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Kaiserwald

Kaiserwald

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Eine Suche. Eine Liebe. Ein Verbrechen.»Deine Mutter ist verschwunden.« Eine Abfolge von Gefühlen zog über sein Ungläubigkeit, Entsetzen und schließlich diese Angst, die nun in der Welt war wie ein Geist, den man aus der Flasche gelassen hat.

Riga, Ostern 1998. Rebecca Maywald verschwindet spurlos. Sie hinterlässt eine achtjährige Tochter. Viele Jahre später setzt ein anonymer Brief Ereignisse in Gang, die das Leben zweier Familien für immer verändern sollen.

Berlin, 2023. Mathilda, Ex-Gebirgsjägerin, provoziert einen Autounfall, um mit Falk von Prokhoff, dem Sohn einer angesehenen Diplomatenfamilie, in Kontakt zu kommen. Der Grund bleibt zunächst unklar. Womit sie nicht gerechnet Dass sie sich in ihn verliebt. Ein gefährliches Spiel um falsche Identitäten, unentdeckte Verbrechen und dubiose Machenschaften der Familienstiftung »Drei Linden« beginnt …

401 pages, Kindle Edition

Published February 28, 2024

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About the author

Anja Jonuleit

21 books7 followers
Anja Jonuleit is a German author and translator.

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4 stars
45 (46%)
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1 (1%)
1 star
2 (2%)
Displaying 1 - 12 of 12 reviews
Profile Image for Azyria Sun.
611 reviews6 followers
March 3, 2024
Faszinierende Wendungen und fesselnde Spannung

Worum geht’s?
Als Penelope 8 Jahre alt ist, verschwindet ihre Mutter spurlos. Bis heute ist sie auf der Suche nach ihr und es tauchen Spuren aus der Vergangenheit auf, die so unerwartet und unglaublich sind, dass sie das Leben von mindestens zwei Familien für immer verändern werden.

Meine Meinung:
„Kaiserwald“ ist der Auftakt zu Anja Jonuleits Kaiserwald-Dilogie. Und dieser Auftakt hat es wirklich in sich! Die Autorin erzählt in unterschiedlichen Erzählsträngen aus unterschiedlichen Sichtweisen und Zeiten und nähert diese Stränge immer mehr einander an, sodass wir beim Lesen tiefer und tiefer hineingezogen werden in die Geschehnisse.

Der Hauptstrang ist wohl die Sicht von Penelope, die ein bisschen auch den Regisseur der anderen Perspektiven darstellt und deren Kapitel immer mit ein oder zwei kurzen Sätzen überschrieben sind. Sie ist zugleich eine der Hauptprotagonistinnen und die Tochter der verschwundenen Rebecca. Für mich ist sie ein wirklich spannender und irgendwie tiefer und intensiver Charakter. Dann haben wir noch die Sicht von Rebecca aus dem Jahr 1997 in Riga, die u.a. mit einem Camp interessante Dinge andeutet, die hoffentlich im zweiten Teil noch eine größere Rolle spielen werden. Und wir lesen aus Xenia von Prokhoffs Sicht (oder aus ihrem Buch?), die mehr sieht, als man denkt. Dann haben wir noch einen wirklich spannenden Teil, der in der Gegenwart spielt und bei dem wir die Ex-Soldatin Mathilda begleiten.

