Drei Frauen, drei Generationen, drei Schicksale - eine mitreißende Familiensaga von großer erzählerischer Wucht.
Pina will herrschen. Anna will singen. Maria will Hosen tragen. Drei Frauen der deutsch-italienischen Familie Carbonaro erzählen ihre Sie erzählen von einem archaischen Sizilien Ende des 19. Jahrhunderts, vom Fluch ihrer Vorfahrinnen, von Wundern, Illusionen und kleinen Triumphen. Von Liebe und Gewalt, von schönen Schneidern, Scharlatanen und traurigen Gespenstern. Sie erzählen von Flughunden und Krähen, von Sizilien und Deutschland, von Heimat und Fremdsein, Bombennächten und Bienenstich - und davon, wie das Glück sie immer wieder fand. In einem gewaltigen Bilderbogen lässt Mario Giordano die bewegten Schicksale dreier Frauen erstehen, die unbeirrbar ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben verfolgen. Und er nimmt uns mit auf eine Reise von Sizilien nach Deutschland, die ein ganzes Jahrhundert umspannt.
Die Frauen der Familie Carbonaro, ist der zweite Teil der Familien-Saga einer sizilianischen Familie. Pina, geboren 1884, ihre Schwiegertochter Anna (*1913) und die Enkelin Maria (*1933) treffen den Erzähler auf Sizilien in einer alten Villa mitten in Catania. Es ist staubig in dem alten Haus, die typische sizilianische Sonne scheint durch verschlissene Vorhänge und alles scheint sehr unwirklich. Doch die drei Frauen wollen dem Erzähle ihre Geschichten vortragen. Geschichten, die einem teilweise die Haare zu Berge stehen lassen.
Pina ist die Tochter des Mafioso Dottore Passalacqua. Unter seiner Fuchtel hatte das Mädchen kein leichtes Leben. Abgesehen davon, dass das Land arm war, die Menschen vor Krankheit starben oder auswanderten, gab es noch Hierarchien, welche Frauen auf die niedrigste Stufe setzte. Gut genug dem Mann das Essen zu bereiten, sich um die Kinder zu kümmern, den Haushalt zu führen. Aber Rechte hatten sie keine. Sie wurden von den eigenen Vätern vergewaltigt, verscherbelt und ausgenutzt. Frauen mit Verstand, das gab es in den Männeraugen nicht. Aber Pina stammt von den Nymphen und Sirenen ab, sie hat einen zweiten Schatten, sie war etwas Besonderes, wie die meisten Frauen der Familie Carbonaro waren.
Anna heiratet den Sohn von Pina und Barnaba Carbonaro. Sie bringt Freude in den Haushalt der verbitterten Pina. Und doch wird sie nicht lange bleiben. Sie wird ihrem Mann und dem Schwiegervater nach München folgen. Mitten hinein in die Zeit, als die Nazis an der Macht waren, Bomben auf die Stadt fallen und Menschen einfach abgeholt werden und verschwinden. Auch Anna hat einen zweiten Schatten, der sich in der deutschen Stadt allerdings nicht zeigt. Dafür lernt Anna, dass sie sehr wohl eine Stimme hat und sich gegen die Gepflogenheiten der Männer auflehnen kann. Und dann ist da noch Maria Pinas Enkelin, Annas Tochter. Sie wächst in München auf, ist mehr deutsch als Sizilianerin, muss aber auch feststellen, dass Frau nichts wert sind. Und doch setzt sie sich durch.
„Wer sind wir? Das sei die ewige Frage der Sizilianer, hat Barnaba immer gesagt, aber in Wahrheit ist es die Erzählung aller Männer. Männer verbringen ihr ganzes Leben damit, zu hadern, wer sie sind. Sie bekämpfen Windmühlen und halten sich für Ritter. Wir Frauen sind die Sancho Panzas dieser Welt. Die den Laden am Laufen halten und das Gleichgewicht herstellen, immer und immer wieder“
Mich erschrecken solche Geschichten immer wieder. Wie konnten die Frauen das damals aushalte? Angefasst und benutzt werden, ohne dass man sich wehren durfte und konnte. Wer seine Unschuld verlor, war noch weniger wert. Die Väter bestimmten, was aus einer Tochter wurde, egal welche Wünsche das Mädchen selber hatte. Mich hat dieses Buch gefesselt. Mario Giordano hat den Ton der Frauen recht gut getroffen, zeitweise hatte ich nicht das Gefühl, dass hier ein Mann den Roman geschrieben hätte. Die Kapitel sind nicht in der Reihenfolge. Sie springen zwischen den Frauen und Zeiten hin und her. Erst später kommt Marias Erzählung noch dazu.
In diesem Buch geht um Liebe, Hass und Eifersucht. Um Sizilien, Gespenster, Aberglaube und Sehnsüchte. Die Emanzipation und das freie Leben. 70 Jahre einer Familie, die sich leicht lesen lassen und auch einen angenehmen, feinen Spannungsbogen hat. Ich finde, dass Buch hat 🐭🐭🐭🐭 verdient.
Dit is het spiegelboek van Terra di Sicilia. De terugkeer van de Patriarch. Mario Giordano vertelt het verhaal nog een keer. Nu vanuit het perspectief van de vrouwen van de familie Carbonaro. Het levert weinig spanning op, wel nieuwe perspectieven. Maar of dat nu een heel boek rechtvaardigt... Mijn leeservaring lees je nu op Harmkes Leestips.
«Wir sind Sizilianer, wir sind so sehr an Wunder gewöhnt, dass wir einen Anspruch daraus ableiten. Wir sind Nachkommen von Göttern, geformt aus Lava und Meerschaum, unsere Lethargie entspringt der Gewissheit, unsterblich zu sein. … Wir leben in einer Realität, die angefüllt ist mit den Wundern und Schrecken des Mythos. Für uns gilt eine andere Physik. Magie ist unsere Normalität, die Banalität des Irdischen langweilt uns.»
