpersoonlijke geschiedenissen passeren, zich ontvouwen en weer voorbijgaan.
Een liefdesverklaring aan wat het leven de moeite waard maakt, te midden van de tegenslagen van de ouderdom.
"Jede Sekunde mit dir ist ein Diamant, sagt Derden zu mir und umarmt mich, als ich morgens in sein Zimmer und an sein Pflegebett komme. Wir sind seit 58 Jahren zusammen. Zwei alte Liebesleute." - Helga Schubert, "Der heutige Tag: Ein Stundenbuch der Liebe"
Seit vielen Jahren pflegt Helga Schubert ihren Mann, den Maler und Psychologie-Professor Johannes Helm. Im Buch nennt sie ihn "Derden" - der, den ich liebe. Sie erzählt literarisch-autobiohraphisch aus einer Ich-Erzählerin heraus von der Pflege eines geliebten Menschen, von den Licht- und Schattenseiten, von jedem Moment, der bewusst genossen werden möchte, aber zugleich auch von den Augenblicken, in denen alles zu viel wird. In poetischem und klarem Stil berichtet sie vom Blasenkatheter-Wechsel und Tablettenrichten, vom gegenseitigen Händewärmen und Frühstücksroutinen - sie lässt nichts aus. Gerade die Tatsache, dass Helga Schubert nichts am Pflege-Alltag beschönigt, macht das Buch zu einer harten Lektüre, andererseits steht aber vor allem die Liebe zu ihrem Mann im Vordergrund.
Neben der Zeit der Pflege gewährt sie in Rückblenden Einblick in das Kennenlernen des Paares vor mehr als 60 Jahren - sie Studentin, er Professor -, in die Phase des Verliebens und den Abschnitt des Zusammenkommens. Sie erzählt vom Leben im geteilten Berlin und vom Umzug in ein sehr ländliches Dorf in Mecklenburg, das einerseits Idylle verspricht, andererseits aber auch manchmal Einsamkeit bedeutet. Und sie führt aus, wie zehrend und kompliziert die Pflege geliebter Angehöriger sein kann, wenn es beispielsweise zu einer unmöglich zu lösenden Aufgabe wird, eine Pflegekraft auf Zeit für eine Lesung zu organisieren.
Mir hat "Der heutige Tag: Ein Stundenbuch der Liebe" sehr gefallen, es ist ruhig und schön geschrieben, geht ans Herz, ist dabei aber nie kitschig. Es gab ein Kapitel gegen Ende des Buchs, das für mich nicht rund war und nicht ganz in den Rest von Schuberts autobiographischer Erzählung gepasst hat, davon abgesehen mag ich diese Lektüre aber unbedingt empfehlen. Ein schnörkelloser, liebevoller Bericht vom Abschiednehmen.
Ein autofiktionaler Roman, der berührt, ohne rührselig zu sein, den schweren Inhalt rüberbringt und an die eigene Verletzlichkeit erinnert, ohne zu erdrücken, Mut macht, ohne zu beschönigen.
Teilweise etwas sprunghaft, mir haben die Schilderungen der Gegenwart am besten gefallen.
Dieses Buch hat mich sehr traurig gemacht, aber fast noch trauriger macht mich, dass ich im Internet nichts zu einem Ableben von Helga Schuberts Mann finde und also davon ausgehen muss, dass sie ihn wohl immer noch, auch drei Jahre nachdem sie dieses Buch geschrieben hat, pflegt und aushalten muss, dass er sie oft nicht erkennt, verwirrt ist, hinfällig, anstrengend. Ich mag Schuberts Sprache sehr, ihren Blick auf den Alltag, auf die Verhältnisse, auf sich selbst. Vier und nicht fünf Sterne, weil sie mir manchmal dann doch zu reformiert ist, zu pflichtgetreu und verständig.
Epigraph: "Darum sorgt nicht für den anderen Morgen; denn der morgende Tage wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe." Matthhäus, Kapitel 6, Vers 34
Mich zwischen den Zeilen gefunden, mich so sehr gesehen und verstanden gefühlt.