Und diese verschiedenen Sichten/Erzählungen kommen sich immer näher. Wo man in den ersten Kapiteln noch nicht wusste, wie die Personen zusammenhängen, so kommt man doch recht schnell dahinter und kann das Buch dann einfach nicht mehr aus der Hand legen. Nicht nur haben wir einen mysteriösen Vermisstenfall. Nein, es geht auch um Mobbing, Kindesmisshandlung, verbotene Affären und einen Mordfall. Zudem bekommen wir Einblicke in ein Camp, das noch Ansichten aus den Jahren vor 1945 zu vertreten scheint. Insgesamt haben wir hier so schon eine Menge interessanter Themen, die durch die Geschichte drumherum so eine Spannung und ein Erzähltempo aufbauen, dass man einfach nicht aufhören kann, zu lesen. Immer tiefer zieht uns Frau Jonuleit hinein in die einzelnen Jahrzehnte. Immer näher kommen wir den Personen. Und immer klarer, aber doch auch zugleich verworrener erscheint alles. Dieses Buch ist der perfekte Einstieg in die Dilogie, gibt uns die perfekten Hintergrundinfos und baut soviel Spannung auf, dass ich am Liebsten sofort mit dem nächsten Band weitermachen würde – der leider noch nicht erschienen ist! Vor allem, da wir im letzten Kapitel den im Klappentext erwähnten Mord bzw. das Mordopfer herausfinden – aber nicht das wer oder was oder warum. Es macht mich fast verrückt, warten zu müssen, bis ich mehr erfahre. Von daher: Eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich fiebere schon dem zweiten Teil entgegen!

Fazit:
Mit „Kaiserwald“ gelingt Anja Jonuleit der perfekte Einstieg in ihre Roman-Dilogie. Die Erzählstränge aus unterschiedlichen Perspektiven und Jahrzehnten verknüpfen sich so geschickt ineinander, dass man beim Lesen immer mehr erfährt und eine Spannung aufgebaut und aufrechterhalten wird, die dazu führen, dass man ein absolut rasantes Lesetempo hat. Es ist atmosphärisch und unerwartet. Absolut fesselnd, spannend und interessant. Und mit der Auflösung des Mordopfers am Ende sind wir doch auch wieder erst am Anfang, es noch nicht vorbei, sondern wirft so viele Fragen auf, dass man direkt den nächsten Teil weiterlesen möchte.

5 Sterne von mir und ich kann es nicht erwarten, weiterzulesen!
Profile Image for Carla.
1,023 reviews134 followers
March 12, 2025
„𝗗𝗮𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝘀, 𝘄𝗮𝘀 𝘄𝗶𝗿 𝗯𝗲𝗶𝗱𝗲 𝗴𝗲𝗺𝗲𝗶𝗻𝘀𝗮𝗺 𝗵𝗮𝗯𝗲𝗻. 𝗗𝗶𝗲 𝗔𝗻𝗴𝘀𝘁. 𝗪𝗼𝗯𝗲𝗶 𝗱𝗲𝗶𝗻𝗲 𝘀𝗰𝗵𝗮𝗿𝗳𝗸𝗮𝗻𝘁𝗶𝗴𝗲𝗿 𝗶𝘀𝘁, 𝗱𝗶𝗰𝗵 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝗧𝗿ä𝘂𝗺𝗲𝗻 𝘃𝗲𝗿𝗹𝗲𝘁𝘇𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗱𝗶𝗿 𝗱𝗶𝗲 𝗦𝗲𝗲𝗹𝗲 𝗮𝘂𝗳𝗿𝗲𝗶ß𝘁.“
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Die Lehrerin Rebecca Maywald verschwindet Ostern 1998 spurlos im lettischen Riga. Darunter leidet vor allem ihre Tochter Penelope, die damals 8 Jahre alt ist. Viele Jahre später setzt ein anonymer Brief Ereignisse in Gang, die das Leben zweier Familien für immer verändern sollen. Daran beteiligt ist auch Mathilda, Ex-Gebirgsjägerin. Sie begibt sich im Jahr 2023 auf eine „Mission“ und versucht Falk von Prokhoff, dem Sohn einer angesehenen Diplomatenfamilie, näher zu kommen. Was diese Zeitebenen miteinander verbindet: falsche Identitäten, unentdeckte Verbrechen und dubiose Machenschaften.
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Ich bin eher zufällig auf diese Dilogie gestoßen, Kaiserwald ist ein Auftaktband. Ich habe den zweiten Teil, „Sonnenwende“, geschenkt bekommen und habe noch rechtzeitig die Info aufgeschnappt, dass man unbedingt den ersten Teil gelesen haben sollte. Das kann ich nur bestätigen. Kaiserwald enthält viele Wirrungen und Wendungen. Es gibt vier Erzählerinnen: Rebecca, Penelope, Mathilda und Xenia. Wie diese vier Frauen verbunden sind, möchte ich nicht vorwegnehmen.
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Durch die regelmäßigen Wechsel der Zeitebenen bleibt die Spannung stets aufrechterhalten und auch die Kapitellänge (kurz!) kam mir sehr entgegen. Der Schreibstil war für mich sehr angenehm. Es war ein sehr solider Roman, der mich sehr gut unterhalten hat - mit ein paar kleinen Längen. Nach dem Plottwist zum Ende hin freue ich mich jetzt schon sehr auf den zweiten Teil – wahrscheinlich werde ich aber erst im Laufe des Aprils dazu kommen. Ich habe aber schon gehört, dass die Handlung direkt am Ende des ersten Teils ansetzt.
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4/5 ⭐️
Profile Image for Dani_liest.
430 reviews27 followers
October 29, 2025
„Kaiserwald“ von Anja Jonuleit wird aus drei Perspektiven und auf drei Zeitebenen erzählt.
In den 90er Jahren verliebt sich die Lehrerin Rebecca in den Vater einer Schülerin und hofft, mit ihm ein neues Leben beginnen zu können.
Der zweite Handlungsstrang befasst sich mit Rebeccas Tochter Penelope, ihrer Kindheit und Teenagerzeit nach dem Verschwinden ihrer Mutter.
In der Gegenwart treffen wir auf Mathilda, die sich unter Vorwand an den reichen Falk von Prokhoff heran macht.