Die Geschichte der Familie Carbonaro geht in den zweiten Teil, diesmal aus der Sicht der Frauen aus drei Generationen. Pina will herrschen. Anna will singen. Maria will Hosen tragen. Sie erzählen von einem archaischen Sizilien Ende des 19. Jahrhunderts, vom Fluch ihrer Vorfahrinnen, von Wundern, Illusionen und kleinen Triumphen, von Männern, die sie enttäuschen, weil es eben Männer sind – die sie trotzdem lieben. Eine Geschichte über Liebe, Eifersucht und Gewalt, über Mafiastrukturen, und andere mächtige Männer, über das Durchleben von zwei Weltkriegen; ein Leben in Sizilien und Deutschland, vom Handel mit Zitrusfrüchten, das Gefühl von Heimat und Fremdsein, und davon, wie das Glück sie immer wieder fand.
Der erste Teil «Terra di Sicilia», handelte von Barnaba, der sich in den Kopf setzte, einen eigenen Handel mit Mandarinen aufzubauen, später mit allen Zitrusfrüchten. Der Mann, der in München auf dem Großmarkt ein Geschäft aufzog, mehr Zeit in München verbrachte, als bei seiner Familie auf Sizilien - der mehr oder weniger eine zweite Familie parallel in Bayern führte, der in all den Geschäftsjahren niemals Deutsch lernte. Seine Frau Pina führte das Geschäft auf Sizilien, machte die Buchführung und hatte ihre eigenen Pläne im Kopf. Anna heiratete Nino Carbonara, den Schneider, der später zur Unterstützung seines Vaters nach München ging. Maria wuchs in Deutschland auf und hatte auch ihre eigenen Vorstellungen für das Zitrusfruchtgeschäft. Grob gesehen ist dies die echte Familiengeschichte von Mario Giordanos Familie. Vielleicht klingt der Stoff deshalb so authentisch und lebendig. Natürlich sind wieder die Toten dabei, die am Tisch sitzen – irgendwann endlich verschwinden – die nur die Familienmitglieder sehen können, die zwei Schatten werfen, die Frauen, die von den Sirenen abstammen, die von Urzeiten aus dem Meer stiegen.
«Die Männer waren so roh, wie die Sonne, so versteinert, wie das Land, so knorrig und geduckt wie die Bäume. Sie rauchten, stanken, grunzten und sangen. Wie Zyklopen kamen sie mir vor, mit Schwestern und Töchtern, deren Unschuld ihnen heilig war, und die mich bei einer günstigen Gelegenheit dennoch auf der Stelle vergewaltigt hätten, wenn die Angst vor dem padrone sie nicht abgehalten hätte.»
Barnaba führt ein eisernes Regiment als Familienoberhaupt – die Schlauen in dieser Familie sind trotzdem die Frauen. Niemand am Tisch würde es wagen, mit dem Essen zu beginnen, solange Barnaba nicht den ersten Löffel genommen hat. Er, der Mandarinenpflücker, der dem Mafiaboss trotzte und mit seiner Tochter Pina durchbrannte. Pina hatte sich Barnaba auserkoren, der eigentlich eine andere heiraten wollte, die allerdings einem reichen Mann das Jawort gab. Der Schneider Nino wird von dem Fischer noch in der gleichen Nacht mit dessen Tochter Anna verheiratet, als er sie erst spät nachts nach Hause bringt. Und Nino flüchtet darauf mit Anna, nun seine Ehefrau, in sein Elternhaus in sein Zimmer, wo sie sich drei Tage lang einsperren vor Scham. Pompöse Hochzeiten hat man hier nicht zu erwarten, die Männer sind von den Schwiegervätern nicht auserwählt worden. Schwierige Zeiten und ein Rauf und Runter im Geschäftsleben wird diese Familie durchlaufen.
«Niemand führt Buch über unsere Triumphe und Niederlagen. Wir sind Sizilianer, wir glauben nur an das Hier und Jetzt, wir huldigen nur dem Schein. Niemand will lernen, alle wollen herrschen. Ich war nicht anders.»
In einem gewaltigen Bilderbogen lässt Mario Giordano die bewegten Schicksale dreier Frauen erstehen, die unbeirrbar ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben verfolgen. Und er nimmt uns mit auf eine Reise von Sizilien nach Deutschland, die ein ganzes Jahrhundert umspannt. Und er schreibt mit der Leichtigkeit einer Meerbrise, mit dem Duft Siziliens der Zitrusfrüchte, des Meeres und den aus den Töpfen. «Ich wollte meine eigene Bahn mit eigenen Monden um eine eigene Sonne, aber als sizilianische Frau des neunzehnten Jahrhunderts galten für mich andere Naturgesetze», sagt Pina. Ihr Mann steht in München auf dem Großmarkt, sie hält in Sizilien die Familie zusammen, in einem vollen Haus, das auch Mütter, Väter, Großeltern und Schwiegerkinder beherbergt; sie führt die Bücher und hat ein eigenes Projekt im Kopf, für das sie kämpft. Armes Sizilien, patriarchalisch, von der Mafia regiert, die Adligen haben längst nichts mehr zu sagen, aber noch genügend Einfluss. Anna will nicht zurück nach Sizilien, denn sie möchte für ihre Kinder eine gute Bildung haben und ihr gefällt der Fortschritt, der in München einzieht. Auf Sizilien bleibt alles, wie es ist, Frauen gehören den Männern, die Tradition und die Familie stehen im Vordergrund. In Deutschland ziehen die Nazis ein und die Carbonaras werden Zeugen von schrecklichen Dingen. Die Jahre von 1896 bis 1960 werden beleuchtet, erzählt von Toni, dem Bruder von Maria, der zwischen Personen und Zeiten wechselt. Man kann diesen Roman lesen, ohne den ersten Teil zu kennen – ich würde allerdings beide lesen, weil es schlicht Spaß macht. Eine klasse Familiengeschichte mit wundervollen Figuren. Ein Blick in die sizilianische Seele, ein historischer kleiner Einblick über ein Jahrhundert, das alles mit viel Atmosphäre und Humor verpackt, aber auch mit Szenen, die unter die Haut gehen. Meine Empfehlung!
