Jump to ratings and reviews
Rate this book

Herrndorf: Eine Biographie

Rate this book
Wolfgang Herrndorf gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern seiner Generation. Mit seinem Roman «Tschick» hat er weltweit Herzen erobert, sein früher Tod – die Krebsdiagnose, die Entscheidung, sich das Leben zu nehmen – berührt bis heute viele Menschen.
Wer Wolfgang Herrndorf war, erzählt Tobias Rüther in dieser Biographie. Er folgt Herrndorf von der Kindheit in Norderstedt über das Kunststudium in Nürnberg bis nach Berlin – und in die letzten Jahre mit der Krankheit, in denen die Romane «Sand» und «Bilder einer großen Liebe» entstanden und die Herrndorf in seinem Blog «Arbeit und Struktur» festgehalten hat, einer einzigartigen Chronik des Lebens und Schreibens. Basierend auf zahlreichen unveröffentlichten Dokumenten und Gesprächen mit Familie, Freunden und Weggefährten beleuchtet Rüther alle Facetten Herrndorfs, auch die bisher weniger Er zeigt den Künstler, der Astrophysik und niederländische Malerei liebte, Fußball, Nabokov und Stendhal, den Akribiker, Romantiker und Internetbewohner, den begabten Maler und «Titanic»-Illustrator. So entsteht das ebenso faszinierende wie bewegende Porträt eines außergewöhnlichen Menschen, der trotz der kurzen Zeit, die ihm blieb, ein großes Werk schuf – und bis zuletzt sein Leben selbst bestimmte.

384 pages, Hardcover

First published August 15, 2023

31 people are currently reading
287 people want to read

About the author

Tobias Rüther

5 books2 followers
Tobias Rüther, geboren 1973, studierte Geschichte und Deutsche Literatur in Berlin und St. Louis, absolvierte die Henri-Nannen-Schule und arbeitete unter anderem als Textchef beim Kunstmagazin «Monopol». Seit 2010 gehört er dem Feuilleton der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» an, seit 2020 ist er verantwortlich für das Literaturressort. 2008 erschien sein Buch «Helden» über David Bowie, 2013 «Männerfreundschaften».

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
110 (55%)
4 stars
67 (33%)
3 stars
17 (8%)
2 stars
3 (1%)
1 star
1 (<1%)
Displaying 1 - 24 of 24 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,945 followers
August 17, 2023
Herrndorf famously hated all "Germanistenscheiß", meaning the study of literary texts as taught at universities, but joke's on you, Wolfgang: Journalist Rüther, who, you guessed it, holds a degree in German literature, has written an excellent biography of the late author and painter. Tons of research must have gone into the nevertheless concise and entertaining book that depicts Herrndorf's life, from his childhood in Northern Germany, over his studies at Nürnberg art schoool, to his literary successes and untimely death.

Several aspects particularly intrigued me: For one, the text does an excellent job connecting Herrndorf's approach to painting, his particular aesthetic and how he transposed old techniques by showing contemporary subject matters (often to a humorous effect), with his literary efforts, where he took existing genres and twisted them into something new and original. Then, I was fascinated how Herrndorf's literature evolved from writing on an internet forum ("Wir höflichen Paparazzi"), how he merged living and writing in the digital and the real world. And of course, the book is just great fun for everyone interested in the German literary scene, with cameos from people like Ijoma Mangold, Christian Ankowitsch, Tex Rubinowitz, Goodreads' own Kathrin Passig and many more. Also, I'm now even more certain that Juli Zeh is just insufferable.

While the last sentence of the book is over-the-top and unnecessarily puts Herrndorf on a pedestal (which, judging from what I learnt in the biography, he wouldn't have liked), Rüther is generally not writing from a fanboy perspective, critically tackling and interpreting Herrndorf's books and trying to capture the man in all his deeply human messiness and complexity. I really enjoyed the book, and you can listen to me being excited about it (and about Wolfgang Herrndorf's work) even more in our latest popdcast episode: https://papierstaupodcast.de/podcast/...
Profile Image for leynes.
1,316 reviews3,685 followers
January 16, 2025
Immer, wenn ich Rezensionen schreibe, muss ich mich erstmal durch den Wust an Anmerkungen und Notizen kämpfen, die ich mir beim Lesen gemacht habe. Und das alleine hat schon ausgereicht, um mich wieder zum Heulen zu bringen. Als ich das Buch im Januar las, hab ich natürlich auch geheult. Bin auch wirklich sehr nah am Wasser gebaut, aber auch Menschen mit Herzen aus Stein sollten gewappnet sind: Herrndorfs Leben geht unter die Haut. Be prepared to cry.
"– aber es ist, ich weiß nicht warum, doch ein schönes Gefühl, von Idioten umgeben zu sein."
2013 ist Wolfgang Herrndorf gestorben. 2023 ist eine erste Biografie über ihn erschienen. 10 Jahre liegen dazwischen. Manch einer mag diese Zeitspanne für recht kurz halten. Richard Ellmanns iconic Biografie über Oscar Wilde erschien 69 nach dessen Tod. Und auch bei anderen populären Schriftsteller*innen ist nach ihrem Tod meist mehr Zeit ins Land gegangen, bevor sich jemand an eine Biografie herangewagt hat. Und so war auch ich etwas skeptisch, was diesen Versuch von Tobias Rüther anbelangt.

