Das Vermächtnis von Murano: Roman – Das bewegende Familienepos, so schillernd und farbenfroh wie das berühmte Muranoglas aus Venedig (Die Murano-Saga 1)
Murano, 1893: Eine gute Partie zu machen interessiert Orietta Volpato wenig. Als rebellische Tochter einer venezianischen Glasbläserfamilie träumt die Zwanzigjährige vielmehr davon, eines Tages den Betrieb der Familie zu übernehmen. Ihr großes Idol ist die einflussreiche Salondame Sibilla Veridiani. Orietta tut alles dafür, eine der heißbegehrten Eintrittskarten zum Maskenball der Veridiani anlässlich des Karnevals zu ergattern. Kurz bevor sie ihrem schillernden Traum ganz nah ist, trifft sie bei einer Gondelfahrt auf einen mysteriösen Fremden, der ihr Herz ungewohnt höherschlagen lässt. Doch dann verspielen ihre Brüder die Manufaktur, und Orietta ist die Einzige, die das Erbe ihrer Familie jetzt noch retten kann. Trifft sie die falsche Entscheidung, könnte nicht nur ihr Leben in tausend Scherben zerspringen.
Kennt ihr diese ganzen Filme über vergangene Zeiten oder historische Bücher, bei denen es sich nur um weiße Männer dreht und bei Kritik wird dann immer gesagt „das war damals so“? Als ob marginalisierte Gruppen erst seit dem 21. Jahrhundert existierten?
Dieses Buch ist ein historischer Roman und *surprise* er ist feministisch. Mit Feingefühl wird hier aufgezeigt, wie die zu erwartende Rolle der Frau in dieser Zeit sein sollte, aber auch, wie die Frauen in dieser Zeit damit haderten und dagegen aufbegehrten. Der damalige Ist-Zustand wird zwar immer thematisiert, aber auch eingeordnet, wie falsch und unfair die Rollenverteilungen sind, dass man PoC nicht nach ihrer Herkunft fragt oder das man lieben können sollte, wen man möchte, ganz egal welches Geschlecht, welche Schicht, welche Nationalität die andere Person hat. Überall im Buch sind solche kleinen Einordnungen zu verschiedenen Themen verstreut und sie sind heute noch genauso aktuell wie damals.
Neben all diesen wichtigen Themen steht aber auch viel Humor. Die schlagfertigen Wortgefechte, die sich die Charaktere — vor allem innerhalb der Familie — liefern, sind aus dem Leben gegriffen und fühlen sich ganz natürlich an. Der schmale Grat zwischen Familienzusammenhalt, Streitigkeiten und Geheimnissen fühlt sich ebenso real an. Mit seiner Familie kann man viel streiten; aber wenn man von außen angegriffen wird, steht man zusammen. Zumindest, bis man vielleicht doch mal auseinander bricht?! Es gab einige Handlungsstränge, die man schon erahnen konnte, aber es gab auch einige Momente, mit denen ich wirklich nicht gerechnet habe und die mich kalt erwischt haben. Diese Mischung aus wissen-was-noch-kommt und Unvorhersehbarkeit hat für mich perfekt gepasst.
Der Schreibstil schafft scheinbar mühelos den Spagat zwischen historisch passenden Worten und ist trotzdem in der heutigen Zeit sehr angenehm zu Lesen, sodass man durch die Seiten fliegen kann.
Alles in allem kann ich euch diesen feministischen Historienroman nur empfehlen.
Das erste Kapitel ist noch gut, aber danach geht mir die Hauptfigur Orietta nur noch auf die Nerven. Sie tut ach so bescheiden, hält sich aber doch für etwas Besseres als alle anderen und schaut herab auf Leute mit anderen Talenten, Interessen, Meinungen. Sie und das Schicksal ihrer Familie haben mich kaum bewegt. Dann verlieren sie halt ihre Firma. Shit happens.
Zudem tritt die Handlung auf die Stelle. Man merkt deutlich, wie sehr die Autorin recherchiert hat, denn in der ersten Hälfte beschreibt sie jedes Detail von Venedig, jede Straße und jeden Raum, bis es mich absolut nicht mehr interessiert hat. Ein Tag mit kaum Geschehnissen wird fast Hunderte von Seiten beschrieben. Es passiert genau das, was auf dem Klappentext steht und fühlt sich so an, als hätte es genauso gut auf einer Seite zusammengefasst werden können, denn die Probleme tauchen willkürlich und wie aus den Nichts auf, als sei der Autorin aufgefallen, dass Handlung ja doch notwendig ist. Huch!