„Ganz schnell waren wir bei den Themen Kraft und Nichtkaputtgehen angelangt. Wie brennt man nicht aus, wie bleibt man liebevoll, wieviel Distanz muss sein.“
Wie spricht man über eine Phase im Leben, die einem alles abverlangt? Man ist dankbar, denn der geliebte Mensch ist noch da, man hat noch Zeit. Aber gleichzeitig ist er hilfebedürftig und muss Stück für Stück sein altes, gesundes Leben, ja sein altes Selbst abgeben. Auch die pflegende Person verliert einen großen Teil ihrer Selbstbestimmung. Beide sind dem Diktat der Krankheit, des gesundheitlichen Zustands unterworfen.
Helga Schubert spürt den Tagen, Wochen, Monaten literarisch nach, in denen sie sich um ihren 17 Jahre älteren, pflegebedürftigen Mann kümmert. In kurzen Sequenzen wirft sie Schlaglichter auf den Alltag, auf auftretende Schwierigkeiten, aber auch auf die Vergangenheit - auf die Beziehung mit und die Liebe zu ihrem Mann. Anfangs sind beide anderweitig verheiratet, die Ehefrau weiß jedoch von der Geliebten. Später heiraten sie, ziehen zusammen und lassen sich im Alter ganz in ihrem Wochenendhaus in Mecklenburg nieder. Dieses Werk gibt eine Vorstellung vom Leben im Alter und Impulse, wie der Umgang damit aussehen kann. Zusätzlich ist Helga Schuberts Schreiben ein poetisches, sanftes Annähern an die Wirklichkeit, ein Abtasten von dem, was bleibt und allein schon durch ihre Sprache lesenswert.
Mir persönlich hat die Lektüre am Ende leider weniger gegeben als erhofft. An vielen Punkten hätte ich mir gewünscht, dass noch tiefer gegangen wird. Was diese Situation mit den beiden Menschen macht, kam für mich nicht immer zum Vorschein und genau darin hatte ich wahrscheinlich Trost oder Erleuchtung gesucht. Allerdings kann Frau Schubert nichts für meine Erwartungen und ist mit ihrem Schreiben fühlbar ihren eigenen Empfindungen nachgegangen - dem, was ihr wichtig war. Als geschlossenes, autobiographisches (-fiktionales?) Werk daher eine Empfehlung, wenn man genau dies erwartet. Wer Halt, Anstöße, Bestätigung für die Pflege von Angehörigen sucht, kann auch dies hier finden. Allerdings hat die Herangehensweise der Autorin für mich in dieser Hinsicht nicht ganz funktioniert.
Ein Stundenbuch der Liebe, untertitelt Helga Schubert - treffender kann man ihr neuestes Buch wohl kaum um- oder beschreiben. Nach mehr als 50 gemeinsamen Jahren ist ihr Mann bei allen Dingen des täglichen Lebens auf Hilfe angewiesen. Als mein Schwiegervater damals seine Frau pflegte, war es für mich alles noch ziemlich unrealistisch und so ganz weit weg…Jahre später, selbe Situation - meine Eltern, habe ich mich immer öfter gefragt, was bleibt von einer, ehemals gleichberechtigten Patenschaft - will man das…gibt der „Pflegende“ nicht zu viel von seiner eigenen, kostbaren Lebenszeit?…. „Ganz schnell waren wir bei den Themen Kraft und Nichtkaputtgehen angelangt. Wie brennt man nicht aus, wie bleibt man liebevoll, wieviel Distanz muss sein.“ Helga Schubert beschriebt auf literarisch meisterliche Art und Weise all die kleinen und großen Dinge die in so einer Zeit das Leben ausmachen und bestimmen - beschönigt nichts, sieht und zeigt aber auch die besonderen, die schönen, die liebevollen Momente. Mich hat dieses Buch sehr bewegt. Es macht Mut und tröstet auch! „Ein bisschen Sahnejoghurt im Schatten, eine Amsel singt, Stille. So darf ein Leben doch ausatmen.“
Helga Schubert – psycholożka i pisarka – opisuje swoją codzienność z siedemnaście lat starszym mężem. Mężczyzna jest praktycznie przykuty do łóżka, porusza się jedynie na wózku i wymaga opieki. Pisarka ma około osiemdziesiąt lat, ale opiekuje się z oddaniem mężem, co opisuje w swojej powieści. To bardzo realistyczna relacja zwykłych dni – czyszczenia cewnika, podawania leków, podnoszenia męża, który znów sam wstał z łóżka, organizowania opieki, szukania wsparcia i pomocy.