Mir war von Anfang an klar, dass ich die Biografie auf jeden Fall lesen will, da ich 2023 Wolfgang Herrndorf für mich wiederentdeckt habe und er zu einem meiner all-time liebsten Autoren wurde. Ich hatte Tschick 2013/2014 für die Schule gelesen und wieder vergessen. 2023 hat mir Arbeit und Struktur dann den Stecker gezogen und es folgte die Lektüre von In Plüschgewittern (war okay) und Tschick (all-time favorite Buch, wtf). Ich hatte unheimlich Lust, mehr über den Menschen Wolfgang Herrndorf zu erfahren, und finde, dass Rüther seiner Aufgabe mehr als nur gerecht wird. Er dringt nicht nur tief in Herrndorfs Leben ein, er schafft es auch, seine Arbeit gut einzuordnen und zu analysieren. Die Analyse der verschiedenen Werke und die Einbettung in die Lebensphasen war wohl mein liebster Aspekt an diesem Buch. Und props an Rüther, dass er die Biografie nicht unnötig gestreckt hat. Wir alle kennen die 500-700-seitigen Klopper, aber die 384 Seiten haben wirklich völlig ausgereicht.

Zu Beginn schildert Tobias Rüther Herrndorfs Kindheit und Jugend im Holsteinischen Norderstedt. 1965 geboren, erlebt Herrndorf eine ziemlich gewöhnliche Kindheit. Er ist gut in der Schule, seine Eltern führen ihn in ihre Leidenschaft für den Sport ein, er verliebt sich das erste Mal in das Nachbarsmädchen Tatjana (= "die erste in einer Reihe von Freundinnen, die Wolfang Herrndorfs Leben prägen werden. Verwandelt, aber erkennbar werden sie in seinen Geschichten wiedererscheinen. Wie der Himmel über Garstedt."), und seine künstlerische Begabung kristallisiert sich heraus. Rüther schreibt: "Wolfgang Herrndorfs Künstlerblick ist ein Kinderblick gewesen, lebenslang." Wolfgang scheint ein sehr zurückhaltender und zurückgezogener Junge gewesen zu sein.

Nach dem Abitur, welches er als Jahrgangsbester abschließt (Durchschnittsnote: 1,5), entscheidet er sich für ein Kunststudium in Nürnberg. Eine Entscheidung, die fatale Folgen hat. Wolfgang selbst sagt, dass ihn die 10 Jahre in Nürnberg in eine "finstere Verzweiflung" getrieben haben. An der Uni ist er ein Außenseiter, nicht nur durch sein Verhalten, sondern auch durch seine starke Fokussierung auf die "alten Meister". Wolfgang lehnt alles moderne ab. Er merkt schnell, dass er in Nürnberg fehl am Platz ist, doch "andererseits kann Herrndorf aber nicht aufgeben, was er mal angefangen hat, und deswegen zieht er dann selbst das Aufgeben in die Länge." Später wird Wolfgang über diese Zeit sagen:
"Ich konnte nicht, was ich wollte."
In Nürnberg fängt er an für die Titanic zu illustrieren und Buchumschläge für den Haffmanns Verlag zu gestalten, merkt aber, dass es irgendwann für ihn nicht weiter geht. Herrndorfs bester Freund zu der Zeit, Calvin Scott, beobachtet, wie sein Freund mit den Jahren verbitterter und misanthropischer wird, wie Wolfgang hadert mit der ewigen Frage, "wie er nur in diese Lage kommen konnte, welchen Sinn und Zweck all die ewige Arbeit an der Kunst haben soll". 1996 zieht er dann endlich den Stecker und zieht nach Berlin. In der Hauptstadt findet er endlich Gleichgesinnte und das eigentliche Steuerinstrument von Herrndorfs sozialem Leben wird der Computer. Das Internet. Herrndorf wird im Forum der "Höflichen Paparazzi" so leben wie in Berlin: umgeben, gehalten, unterhalten von einem kleinen, festen Kreis von Leuten, die ihm die Welt sind.

