Der sensationelle, internationale Bestseller aus Norwegen - kaltblütige Spannung für Fans von Gillian Flynn, Jo Nesbø and Tana French.
Ein packender, sinnlich-atemloser Thriller über Einsamkeit und die vielen Facetten der menschlichen Kaltblütigkeit. Liv, Studentin mit einer schwierigen Kindheit, ertränkt ihr Unbehagen zusammen mit ihren beiden Mitbewohnern regelmäßig in Partys, Alkohol und Joints. Trost findet sie in der Gesellschaft von Nero, einer Baby-Schlange, die sie als Haustier hält und zu der sie sich auf fast symbiotische Weise hingezogen fühlt. In Anwesenheit der Schlange fühlt sich Liv zum ersten Mal in ihrem Leben sicher. Bis jemand aus ihrer Vergangenheit auftaucht und ihr Leben erneut ins Wanken gerät ...
Inhalt: Liv lebt ihr Leben zwischen Partys, Studium und kurzen Bekanntschaften. Erst, als sie die Tigerpython Nero erhält, fühlt sie mehr als flüchtige Zuneigung zu einem anderen Lebewesen. Die Schlange, unerwartet lebendig und samtig, berührt etwas in ihr, was die Vergangenheit abgetötet zu haben scheint. Doch irgendwann hat eine ausgewachsene Python keinen Platz mehr in Livs Leben. Viele Jahre später wird durch einen schrecklichen Vorfall Livs Vergangenheit neu aufgewühlt und Liv sucht erneut Trost in der Schlange.
Meine Meinung: Es ist beinah unmöglich zu beschreiben, was das für ein Buch ist. Psychothriller trifft es meiner Meinung nach nicht, denn die Geschichte ist mehr eine Mischung aus Kriminalroman und Schicksalsstory. Livs Vergangenheit ist grausam, wenn auch nicht komplett aufgedeckt. Wir wissen, was ihr wiederfahren ist, ohne, dass sie es bildhaft schildert. Und die Flucht in die Umarmung der Schlange scheint nachvollziehbar. Eine gefährliche Kreatur, die sie, so glaubt Liv, unvoreingenommen liebt. Nur erfahren wir auch das, was die Schlange selbst denkt. Denn sie sieht in Liv nicht unbedingt eine Retterin. Viel mehr fühlt sie sich eingeschlossen: ein Raubtier, das seinen Instinkt nicht ausleben kann, keine Beute in Sicht, nur totes Fleisch, das ihr vorgeworfen wird. Nicht das, was ein Jäger will. Während wir Liv durch die Vergangenheit und Gegenwart begleiten, folgen wir auch den Ermittlungen mehrerer Polizisten, die nach einem verschwundenen Kind suchen. Uns ist klar, dass hier eine dunkle Wolke über allem liegt, können sie aber lange nicht durchschauen. Liv zu mögen, Roe (einen der Ermittler) zu mögen fällt schwer. Skandinavischer Literatur entsprechend sind ihre Gedanken düster und traurig, belastend, schwer. Es geschehen Dinge, die wir nicht nachvollziehen können, beide tun Dinge, die sie nicht tun sollten. Ihnen stoßen Dinge zu, die uns tief treffen. Vielleicht gerade dadurch entwickelt die Geschichte einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Man sieht den Schrecken auf einen zukommen, wagt es aber nicht, den Blick abzuwenden. Toll erzählt, spannend und äußerst ungewöhnlich, und das nicht nur wegen der Schlangenperspektive.
"Ihr Ein und Alles" von Silje Ulstein ist, wie ich finde, ein Thriller, der psychisch sehr nervenaufreibend sein kann und eine eigene Art von Härte mit sich bringt.
Die Autorin schafft es die Protagonisten zu rüberzubringen, dass man ihre psychische Instabilität richtig spüren kann. Sie sind super ausgearbeitet und jeder erzählt seine eigene Geschichte, die am Ende doch eine ist.
Allerdings sollte man bei dem Buch nicht zu lange Pausen beim lesen einlegen, da die Kapitel nicht nur von jeweils anderen Protagonisten erzählt werden, sondern dazu noch in verschiedenen Zeitebenen. Man sollte also hier etwas Aufmerksamkeit mitbringen😅
Allerdings sind die Kapitel schön kurz und die Schreibweise klassisch gewählt. Die Erzählperspektive ist jeweils in der Ich-Form, also auch hier etwas aufpassen, welcher Charakter gerade erzählt😅
Auf übermäßige Härte im Sinne von brutalen Morden wird hier nicht ganz verzichtet, sie sind aber auf einer anderen Weise hart und gehen eher sehr nahe. Außerdem schlüpfen wir zwischendurch auch in "Reptilien Memoiren" der Tigerpython Nero, die eine sehr wichtige Rolle in dem Buch spielt und immer ein Begleiter ist.
Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung. Auch wenn es etwas kompliziert ist, ist es psychisch sehr hart geschrieben.