Die Seele des Leitens: Vom guten Umgang mit anderen und mit sich selbst

by Thomas Härry

Haben Sie als Leiterin oder als Leiter viel mit Menschen zu tun? Sind Ihnen gute Beziehungen wichtig? Hier erfahren Sie, wie Sie für sich und andere gute, tragfähige Beziehungen prägen können.
Die Seele. Sie steht für unsere Lebendigkeit, unsere reiche, emotionale und rationale Innenwelt. Sie ist geprägt von Schönheit und Kraft. Aber auch von Bedürftigkeit und Begrenzung. Und sie prägt unser Miteinander mehr als man meinen würde.
In diesem Buch erfahren Sie, was die Bibel über unsere Seele sagt. Wie Gott in ihr wirkt und wie er sie versorgt. Wie es sich auswirkt, wenn unser Innerstes schlecht versorgt wird und sich bedroht fühlt. Biblische Weisheit und hilfreiche Perspektiven für alle, denen ein gutes Miteinander am Herzen liegt!

160 pages, Hardcover

Published September 5, 2023

Reviews

[Simon Wiebe · Rating 4 out of 5]

Leichte Kost. Kann man in 2-3 Stunden durchlesen. Finde Härrys Grundprämisse super: Die Grundlage für eine gute Leiterschaft ist nicht Erfolgsdenken, Leistungsoptimierung oÄ. Grundlage ist ein ausgewogenes Innenleben - Härry nennt es Seele.

[Lucas Pöpel · Rating 3 out of 5]

Grundidee: sehr gut.
Inhalt: bisschen schwach.
Zur Wirkung des Buches: Ich verstehe nicht so ganz, warum das für viele so die Offenbarung war. Für jeden Menschen, der mit Menschen arbeitet, sollten die dort genannten Prinzipien eigentlich recht offensichtlich sein. Ein bisschen erschreckend wie Leistungs- und ergebnisorientiert Menschen in Leitungspositionen agieren können und dabei sich selbst sowie ihre Mitmenschen vergessen.

[Strickleserl · Rating 5 out of 5]

Menschen, die andere führen, tragen eine große Verantwortung. Wie viel mehr trifft das zu, wenn es sich um christliche Leiter handelt. Wer dabei die ihm anvertrauten Menschen seinen eigenen Zielen unterordnet, anstatt auf ihre Seelen zu achten, wird als Leiter vermutlich andere verletzen und selbst früher oder später versagen.

Jeder Mensch ist eine Seele. Prägungen, Lebenserfahrungen, Einstellungen - all das und vieles mehr macht einen Menschen aus. Und dieses Wesen eines Menschen, die sogenannte Seele, ist voller Sehnsucht. Durstig. Dazu kommen Ängste. Und Reaktionen, die viel stärker ausfallen, als die Situation verlangt.

Der Theologe und Dozent Thomas Härry macht in diesem Buch deutlich, dass zur richtigen Leitung das Wahrnehmen dieser menschlichen Seele gehört. Doch nicht nur das. Leiter müssen sich auch bewusst sein, dass sie selbst eine solche schwache, sehnsüchtige, ganz individuelle Seele haben. Dieses Bewusstsein kann Führungspersonen vor Machtmissbrauch schützen.

Im ersten Teil des Buches geht es um das Leiten von Seelen. Zunächst wird erklärt, was mit Seele gemeint ist. Dann schreibt der Autor über die Komplexität eines Menschen und erklärt, wie viele Probleme im Miteinander auf Ängste zurückzuführen sind. Anschließend geht es um das Versorgen der menschlichen Seele, durch Gott und durch den Leiter.

In einem zweiten Teil warnt der Autor vor Gefährdungen der eigenen Seele, und erklärt wie Leiter gut für ihre Seele sorgen können. Wer den eigenen Hunger kennt, die Gefahren und Versuchungen, kann leichter lernen diesen Hunger allein bei Gott zu stillen.

Dieses kurze Buch ist schnell gelesen. Aus einem Vortrag entstanden, wurden die wertvollen und relevanten Gedanken für dieses Buch ergänzt und erweitert. Der Schreibstil ist leicht zu lesen und die Einsichten sind eingängig. So mancher Gemeindekonflikt lässt sich nach dem Lesen leichter verstehen. Wichtig sind aber vor allem die Überlegungen, die Leiter auffordern, ihr eigenes Leben zu überprüfen.

Fazit: Ein wichtiges Buch, das Leitern hilft sorgsam mit Menschen umzugehen, sie wirklich zu sehen, und nicht als Ressource zu betrachten. Dazu hilft es sich klar zu werden, wo eigene Sehnsüchte zur Gefahr werden können. Sehr empfehlenswert!

[Linus · Rating 3 out of 5]

Das Buch braucht etwas, um Fahrt aufzunehmen. Es beginnt damit, dass Menschen eben Menschen sind: sie sind keine Maschinen (Kapitel 2) und haben Ängste (Kapitel 3). Da es nicht explizit um Leitung in Gemeinde geht, verschwimmen oft die Grenzen und Management-Lehren werden gleichermaßen unreflektiert für die Leitung in einer Organisation wie einer Gemeinde aufgestellt. Die zu Beginn vorgetragene Erkenntnis, dass man es beim Leiten immer mit Menschen zu tun hat, geschieht dann nicht mehr aus Liebe zum Menschen, sondern wird verzweckt:

"Das Wohl von Mitarbeitenden ist kein Selbstzweck. Es ist nicht egal, ob sie effizient arbeiten oder nicht. Es ist nicht egal, ob wir unser Produkt gut verkaufen oder nicht. Es ist nicht egal, ob unsere Kundinnen oder Besucher zufrieden sind oder nicht. [...] Deshalb gehört es zur Aufgabe der Leitung, Menschen dazu anzuhalten, ihre Sache gut zu machen." (S. 90).

Und abschließend:

"Die Kunst des Leitens besteht darin, dafür zu sorgen, dass am Ende alle gewinnen: die Mitarbeiterin, die ich führe, und die Qualität der Arbeit, um die es geht. Wo das gelingt, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch mir als Leiter gut gehen." (S. 91).

Diese Zielsetzung muss für Gemeinde mMn gründlich hinterfragt, in jedem Fall jedoch reflektiert und übersetzt werden.

Nachdem sich Teil 1 dem "Leiten von Seelen" widmet, geht Härry im Teil 2 auf die Gefahren und Prävention des "Leitens der eigenen Seele" ein. Dieser Teil ist deutlich gelungener, daher insgesamt noch 3 Sterne.