Zu dieser Zeit gibt er das Malen vollständig auf und konzentriert sich von nun an auf das Schreiben. Über den Unterschied zwischen Malen und Schreiben sagt Wolfgang in einem Interview: "Der Unterschied ist: Man macht sich nicht die Hände schmutzig, man kann korrigieren ohne Ende, man braucht keine widerspenstigen Hilfsmittel, man verblödet nicht dabei, man beschreibt nicht fünf Tage einen Himmel, um dann festzustellen: kann man wegschmeißen."

In Plüschgewittern (2002) wird Herrndorfs Debütroman. Von Rüthers Analyse ist mir vor allem dieser Satz in Erinnerung geblieben: "Und bei allen Posen des Erzählers passt der Titel auch nicht zum naiven Ernst jener Passagen, in denen er nicht von seinem Absacken in Berlin berichtet, sondern vom Kaputtgehen daran, dass die glücklichen, unbelasteten, unschuldigen Momente seines Lebens für immer verloren sind." Für mich ist das ein Motiv, das sich durch so viele Werke Herrndorfs zieht. Wirklich sehr gut beobachtet. Herrndorf arbeitet parallel an mehreren Büchern – einem Jugendroman ebenso wie an einem hochkomplexen Spionageroman, als er 2009 die Diagnose "unheilbarer Hirntumor" bekommt. "Er hat den anderen schon zu verstehen gegeben, dass er kein Mitgefühl, kein Mitleid für seine Lage will. Die anderen spielen mit."

Die Diagnose leitet eine Schaffensperiode in Herrndorfs Leben ein, die man nur als fulminant und obsessiv beschreiben kann: innerhalb kürzester Zeit schließt er den Jugendroman Tschick ab, der auch noch zu einem Weltbestseller wird (der erste seiner Romane überhaupt, der eine zweite Auflage bekommt, welp). Er beendet den Spionageroman Sand und arbeitet an einem dritten Manuskript, was letzten Endes posthum als Fragment Bilder einer großen Liebe veröffentlicht werden wird. Parallel entsteht sein Internettagebuch Arbeit und Struktur, in der er sein Leben mit der Diagnose dokumentiert. Im Sommer 2013 entscheidet sich Herrndorf im Alter von 48 Jahren aus dem Leben zu gehen. "Ich hoffe, es kommt keiner auf die Idee, eine Annonce aufzugeben oder einen Kranz zu kaufen. Besauft Euch im Prassnik." (the actual tears I've cried <3)

Was ich absolut herzzerreißend finde ist, dass Herrndorf selbst Tschick stets "Projekt Regression: Wie ich gern gelebt hätte" nennt, was darauf hindeutet, dass er gescheitert ist und nicht so gelebt hat, wie er eigentlich wollte. Rüther stellt dann aber wirklich sehr passend fest, dass der noch bessere Titel für Tschick eigentlich gewesen wäre: "Projekt Regression: wie wir alle gerne gelebt hätten". Dem kann ich zu 100% zustimmen.

Tobias Rüther gelingt die unglaublich schwere Aufgabe, Herrndorf nahbar zu machen. Natürlich kann man nie wissen, wie authentisch er Herrndorf als Person einfängt, aber ich finde Rüthers Porträt überzeugend. Er schafft es Herrndorf als Menschen und Künstler greifbar zu machen. Er stellt Herrndorf nicht als Helden oder leuchtende/schillernde Figur dar, sondern als einen Mann, der oft gescheitert ist, mit sich selbst nicht immer im Reinen war, und dem die größte Ungerechtigkeit zuteil wurde: ein viel zu früher Tod.

Ach so, was abschließend noch zu sagen ist: Juli Zeh, bestie, next time we see each other, IT'S ON SIGHT. How dare you!!!

