Junge Menschen brechen auf der Straße das Recht und berufen sich dabei auf das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, nach dem die Lebenden nicht das Recht haben, die Freiheit künftiger Generationen zu halbieren. Die Bundesregierung hält sich nicht an das Pariser Abkommen und stößt zugleich an die Grenzen des Wachstums und der Schuldenbremse, weil die Kosten der Klimakrise und des Klimawandels zugleich aufgebracht werden müssen.
Es ist ein Widerspruch entstanden zwischen Demokratie und Ökologie, zwischen dem unabwendbaren Zeitdruck und der anscheinend gottgegebenen Langsamkeit der Demokratie. Die Historikerin Hedwig Richter und der ZEIT-Journalist Bernd Ulrich wollen diesen Widerspruch überwinden und zeigen, wie eine notwendige Revolution zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einhergehen kann mit der notwendigen Verteidigung und Entfaltung der Demokratie. Dazu schauen sie zurück und in die Zukunft. Sie fragen nach der dunklen Seite der Demokratiegeschichte, nach den oft zerstörerischen sozialen und fossilen Bedingungen, unter denen sich unsere Demokratie in Deutschland und anderswo entfaltet hat. Und sie entwerfen eine Zukunft, die auch den kommenden Generationen die Gestaltungsfreiheiten garantieren, die für eine Demokratie essenziell sind.
Das Buch sollten alle sofort lesen, die die ökologische Realität (und damit die Rahmenbedingungen dieses Jahrhunderts) verstehen wollen oder schon verstanden haben. Ulrich & Richter finden unglaublich viele neue Gedanken &Ansätze in diesem Buch, mit denen alle politischen Menschen sich auseinandersetzen sollten. Ruft mich anytime an wenn ihr Lust habt über das Buch zu sprechen
Ich habe lange nicht mehr so lange an einem Buch gelesen, aber ich brauchte immer wieder Pausen. Weil ich so wütend war über die kollektive Verdrängung. Weil ich inspiriert war, Gedanken weiter zu spinnen. Weil ich das Autor:innen-Duo anfeuern musste. Am Ende war's s wohl das wichtigste Buch, dass ich dieses Jahr gelesen hab.
Ein erschreckender Bericht über die tiefgreifenden und selbstgefälligen Bequemlichkeiten westlicher Gesellschaften. Der Klimawandel wird hier nicht länger als eines von vielen, sondern schlicht als das bestimmende Problem des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Durchweg ist die Stimmung daher auch sehr pessimistisch. Oft fehlt eine hoffnungsvolle Vision für die Zukunft. Doch liegt es vielleicht daran, dass die Lösungen so einfach sind und dennoch ständig vom Spießbürgertum verdrängt werden, weil niemand verzichten möchte? Eine Ode an den ausbleibenden ökologisch-linken Aufbruch!
Mandatory reading für alle. So wichtig. Ich habe unglaublich viele Zusammenhänge verstanden, neu gedacht und bin richtig aufgerüttelt. Wir müssen rauskommen aus dem kollektiven Verdrängen und Einkuscheln und endlich erkennen, dass es so nicht weitergeht!