«Die Familie Siziliens Segen und Fluch. Sie wird dich immer schützen und nähren und erwartet dafür absolute Loyalität. Die Familie steht über allem. … Alles soll ewig so bleiben, wie es ist. Wir hassen das Neue, denn das Neue, das waren immer die Eroberer, die übers Meer kamen. Das Neue war immer Gefahr. Falls du es aber doch zu etwas bringst, werden aus allen Ecken die Schnorrer kommen, die Onkel und Cousins, von denen du noch nie gehört hast. Du wirst deine Brüder durchfüttern, überhaupt die ganze Familie, denn du allein bst nichts, die Familie ist alles.»
Mario Giordano, geboren 1963 in München, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane sind in über 15 Sprachen übersetzt worden, mit seinen »Tante Poldi«-Krimis stand er in Deutschland und den USA regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Zudem verfasste er u.a. die Romanvorlage und das Drehbuch zu »Das Experiment« sowie Bilder- und Jugendbücher. Seine beiden Romane über die Familie Carbonaro basieren auf der Geschichte seiner eigenen Familie. Mario Giordano lebt in Berlin.
Blijkbaar houd ik wel van familieromans, want net als zijn voorganger slaat ook dit boek goed bij mij aan. Dit boek behandelt drie generaties vrouwen uit een Siciliaanse familie en laat hun dromen en hun werkelijkheid zien, die lang niet altijd met elkaar in overeenstemming zijn. Daarnaast is het boek gegrond op Sicilië met al haar mythologie en tradities. Dat weet de auteur ook geweldig betoverend over te brengen.
Ik las ook het eerste deel van Terra di Sicilia, maar ik kan jullie alvast meegeven dat de twee boeken volledig los te lezen zijn. In deel 1 volg je Barnaba Carbonaro en krijg je alleen maar zijn visie op de feiten mee, in dit tweede deel volg je drie generaties vrouwen, waardoor je heel wat nieuwe standpunten krijgt. Of eigenlijk krijg je een heel ander verhaal, want vrouwen mochten en deden vroeger heel andere dingen dan mannen. Ik vond het veel leuker om verschillende personages te volgen, daarom vond ik dit boek wel wat leuker dan deel 1!
Het boek is prachtig geschreven, met veel rijke beschrijvingen van Italië en Duitsland zonder de vaart uit het verhaal te halen. Het is een verhaal vol sfeer! Daarnaast vond ik het ook handig dat er een duidelijke structuur is in het boek (boven elk hoofdstuk staat welke vrouw aan het woord is en het jaartal) en dat er een familiestamboom en een woordenlijst is opgenomen. Kortom: Ik vond het een heerlijk boek en kan het hartelijk aanraden!
Pina will herrschen. Anna will singen. Maria will Hosen tragen. Drei Frauen der deutsch-italienischen Familie Carbonaro erzählen ihre Geschichte: Sie erzählen von einem archaischen Sizilien Ende des 19. Jahrhunderts, vom Fluch ihrer Vorfahrinnen, von Wundern, Illusionen und kleinen Triumphen. Von Liebe und Gewalt, von schönen Schneidern, Scharlatanen und traurigen Gespenstern. Sie erzählen von Flughunden und Krähen, von Sizilien und Deutschland, von Heimat und Fremdsein, Bombennächten und Bienenstich und davon, wie das Glück sie immer wieder fand. In einem gewaltigen Bilderbogen lässt Mario Giordano die bewegten Schicksale dreier Frauen erstehen, die unbeirrbar ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben verfolgen. Und er nimmt uns mit auf eine Reise von Sizilien nach Deutschland, die ein ganzes Jahrhundert umspannt.
„Die Frauen der Familie Carbonaro“ ist nach „Terra di Sicilia - Die Rückkehr des Patriarchen“ der 2. Band der Carbonaro-Saga von Mario Giordano, Schon der erste Band hat mich begeistert und ich war auf dieses Buch sehr gespannt.
Obwohl es fast 2 Jahre her ist das ich den 1. Band gelesen habe war nach wenigen Seiten wieder alles präsent. Im 1. Band stand der Patriarch Barnaba Carbonaro im Vordergrund. In dem neuen Roman lässt der Autor die Frauen der Familie zu Ort kommen und die haben viel zu erzählen.
Die Geschichte wird aus der Sicht von 3 Frauen aus der -Familie Carbonaro erzählt. Es beginnt mit Pina, die Frau des Patriarchen. Schon als junges Mädchen war für sie klar, dass sie Barnaba Carbonaro heiraten wird. Auch wenn ihr Vater alles dafür tat das es nicht so kommt hat sie ihren Willen durchgesetzt. 23 Kinder hat Pina geboren und davon haben 6 überlebt. Sie ist eine starke Frau die weiß was sie will. Aber wie die Zeiten so waren musste sie sich auch oft dem Willen ihres Mannes beugen. Als Barnaba in München seinen Stand in der Großmarkthalle eröffnet hat und Zitrusfrüchte nach Deutschland exportierte war er mehr in München und Pina blieb in Sizilien.
Als nächstes kommt Anna dazu. Sie ist die Frau von Nino dem 3. Kind der Familie. Am Anfang tut sich Anna schwer in der Familie. Das junge Paar wohnte ja bei den Eltern von Nino. So war es in der Familie üblich alle wohnten mit Partner*in und Kindern zusammen bei den Eltern. Ihr Mann Nino war Schneider musste aber oft mit seinem Vater nach München um in der Firma zu helfen. Anna hat ihren Mann immer wieder gebeten mit nach München zu dürfen. Als sie dann mit ihren Kindern nach München übergesiedelt ist war sie fremd und konnte die Sprache nicht. Ich glaube sie wäre am liebsten sofort wieder nach Sizilien zurück gereist. Doch Helene die Geliebte von Barnabas hat sich ihrer angenommen und im Bienenstich hat sie Trost gefunden.
Maria, die Tochter von Nino und Anna kam als kleines Kind schon nach München und das war ihre Heimat. Sie konnte schnell auf Bayrisch fluchen. Für sie war Deutschland die Heimat. Hier besuchte sie die Schule und fand ihre Freunde.