Am Anfang musste ich mich ziemlich durch den Roman durchbeißen. Rebeccas Handlungsstrang empfand ich als sehr ausschweifend und langatmig. Ich habe mich immer gefreut, wenn wir wieder zu Mathilda wechseln konnten. Sie war für mich der interessanteste Charakter und hier war auch am meisten los.

Es lohnt sich aber, an „Kaiserwald“ dran zu bleiben. Zunächst ist alles recht verwirrend. Es gibt häufig Zeitsprünge und viele Charaktere, die man erst nicht mit einander in Verbindung bringen kann. Wie alles zusammenhängt ist der große Plottwist des Buches, der mir allerdings schon eine Weile klar war.
Ansonsten endet der Roman ohne große Enthüllungen. Am Ende ist immer noch alles offen, da die Geschichte in zwei Bände unterteilt wurde. Für sich alleine macht „Kaiserwald“ nicht viel Sinn. Dies sollte man wissen, bevor man mit dem Lesen beginnt.
Ich werde nun direkt im Anschluss mit „Sonnenwende“ starten, da ich unbedingt wissen muss, was denn nun mit Rebecca passiert ist und wie alles ausgeht.
Profile Image for Tinstamp.
1,093 reviews
June 16, 2024
Der neue Roman von Anja Jonuleit stand bereits auf meiner Wunschliste, als mich völlig überraschend die Autorin angeschrieben und gefragt hat, ob ich ihr Buch lesen möchte! Was habe ich mich gefreut! =)
Gelesen habe ich die Geschichte gemeinsam mit Caroline vom You Tube Kanal "Marie's Salon de Livre", die das Buch über Instagram gewonnen hatte. Es war ein richtig toller Austausch! Vielen lieben Dank!

Zuerst noch eine kleine Vorwarnung: "Kaiserwald" ist nicht abgeschlossen! Im Oktober erscheint der zweite Teil der Dilogie und die Auflösung! Es werden zwar in diesem Teil einige Geheimisse gelöst, aber der Großteil nicht. Obwohl ich offene Enden wirklich gar nicht mag, passt es hier für mich trotzdem, denn die Geschichte ist komplex und ich weiß, dass das große Ganze im Oktober aufgelöst wird. Damit kann ich gut leben! ;) - und ich freue mich schon auf "Sonnenwende"

