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Arno Groth #1

Das Schweigen des Wassers

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»Diese Autorin ist gekommen, um zu bleiben.«  Andreas Pflüger

Ein Toter im See. Ein Hauptkommissar zurück am Ort seiner Kindheit. Eine Stadt, die zu schweigen gelernt hat. Scharfsichtig und spannungsgeladen bis zum Schluss zeigt Susanne Tägder, was geschieht, wenn Menschen um jeden Preis ihre Macht erhalten wollen. Inspiriert von einem wahren Fall.

Mecklenburg, Anfang der Hauptkommissar Groth wird nach Jahren im Westen zurück in seine Heimatstadt geschickt. Als Aufbauhelfer Ost soll er Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Dabei hat er selbst so seine Schwierigkeiten mit den Vorschriften, seit seine Tochter gestorben ist.Auf seinen Instinkt kann er sich allerdings noch immer verlassen.Als die Leiche des Bootsverleihers Siegmar Eck aus dem örtlichen See gefischt wird, weiß Groth, dass das kein Unfall war. Warum sollte ein guter Schwimmer wie Eck im See ertrinken? Und das kurz nachdem er Groth aufgesucht und behauptet hat, er würde verfolgt? Die Kollegen wollen den Fall zu den Akten legen, doch Groth ermittelt weiter. Und stößt dabei auf eine Spur, die ihn zu einer Kellnerin im nahegelegenen Ausflugslokal und zurück zu einem ungelösten Mordfall führt.

»Ein Roman von einer ungeheuer subtilen Wucht, der einen einsaugt und nicht mehr loslässt, nicht mal nach der letzten Seite. Susanne Tägder ist eine absolute Entdeckung!« Lucy Fricke 

363 pages, Kindle Edition

Published March 16, 2024

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Susanne Tägder

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4 (3%)
1 star
1 (<1%)
Displaying 1 - 22 of 22 reviews
Profile Image for Gunnar.
387 reviews13 followers
April 11, 2024
Die DDR ist jetzt bereits schon 30 Jahre Geschichte und dennoch auch heute noch irgendwie präsent in allerlei soziologisch-politischen Kontexten. Frei nach Faulkners „Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen.“ Das gilt auch für die Kriminalliteratur, die selbstverständlich gerne Unaufgearbeitetes aus der Vergangenheit aufgreift, natürlich auch aus der deutsch-deutschen. Zuletzt hatte mir etwa „Die Toten von Marnow“ von Holger Karsten Schmidt gut gefallen, in dem es um Medikamentenversuche in der damaligen DDR ging. Nun greift die Autorin Susanne Tägder in ihrem Krimidebüt einen alten Kriminalfall auf, der zu DDR-Zeiten nicht aufgeklärt wurde (zumindest wurde ein Verdächtiger freigesprochen) und der nun in der Zeit kurz nach der Wiedervereinigung wieder hochkommt. Es ist die Zeit der Umbrüche, viele werden in neue Lebenssituationen geworfen. Und einige stellen fest, dass sie auch im neuen System abgehängt werden, während die Opportunisten den Absprung glatt geschafft haben und dafür sorgen, dass alte Ungereimtheiten weiterhin unter dem Teppich bleiben.

Groths Leben hat 1960 mit einer Fahrkarte begonnen. Oder aufgehört, je nachdem, wie man die Sache betrachtet. Mit einer Fahrkarte nach Hamburg. Aus ihm unerfindlichen Gründen erinnert er sich sogar noch an den Preis: acht mark siebzig. Im Schaukasten, das Groths Leben ausstellt, wäre diese Fahrkarte ein zentrales Artefakt. (Auszug E-Book Pos.1640)

Herbst 1991 in Mecklenburg: Der Hamburger Kommissar Arno Groth ist als Aufbauhelfer Ost in seine alte Heimat Wächtershagen (steht wohl für Neubrandenburg) versetzt worden. Damals war er als junger Abiturient mangels Perspektive vor dem Mauerbau in den Westen gegangen. Nun kehrt er zurück, gibt Seminare für die Ost-Kollegen über nunmehr gesamtdeutsche Polizeiarbeit, aber es ist nicht ganz klar, wer hier wen aufbaut. In Hamburg ist der geschiedene Groth, der immer noch um seine verstorbene Tochter trauert, beruflich aufs Abstellgleis geraten, nachdem er einen Fall vermasselt hat, weil er zu stark einer Zeugin vertraut hatte. Groth bekommt schon nach kurzer Zeit Besuch auf der Dienststelle von einem merkwürdigen, heruntergekommenen Mann, der ihn vom Hof aus beobachtet. Dieser Mann heißt Siegmar Eck, ist Verleiher von Tretbooten und aktuell ohne festen Wohnsitz. Er fasst nach einem kurzen Gespräch offenbar Vertrauen zu Groth und verspricht, nach dem Wochenende wegen eines Diebstahls wiederzukommen. Doch dazu wird es nicht kommen.

