Ein ganz normales Dorf in Deutschland: in der Mitte ein Kreisel, daneben die Volksbank und im September das alljährliche Zwiebelfest. Aber nicht alle hier können sich dem Dorfgefüge anpassen – Timo, Valerie und Richard sind seit ihrer Geburt Außenseiter. Als allmählich immer mehr junge Leute im ganzen Land spurlos verschwinden und in den Familien große Lücken hinterlassen, machen sie sich auf die Suche nach den Vermissten. Das Leben der drei ist schon immer besonders gewesen, doch sie haben keine Vorstellung davon, was sie mit ihrer Suche lostreten. Ein überbordender, mutiger und schriller Roman über die deutsche Provinz und das Anderssein in einem Umfeld, in dem Anderssein nicht vorgesehen ist.
Der Roman"Draußen feiern die Leute" von Sven Pfizenmaier ist eine vollkommen verrückte Lesereise. Es ist ein Dorfroman und ein Großstadtroman. Es ist ein Drogenroman und ein Jugendroman. Im Zentrum steht nicht ein Charakter, sondern eine Gruppe von meist Jugendlichen aus einem Dorf in der Nähe von Hannover.
Richard ist ein siebzehnjähriger Kiffer, der "den Menschen in seiner Umgebung die Energie aussaugt" und das ist nicht metaphorisch sondern wortwörtlich zu verstehen. Er handelt mit Drogen. Jenny ist seine Freundin. Flora, die Schwester von Jenny, ist verschwunden. Timo sieht wie eine Pflanze aus. Auch seine Schwester Isabel verschwindet. Valerie schläft bis ihr Traum beendet ist. Das dauert oft Tage. Dima, Danik und Doktor Dobrin sind eine Wodka trinkende Einheit. Auch sie steigen ins Drogengeschäft ein. Rasputin ist der König der Verbrecher in Hannover. Er lebt als Eule in einem ewig fahrendem Auto.
Es klingt völlig verrückt und das ist es auch. Magischer Realismus in der deutschen Provinz. Doch es ist nie unsinnig. Es ist so gut geschrieben, dass man denkt: "ja klar, so ist das wohl". Tolle oft humorvolle Bilder werden benutzt. Die Atmosphäre zieht einen in die Geschichte. Man hört die Kronkorken, Pfandflaschen und Blechdosen über den Teer klappern. Gleichzeitig will man wissen, was es mit der Anderwelt auf sich hat, in die Martha die Jugendlichen führt. "Draußen feiern die Leute" ist ein außergewöhnlicher Roman, der unglaublich viel Spaß macht.
Wer behauptet, Deutsche hätten keinen Humor, der sollte das Debüt von Sven Pfizenmaier lesen: Dieses Buch sprüht nur so vor Witz. Und das ist nicht nur irgendwelcher derber Humor, sondern oft unglaublich komische Situationen und völlig absurde Personen (freut euch schon mal auf die Eule). In einem Dorf in der Nähe von Hannover ist nicht allzu viel los. Highlight ist noch das alljährliche Zwiebelfest. Wie überall gibt es auch hier ein paar Außenseiter. Als immer mehr junge Leute verschwinden, darunter auch die Schwester einer Schülerin, versucht sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Daraufhin wird das Leben im Dorf gründlich auf den Kopf gestellt. Ich will gar nicht zu viel verraten, lest das Buch am besten selbst. Mir hat es wirklich gut gefallen. Nicht nur der Humor hat mir sehr gut gefallen, sondern auch, wie feinfühlig teilweise aufgezeigt wurde, was es heißt anders zu sein, nicht dazuzugehören, egal in welcher Form. Ein äußerst gelungenes Debüt!
Dem Buch muss ich zu Gute halten, dass es ziemlich unvorhersehbar und zum Teil auf lustige Weise absurd ist. Leider ist es teils auch auf "Ich muss den Kopf schütteln-Weise" absurd. Die Unvorhersehbarkeit basiert anteilig leider darauf, dass die Story nicht immer Sinn macht. Auch wird wichtiges einfach nicht aus erzählt. Das kann ein gewolltes Stilmittel sein, aber auch Bequemlichkeit. Kann ich hier nicht beurteilen.