Een teder, onsentimenteel en intiem portret van een liefde.
Helga Schubert werkte in Oost-Duitsland als psychotherapeut. In 2020 ontving ze de Ingeborg Bachmann Preis. Zonder opsmuk weet ze in Dag voor dag een levenslange liefde voelbaar te maken, en ervoor te zorgen dat je als lezer ondanks de luiers, de lekkende urinezakken en de dementie de mens ziet, en de man die ze als zeventienjarige voor het eerst ontmoet. Het is een hoopvol verhaal over liefde, en menselijke waardigheid. Een oase.
Autofiktionale Selbstsuche unter Belastung, Liebe und Freiheitswunsch.
Helga Schubert schreibt in „Der heutige Tag“ über das Zusammenleben mit ihrem intensiv pflegebedürftigen Ehemann Derden und spürt den Gefühlswallungen, den Höhen und Tiefen nach, die sich durch diese Situation der einseitigen Abhängigkeit und Aufopferung unweigerlich ergeben. Das Buch steht im kommunikativen Zusammenhang mit André Gorz‘ „Brief an D.“ und Marilyn und Irvin D. Yaloms „Unzertrennlich: Über den Tod und das Leben“, aber auch Simone de Beauvoirs „Zeremonien des Abschieds“ und Martin Walsers „Das Traumbuch“. Der Tod und der Abschied vom Leben, die Begrenztheit der Zeit stehen im Zentrum. Die Zeit erhält ein ganz anderes Gewicht:
„Etwas wollen und fürchten. Mitleid und Gesättigtsein vom Samariterleben. Schlechtes Gewissen, wenn ich an mich denke. Und Selbstbehauptung. Gar nicht der Wunsch, aber doch das befreite Gefühl, schon beim Gedanken, dass eine Zeit kommen könnte, in der ich über mein Leben verfügen kann.“
Zwischen der Ich-Erzählerin und ihrem Ehemann besteht ein Altersunterschied von dreizehn Jahren. Es ist für beide die zweite Ehe, die sie zum Zeitpunkt der Erzählung vor 47 Jahren begonnen haben, als die Ich-Erzählerin 34 Jahre alt gewesen ist und es satt gehabt hat, nur von der Ehefrau geduldete Geliebte Derdens zu sein. Beide haben Kinder aus der ersten Ehe. Derdens Kinder jedoch wollen sich nicht um ihren pflegebedürftigen Vater kümmern. Die Ich-Erzählerin steht ganz allein da:
„Für Derdens Kinder, verstand ich in diesem Moment, bin ich die Geliebte ihres Vaters seit Jahrzehnten und nicht ihre Mutter seit der Geburt. Und sie sind nicht meine Kinder, sondern sein Fleisch und Blut. Für sie ist alles freiwillig, die Besuche, die Telefonanrufe. Eben Quittengelee. Und darum ist mir, als ob ich von einem Fluch der falschen Harmonie erlöst wäre. Der Falschheit.“
Die Ich-Erzählerin reflektiert über alle Facetten ihrer häuslichen Situation, der Wunsch für ihren geliebten Ehemann da zu sein, aber auch das Sehnen nach Freiheit, über die eigene Zeit, zumindest teilweise, verfügen zu können. Sie möchte nicht viel, aber auch das Wenige, ein paar Stunden, höchstens ein, zwei Tage für eine Lesung, für einen Besuch, bekommt sie nicht. Schuldgefühle für all die Gedanken und Wünsche nach einem Mindestmaß an Autonomie ist ihr ständiger Begleiter. Eine Erleichterung findet sie darin, sich ihren eigenen Tod zu imaginieren:
"Es ist so ein erschreckend kleiner Unterschied. Wenn man die Kontrolle über sich ein wenig lockert, kann man schon tot sein. Nur die dünne Trennwand zwischen Vorstellung und wirklicher Handlung einmal umwehen lassen, und du bist tot. Auf das Fensterbrett des Hochhauses steigen und in der Sonne mit ausgebreiteten Armen nach unten fliegen oder neben einem Autostrom laufen und sich plötzlich in ihn stürzen oder das elektrische Kabel berühren. Dieser Sekundenbruchteil Hingabe an das Unbekannte, den Rausch, den Schmerz, einmal nur der eigene Körper sein, ganz und gar. Dieses Loslassen von allem, auch von den Kindern, Barbara!"