Die zweite Hälfte ist etwas besser, aber da kümmert es mich schon nicht mehr. Bei der Mitte trifft Orietta ihren Love Interest erst zum zweiten Mal!! Fesselnd ist anders. Wir erfahren kaum, was im Literaturzirkel besprochen wird, obwohl prominente Künstler*innen namegedroppt werden, wodurch das Thema Literatursalon arg oberflächlich behandelt wird.
Auf den letzten 100 Seiten passiert dann plötzlich alles auf einmal. Eine Figur wird auf unglaubwürdige Art zum Superbösewicht, der ÜBERALL seine Finger im Spiel hat und Ziele, die nur bösartig zum Schockeffekt wirken. Trotz des Plus an Handlung und mehr vergehender Zeit wird durch diese Probleme regelrecht gehetzt, statt ihnen die gleiche (emotionale) Aufmerksamkeit zu schenken, wie der einen Zimmereinrichtung, in der Orietta am Anfang 5 Minuten verbringt. Zudem lösen sich diese krassen Hindernisse jeweils plötzlich, zufällig oder ohne jede Erklärung in Luft auf! Das Tempo und die Erzählweise des Romans sind das Gegenteil von harmonisch.
Vielleicht gibt es einen zweiten Band über Oriettas Schwester, die mir zwar sympatischer als Orietta wurde, aber bei der schlechten schriftstellerischen Leistung bezweifle ich, ob ich das ausprobiere.
Ein wirklich schlechtes Buch. Die Charaktere sind nicht besonders gut ausgearbeitet, die Story hat viele kleine Inkonsistenzen in sich und wird zum Schluss absolut hanebüchen. Insgesamt ist mein Eindruck die Autorin war mal in Venedig im Urlaub und hat sich daraufhin eine hanebüchene Geschichte auf dem Niveau einer Fanfiction ausgedacht. Dann endet es auch noch mit einem Cliffhanger, soll diese Geschichte ernsthaft noch fortgesetzt werden?
This entire review has been hidden because of spoilers.
Worum geht’s? Murano 1893: Orietta Volpatos Wunsch ist es, eine führende Rolle in der Glasbläserei ihrer Familie zu übernehmen. Doch als Frau ist ihr das nicht möglich. Vergeblich setzt sie sich für die Rechte der Frauen ein. Als ihr Idol, die Salondame Sibilla Veridiani, in die Stadt kommt, versucht sie alles, einen Platz in ihrer Literaturrunde und so mehr Einfluss zu bekommen. Ein Versuch, der viele Dinge in Gang setzt.
Meine Meinung: Jessica Amankonas Roman „Das Vermächtnis von Murano“ ist wirklich wundervoll geschrieben. Die Worte fließen lebendig dahin und zaubern bunte und lebhafte Bilder in die Köpfe der Lesenden. Sie lässt das damalige Leben auf wundervolle Weise wiederauferstehen und erschafft tolle Charaktere.
Allen voran natürlich Orietta, die ich sehr gerne mag. Überhaupt ihre ganze Familie, insbesondere auch ihre Schwester Flavia, die am Ende noch für eine große Überraschung sorgt. Die Familie Volpato ist eine Familie, wie sie sein muss. Man streitet sich, verträgt sich, neckt sich und ist doch immer füreinander da. Auch die Figur der Sibilla Veridiani ist toll dargestellt. Ebenso die von Salem.
In dem Buch selbst lernen wir all diese wundervollen Charaktere näher kennen und dürfen mit ihnen ein Stück ihres Weges gehen. Dabei lernen wir das Glasbläserhandwerk kennen. Das Leben von Salondamen. Das damalige Standesrecht und den Unterschied der Rechte von Männern und Frauen. Es ist ein bisschen politisch, ein bisschen emotional und wir haben jede Menge Intrigen, Machtspielchen und Klüngeleien. Wir erleben mit, wie Orietta auf harte Weise lernen muss, dass man nicht jedem Vertrauen kann. Überhaupt erleben wir in dem Buch wirklich eine ganze Menge. Spannende Diskussionsrunden, rauschende Feste. Das Buch ist so bunt wie das Muranoglas und der Maskenball von Venedig selbst. Es hat Spaß gemacht, einzutauchen in diese doch andere Welt, Teil sein zu dürfen und mitzuträumen. Mitzuhoffen. Mitzulachen und mitzuweinen. Eine wirklich wundervolle Geschichte, die mit einem Cliffhanger endet: Was passiert in zwei Jahren? Wie geht es mit Orietta weiter? Mit Salem? Mit den Glasbläserbetrieben? Und wie lange müssen wir auf den nächsten Band warten? Von mir eine ganz klare Leseempfehlung an alle, die gerne in bunte, historische Romane ab- und in einer anderen Welt eintauchen wollen.