Ich hatte keine schlechte Zeit mit dem Buch, bin aber mit vielem darin einfach sehr unzufrieden und würde es nicht weiter empfehlen.
Dieses Buch hat mir extrem gut gefallen! Schon als ich dieses Jahr das Theaterstück zum Buch gesehen habe (was dem Buch nicht das Wasser reichen kann), wollte ich das Buch selber lesen. Eine sehr lustige, unterhaltsame Geschichte mit noch besseren Charakteren mit solchen Eigenheiten, die man sich selber nicht hätte ausdenken können. Wirklich toll. Lustige und unerwartete Wendungen, eine außergewöhnliche Schreibweise. Und alles gepaart mit einer gewissen Melancholie und Tiefgründigkeit der Gedanken von Jugendlichen, die mit sich und ihrem kleinen Dorf/Heimat (?) Probleme haben. Absolute Empfehlung leute 👍💋
ps: möchte jetzt lowkey speed nehmen- hä?? wer hat das grad gesagt??? hä war halt spaß mir egal
Irgendwie mal was total anderes als andere Romane und streckenweise sehr innovativ und unterhaltsam. Komplett überzeugt hat es mich trotzdem nicht, auch wenn einige der mystischen, magischen Realismus Elemente mich nicht loslassen. Also ist es genial oder doch nur Grütze? Muss wohl jeder individuell für sich entscheiden.
Tja. Der Klappentext hat nun wirklich nicht viel mit dem Buch zu tun, das nur lose eine zusammenhängende Geschichte erzählt. Und die ist oft ziemlich abstrus und bleibt bis zum Schluss mysteriös. Man muss das einfach hinnehmen, dann ist das ein gutes Buch mit tollen Sätzen und witzige Dialogen. Ich gebe aber zu, dass ich manchmal dachte, das ist mir dann doch zu viel des Guten.
Sven Pfizenmaiers Roman „Draußen feiern die Leute“ fühlt sich an wie eine kleine Reise in die Vergangenheit, mit der Frage, warum junge Menschen so oft die Provinz verlassen wollen und warum andere vielleicht bleiben.
Mit wundervollen, manchmal verrückten, Bildern zaubert der Autor in einer spannenden Sprache eine Geschichte die sich an das Motto hält: „Zwei Upper - Ein Downer.“
„Draußen feiern die Leute“ ist auf jeden Fall ein Buch, welches ich empfehlen kann. Vielleicht gerade dann, wenn Mensch sich fragt, wo geh ich hin oder wo soll ich bleiben.
Hat alles, was es braucht. Jugendliche, die Eltern der Jugendlichen, ein Dorf, ein Dorffest, Kleinkriminelle, verrückte Ideen, ein Mysterium, Drogentrips, Klischees und Außenseiter, Humor, das Verschwinden von Menschen, Aberglaube, Magie, Fantasie. Und dabei so gar nicht oberflächlich.
Uff... Nee, das war irgendwie nichts für mich. Ich hab wirklich gar nichts gegen absurd, absurd kann richtig gut sein (siehe z.B. "Scharnow" von Bela B. Felsenheimer). Aber hier hat mich absurd leider gar nicht gekriegt. Dabei klingt der Klappentext so vielversprechend. Doch schon mit der Vorstellung Richards hatte mich das Buch direkt ein Stück verloren. Und mich leider auch nicht wieder eingefangen. Im Gegenteil. Als dann alles rund um Rasputin aufgedeckt wird, war es dann leider endgültig vorbei. Ich wollte aber nicht aufhören, wollte trotzdem wissen, wie es ausgeht und was am Ende passiert. Was dann ja irgendwie doch für das Buch spricht. Das Ende ist irgendwie... ja, ebenso absurd wie das ganze Buch, auch wenn mir der Teil mit Valerie ganz gut gefällt. Insgesamt bin ich aber wirklich nicht überzeugt - oder habs vielleicht auch einfach nur nicht verstanden.
