In ihrem Debattenbuch fordert die Neurowissenschaftlerin und Bestsellerautorin Maren Urner, unser rationales Politikverständnis zu ü Angesichts fortschreitender Krisen müssen wir endlich aufhören, Verstand und Emotionen voneinander zu trennen. Nur, wenn wir beides zusammendenken und danach handeln, können wir konstruktiv Politik gestalten.
Wenn es um gesellschaftspolitische Debatten geht, dann erzählen wir uns seit jeher die gleiche Auf unsere Emotionen könnten und dürften wir uns nicht verlassen. Gefühle seien etwas Privates, das von der professionellen und politischen Ebene streng getrennt werden müsse. Psychologische, anthropologische und neurowissenschaftliche Studien allerdings widersprechen dieser Ansicht Alles, was im politischen Raum passiert, ist von Emotionen geprägt. Auch wenn wir uns sachliche Diskussionen wünschen, zeigt die Realitä Je lauter die Forderung nach Rationalität ist, desto irrationaler und emotional aufgeladener wird die Debatte.Wir werden immer und überall von unseren Emotionen mitbestimmt – Gefühle machen Politik.
Wie kommen wir aus diesem Dilemma heraus? Alles fängt mit einer grundlegenden Einsicht Auch private Entscheidungen sind immer politisch – und weil wir direkt betroffen sind, reagieren wir emotional. Was wir essen, wie wir uns fortbewegen, wie wir wohnen und wie wir Erfolg definieren – all das hat immer eine politische Dimension. Nur, wenn wir anerkennen, dass wir alle immer und überall emotional und rational zugleich sind, können wir produktiv damit umgehen. Dieser Umgang muss radikal sein – das heißt, er muss die Dinge bei der Wurzel packen. Denn sinnvolle gesellschaftliche Auseinandersetzungen – ob am Frühstückstisch, im politischen Raum oder im Plenarsaal – sollten lösungsorientiert sein. Das politische Sachbuch bietet nicht nur eine kluge Analyse – Maren Urner gibt uns auch einfache Werkzeuge und Methoden an die
1) Nur wenn wir radikal aufmerksam sind, können wir unsere eigenen Gefühle wahrnehmen und unsere Entscheidungen besser verstehen. 2) Nur wenn wir radikal ehrlich miteinander kommunizieren, können wir die gesellschaftlich notwendigen Veränderungen für eine lebenswerte Welt bestreiten. 3) Nur wenn wir die falschen Trennungen zwischen Gefühl und Verstand, zwischen Privat und Professionell, zwischen Umwelt und Mensch überwinden, können wir uns radikal verbunden fühlen. Das ist grundlegend für ein zukunftsorientiertes Denken und Handeln.
Maren Urner studierte Kognitions- und Neurowissenschaften in Deutschland, Kanada und den Niederlanden und wurde am University College London promoviert. 2016 gründete sie Perspective Daily mit, das erste werbefreie Online-Magazin für Konstruktiven Journalismus, leitete die Redaktion bis März 2019 als Chefredakteurin und war Geschäftsführerin. 2019 wurde sie zur Professorin für Medienpsychologie an der HMKW berufen. Ihr erstes Buch "Schluss mit dem täglichen Weltuntergang" (2019) ist ein SPIEGEL-Bestseller. Ihr zweites Buch "Raus aus der ewigen Dauerkrise" ist im Mai 2021 erschienen
Das ist eines dieser Bücher, welches einige interessante Informationen enthält, aber in so unsäglicher Sprache geschrieben ist, dass ich es mehrfach fast aufgegeben habe. Die Autorin versucht in einem persönlichen und lockeren Ton Wissen zu vermitteln, allerdings manchmal auf eine Art, als würde Sie mit einem Grundschüler reden bzw. Einer Person die im vermeintlich “gegnerischen Lager” ist. Dadurch kommt es extrem häufig zu Annahmen Ihrerseits, der Leser wäre nun sicherlich aufgebracht / irritiert / wütend / ablehnend / verstimmt. Das ist aber halt nicht der Fall, vor allem weil die meisten, die sich dieses Buch kaufen, wahrscheinlich eh schon ein Grundinteresse für Ihre Thesen mitbringen.
Außerdem hätte ich erwartet, dass sie sich weniger auf die Neodarwinistiche Vorstellung von Evolution und Biologie bezieht, da dies ja auch ein verbreiteter Irrtum ist und die symbiotische Biologie ihre Thesen sehr gut ergänzen.
Grundsätzlich: spannendes Thema und cool die Sicht einer neurowissenschaftlerin zu hören. „Alles fühlt“ von Andreas Weber ist ein deutlich besseres Buch, mit einem vergleichbaren Ansatz.