Helga Schubert geht in „Der heutige Tag“ schonungslos auf Selbstsuche. Sie durchschreitet ihre Gefühle kraft einer schwebenden, über den Dingen sich zerstäubenden Sprache, eine eigentümliche Art Zwischenzustand des Erzählens, des Träumens, des Sehnens, der sich stilistisch darin äußert, dass sie um das Leiden, die Schmerzen ihres Mannes als dem Zentrum ihres Lebens und um die eigenen herumschreibt, sie nur streift, nur Andeutungen, kurze Reminiszenzen gibt, die die Kontinuität betonen und gegen die Vergesslichkeit, die aus der Demenz folgende Disparität der Gedankenwelt Derdens aufbegehren.
Schuberts Sprache verliert nicht die Sanftheit und Hoffnung auf eine bessere, friedlichere Welt. Wie „Vom Aufstehen“ legt sie auch in „Der heutige Tag“ davon beredtes Zeugnis ab, leider ohne, bis auf wenige kurze Stellen, der Imagination und daher auch mal der Utopie, die es noch in „Vom Aufstehen“ gab, freie Bahn zu lassen und das Persönlich-Private gänzlich zu transzendieren.
Unsere Ich-Erzählerin betreut ihren 94-jährigen, an Demenz erkrankten Ehemann Derden, liebevoll zu Hause. Zum ersten Mal trafen sie sich vor 66 Jahren, doch sie beide waren damals bereits mit anderen Partnern verheiratet und hatten Kinder. Es brauchte ein wenig Zeit, bis sie sich das Jawort gaben, aber ab dem Zeitpunkt waren sie unzertrennlich. Jetzt, nach 47 Ehejahren, schreiben sie gemeinsam das letztes Kapitel ihrer Ehe.
„Ich gab ihm unter der Decke die Hand und drückte sie. Und er drückte meine Hand. Wie ein Versprechen. In guten und in schlechten Zeiten. Aber es sind gar keine schlechten Zeiten. Ich bin immer bei dir, auch wenn ich tot bin. Ich werde dich immer beschützen. Und so lange wird es nicht dauern, bis du nachkommst, sagte er. In der Ewigkeit gibt es keine Zeit mehr, oder? Dann saßen wir noch eine Weile so. Und nichts fehlte. Und zu allem Überfluss sah ich auch noch einen hellen Stern über unserem Glasdach und zeigte auf ihn. Und wollte nicht woanders sein. Ich war glücklich in diesem Moment mit ihm, und die Zeit dehnte sich, und ich hatte keine Angst vor dem Morgen.“ (S. 96)
Zärtlich, geduldig und liebevoll erzählt Schubert Rückblicke aus ihrer Ehe, von seinem Malen, ihrem Schreiben, seiner Krankheit und Geschichten von Freunden und Bekannten, kommt zwischendurch immer wieder ins Hier und Jetzt und lässt uns teilhaben - an ihrem Leben, das sich überwiegend in ihrem Landhaus in Ostdeutschland abspielte. Ihre Beschreibungen sind dabei so lebendig und bildlich, dass wir förmlich den Duft der Rosen in ihrem Garten riechen können. Zwischendurch werden wir dann wieder in die DDR geschickt, nur um dem Eheleben der Protagonisten im Plattenbau beizuwohnen. Nicht immer waren ihre politischen Ansichten die selben, aber ihrer Liebe konnte dem nichts anhaben.