Lieblingszitate: Mit achtzehn würde ich in eine Großstadt ziehen (...) Da könnte ich dann schöne romantische Wörter für finden, Landflucht zum Beispiel. Ausbruch, Neustart.
Zur Herstellung einer gewissen Lebensordnung zum Beispiel braucht es Werkzeuge wie Aktenschränke, Wecker, die Uhrzeit 20:15, Demokratie und monogame Beziehungen.
Nach weiterem Überlegen doch 5 Sterne statt 4,,,,,,sind es die vibes die mich an Vor dem Fest erinnern? Ist es der fact das ich aus einem Dorf komme und krass relaten kann? Who knows,,,,,
Ich bin auf das Buch bin ich durch ein Literaturgespräch im Literaturhaus Frankfurt letztes Jahr gestoßen und hatte es seitdem im Schrank stehen gehabt. Es ist wirklich in jeglicher Hinsicht, von den Charakteren, dem Plot, der Szenerie einfach unglaublich merkwürdig. Du weißt nie wo Realität und Fantasie sich ablösen und bist zwischen zwei Erzähldimensionen hin- und hergerissen, was einen tatsächlich einfach verwirrt dastehen lässt, ganz ähnlich wie die Charaktere dauerhaft verwirrt dastehen. Zum Plot inhaltlich möchte ich eigentlich gar nichts sagen und der Plot sagt dem Lesenden eigentlich auch erstmal gar nichts. Es könnte ein Coming-of-age Roman sein, aber auch ein Kriminalroman, es könnte aber auch über Großstadt, Dorf, Einsamkeit, Liebe, Familie, Ankommen, Loslassen, Drogen, Alkohol, Selbstwert oder Identität gehen, je nachdem was die Lesenden mitbringen.
Ich habe gelacht und geschmunzelt aber auch genickt und die Personen im Buch verstanden. Die "klassischen" und teilweise seltsamen Momente / Unterhaltungen in Dorf würden richtig gut einfangen und wiedergegeben. Aber auch viele Problematiken von "Wo gehöre ich hin ?" zu "Wieso bin so ?" wurden auf eine angenehme Art thematisiert. Eigentlich bin ich kein Fan von offenen Enden, hier hat es jedoch ausnahmsweise sehr gut gepasst. Ich freue mich schon, es wieder zu lesen, sobald ich 3/4 ( leider und zum Glück ) wieder vergessen habe. Nur leider hat mir für die vollen Sterne"etwas" gefehlt. Ich kann leider nicht benennen, was es ist.
„Er sagte, dass die meisten Menschen wohl davon ausgingen, dass nicht angenommene Gefühle ins All oder so geschossen würden, aber das stimmte nicht, die kämen zurück zu demjenigen, der sie ausgesendet habe.“🦉 (3,5⭐️)
Ich wollte dieses Buch so sehr mögen! Ich hab auch ein paar mal schmunzeln müssen und es gab ein paar lustige Szenen aber alles in allem ist magischer Realismus vielleicht einfach nicht das richtige Genre für mich.
Ich glaube kein Klappentext und keine Rezension kann es wirklich schaffen, dieses Buch gut zu beschreiben. Für mich ist es so ein sehr abgedrehter, übernatürlicher Dorfroman, der mir sprachlich ein abwechslungsreiches Buffet aufgetischt hat, um mich dann mit vollem Mund lauthals lachen zu lassen. Zwischendurch konnte ich wiederum kaum fassen, was ich da gerade am lesen war.. Trippy!
Eine Offenbarung. Sven Pfizenmaier erzählt wortgewaltig und kühn, voll Fantasie, Herz, Humor und Verstand. Endlich mal wieder ein Debütroman eines jungen deutschen Autors, mit dem ich mich richtig identifizieren kann. Zurecht wurde das Buch von vielen Kritiker:innen hochgelobt. Unterhaltsam und tiefsinnig. Unbedingt empfehlenswert!