Wolfgangs Lebensbücher:
Anton Reiser von Karl Philipp Moritz (das Buch, das wohl am meisten erwähnt wird – muss es irgendwann mal lesen)
Rot und Schwarz (=> der erste Satz von Tschick nimmt Bezug auf den Titel: "Als Erstes ist da der Geruch von Blut und Kaffee.")
Dies ist kein Liebeslied von Karen Duve
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit von Proust (obviously)
Der Zauberberg von Thomas Mann (gar kein Bock, das zu lesen, aber wenn Wolfgang sagt, dass es gut ist… I will persevere)
Profile Image for SusanneH.
511 reviews39 followers
November 16, 2023
Ohne Goodreads hätte ich weder "Arbeit und Struktur" noch diese Biografie gelesen.
Und erst dieses Buch brachte mich dazu zu erkennen wie typisch Herrndorf und wie genial der Titel "Arbeit und Struktur" ist.
Freue mich nun auf "Sand"
Profile Image for Annabel Sewerin.
37 reviews3 followers
January 25, 2024
Eigentlich war ich gegenüber den von Rüther verwendeten stilistischen Mitteln in einer Biografie kritisch eingestellt. Sätze, die mir lauter „und“s konstruiert wurden, haben mich fragen lassen, ob dieses Buch überhaupt lektoriert wurde. Anfangs habe ich auch daran gezweifelt, wie sehr die Dinge, die Herrndorf so nachgeschrieben werden, auch der Wahrheit entsprechen und überlegt, ob nicht einfach zu viel hinzugedichtet oder hineininterpretiert wurde. Dennoch bin ich letztendlich absolut davon überzeugt, dass hier eine geniale Biografie entstanden ist, für die ich Rüther mehr als dankbar bin, dass er sie geschrieben hat! Es ist doch erstaunlich, wie sehr er an so vielen Stellen ins Detail gehen konnte, was natürlich von einer gründlichen und zeitintensiven Recherche zeugt. Es ist eine unglaubliche Nähe, die hier dem Leser/ der Leserin zu Herrndorf gestattet und ermöglicht wird.
Rüther hat Herrndorf ein Mal mehr als Genie erkannt!

Lest mehr Herrndorf!
Profile Image for Kaltmamsell.
231 reviews55 followers
Read
December 14, 2023
Ich hadere mit diesem Buch. Zwar kannte ich Herrndorf selbst nicht, kenne aber einige aus seinem beschriebenen und zitierten Umfeld. Und ich zog beim Lesen sehr bald die Schultern sehr weit hoch. In seinem Blog Arbeit und Struktur erlebte ich Herrndorf als sehr privaten Menschen, Rüthers Recherchen fühlten sich beim Lesen einfach übergriffig an. Denn wir Blogger*innen wissen: Dass jemand schriftlich etwas von sich preisgibt, berechtigt in keiner Weise dazu, in sein/ihr Leben einzudringen.
Über diese gefühlte und unangenehme Grenzverletzung kam ich nicht hinweg - auch wenn meiner Vernunft klar ist, dass sie zumal bei einem verstorbenen Autor zur Forschung gehört.
Profile Image for Christian.
27 reviews1 follower
August 25, 2023
Detailliert, ohne geschwätzig zu sein, genau die richtige Distanz gehalten, enthält viele interessante Informationen über den Menschen und den Autoren, dessen Werk ich danach nicht mit anderen Augen, aber mit mehr Kontext und besser verstehen konnte.
Profile Image for Luka.
74 reviews
May 15, 2024
4.5⭐️

ich fand die Biographie sehr sehr gut! Man hat ein sehr gutes Bild der Person bekommen, ohne das man das Gefühl hatte er wurde allzusehr übertrieben negativ/positiv dargestellt.
Der Autor schreibt fantastisch und man merkt, dass er sehr in der Materie ist.

Ein paar Sätze die ich mochte:

>ich / mags frisch / und / irgendwo bach, mann. <

“NATUR HILFT NICHT. Könnt ihr auf meinen Grabstein meißeln”

"Verwunderung, dass ich ausnahmslos alle supernett und supersympathisch gefunden hatte."

"Immer wieder schöne Tage. Ich vergesse das immer. Ich habe es mir aufgeschrieben, um es nicht immer zu vergessen. Aber ich vergesse es immer."