Helga Schubert hat hier eine wunderbare Hommage auf ihren Mann geschrieben. Ich bin nur so durch dieses kleine Buch, mit seinem schönen Cover geflogen. Dieses Buch, was zärtlicher nicht sein könnte, hat mich an einigen Stellen wirklich tief berührt. Leseempfehlung für alle, die ruhige und schöne Geschichten lieben und keine Ängste vor dem Älterwerden haben. 5 / 5
Schlicht, ergreifend und zutiefst berührend erzählt Helga Schubert von einer jahrzehntelangen Liebe und davon, was es bedeutet, wirklich für immer füreinander da zu sein, auch dann, wenn ein Teil des Paares am Lebensende zum Pflegefall wird. Welche Aufopferungen die Liebe dem gesunden Teil des Paares abverlangt, welcher Hilflosigkeit und Machtlosigkeit man ausgesetzt ist und wie man all dessen zum Trotz weder die Hoffnung und schon gar nicht die Liebe verliert, sondern immer weiter macht - all davon erzählt Schubert in schlichter, aber poetischer Sprache und mit einer ungeheuren Genauigkeit.
Die wenigen Einschübe in die Vergangenheit, insbesondere zur DDR, hätte ich nicht gebraucht. Zwar beleuchten sie die Anfänge dieser großen Liebe, wirken aber dennoch etwas zwischengeschoben, nicht ganz passend zum Rest dieses einfühlsamen und gleichermaßen kraftvollen Textes. Die stärksten Sprachbilder entstehen in der Gegenwartsbeschreibung, wenn man das so nennen kann. Das ist aber in diesem Fall Jammern auf hohem Niveau.
Indem das Buch diese kompromisslose Liebe, dieses ungeheure Monster namens "Altern", das Immer weniger werden und doch beieinander bleiben und einander nicht aufgeben und den Versuch, das gemeinsam gelebte Leben festzuhalten, aufzubewahren, beschreibt, berichtet es auch von einem großen, einem übergroßen, ungeheuren Glück.
Und ein großes Glück ist es auch, diesen eindringlichen Text zu lesen. Unbedingt empfehlenswert! Es war meine erste Lektüre von Helga Schubert. Es wird nicht die letzte bleiben.
Dit boek is een verslag van het gemeenschhappelijk leven van een 85-jarige vrouw en haar 98-jarige man, Derden, die hulpbehoevend, dementerend en terminaal ziek is. Het ontroerde me hoe hun liefde, in de loop van de vele jaren dat ze samen zijn, bleef bestaan. Nog even groot maar anders. De vrouw draagt alleen de mantelzorg voor haar man. Ze is lichamelijk en geestelijk nog vrij actief. Ze houdt er van om rustig in haar kamer op haar laptop verhalen te schrijven. En dat is vaak frustrerend met een man die 24 uur op 24 zorg nodig heeft. Toch houdt ze vol, want dat wil ze en dat heeft ze beloofd. Het boek raakte me omwille van wat er beschreven wordt maar niet door hoe het geschreven is. Hoogstaande literatuur zou ik het niet noemen. De structuur is nogal warrig. Buiten de passages waar wel gevoelens uit spreken, gevoelens van liefde en ook van frustratie, is de tekst vaak nogal droog, en ook wel typisch voor een psychotherapeut, wat ook het beroep van de auteur is. Ik begreep de redeneringen niet altijd. Zo heeft ze bijvoorbeeld een (voor mij vreemde en voor haar logische) verklaring gevonden waarom de kinderen van Derden hen vrijwel nooit bezoeken en haar ook nooit aflossen in de zorg voor hun vader. Om gelijksoortige redenen heb ik vroeger ook niet het boek "Judasvrouwen" van dezelfde auteur uitgelezen, hoewel het onderwerp, verraad door vrouwen tijdens het nazisme, me wel aansprak.
„Der heutige Tag“ ist ein stilles, sehr persönliches Buch, das sich mit den Themen Liebe, Tod und Pflege beschäftigt. Helga Schubert beschreibt den Alltag mit ihrem pflegebedürftigen Mann in einer Art, die fast tagebuchhaft wirkt, gleichzeitig aber eine poetische Tiefe entfaltet.