Ein provinzielles Dorf in Deutschland, wie es sie zu Tausenden gibt, mit einem Kreisel, einer Bank und einem alljährlichen Fest. Die Teenager Timo, Valerie und Richard haben jedoch keinen Anschluss in der Gemeinschaft gefunden und versuchen als Außenseiter ihren Weg zu finden. Als das Mädchen Flora eines Tages spurlos verschwindet, macht sich ihre Schwester auf die Suche nach der Vermissten. Dabei setzt sie auf die Unterstützung der drei Außenseiter, ohne zu wissen, in welches Eulennest sie da reingeraten…
Meine Meinung
Mit seinem Debüt»Draußen feiern die Leute« legt Sven Pfizenmaier mehr als einen gewöhnlichen Dorfroman vor, denn in seinem Werk verknüpft er mystisch-kreative Ideen mit Coming-of-Age und auch ein Stückchen Krimi.
Schauplatz der surrealistischen Story um Außenseiter-Jugendliche ist ein kleines Dorf in Niedersachsen, in der Nähe von Hannover. So weit, so unspektakulär. Würze kommt durch die außergewöhnliche Zeichnung der Jugendlichen ins Geschehen.
Timo kleidet sich auch im Sommer mit langen Pullovern, weil er sich für seine pflanzenartigen Gliedmaßen schämt, doch halt, er ist tatsächlich ein Pflanzengeschöpf. Bei Valerie sind es Träume, die sie in einen so tiefen Schlaf ziehen, dass sie 45 Tage an einem Stück durchschlafen kann und Richard wirkt auf jeden, der sich in seiner Nähe befindet wie ein Beruhigungsmedikament.
Wichtige Themen im Verlauf des Erwachsenwerdens, werden von Sven Pfizenmaier in dieser bunten und herrlich erfrischenden Darstellungsform untergebracht. Es geht um das Gefühl zum eigenen Körper, das zu Hause sein und darum seinen Platz in der Welt zu finden. Besonders bei Valerie geht es aber um Zugehörigkeit, denn als Deutsche mit russischen Wurzeln ist sie in beiden Kulturen fremd.
In diesem Dorf gibt es außer Valeries Familie noch einige weitere russische Migrantenfamilien und dann ist da noch Flora, die eines Tages spurlos verschwindet. Wie das alles mit dem sagenumwobenen Drogenboss Rasputin aus Hannover zusammenhängt, versucht ihre Schwester Jenny mit den drei Außenseitern herauszufinden. Zwischen allen Absonderlichkeiten und dem florierenden Geschäft mit Drogen, hat man das Gefühl wie Alice durchs Kaninchenloch in eine schrullige Welt gefallen zu sein, in der die normalen Regeln ausgehebelt sind.
Mit »Draußen feiern die Leute« wird mit viel Fantasie und schrulliger Komik das Anderssein gefeiert, und das in einem Umfeld, in dem Anpassung Trumpf ist. Ein herrlicher Roman, der gekonnt die Atmosphäre der Jugendzeit auf einem Dorf einfängt, das nicht viel mehr als ein (Zwiebel)Fest und eine Kneipe zu bieten hat und dabei mit mystisch-psychedelischen Facetten besticht.
Fazit
Ein abgefahrener Debütroman über das Erwachsenwerden auf dem Dorf, Integration und Drogenhandel.
Humor kann eine durchaus komplizierte Angelegenheit sein. In diesem Buch habe ich das einmal mehr gemerkt
In der Nähe von Hannover befindet sich ein Dorf, wie es Tausende davon in Deutschland gibt. In der Mitte ein Kreisverkehr, ein traditionelles Fest, auf dem sich jeder trifft (und übergibt) und Jugendliche, die sehr schnell an ihre Grenzen stoßen, in der Eintönigkeit der eingefahrenen Gemeinde.