Anja Jonuleit erzählt in mehreren Erzählsträngen und Zeitebenen eine Geschichte, bei der ich zu Beginn kleine Schwierigkeiten hatte, reinzufinden. Es dauert etwas, bis ich die vielen Figuren, Settings und Zeiten zuordnen konnte, doch danach konnte ich das Buch nur mehr schwer aus der Hand legen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von drei verschiedenen Protagonistinnen auf verschiedenen Zeitebenen erzählt:

Riga 1997: Die Deutschlehrerin Rebecca Maywald verschwindet spurlos

Allgäu 1998: Penelope lebt seit dem Verschwinden ihrer Mutter bei ihren Großeltern im Allgäu und wartet verzweifelt auf die Rückkehr ihrer Mutter

Berlin 2023: Die Ex-Gebirgsjägerin Mathilda versucht ihren Plan umzusetzen, um Kontakt zu einer Diplomatenfamilie zu bekommen

Wir haben es mit einer undurchsichtigen Geschichte um zwei Familien zu tun, die gespickt ist von Lügen, Intrigen und Halbwahrheiten. Dreh- und Angelpunkt ist die Diplomatenfamilie von Prokhoff in Riga, die aus wirklich undurchsichtigen oder besser facettenreichen Charakteren besteht. Es gibt viele Rückblicke und als Leser fragt man sich die ganze Zeit, wie alles zusammenhängen wird. Einige kleine Puzzlesteinchen klappt die Autorin für uns auf, aber das Gesamtbild ist noch unscharf und schemenhaft.
Der Roman lässt sich schwer beschreiben und einem bestimmten Genre zuordnen. Es ist eine Mischung aus Familiendrama und Krimi. Die Geschichte beginnt leise und beginnt im weiteren Verlauf im Kopf immer lauter zu werden.

Besonders gut haben mir die Charakterdarstellungen der einzelnen Figuren gefallen. Neben den drei Hauptprotagonistinnen, gibt es jede Menge Nebencharaktere, die mehr oder weniger eine große Rolle spielen. Anja Jonuleit gelingt es, jeden davon, eine eigene Erzählstimme zu geben. Dabei sticht die von Penelope heraus, die ihre Geschichte einer unbekannten Person erzählt. Sie ist ein äußerst intelligentes Kind und hat Hyperthymesie (HSAM). Personen mit HSAM können sich an jeden oder nahezu jeden Tag ihres Lebens ab einem bestimmten Alter erinnern. Das stelle ich mir eigentlich nicht sehr positiv vor...wie findet ihr das?
Zurück zu Penelope....ich habe eine Vermutung, wen sie ihre Geschichte erzählt, aber sicher bin ich mir nicht....und genauso unsicher lässt uns die Autorin in ihrem Verwirrspiel zurück, bis wir die große Auflösung im Herbst bekommen werden. Darauf bin ich schon mega gespannt!

Fazit:
"Kaiserwald" ist eine Art Drama um zwei Familien und eine verschwunde Frau, welches langsam Fahrt aufnimmt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird die Geschichte jedoch immer interessanter und mysteriöser. Man rätselt mit und wird in einen Sog gezogen, der einem nun ungeduldig auf die Fortsetzung warten lässt!
Profile Image for Flavia Maltritz.
256 reviews4 followers
May 4, 2024
Darum geht’s:
Rebecca, Lehrerin und Mutter in Riga, kommt 1997 dem Vater einer Schülerin näher. Diese Verbindung löst eine Kette an Ereignissen aus, die bis hin zu Rebeccas Verschwinden führt. Ihre Tochter Penelope lebt fortan bei ihren Großeltern im Allgäu. Sie hofft jeden Tag darauf, dass ihre Mutter wieder auftaucht. Jahre später reißt ein anonymer Brief alte Wunden auf und bringt einige Steine ins Rollen, was das Leben von so manchen Personen aufwühlen wird.