"Der Nachmittag vergeht mit einem langen Strandspaziergang im Regen nach Sellin runter und zweimaligem Baden im 15 Grad kalten Wasser. Herrliche Wellen, herrlich alles."
Profile Image for Andrea Mesch.
41 reviews20 followers
June 18, 2024
Die Biographie ist gut recherchiert und die Erzählung hat einen gut strukturierten Plot. Ich weiß nur nicht, ob das gut ist oder schlecht. Wie gerecht wird dieses Buch Wolfgang Herrndorf? Kann es das überhaupt? Muss es das?
Die Gewissheit, mit der Rüther jemanden beschreibt, dem er nie begegnet ist, fühlt sich für mich unangenehm an. Wie der Versuch, dem Menschen, der sich Zuschreibungen und Erwartungen so oft entzogen hat, habhaft zu werden und ihn einzusperren.
Profile Image for Christoph.
10 reviews6 followers
May 16, 2025
Akribisch und fast schon voyeuristisch, wurde irgendwann zum Sog, obwohl man ja weiß was passiert. Die Entstehungs- und Hintergrundgeschichten zu seinen Büchern sind interessant, aber noch schöner war es, von Herrndorfs Netzwerk und Freundeskreis und der publizistischen Internetkultur in den 2000ern zu lesen.
232 reviews
September 28, 2024
ich habe tschick gelesen, aber erst viel später, als es schon lange kein großes ding mehr war. auch wusste ich nichts über die hintergründe. herrndorf war wohl da schon tod. das buch fand ich auch so gut, ohne komtext. den film hatte ich auch gesehen, war aber ebenfalls schon etwas her, also wusste ich bisher eigentlich nichts. fazit: es ist eine gute biografie, interessant durch die person, sein leben, seine entwicklung vom maler zum autor. oder auch das umfeld (lobo), seine vorbilder (kracht) und die seitenhiebe (precht, zeh). erstaunlich, wie manche dann doch ihren weg finden. zwischendrin hatte ich kurz sorge, dass es zu sehr abdriftet in ein literaturfachgeplenkel, aber es hat sich spätestens im kapitel zu tschick gefangen. es ist eigentlich ein guter start um weiterzulesen. arbeit und struktur liegt schon bereit. ob die anderen folgen?
Profile Image for Yellow Socks.
12 reviews6 followers
December 25, 2024
Teils sehr spannende Einblicke in sein Leben, aber doch auch sehr sehr sehr (!) viel Geschwafel mit dabei. Schwer, da wirklich jedes Wort zu lesen und nicht doch mal die 10.000. Analyse , die sich zu allem übel auch noch inhaltlich wiederholen, zu überspringen. Liest sich echt teils wie so ne Germanistik Hausarbeit.
Der Abschluss wäre perfekt gewesen, wenn der Autor das Buch einfach mit dem vorgetragenen Zitat auf der Beerdigung beendet hätte, statt noch mehr unnötiger Beweihräucherung. Schade.