Leider werden die extrem interessanten, wichtigen und für unsere Gesellschaft benötigten Thesen durch eine kaum lesbare, selbshilfebuchartige Schreibweise verwässert. Man hat den Eindruck, man bekommt eine unnötige intellektuelle Betreuung durch die ausgeführten wissenschaftlichen Argumentationen, die lieber vertieft hätten werden können. Im Teil 3 geht man jedoch an die Schlussfolgerungen heran mit einem entschiedener Ansatz und am Ende bin ich froh, dass ich das Buch nicht früher aufgegeben habe. 4 Sterne für Themen und Thesen, 0 Sterne für Stil und Schreibweise
Was dieses Buch angeht, bin ich zwiegespalten: Einerseits mag ich Maren Urner und ihre Energie sehr gerne und das Buch behandelt wichtige Themen, Gedanken und Thesen - ich hatte immer wieder Momente, wo ich mir Sätze oder Seiten rausschreiben oder abfotographieren wollte. Andererseits hat mich der Stil auch genervt, zum Beispiel, wenn die Autorin uns als „emotionale Blobs“ (immer wieder) bezeichnet. Man hat den Eindruck, dass manchmal mehr über den Schreibprozess erzählt wird, als in die Tiefe über die Gedanken, das ist schade - auch die Struktur ist beim Lesen manchmal schwer nachzuvollziehen, wenn man mittendrin ist.
Ich hatte das Buch von Maren Urner in der Empfehlungsliste des Manager Magazins gesehen und es mir als Hörbuch über Audible besorgt. Die Autorin will in dem Buch vermitteln, dass "Verstand und Emotionen (nicht) voneinander zu trennen (sind). Nur, wenn wir beides zusammendenken und danach handeln, können wir konstruktiv Politik gestalten." Leider gelingt ihr dies aus meiner Sicht nicht wirklich, die Beispiele und Ansätze sind teils zu wissenschaftlich, in den wenigsten Fällen konkret und vollständig nachvollziehbar. Die konkreten Themen sind alle hinlänglich bekannt - an dieser Stelle gab es leider nirgends einen Aha-Effekt. Das knapp 10 Stunden lange Hörbuch wurde so zu einem recht zähen Unterfangen und bekommt von mir keine Empfehlung.
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I saw Maren Urner's book on Manager Magazin's list of recommendations and purchased it as an audiobook on Audible. In her book, the author seeks to convey that “reason and emotion (cannot) be separated from one another. Only when we consider both together and act accordingly can we shape politics constructively.” Unfortunately, in my opinion, she does not really succeed in this. The examples and approaches are sometimes too scientific and, in very few cases, concrete and completely comprehensible. The specific topics are all well known—unfortunately, there was no “aha” moment for me here. The nearly 10-hour audiobook thus became a rather tedious undertaking, and I do not recommend it.
Dieses Sachbuch habe ich mir angehört, nachdem ich die Professorin am Rande der Frankfurter Buchmesse live referieren hörte. Maren Urner kann man gut zuhören, sie redet wie ein Wasserfall, sehr unterhaltsam und scheinbar sophisticated.
Dieses Buch hier hat mir überhaupt nichts mitgeteilt, was ich nicht schon gewusst hätte. Ärgerlich aber, deshalb brach ich beim Stand von 18 Prozent ab, war, dass sie behauptet hat, würden wir ausschließlich rational reagieren, gäbe es keine Dicken Menschen.
Das, mit Verlaub, ist eine Unverschämtheit. Ernährungswissenschaftlich ist sie mit einer solchen Aussage in den 1980er Jahren stehen geblieben, als die (internationale) Medizin noch glaubte, Dicke seien freiwillig dick, weil sie Bock drauf haben, von jedem Hinz und Kunz an jeder Straßenecke vorgeschrieben zu bekommen, was sie zu fressen haben und was nicht.
Ich bin stinksauer, dass eine sich wissenschaftlich gebende Schwätzerin, die selber vermutlich nur aufgrund ihrer extremen Größe und Dünnheit den Sprung ins deutsche Beamtentum geschafft hat, solchen Bockmist verbreitet.
Sie outet ihre "Wissenschaft" als das, was Deutschland im Ganzen auch ist: Auf dem Stand der 1980er Jahre stehen geblieben, unfähig, das intellektuell nachzuvollziehen, was in den anderen europäischen Ländern in der Zwischenzeit passiert ist.
super gut, aber auch emotional - sie wird dem Titel des Buches gerecht. Teils fehlen mir genauere Ausführungen der Gedankengänge, aber dann wäre das Buch sehr umfangreich. Es lässt sich jedenfalls super lesen und ich kann die Autorin als Speakerin empfehlen - so bin ich auf das Buch aufmerksam geworden.