Der Schreibstil ist zunächst etwas ungewohnt, da Dialoge nicht klassisch mit Anführungszeichen markiert, sondern indirekt wiedergegeben werden. Nach einer kurzen Eingewöhnung entfaltet der Text jedoch seinen eigenen Rhythmus und liest sich leicht und fließend. Besonders beeindruckend ist, wie Schubert ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse thematisiert und gleichzeitig zurückblickt auf die tiefe Verbundenheit, die dieses Leben und Lieben geprägt hat.
Emotional berührend und von großer Ruhe getragen, lädt das Buch dazu ein, sich dem Thema Tod auf eine versöhnliche Weise zu nähern. Es ist kein spannungsgeladener Pageturner, sondern eher ein leises, „easygoing“ zu lesendes Buch, das dennoch nachhallt.
Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch, das Frieden vermittelt und zum Nachdenken bringt.
Helga Schubert beweist in Der heutige Tag - Stundenbuch der Liebe nochmals eindrücklich, dass ihr Gewinn des Ingeborg Bachmann-Preis kein Einzel- oder Zufallstreffer war. Sie schreibt großartig, hat Ausdruck und einen eleganten Stil. Die 80jährige Helga Schubert beschreibt Zusammenleben mit ihrem älteren Ehemann, den sie pflegt. Hinzu kommen Passagen der Erinnerung an Zeiten der Vergangenheit. Es ist ein Buch des Alltags. Dramatisches wird zugunsten Tiefe und Wahrhaftigkeit ausgespart.
Das Hörbuch wird von Ruth Reinecke gelesen. Eine Qualität der Sprecherin ist, dass man beim Zuhören vergisst, das nicht Helga Schubert selber den Text liest. So sehr geht Ruth Reinecke in der Rolle auf.
Ein Stundenbuch der Liebe, genau das ist es. Schon der Einstieg hatte mich sehr gepackt. Helga Schubert berichtet kurz davon, was alles für ihren pflegebedürftigen Mann gemacht werden muss. Man denkt, wie anstrengend das doch klingt. Und dann kommt dieser unglaubliche Satz: Ich liebe ihn sehr. Da wird man ruhig und mag wissen woher diese tiefe Liebe und Verbundenheit kommt. Diese Liebe, die alles trägt und erträgt.
Fazit: „Der heutige Tag“ ist ein sehr persönliches und emotionales Buch, das auch allgemeine Themen der Pflege, des Sterbens oder des Glaubens aufgreift. Bei aller Schwere der Problematik aber auch leicht und ermunternd. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen! Für mich ein Lesehighlight.
Es hätte mir besser gefallen, wenn dieser autofiktionale Roman wirklich nur von dem alten Liebespaar gehandelt hätte. Das wär nämlich meistens sehr eindrücklich und berührend. Aber diese Anekdoten über andere Leute haben für mich nichts ins Gesamtbild gepasst.
Ex-DDR schrijvers kunnen we nu met mondjesmaat ontdekken, en wat voor. Zoals dit ingetogen verhaal dat zelfs vrolijk leest over die dunne angstlijn tussen geheugen herinneringen dementie en oud worden. Ook doodgaan.
Aus der Ich-Perspektive erzählt die Autorin von der Pflege ihres Mannes. Sie schreibt von gelebten Jahren und ihrer unendlichen Liebe. Gleichzeitig findet die Anstrengung der Pflege einer geliebten Person einen Platz im Buch. Gefühlvoll, nachvollziehbar, Herzerwärmend und toll.
Indrukwekkend, zoals Helga Schubert, begin tachtig, psychotherapeut en schrijver, een balans zoekt tussen het mantelzorgen voor haar tien jaar oudere man, en het voortzetten van een deel van haar persoonlijke bestaan. Heel indrukwekkend, goed geschreven, inspirerend.
"Der heutige Tag" wurde in mehreren Büchersendungen oder -podcasts empfohlen und es ist bestimmt auch kein schlechtes Buch, aber mich hat es nur deprimiert, deshalb habe ich nach 10% aufgehört.
3,5 ⭐ Fand ich ganz gut. Ich habe allerdings damit gerechnet, dass das Buch ergreifender sein würde, als es dann für mich war. Mir hat irgendwie etwas Tiefgang gefehlt.