Auch Mathilda, eine ehemalige Gebirgsjägerin, scheint in die Geschichte involviert zu sein. Sie führt absichtlich einen Autounfall herbei, um mit einem Diplomaten-Sohn in Kontakt zu kommen. Wider Erwarten verliebt sie sich in ihn, was ihren geheimnisvollen Plan in Gefahr zu bringen droht. Aber was ist denn ihr Ziel? Und was hat sie mit Rebeccas Verschwinden zu tun?

So fand ich‘s:
Die Geschichte wird aus drei Perspektiven zu unterschiedlichen Zeiten erzählt.
Riga, 1997: Rebecca, die Mutter, die verschwindet
Allgäu, 1998: Penelope, ihre Tochter, die verzweifelt auf die Rückkehr der Mutter wartet
Berlin, 2023: Mathilda, eine Ex-Gebirgsjägerin, die alles daransetzt, um an eine Diplomatenfamilie ran zu kommen

Zunächst war mir gar nicht klar, wie alles zusammenhängt. Vor allem konnte ich Mathilda nicht einordnen und die Autorin spielt hier ein eine Art Puzzlespiel mit den Lesern. Nach und nach kommen ein paar Puzzleteilchen hinzu, so dass sich das Gesamtbild für mich immer klarer darstellte. Gleichzeitig kann ich mir jedoch nicht sicher sein, ob das Bild, das ich mir da zusammen gepuzzelt habe, auch richtig ist und ich nicht irgendwelche Teilchen an der falschen Stelle hingelegt habe. Das werde ich wohl auch erst mit dem zweiten Teil „Sonnenwende“ der Dilogie erfahren.

Was mir besonders gefallen hat, sind die unterschiedlichen Erzählstimmen, die Anja Jonuleit den jeweiligen Protagonisten verliehen hat. Jede Figur hat ihren eigenen Tonfall und Sichtweise. Penelope erzählt beispielsweise ihre Geschichte in der Ich-Form und wendet sich dabei direkt an eine den Lesern noch unbekannte Person.

Ach, und fast hätte ich die vierte Person vergessen, die auch ein paar einzelne „Einschübe“ bekommt. Man weiß beim Lesen zwar, um wen es sich dabei handelt. Aber was für eine Rolle sie spielt, ist nicht offensichtlich. Mehr möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten.

Ich habe etwas Zeit gebraucht, mich in diese besondere Art des Erzählens einzufuchsen. Aber als ich mich dann auf das „Puzzlespiel“ eingelassen hatte, hat mir das Buch immer besser gefallen. Es kommt ohne unnötige Dramatik aus. Aber gerade in den leisen Tönen kommen die für die Protagonisten aufwühlenden Momente besonders zur Geltung.

Es fällt mir nach der Lektüre dieses ersten Bandes jedoch noch schwer, das Buch einem konkreten Genre zuzuordnen. Es ist zum großen Teil eine bewegende Familiengeschichte mit Krimianteil. Aber das Genre ist ja auch nicht wirklich wichtig. Was zählt ist, dass ich eine angenehme, schöne und auch packende Lesezeit hatte. Und jetzt warte ich ungeduldig auf den zweiten Teil… :-)
112 reviews
April 10, 2024
Wir begleiten drei unterschiedliche Frauen, auf unterschiedlichen Zeitebenen, die alle etwas miteinander zu tun haben. Die drei Perspektiven wechseln immer wieder und so bekommen wir die Geschichte Stück für Stück aus drei unterschiedlichen Sichtweisen präsentiert. Penelopes Geschichte spielt zu einer Zeit, als ihre Mutter Rebecca schon verschwunden ist. Sie lebt bei ihren Großeltern im Allgäu und versucht all die Jahre, sich einen Reim auf das Verschwinden ihrer Mutter zu machen. Rebeccas Geschichte wird dann aus der Vergangenheit erzählt. Penelope ist noch jünger und so erfahren wir immer mehr über die Familienverhältnisse und zu Rebecca selbst - Dinge, die ihre Tochter nicht weiß und eventuell etwas mit ihrem Verschwinden Jahre später zu tun haben könnte. Außerdem bekommen wir dann noch Mathildas Geschichte zu lesen, die in der Gegenwart in Berlin stattfindet. Ganz langsam kann man sich auch zusammenreimen, was dieser Erzählstrang mit dem Rest zu tun hat.