So unterschiedlich die Frauen der Familie Carbonaro waren, eins hatten alle gemeinsam. Sie warfen 2 Schatten. Mario Giordano beschreibt seine Charaktere einfach wunderbar. Die meisten kannte ich ja schon aus dem ersten Band, jetzt aber die Frauen näher kennenzulernen war schon eine tolle Sache. Natürlich betraten auch die Patruneddi, die Hausgeister der Familie Carbonaro wieder die Bildfläche.
Der Autor lässt auch einiges an Zeitkolorit in die Geschichte einfließen indem die Frauen nachdenken welche Neuerungen und Erfindungen sie erlebt haben. Auch Filme und berühmte Personen finden Erwähnung. Das macht die Geschichte sehr authentisch. Die italienischen Worte die immer wieder in den Text einfließen machen die Geschichte um so realistischer.
Als Grundlage für diesen Roman dient die Familie des Autor. In vielen Gesprächen mit seinen Eltern, Onkeln und Tanten hat er Anekdoten zusammengetragen. Trotzdem handelt es sich um einen Roman, der viele fiktionale Elemente beinhaltet. Doch Mario Giordano hat Realität und Fiktion so fein verwebt, dass man sie nicht zu trenne vermag.
Jetzt kann ich mich nur noch bei Mario Giordano bedanken für die schönen und intensiven Lesestunden die er mir geschenkt hat. Für mich gehört „Die Frauen der Familie Carbonaro jetzt schon zu meinen Highlights des Jahres.
„Nice to meet you.“ Vera und Elvis - die Schauspielerin und Elvis eben – das gibt’s doch nicht! Ziemlich verkatert sitzen sie an Marias Küchentisch, Toni und Peppe haben sie nach einer langen Nacht hierher geschleppt. Nachdem der caffè ihn auch nicht gerade fitter und wacher gemacht hat, bringt ihn der Saft der Blutorangen wieder auf die Beine. Und Maria war auf einmal klar, wie sie das sonnige Sizilien hierher, nach München, bringen kann. Ihre Geschäftsidee war geboren. Wir sind hier der Familiensaga etwas vorausgeeilt, dies war Ende der 1950er Jahre, aber nun von Anfang an.
„Die Frauen der Familie Carbonaro“, das zweite Buch um diese sizilianische Familie, ist ausgelesen. Hier geht es hauptsächlich um drei Frauengenerationen, um Pina, Anna und Maria. „Terra di Sicilia“, das Vorgängerbuch, erzählt die Lebensgeschichte des Barnaba Carbonaro, des Sizilianers, der von ganz unten angefangen hat, alles über die Zitrusfrüchte gelernt und sich mit dem Export nach Deutschland ein gutes Auskommen verschafft hat. Und nun sind es die Frauen, von denen ich abwechselnd lese. 1896 geht es los mit Pina, Barnabas blutjunger Ehefrau. Gefolgt von Anna, die sich in Nino verguckt hat. Er ist Pinas Sohn, er ist Schneider mit Leib und Seele und muss doch mit Barnaba mit nach München in die Großmarkthalle, seine Anna folgt ihm Jahre später. Wäre da noch Maria, geboren mit der Glückshaut und deshalb heißt sie eigentlich Pancrazia - wie alle Mädchen, die damit geboren werden. Sie hasst diesen Namen, alle nennen sie Maria.
Von diesen drei Frauen und von denen um sie herum erzählt Mario Giordano. Es ist so viel mehr als nur eine Familiengeschichte, das Buch bringt mir ein Stück Sizilien näher. Neben den Zitrusfrüchten geht es um Liebe und Hass, um Eifersucht und um den allgegenwärtigen Aberglauben. Die Patruneddi di casa, die Hausgeister, leben mit ihnen. Die Frauen werfen zwei Schatten, auch wenn nicht jeder diese sehen kann – Sizilien ohne dieses Mystische ist nicht denkbar. Pina, die Urgroßmutter des Erzählers, scheint eine vom Leben gezeichnete, harte Frau gewesen zu sein. Da ihr Barnaba meist abwesend war, musste sie die Familie auf Sizilien irgendwie durchbringen. Das Leben hatte für sie alles zu bieten – Unglück und zuweilen auch ein Stückchen Glück, Niederlagen wegstecken, immer wieder aufs Neue hoffen und irgendwie weitermachen und neben den familiären Tragödien spielen auch die Mafia und der Krieg eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Die Episoden um Pina, Anna und Maria wechseln sich ab, jede ist übertitelt mit dem jeweiligen Namen, dem Ort und des Jahres oder der Jahre, von denen die Geschichten gerade handeln. Anfangs war ich irritiert über diesen Aufbau, musste gelegentlich zurückblättern, bald jedoch hatte ich diesen Erzählstil verinnerlicht. Hilfreich waren der vorangestellte Stammbaum der Familie über drei Generationen sowie das Glossar am Ende des Buches. Neben den titelgebenden Carbonaro-Frauen ist viel Historisches mit eingeflossen sowohl in Italien als auch in Deutschland. Das immer noch vorherrschende Patriarchat hier und die Gräueltaten der Nationalsozialisten dort. Später dann die Nachkriegsjahre bis hin zu den 1970ern. Es war eine schlimme, eine finstere Zeit, es herrschte aber auch Helligkeit und Lebensfreude. Ein Kaleidoskop, vollgepackt mit Leben.
Der Roman gewährt einen tiefen Einblick in die Familie über einen Zeitraum von etwas mehr als siebzig Jahren. Der Wandel der Gesellschaft ist unübersehbar, auch die Welt der Carbonaros dreht sich weiter. Gerne bin ich ihnen gefolgt und habe mit ihnen ein anderes Sizilien kennengelernt, ein Sizilien, das nicht nur eitel Sonnenschein war.