Regelmäßig verschwinden aus dieser Gemeinschaft Jugendliche, mutmaßlich im schönen Hannover und eine Clique junger Leute, die locker miteinander verbunden ist und fast ausschließlich ihre Wurzeln in Kasachstan hat, möchte der Sache auf den Grund gehen. Dabei weiß man nicht, wer skurriler ist – Valerie, die über Wochen schlafen kann, um dann plötzlich aufzuwachen und ihr Leben zu leben - bis zur nächsten Schlafattacke? Richard, der, sobald er an einem vorbeigeht, die Leute dermaßen entspannt, dass sie sich in einen Slowmotion Modus begeben, oder vielleicht Timo bei dem man nicht genau weiß, ob er ein Mensch oder eine Pflanze ist? Jenny, die am Ende ihrer Pubertät regelmäßig aggressive Ausbrüche gegen ihre Eltern rauslässt, kommt einem da schon fast zu normal vor.
Nicht zu vergessen Danik, Dima und Doktor Dobrin, die wie Tick, Trick und Track immer nur zu dritt auftreten und dabei kognitiv eher an die Marx Brothers erinnern. Ach ja, und dann ist da noch Rasputin, der mutmaßliche Drogendealer, der sofort unsichtbar wird, wenn sich ein Polizist in seiner Nähe befindet… ihr seht schon ein bunter Potpourri an schrägen Vögeln. Das könnte lustig sein - und genau da liegt das Problem. Mein Humor wird nicht mal ansatzweise getroffen.
Die Geschichte bewegt sich zwischen einer ironischen Spannungs-Satire auf das Dorfleben und deren Insassen und Generationenkonflikten, die teilweise abstruse Ausmaße annehmen. nicht nur die Kinder, auch die Eltern sind ja alle irgendwie ein bisschen lala.
Klar ist das Personal schon sehr kreativ konstruiert, aber ich werde zunehmend durch so überzeichnete Charaktere abgeschreckt. Vielleicht hat mein Humorzentrum eine altersbedingte Bindegewebsschwäche und es kommt deshalb hier nur ein müdes Ha Ha raus. Weil das ganze ziemlich anstrengend ist, konnte mich auch der Spannungsbogen nicht bei Laune halten. Im Gegenteil, manchmal war ich richtig mies drauf, wenn ich es zur Hand nehmen sollte. Aber irgendwann hatte ich es dann doch geschafft, in der Hoffnung auf ein grandioses Ende. Spoiler: Auch das gab’s für mich nicht.
Ich glaube nicht, dass es sich hier um ein schlechtes Buch handelt, es ist einfach nur nicht meins, da kann ich noch so darum kämpfen es zu mögen.
Wenn ihr also ein Herz für Charaktere habt, die immer ein bisschen drüber sind und ihr Euch mal in einer strapaziösen Umgebung umschauen wollt, inklusive einer menschlichen Eule und jede Menge Drogen, dann lasst euch von Sven Pfizenmeier glücklich machen.
Ein ganz normales Dorf irgendwo in der deutschen Provinz bei Hannover. Und doch ist nicht alles normal: Mehr und mehr junge Menschen verschwinden spurlos aus der Gegend um Hannover. Als auch Flora, die Schwester von Jenny verschwindet, fangen sich die Jugendlichen im Dorf an, Gedanken und Sorgen zu machen: Wohin verschwinden alle? Hat etwa der berühmt-berüchtigte Hannoveraner Drogenboss Rasputin seine Finger im Spiel? Jede*r für sich allein und doch irgendwie zusammen, versuchen Jenny, Timo, Valerie & Co. Licht ins Dunkel zu bringen.