Dieser Wechsel der Erzählperspektiven, die Einblicke in die unterschiedlichen Geschichten, hat mir sehr gut gefallen und auch dazu beigetragen, dass durchgängig eine gewisse Spannung vorhanden war und auf dem selben Niveau gehalten werden konnte. Allerdings entfaltet sich die Geschichte auch extrem langsam und klar, wir haben es hier mit einem Spannungsroman und mit keinem rasanten Thriller zu tun, aber alles in Allem ging es mir etwas zu langsam und so richtig viel erfahren wir auch gar nicht. Dafür gibt es dann wohl Band 2…

Die drei Frauen, um die sich die Geschichte dreht, bleiben für ihre Leser*innen durchgängig distanziert und wenig greifbar. Sie offenbaren sich nicht und geben ihre Geheimnisse nicht preis. Ein kleines bisschen mehr hätte der Geschichte allerdings gut getan. So war es zwar spannend, aber immer irgendwie nur auf einem niedrigen Niveau.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob es mich wirklich zu Band 2 zieht. „Kaiserwald“ war ein solider Einstieg, aber eben auch nicht mehr - eine durchaus interessante Einleitung, mit teilweise vorhersehbaren Handlungen, teilweise auch Überraschungen. Aber nicht so sehr, dass es mich vollständig gepackt hätte. Mal was anderes und bestimmt lesenswert, aber auch nichts, was mir lange im Kopf bleiben wird. 3,5⭐️

@gedanken.buecher
Profile Image for Christiane Fischer.
511 reviews6 followers
April 8, 2024
KAISERWALD
Anja Jonuleit

Allgäu 1998: Penelope ist 8 Jahre alt, als ihre Mutter spurlos verschwindet. Ihr Jeep wurde auf einer Autobahnraststätte gefunden. Ob sie Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, ist nicht bekannt. Seit dem mysteriösen Verschwinden wächst Penelope bei ihren Großeltern auf, dabei gibt das junge Mädchen nie die Hoffnung auf, dass ihre Mutter eines Tages zurückkehren wird.

Riga 1997: Rebecca lehrt an dem deutschen Gymnasium Riga Kunst und Deutsch. Erst kürzlich war sie mit ihrem Mann Robert, der auch an der Schule lehrt, und der gemeinsamen Tochter Penelope nach Riga gezogen. Es ist ein neuer weiterer Versuch, ihre Ehe zu retten: Gerüchte hatten sich an der alten Schule verbreitet, dass Robert ein Verhältnis mit einer Schülerin hatte.
Als Georg von Prokhoff, Vater der sehr talentierten Schülerin Xenia, Rebecca Avancen macht, verliebt sie sich Hals über Kopf in diesen. Nicht wissend, dass es in seiner Familie einige Geheimnisse und Disharmonien gibt.

Berlin 2023: Mathilda lauert Falk von Prokhoff auf und fährt ihm mit voller Absicht in die Seite seines schwarzen Mercedes. Zu lange hatte sie versucht, ihn auf normalem Wege kennenzulernen. Jetzt muss sie härtere Geschütze auffahren.

Anja Jonuleits neuester Roman hat mehrere Erzählstränge auf unterschiedlichen Zeitebenen. Erst später führt sie diese geschickt zu einem großen Ganzen zusammen.

Seit ich das Buch „Rabenfrauen“ von Anja Jonuleit gelesen habe, bin ich ein ganz großer Fan dieser Autorin.
Der Schreibstil ist unglaublich flüssig und fesselnd; jedoch sollte man wissen, dass man einige Kapitel braucht, bis man sich eingelesen hat. Wer sich die Zeit nimmt, wird mit einer spannenden Geschichte belohnt.