"An der Weser, Unterweser wirst du wieder sein wie einst.
Durch Geschilf und Ufergräser dringt die Flut herein, wie einst."
43 reviews3 followers
January 8, 2024
Ein Buch das für mich zum Verständnis der Texte von Herrndorf beiträgt. Eine schöne und stringente Geschichte, oder um es mit den Worten von Herrndorf zu sagen: "hohe Durchlesbarkeit". Man findet viele bekannte Namen wieder (Kathrin Passig, Daniela Strigl, Sascha Lobo, Tex Rubinowitz, Klaus Nüchtern,…), und ich kann mich der Rezension von Meike anschließen, ich hab's gern gelesen.
Profile Image for Valentin.
2 reviews
February 18, 2024
Ein absolutes Muss für jeden der sich im entferntesten mit Wolfgang Herrndorf interessiert.
Profile Image for Alex.
16 reviews
December 13, 2024
"Wer sein Leben plant und daran glaubt, dass es dann auch so kommt, ist ein Idiot. […] Es ist eine fatalistische Bilanz."
Profile Image for Jannik Bergholz.
5 reviews
December 10, 2025
Großartig und tiefgründig recherchiert, ein roter Faden ist zu erkennen. Ich gebe trotzdem nur vier Punkte, weil der furchtbare Germanisten-Schreibstil leider einige Passagen fast unlesbar macht..
Profile Image for Luca Meßmer.
2 reviews
June 10, 2024
Hervorragende Biographie bei der zwei große Egos aufeinander treffen: Das von Rüther und das von Herrendurf. Stellenweise sehr intellektualisiert, man erhält oft den Eindruck, Rüther wollte Herrndorfs Anspruch gerecht werden.
Das geht ab und zu auf Kosten der Empathie sowie Selbstironie, zwei Charakterzüge, die Herrendorfs Arroganz überhaupt erst erträglich machen.
Profile Image for Werner.
92 reviews
February 10, 2024
Ich mochte Frankfurt und Berlin nie wirklich, und dieses Buch hat mich daran erinnert, warum. All diese scharfzüngigen Leute, die Regeln aufstellen, die nur sie selbst verstehen. Doch gleichzeitig hatten die Titanic und die freundlichen Paparazzi immer Zugang zu meiner Welt, ich war erstaunt, wie vertraut mir auch viele Bilder von Herrndorf sind, diese Kohl Gemälde, erinnere ich noch gut. Ich habe beim Lesen Tobias Rüther bewundert, mit welcher Energie er das alles recherchiert hat, dabei hat er Herrndorf nicht mal gekannt. Ich hatte mich erst gar nicht dafür interessiert, war ein Geburtstagsgeschenk, nur mal in der Mitte aufgeschlagen, dann doch mit heißen Ohren bis zum Ende und dann noch sogar die erste Hälfte gelesen, obwohl ich Kindheit und Jugend immer doof finde. Na gut, also im ersten Drittel, da ging mir dann doch die Puste aus, da bin ich wohl nicht Fan genug.
Profile Image for FrauE_.
75 reviews15 followers
March 3, 2025
Gibt es DEN perfekten Zeitpunkt für die Lektüre eines Buch? Wie oft hatte ich in den letzten Jahren so etwas geschrieben wie "vielleicht nur zur falschen Zeit gelesen", wenn mir ein Buch, das ich mögen wollte, doch nicht so gefiel. Aber andersrum war es eher selten der Fall. Doch nun: Der ABSOLUTE Volltreffer! Und das wirklich ungeplant. Wie ihr wisst, bin ich ein riesengroßer Herrndorf-Fan. Meine Sammlung ist lückenlos und so lag es natürlich nah, dass ich mir die zum zehnten Todestag Herrndorfs erschienene Biografie sofort kaufe und lese. Aber weit gefehlt: Ich hatte richtig großen Respekt vor dem Buch, schob es darum immer wieder im SuB ein bisschen weiter nach hinten. Denn ich ahnte, wie sehr mich die Lektüre ein- und mitnehmen würde. Und so kam es dann auch. Ich hatte im Januar frei und so habe ich mich endlich getraut, mit dem Buch zu beginnen. Ungeplant kam noch eine kurzfristige Begegnung mit Tobias Rüther dazu, der einen Vortrag mit dem Titel "Produktivität und Endlichkeit. Wolfgang Herrndorfs 'Arbeit und Struktur'" in Oldenburg hielt, der mir durch die Lappen gegangen wäre, hätte Rüther mich nicht selbst darauf hingewiesen (danke dafür!). Und so konnten wir noch (leider viel zu kurz) über das Buch sprechen, bevor ich mich für ein paar Tage nach Berlin begab (der Grund war eigentlich ein Konzertbesuch) und so noch mal auf Herrndorfs Spuren wandeln konnte. Das alles in Kombination war ganz schön überwältigend und viel für mich. Umso besser, dass ich direkt danach für eine Woche mit Frida in einer Hütte im Wald abtauchen und mich der restlichen Lektüre hingeben konnte. Und ja, erwartungsgemäß wurde am Ende viel geweint. Doch wie fand ich die Biografie denn nun? Ich fand sie rundum großartig! Nicht nur weil ich noch sehr viel Neues über Herrndorf erfahren konnte, sondern auch weil Rüther es schafft, bei all der Tragik bis zum Schluss immer wieder unterhaltsame Momente einzubauen. Ich habe bei der Lektüre wirklich oft gelacht. Und der vielleicht wichtigste Punkt: Man merkt, wie nah Tobias Rüther dran war an Herrndorf. Das Schreiben des Buches hat (wenn ich mich richtig erinnere) acht Jahre in Anspruch genommen, in denen Rüther in engem Kontakt mit der Familie und den Freunden Herrndorfs stand. Daraus ergab sich eine Bindung, die man auf jeder Seite spürt und diese Biografie darum so besonders macht. "Bitte niemals Germanisten ranlassen!" schrieb Herrndorf über die Archivierung seiner Hinterlassenschaften. Seine Erben haben sich glücklicherweise nicht daran gehalten.
Lieber Tobias, noch mal danke für den Hinweis auf deinen Vortrag und für das Gespräch - beim nächsten Mal dann hoffentlich ausführlicher! Und natürlich danke für dieses Buch.
#tobiasrüther #herrndorfeinebiographie #rowohltberlin #wolfgangherrndorf #whatiread #whatiread2025 #booksofinstagram #bookstagram #bücher #lesen #ausgelesen #selbstgekauft
Displaying 1 - 24 of 24 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.