Ein Epos für die Frauen Siziliens, wie ein antiker Heldengesang
Wunderschöner Roman, der es geschickt vermag, unterschiedliche Zeit- und Handlungsebenen zu verbinden. Der Schreibstil ist ruhig, erzählerisch, ohne je hastig zu werden, auch wenn das Thema schrecklich oder brutal ist. Als ob die Sonne Siziliens alles verklären aber auch alles ans Licht zerren würde. Das Wunderschöne und Begeisternde, aber auch das Harte, Tödliche. Alles liegt offen, vor den Augen der Sizilianer. Die Münchner Jahre der Familie Carbonaro hingegen sind von der deutschen Wirklichkeit der Zwischenkriegszeit und den Bombennächten und Terror während des Zweiten Weltkriegs, der fanatischen Nazi-Ideologie einiger Nachbarn und Schulkinder. geprägt. Zu den schönsten und auch bedeutendsten Szenen des Buches gehört gleich die Eröffnungsszene. Der Autor erzählt von der Begegnung mit drei Carbonaro-Frauen: Urgroßmutter Pina, Großmutter Anna, Tante Maria, als Vertreterinnen aller Carbonaro-Frauen: “Ich weiß, wo ich bin. Dies ist das Haus der Zeit, dort, wo Vergangenheit und Zukunft verschmelzen. In den Zimmern, Sälen, Kammern und Nischen sitzen die Geister eines vergangenen Jahrhunderts, raunen sich Dinge zu und runden die Kanten. Eines Tages werde ich einer von ihnen sein oder bin es bereits. Die drei Frauen vor mir sind meine Familie. Ich bon hier, um ihnen zuzuhören.” (S. 13). Der Autor hält Wort, er hört diesen Frauen zu, lässt sie geduldig zu Wort kommen, lässt sie von ihrem harten Leben erzählen, von den vielen Kindern, die sie geboren haben, von denen nicht viele überlebt haben, wie sie ihr Schicksal auf sich genommen haben und um ihr bisschen Glück und Freiheit gekämpft haben. Allen dreien blieb der Lebenstraum verwehrt: die eine wollte ihrem Mann im Geschäft zur Seite stehen, die andere wäre gern Sängerin geworden, die dritte wäre gern Großhändlerin geworden, um sizilianische Früchte und Säfte nach Deutschland zu exportieren. Sie durften oder konnten es nicht tun, weil sie Frauen in einer strikten Männerwelt waren. Und doch hat jede von Ihnen es den Frauen in der nächsten Generation ermöglicht, wenigstens einen Teil ihrer Träume zu verwirklichen. Sei es die Tochter, die öffentlich auftreten und singen darf, oder die Tochter, die eine höhere Schule besuchen kann. Diese drei Frauen besitzen einen doppelten Schatten, der sie als Nachfahrinnen von Meeresnixen ausweist. In Sizilien können andere Frauen ihre Schatten sehen und meiden sie. In München hingegen sind diese Schatten nicht mehr sichtbar, sie können sich ungehindert auf den Straßen bewegen. Alle drei Frauen heiraten den Mann, den sie lieben, doch die Männer der ersten beiden Generationen sind Patriarchen, oder wären es gern, zu stolz und zu schwach zugleich, auf Ihre Frauen zu hören. Nur Maria, die Frau aus der dritten Generation, heiratet nach einer großen Enttäuschung in der Liebe endlich einen Mann, den sie liebt, der sie liebt, und der ihr vor allem zuhört und ihr helfen will, ihren Traum zu verwirklichen. doch er stirbt viel zu früh an einer unerbittlichen Krankheit und Maria muss ihre Firma verkaufen und kehrt mit ihrem Kind nach Sizilien zurück. Die Patruneddi, Hausgeister, sind faszinierend. Sie sind Teil der Familie, des Mobiliars, des Hauses.
Das Buch endet in einer versöhnlichen und bejahenden Stimmung: “Wir waren die Frauen der Familie Carbonaro… Wenn es Tag wurde, würden wir wieder zwei Schatten werfen, aber wir fragten nicht mehr, wer wir sind. Wir sind das, was man von uns erzählt.” (S. 503”
Unglaublich gut erzählte Fortsetzung Was gibt es einer rundherum guten Story, die ich total geliebt habe, noch hinzuzufügen? Nun ja, eine zweite Perspektive, und genau das hat Mario Giordano getan – er hat, inspiriert von seiner eigenen deutsch-italienischen Familiengeschichte, nun die Frauen der Carbonaros zu Wort kommen lassen. Um nicht zu spoilern, möchte ich gar nicht zu viel vom Inhalt verraten. Es geht im 1. Teil »Terra di Sicilia« um Barnaba Carbonaro, einem armen Tagelöhner, der zwar nicht schreiben aber wie kein Zweiter Kopfrechnen konnte, und zu einem erfolgreichen Zitrushändler am Münchner Großmarkt wird. Ab Ende des 19. Jahrhunderts begleiten wir nun Pina, Barnabas Frau, die uns von einer teils wirklich grausamen Kindheit erzählt. Ein ganzes Volk hätte sie am liebsten gegründet und tatsächlich 23 Kinder geboren, von denen 6 überlebten. Sie ist eine willensstarke Frau, die entschlossen für ihre Ziele kämpft und auch um ihre Macht in der Familie.
»Männer verbringen ihr ganzes Leben damit, zu hadern, wer sie sind. Sie bekämpfen Windmühlen und halten sich für Ritter. Wir Frauen sind die Sancho Panzas dieser Welt. Die den Laden am Laufen halten und das Gleichgewicht herstellen, immer und immer wieder.« S.436
Ihre Tochter Anna hingegen hat Träume und möchte singen und wird wie viele Italiener*innen in den 1930ern nach Deutschland gehen, um ein kleines Stück Glück zu finden. Ihre rebellische Tochter Maria, die bereits in München aufwächst, kennt Sizilien nur noch aus ihrer Erinnerung, doch auch sie trägt, wie alle Frauen der Familie, das Erbe ihrer Vorfahrinnen in sich, die als Sirenen die Geschicke der Männer lenkten.