Mir hat Kaiserwald der Auftakt einer Dilogie, die uns von Riga über Namibia bis ins Allgäu führt, sehr gut gefallen. Ich kann es kaum erwarten, bis der zweite Teil „Sonnenwende“ im Herbst 2024 erscheint.
4½/ 5
209 reviews
March 25, 2024
der spannende Auftakt einer Dilogie
Als echter Anja Jonuleit Fan habe ich mich natürlich sehr auf das neue Buch der Autorin gefreut.Ich würde dieses Buch als einen Genremix aus Krimi, Familiengeschichte und Liebesroman bezeichnen, der mich zu Anfang etwas verwirrt hat, mich aber mit einer großen Spannung auf den Folgeband zurückgelassen hat.

Auf verschiedenen Zeitebenen und aus der Sicht verschiedener Personen wird diese Geschichte erzählt, an deren Aufbau ich mich erst einmal gewöhnen musste. Zu Anfang wusste ich nicht, wie die einzelnen Stränge zueinanderpassten.

1998 verschwindet Penelopes Mutter Rebecca. Ihr Auto wird auf einem Autobahnrastplatz gefunden, sie selbst ist aber nirgens aufzufinden .Hat sie die Familie velassen, oder ist sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen ? Penelope kommt zu ihren Großeltern, verliert aber nie die Hoffnung, dass ihre Mutter lebt und wiederkommt.

Rebecca hat als Lehrerin schon in verschiedenen Teilen der Welt gearbeitet, zuletzt in Riga, wo ihre Geschichte auch spielt.Als Kunst,- und Deutschlehrerin ist sie sehr beliebt, besonders Xenia , eine begabte Schülerin mit künsterischem Talent, hat ein enges Verhältnis zu ihr. Mit ihrem Vater beginnt Rebecca ein Verhältnis.

Mathilda wird uns in einem weiteren Erzählstrang vorgestellt. Sie ist Ex- Soldatin und spielt zu Anfang eine undurchsichtige Rolle in der Geschichte. Im weiteren Verlauf erfährt man aber mehr und mehr, was sie herausfinden möchte.

Die drei Handlungsstränge wechseln sich ab, so dass man als Leser die Geschichte auf verschiedenen Ebenen verfolgen kann. Nach und nach eröffneten sich mir die Verbindungen der einzelnen Akteure zueinander, was die Spannung immens in die Höhe trieb.

Ein dubioses Ökodorf und ein Mordopfer spielen auch noch eine Rolle und am Schluss fliegen die Seiten nur noch so dahin.

Das Buch baut seine Spannung langsam , aber kontinuierlich auf. Man spürt beim Lesen, dass vieles noch im Dunkeln bleibt. Manche Personen sind in ihrer Agitation teilweise schwer zu durchschauen und man fragt sich was dahintersteckt.

Es scheint, als wenn ein großes Geheimnis gelüftet werden soll und dabei geht es nicht nur um Rebeccas Verschweinden .

Ich bin mehr als gespannt auf den Folgeband und kann es kaum erwarten weiterzulesen. Das hätte ich nicht erwartet, als ich mit dem Buch begonnen habe. Also durchhalten lohnt sich, auch wenn zu Anfang einiges verworren scheint.
2 reviews
May 17, 2024
Dank der Verspätungen der Bahn habe ich das Buch tatsächlich innerhalb 2 Tage gelesen, auch in diesem
Buch hat es die Autorin geschafft mich bis zum
Schluss zu fesseln, nur diese vielen Erzählstränge sind normalerweise nicht mein Ding, bin schon auf den 2. Teil gespannt.
1,366 reviews6 followers
July 6, 2024
Sehr verwirrend! Wer ist nun wirklich wer? Man wüsste gerne von Vorhinein,was hier wirklich gespielt wird.
Profile Image for Lotti Karotti.
98 reviews1 follower
September 22, 2025
Spannende und seichte Urlaubslektüre, macht aber wenig Lust auf den 2. Teil, daher 2,5*.
Displaying 1 - 12 of 12 reviews

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