Der Kunsthistoriker Benedikt Oswald wird von einem Freiburger Kollegen gebeten, in einem Schwarzwalddorf ein Gutachten über den Erhalt einer Kapelle zu erstellen. Doch es kommt anders. Vom Tag der Anreise an findet er sich einer seltsamen Welt gegenüber. Ereignisse aus ferner Vergangenheit werden lebendig, die Gegenwart verwirrt ihn. Die unscheinbare Kapelle mit der Statue der Heiligen Barbara öffnet ihm einen Weg, auf dem nichts ist, wie es scheint. Und dann gibt es die geheimnisvolle Witwe, mit der er sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt.
Hm, was soll ich zu diesem Buch schreiben? Es könnte eine nette Kurzgeschichte sein, aber dafür ist es durch Landschafts-Beschreibungen dann doch zu sehr in die Länge gezogen. Andererseits braucht es diese Beschreibungen, um die Atmosphäre in den tiefsten Höhen des Schwarzwaldes veranschaulichen zu können. Doch ich frage mich schon, ob die Hauptperson Oswald vielleicht unter Drogeneinfluss stand oder schlicht kurz vor einem Burn-Out. Er hatte schon massive Wahnvorstellungen und schlief irgendwie ständig irgendwo ein oder erlitt Schwächeanfälle. Da war das zarte Stadtblümlein wohl nicht manns genug für die Kraft des Schwarzwaldes? Es wurden zahlreiche Klischees erfüllt - das abgeschiedenen Dorf ohne zuverlässiges Telefonnetz, die tratschenden allwissenden Dorfbewohner, die ausgegrenzte Zugezogene und so weiter. Inhaltlich wurde mir nicht wirklich klar, welcher Zweck Oswalds Arbeitsauftrag hatte. Es war stellenweise etwas wirr. 100 Seiten weniger hätten der Story gut getan und ihr das gewisse Etwas gegeben. Somit ist es meiner Meinung nach lediglich ein Roman, den man lesen kann, aber nicht muss.