Die weibliche Perspektive hat so manches tatsächlich in ein anderes Licht gerückt und gezeigt, wie wichtig die Frauen sind, wenn es darum geht, Entscheidungen in der Familie zu treffen. Immer finden sie einen Weg, ihre Ziele und Träume zu verfolgen, denn sie wissen um ihre Macht und lassen sich nicht entmutigen auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Das alles setzt Giordano immer wieder mit den jeweiligen historischen Ereignissen authentisch in Verbindung. Kein einfaches Jahrhundert, das sowohl Leid und Verlust sowie Glück und Chancen für die Frauen parat hält. Eine großartige Geschichte über Liebe und Eifersucht, Erfolge und Niederlagen, Aberglauben und Träume und voller sizilianischen Temperaments. Aber auch über das Fremdsein in Deutschland und die Sehnsucht nach der Heimat. Von Geistern, die sich nicht vertreiben lassen und dem »zweiten Schatten«, der die Frauen zu etwas Besonderem macht. Ja, Giordano hat mich mit seiner zweiten Geschichte wieder absolut begeistert, mit der Atmosphäre, seinem Humor und seinem intensiven Erzählstil, der mich mit Leichtigkeit durchs Buch getragen hat. Ich habe mit ihnen gelitten, gelacht und geliebt.
»Wir waren die Frauen der Familie Carbonaro. Unsere Gespräche plätscherten wie ein schläfriges Meer an die Mole. Wenn es Tag wurde, würden wir wieder zwei Schatten werfen, aber wir fragten nicht mehr, wer wir sind. Wir sind das, was man von uns erzählt.« S.503
Het boek ‘Terra di Sicilia’ begint voorin met een stamboom en een lijstje met alle namen die voorkomen in het verhaal. Dat is wel heel handig, want dat maakt het, hier en daar wat chaotische verhaal, wat overzichtelijker. Zeker omdat vele namen ook nog eens op elkaar lijken, en de tijdslijn niet chronologisch is. Achterin staat nog een woorden- en termenlijst ter verduidelijking, voor diegene die niet zo thuis zijn in de Italiaanse taal. Het verhaal beslaat de periode tussen 1890 en 1960 en verplaatst zich van Sicilë naar München en weer terug. Hierbij wordt niet alleen de familiegeschiedenis van de auteur Mario Giordano uit de doeken gedaan maar komen er ook verschillende geschiedkundige gebeurtenissen .
‘Terra di Sicilia’ is niet alleen qua aantal bladzijden een lijvig boek, het is ook een zeer interessant en lijvig verhaal. De schrijfstijl is zeer beeldend en levendig maar het is wel literatuur dus het vraagt van de lezer wel echt een andere manier van lezen. Neem dan ook vooral de tijd voor dit boek ( ook voor het vervolgdeel) want het is meer dan de moeite waard. Vooral wanneer je in ogenschouw neemt dat ‘Terra di Sicilia’ berust op waargebeurde feiten. De schrijver neemt je bij de hand en maakt je onderdeel van zijn familie, waarbij hij niets of niemand schuwt, maar zich ook niet schaamt of verantwoordelijkheid neemt voor de dingen die er plaatsgevonden hebben.
Het levensverhaal van zijn voorouders is zeker niet alleen maar rozengeur en maneschijn. List en bedrog, angst en verdriet, verlies en overwinning maar zeker ook liefde en geluk komen aan bod. Dit alles met veel respect en eerbied geschreven. De warmte van Sicilë is voelbaar, net zoals de kilte van München. Neem de tijd voor dit boek en wanneer je er dan helemaal in zit, lees dan gelijk verder in het vervolg deel: ‘Terra di Sicilia’ – de vrouwen van de familie Carbonaro. Dit keer wordt de familiegeschiedenis wederom verteld maar dan door de ogen van drie generaties vrouwen. Dit levert een hele andere kijk op gebeurtenissen. Het zijn vooral de emoties die de auteur Mario Giardano in dit tweede deel zo mooi weet te schrijven. Heel knap wanneer je als mannelijke auteur, vrouwelijke emoties zo weet te omschrijven. Iets in de manier van schrijven, en dan doel ik vooral op de wonderen/illusies en geesten, deed me denken aan ‘Het huis met de geesten’ van Isabel Allende of ‘Chocolat’ van Joanne Harris. Ook twee van mijn favorieten.
„Die Frauen der Familie Carbonaro“ ist nun der zweite Teil eines großen deutsch-italienischen Familienepos des Bestsellerautor Mario Giordano, der mit dem Vorgänger Terra di Sicilla verbunden ist. Seine beiden Romane basieren auf der Geschichte seiner eigenen Familie. Ich war total neugierig auf die Fortsetzung (bisher kannte ich ja nur die Unterhaltungsromane Tante Poldi) und lasse mich gerne wieder ins das Land der Zitronen entführen. Der Inhalt: Drei Frauen der deutsch-italienischen Familie Carbonaro erzählen ihre Geschichte: Sie erzählen von einem archaischen Sizilien Ende des 19. Jahrhunderts, vom Fluch ihrer Vorfahrinnen, von Wundern, Illusionen und kleinen Triumphen. Von Liebe und Gewalt, von schönen Schneidern, Scharlatanen und traurigen Gespenstern. Sie erzählen von Flughunden und Krähen, von Sizilien und Deutschland, von Heimat und Fremdsein, Bombennächten und Bienenstich - und davon, wie das Glück sie immer wieder fand. Wow! Was für eine gigantische Fortsetzung. Noch jetzt nach Beendigung der Lektüre bin ich total beeindruckt und werde immer noch von zahlreichen Emotionen übermannt. Der Schreibstil des Autors ist etwas ganz besonderes. Er nimmt uns auf eine abenteuerliche und unglaubliche Reise mit, die uns wieder von Sizilien- noch immer habe ich den Geruch von Zitronen in der Nase - nach Deutschland führt. Und er bringt uns mit aller Deutlichkeit das bewegte Schicksal dreier Frauen aus drei Generationen nahe. Pina, Anna und Maria gehen unbeirrbar ihren Weg und wollen über ihr Leben selbst bestimmen. Der Lebensweg der drei Frauen mit all seinen Höhen und Tiefen hat mich wirklich sehr berührt und manches Gelesene geht wirklich unter die Haut. Und wenn ich mir jetzt noch gewisse Szenen vor Augen führe, habe ich feuchte Augen. Der Spannungsbogen ist fantastisch und ich konnte die Lektüre nicht mehr aus der Hand legen. Voller Neugierde habe ich dem Ende entgegengefiebert. Eine beeindruckende Lektüre, die mich von der ersten bis zur letzten Seite total begeistert hat. Eine absolute Traumlektüre, die mir Traumlesestunden beschert hat und für ich sehr gerne 5 Sterne vergebe. Übrigens das Cover ist auch wieder ein echter Hingucker