Draußen feiern die Leute ist eine Mischung aus Alltäglichem, Normalem und Surrealem: Die Jugendlichen feiern ihre Dorfparties, sehnen sich nach dem Stadtleben und einem unbestimmten »mehr«, gleichzeitig sieht Timo aus wie eine Pflanze und Valerie wacht erst aus einem Traum aus, wenn er zu Ende geträumt ist – egal, ob das jetzt Stunden oder gar Wochen dauert. Das Anderssein manifestiert sich in Form von surrealem Aussehen und surrealen Verhaltensweisen. Sven Pfizenmaier erzählt eine interessante Geschichte über das Anderssein in einer Welt, die durch Konformität und Anpassung funktioniert. Von Menschen, die von einem besseren Ort träumen, an dem sie sie selbst sein können. Von Jugendlichen, die versuchen ihren Weg zu finden und den Stolpersteine, die ihnen dabei in den Weg gelegt werden. Von den Gefahren, die von Menschen ausgehen, die diese Schwachstellen sehen und zu eigenen Zwecken ausnutzen. Es ist nicht das spannendste und fesselndste Buch, aber angenehm zu lesen und enthält doch die ein oder andere Stelle die einen zum Lachen bringt.
Irgendwie habe ich mir von diesem Buch mehr erhofft… das liegt zum einen daran, dass es sehr gehyped wird, zum anderen hatte ich mir nach dem Klappentext ein Buch gewünscht, welches ähnlich ist wie „Was man von hier aus sehen kann“. Die Charaktere in diesem Buch kommen aber m.M.n. Bei weitem nicht an Lekys Charaktere ran. Dieses Buch hat trotzdem einen guten Witz, es ist nicht 0815, man kann es gut und schnell lesen. Deshalb 4 Sterne. Zum 5. Stern fehlt mir neben „besseren“ Charakteren aber auch noch ein bisschen mehr roter Faden… wohin verschwinden denn nun die Jugendlichen, wie es schon auf dem Klappentext gefragt wird? Das wird am Ende dann doch letztendlich der Fantasie überlassen. Soll das so oder hatte der Autor keinen befriedigenden Einfall dafür? Zudem stoße ich mich auch ein bisschen an dem Transzendenten/Mysteriösen in diesem Roman… am Anfang dachte ich noch, dass die Übertreibungen (wie das Pflanzenmässige Aussehen von Timo oder Valeries tagelanger Schlaf) Metaphern seien oder ein Stilmittel, die die übertriebene Emotionalität/Wahrnehmungen von Pubertierenden darstellen sollen. Spätestens beim Auftauchen der Eule war ich persönlich aber dann ein bisschen raus.
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Habe ich verstanden, was hier passiert? Kaum. War es das Lesen wert? ...Vielleicht. Wenn ich eins genossen habe, dann war es hier auf jeden Fall der Stil. Auch der mag nicht jedermanns Ding sein - mich hat er aber absolut abgeholt. Einfach verständlich, humoristisch in seiner Essenz, immer wieder klar ironisch: Das mag man lesen. Der Stil macht definitiv Spaß. Ob ich mit der Handlung etwas anfangen kann, ist allerdings eher fraglich. Dabei fand ich das Set-Up so ansprechend: Ein Dorf, das alles andere als normal ist, Country-Vibes mit Großstadt-Drogenkonsum. Teilweise bin ich in die "paranormale" Metaphorik gut eingestiegen (Timos Pflanzenkörper, Richards Langeweile-Superkraft und Valeries mehr als unnatürliche Schlafrhythmen sind alles Aspekte, die mich echt abgeholt haben), teilweise war es mir dann doch zu viel. Dass Rasputin unbedingt eine Eule sein musste, kann ich nicht nachvollziehen - persönlich hätte es mir viel mehr gefallen, wenn wir einfach bei einem immortalen, historischen Rasputin geblieben wären. Die Grundidee fand ich nämlich toll. Und die "Anderwelt" noch viel mehr. Dabei kann ich gar nicht sagen, ob es mir besser gefällt, niemals herausgefunden zu haben, ob sie denn nun wirklich existiert oder nicht. Einerseits war ich mit Ende des letzten Kapitels nämlich grundauf verwirrt, andererseits bin ich immer ein Freund offener Ausgänge. Kurz und knapp: Das Buch hat echt was. Sonderlich positiv ist das nicht unbedingt. Lesenswert aber dennoch.
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