Fazit: „Das Vermächtnis von Murano“ ist ein wirklich wundervoller Roman. Jessica Amankona entführt uns ins Murano und Venedig Ende des 19. Jahrhunderts. Wir dürfen wundervolle Charaktere kennenlernen, erleben jede Menge Intrigen. Rauschende Feste, große Gefühle und finstere Machenschaften. Das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen und ich konnte komplett eintauchen in die damalige Welt. Es war wirklich auf viele unterschiedliche Arten fesselnd und spannend.
5 Sterne von mir und ich freue mich bereits jetzt auf die Fortsetzung!
Schöner und detailliert geschilderter historischer Roman
Klappentext: Murano, 1893: Eine gute Partie zu machen interessiert Orietta Volpato wenig. Als rebellische Tochter einer venezianischen Glasbläserfamilie träumt die Zwanzigjährige vielmehr davon, eines Tages den Betrieb der Familie zu übernehmen. Ihr großes Idol ist die einflussreiche Salondame Sibilla Veridiani. Orietta tut alles dafür, eine der heißbegehrten Eintrittskarten zum Maskenball der Veridiani anlässlich des Karnevals zu ergattern. Kurz bevor sie ihrem schillernden Traum ganz nah ist, trifft sie bei einer Gondelfahrt auf einen mysteriösen Fremden, der ihr Herz ungewohnt höherschlagen lässt. Doch dann verspielen ihre Brüder die Manufaktur, und Orietta ist die Einzige, die das Erbe ihrer Familie jetzt noch retten kann. Trifft sie die falsche Entscheidung, könnte nicht nur ihr Leben in tausend Scherben zerspringen.
„Das Vermächtnis von Murano“ ist der Debütroman von Jessica Amankona. Schon alleine das Cover hat mich dazu inspiriert, das Buch zu lesen.
Jessica Amankona entführt ihre Leser*innen nach Venedig in das späte 19. Jahrhundert. Auf der Insel Murano lebt die Glasbläserfamilie Volpato. Im Mittelpunkt steht die 20-jährige Tochter Orietta. Eine für diese Zeit rebellische junge Frau, die weiß, welchen Weg sie gehen möchte. Orietta legt keinen Wert darauf, eine gute Partie zu machen. Vielmehr möchte sie so viel wie möglich lernen, ihr Wissen bereichern. Ihr Traum ist es, eines Tages die Glasmanufaktur der Eltern zu übernehmen. Doch als Frau hat sie da wenig Chancen. Als ihre Brüder eines Tages die Glasmanufaktur verspielen, setzt Orietta alle dran, das Geschäft doch noch zu retten.
Ich habe etwas gebraucht, um mich mit der Geschichte vertraut zu machen. Doch nach etwa einem Drittel der Geschichte waren mir die Charaktere vertraut und ich konnte der Geschichte gut folgen.
Jessica Amankona beschreibt ihre Charaktere sehr genau und lässt sie richtig lebendig wirken. Auch die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben. Man kann sich das alte Venedig und die Insel Murano sehr gut vorstellen.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht von Orietta. So taucht man richtig in das Leben der jungen Frau ein. Ich habe mit ihr gefühlt. Habe die schönen Momente genossen und hätte sie bei den traurigen Momenten gerne in den Arm genommen und getröstet.
Die Autorin führt ihre Leser*innen auch in die Welt der Glasbläser. Ich fand das interessant und bin gerne in die Geschichte eingetaucht.
Natürlich darf in so einem Roman auch die Romantik nicht fehlen und auch die hat Jessica Amankona gut in Szene gesetzt.
Für mich hatte die Geschichte eine gewisse Spannung. Sie war zu keiner Zeit vorhersehbar. Ich war immer gespannt, welchen Weg Orietta einschlägt.
„Das Vermächtnis von Murano“ ist ein historischer Roman, den ich gerne gelesen habe und in den ich ganz tief eingetaucht bin.
Man kann zwar hin und wieder etwas zu stark herauslesen, dass viel recherchiert wurde, dennoch sind die Einzelheiten vor allem hinter der Glasbläserei sehr interessant und die Lokalisierung in Murano (nicht Hauptinsel!) meiner Meinung nach besonders. Mir hat auch die Thematik und Entwicklung der Frauenrolle im 19.Jahrhundert gefallen, welche wichtiger Teil der Geschichte war und nicht nur einfach so angeschnitten wurde um dem Ganzen Tiefe zu geben. Vor allem die Familienbeziehung fand ich gut ausgearbeitet.