Ein Buch, das mir gut gefallen hat. Den ersten Band kenne ich nicht, meiner Meinung nach funktioniert das Buch aber auch ohne Vorkenntnisse ganz gut. Erzählt wird die Geschichte der Frauen aus der Familie Carbonaro über drei Generationen. Damit deckt die Geschichte einen sehr langen Zeitraum ab und stellt ganz gut dar, mit welchen Problemen die Frauen konfrontiert sind. Manche ähneln sich, weil sie auch in der sizilianischen Kultur verwurzelt sind, manche spiegeln den jeweiligen Zeitgeist wieder. Dadurch entsteht ein sehr umfassendes und detailliertes Familienporträt. Die Geschichte jeder einzelnen Frau ist auf ihre eigene Art berührend. Aber aus einem Grund, den ich selbst nicht so genau benennen kann, ist mir die Lebensgeschichte von Pina ganz besonders nahe gegangen. Es war für mich so schockierend über ihre Kindheit und Jugend zu lesen. Irgendwie hat es mich da überhaupt nicht gewundert, dass sie in ihrem späteren Leben die Kontrolle nur äußerst ungern aus der Hand gegeben hat. Der Stil hat mir gefallen. Detailliert, manchmal auch ausschweifend, bildlich und einnehmend, manchmal auch poetisch. Man merkt durchaus, dass dem Autor diese Geschichte auch persönlich etwas bedeutet. Als Leser ist man bei allen Lebensentscheidungen dabei, im Guten wie im Schlechten. Und es schwingt dabei immer auch eine wehmütige Note mit, die der Erzählung etwas melancholisches gibt und an manchen Stellen auch sehr traurig gemacht hat.
Was ich persönlich nicht unbedingt gebraucht hätte, waren etliche Wiederholungen und dieser ganzer mystische Teil mit den Gespenstern, Zyklopen, Sirenen und den zweiten Schatten. Das fand ich nicht ganz so passend zum Rest und war mir dann auch zu abstrakt. Auch ohne Gespenster am Küchentisch sind die Gespenster der Vergangenheit immer da. Nichtsdestotrotz ein gelungenes Buch.
Weil mich der Titel ansprach und ich das Cover sehr hübsch fand, bewarb ich mich für ein Leseexemplar des Buches "Die Frauen der Familie Carbonaro" von Mario Giordano. Ich hatte Glück und erhielt ein Rezensionsexemplar vom Goldmannverlag. Das Cover finde ich sehr ansprechend. Ich erwartete eine Geschichte, die in Sizilien um die Jahrhundertwende zum 20.ten Jahrhundert spielte. Ich erhoffte mir Einblicke in die Gesellschaft damals. Allerdings fand ich nur sehr schwer Zugang zur Geschichte. Es wurde mir schnell klar, dass dieser Roman sozusagen eine Pasoalle zu einem Roman darstellt, der das Leben und den Aufstieg des Barnaba Carbonaro erzählt. Nur diesmal sozusagen aus der Perspektive der Frauen. Ich habe den vorherigen Roman nicht gelesen. Die Frauen der Familie Carbonaro habe ich nicht beendet. Es fiel mir sehr schwer, in die Geschichte einzusteigen, die abweschelnd aus Sicht der Ehefrau von Barnaba, seiner Schwiegertochter und seiner Enkelin erzählt wird. Es entsteht der Eindruck einer brutalen Welt, in der Frauen nichts wert sind. Sie werden mishandelt, betrogen und misachtet. Was sicher zutrifft. Leider entstand bei mir unterschwellig der Eindruck, als würde hier auf der Emanzipationswelle geritten. Herr Giordano schafft es leider nicht, mich in seine Welt zu entführen. Aber dies ist wohl eher meinen falschen Erwartungen geschuldet und nicht de können des Autors.
Auf dieses Buch habe ich mich bereits gefreut, als ich die letzten Seiten des Vorgängers "Terra die Sicilia" gelesen hatte. Schon der erste Band, der die Familiengeschichte der Carbonaros aus der Sicht der Männer erzählt, war für mich ein absolutes Highlight - sprachlich genauso wie inhaltlich. Nun kommen die Frauen aus drei Generationen der Familie zu Wort. Und hier wird nicht etwa einfach die gleiche Geschichte nochmal erzählt, sondern gewisse Begebenheiten werden in ein anderes Licht gerückt und Lücken gefüllt. Wer den ersten Band nicht gelesen hat, kann diesen trotzdem geniessen (allerdings verpasst man ein gutes Buch).
Sprachlich war es wieder ein Hochgenuss: Giordano erzählt plastisch und eindrucksvoll, man meint zu riechen, zu schmecken und zu sehen was man da liest. Wieder nehmen Aberglaube und Familiengeister ihren Platz in der Geschichte ein, was unglaublich gut passt und nicht befremdlich wirkt.
Fasziniert hat mich die Tatsache, dass ich irgendwann aufgehört habe zu denken, dass das ein Mann geschrieben hat - es waren wirklich Frauen, denen ich zugehört habe.
Ich werde La Familia, die Carbonaros, stark vermissen. Danke Mario Giordano für diese ganz wunderbare Familiengeschichte, die sich fest in mein Herz gebrannt hat.
Unerlässlich und hilfreich finde ich den erstellten und zu Beginn abgedruckten Stammbaum, immer wieder habe ich diesen zu Hilfe genommen. Zudem hat auch dieser 2. Band wieder ein sehr schönes, farbenfrohes Cover. In dieser Fortsetzung der Familiensaga zu Band 1 "Terra di Sicilia"- Die Rückkehr des Patriarchen, begleiten wir die drei Carbonaro-Frauen Pina (Großmutter), Maria (Enkeltochter) und Anna (Schwiegertochter) auf immerhin 512 Seiten durch dieses Buch. Bei diesen drei Hauptprotagonistinnen handelt es sich um unterschiedliche Typen von Frau, die Handlung beginnt im archaischen Sizilien und endet nach dem Krieg in Deutschland. Emotional sehr bewegend finde ich die Veränderungen der Lebensweise damals zu heute, man sieht hier außerordentlich gut, wie sich die Rechte der Frauen doch bereits beträchtlich zum Positiven geändert haben, oftmals erreicht durch viel Leid und Stärke. Alle Protagonisten sind sehr ausgeprägt und detailreich beschrieben, die gesamte Handlung hindurch habe ich diese Charaktere deutlich vor mir gesehen. Mario Giordano`s Schreibstil finde ich großartig, bildhaft und wunderschön. Die Erzählweise ist außergewöhnlich und uneingeschränkt ansprechend. Für dieses wirklich fesselnde, historisch beginnende Familienepos gebe ich fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Meine Meinung: Ich habe tatsächlich den ersten Band dieser Reihe über die Frauenschicksale der Familie des Autors noch nicht gelesen. Dennoch kann ich sagen, dass dieser Umstand dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat. Der Autor versteht es auf eine ganz anschauliche und einprägsame Weise, die geschichtlichen Geschehnisse der Zeit anhand seiner familiären Personen darzustellen und dem Leser dadurch interessante Einblicke zu vermitteln. Dabei ist auch ein ganz großer Pluspunkt der wirklich flüssige und absolut solide und einfach zu lesende Schreibstil, der einen beinahe durch die Seiten fliegen lässt. Dabei schafft es der Autor sowohl auf historischer, als auch auf einer emotionalen und zwischenmenschlichen Ebene den Leser zu begeistern, sodass man wirklich gebannt vor der Geschichte sitzt.
Einziger kleiner Kritikpunkt war für mich, dass das Buch doch eine stolze Dicke besitzt und deshalb an der ein oder anderen Stelle ein wenig abdriftet, wodurch es kleinere Passagen gab, die etwas zu langatmig gestaltet wurden. Nichtsdestotrotz habe ich diese Geschichte sehr genossen und werde definitiv auch den Vorgängerband lesen.
Laat ik beginnen te zeggen dat dit boek voor mij een issue heeft. Het verhaal was al verteld in 'De terugkeer van de patriarch'. M.i. wordt dat verhaal met dit boek zeker niet overtroffen, maar slechts aangevuld met het perspectief van de vrouwen. Eigenlijk voel ik me een beetje bekocht. Maar ik houd van de stijl van Giordano en van het sicilia dat hij met ons deelt. Daarom toch 4 sterren. Is het een aanrader ? Zeker wel, maar begin met 'de terukeer van de patriarch' als je echt omvergeblazen wil worden.
Familie Carbonaro hat viel zu erzählen. Bereits in dem ersten Band, in dem Barnaba, der Mann von Pina im Vordergrund stand, haben wir viel über die deutsch-italienische Familie erfahren und nun erfolgt die Erzählung aus einer anderen Perspektive.
Wieder befinden wir uns in Sizilien und München und die Handlung springt zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und der Mitte des 20. Jahrhunderts hin und her. Drei Frauen, drei Generationen mit Pina der Großmutter, Anna ihrer Schwiegertochter und ihre Enkelin Maria stehen im Wechsel im Vordergrund. Sie erzählen von den Herausforderungen des Lebens, von Träumen, dem Kampf um Unabhängigkeit, Zusammenhalt, zwischenmenschlichen Beziehungen und Konflikten innerhalb und außerhalb der Familie. Die Perspektive wechselt immer wieder wodurch sich die einzelnen Charaktere gut entwickeln und entfalten können. Mario Giordano hat hier ein emotionales deutsch-italienisches Familiendrama über drei Generationen hinweg in Worte gefasst, die Bilder lebendig werden lassen.
Mooi boek al duurt het even voor de vaart in het verhaal komt. Toen was ik er wel door gegrepen, door de onwaarschijnlijke verhalen van de vrouwen uit deze familie en heb het achter elkaar uitgelezen.
De vrouwen van de familie Carbonara is het vervolg op de patriarch. Nu zijn de vrouwen in de hoofdrol maar (te) veel is een hervertelling van het eerste boek. Nog steeds een fijn boek om te lezen maar ik had er net meer nieuwe verhalen van verwacht.
3,5 Sterne. Eine Familiengeschichte erzählt aus der Perspektive dreier Frauen. Ein schöner Schreibstil, jedoch hat die Geschichte definitiv ihre Längen.
Der Zauber fehlt Die Frauen der Familie Carbonaro, nach Terra di Sicilia, habe ich darauf gewartet. Pina, Anna und Maria rücken in den Mittelpunkt. Die Zeitspanne erstreckt sich von 1896 bis 1972. Der Stammbaum am Anfang ist für Neuleser unbedingt erforderlich, für die anderen Leser prima zur Auffrischung. Der Erzählstil ist teils ausschweifend und detailreich, fast schon poetisch, dann wieder kurz und aufzählend. Wir tauchen ein in die Gefühlswelt der Frauen. Aber für mich fehlt der Zauber von Terra di Sicilia. Der gewitzte Barnabas hat den besonderen Charme des Buches ausgemacht. Dann kommt noch dazu, dass man meistens schon weiß, was passiert,da es ja schon im ersten Buch beschrieben wurde. Nur die Perspektive wechselt. Was auch geblieben ist, aber mir genauso gut gefällt, wie Giordano die realen Ereignisse der Weltgeschichte einfügt. Erfindungen, Mode, Entdeckungen, Weltmarkt, Titanic,Kriege und vieles mehr. Geschichten über zweite Schatten, die Geister der Toten - patruneddi -, Heimweh, Hass und Liebe runden die Reise von Sizilien nach Deutschland ab. In Teilen des letzten Drittels habe ich den Zauber wieder gefunden und vergebe 3,5 Sterne für die Geschichte von Pina, Anna und Maria