Zwei Tage später wird Eck tot am See aufgefunden, ertrunken, die Umstände sind unklar. Der Dienststellenleiter will den Fall zügig als Unfall einstellen. Doch ausgerechnet ein Kollege, mit dem Groth bislang alles andere als warm wurde, offenbart ihm, dass Eck kein Unbekannter war: Vor etwa zehn Jahren war er Hauptverdächtiger in einem Mord an einer jungen Frau, wurde aber vor Gericht wegen Ermittlungsfehler überraschend freigesprochen. Und obwohl die damaligen Akten zum großen Teil verschwunden sind, hat Groth einen Anhaltspunkt für weitere Ermittlungen.

Außer aus Groths wird die Geschichte noch aus einer weiteren Perspektive erzählt. Regine Schadow ist Servicekraft in der Ausflugsgaststätte am See, kannte Eck, rauchte öfter mal mit ihm eine Zigarette in der Pause. Regine war Angestellte in einer Bar in Berlin und ist nun nach Wächtershagen zurückgekehrt, angeblich um die Wohnung ihrer Großmutter aufzulösen. Der Leser wird schnell darauf gestoßen, dass sie etwas von Eck wollte. Und dies hängt auch mit dem damaligen Fall, dem Mord an Jutta Timm zusammen, denn Jutta war Regines große Schwester.

Als sie ihm sagte, wer ihre Schwester ermordet hat, zuckte Ludi nicht mal mit der Wimper. Fragte nicht: „Bist du sicher?“ Oder: „Wieso glaubst du das?“
Alles, was Ludi dazu anmerkte, war: „Oha.“ Und dass sie gut auf sich aufpassen müsse. „Wer es so weit nach oben geschafft hat, der räumt nicht so mir nichts dir nichts den Sessel. Wenn du verstehst, was ich meine.“ (Auszug E-Book Pos. 4051).

Susanne Tädger war Richterin in Karlsruhe, lebt inzwischen im Ausland und hat dennoch eine Verbindung in die DDR, denn ihre Eltern stammten von dort. Eine Reportage über einen ungelösten DDR-Mordfall aus der Süddeutschen Zeitung war Auslöser dieses Romans. Die Autorin versteht sich dabei als Meisterin der leisen Töne. Sie dringt tief in die Biografien der zentralen Figuren vor, die alle Traumata erlitten haben. Bei Groth und Regine Schadow über die Erzählperspektive, bei Eck indirekt über diejenigen, die über ihn berichten. Damit erzählt der Roman oft weniger von einem Mordfall, sondern von Brüchen, Umwälzungen, Schicksalsschlägen im Leben der Figuren. Das Ganze wirkt organisch, authentisch und verweist auf andere Literatur. Groth wird als „Literat“ von den Kollegen verspottet, der „Hungerkünstler“ von Kafka spielt eine Rolle, zudem liest er in Texten von Eck, der eine Art Liedermacher war. Insgesamt dringen Groth und Regine von unterschiedlichen Seiten langsam zur Lösung der Geschichte vor, die, man ahnt es bereits, keine vollständige Erlösung bieten kann. „Das Schweigen des Wasser“ ist ein wirklich guter, sehr stimmiger, unaufgeregter und melancholischer Kriminalroman, der viele Leser verdient hat. Der Blurb auf dem Klappentext vom von mir auch sehr geschätzten Andreas Pflüger kommt nicht von ungefähr.
Profile Image for Buchdoktor.
2,363 reviews188 followers
March 15, 2024
Hauptkommissar Arno Groth wird Anfang der 90er als Aufbauhelfer Ost ausgerechnet in seine alte Heimat geschickt. Von hier aus war er 1960 in den Westen gegangen. U. a. als Dozent für Vernehmungstaktik in der Polizeiausbildung in Pasewalk ist der Mann keine schlechte Wahl. Allerdings fragt sich nicht nur sein erfahrener Kollege Gerstacker, was Groth in Hamburg vergeigt haben könnte. Eine West-Behörde würde wohl kaum einen Ermittler mit makelloser Personalakte nach Ostdeutschland abordnen.

Als in Groths Revier in einem kleinen See mit Bootssteg ein Toter gefunden wird, stocken die Ermittlungen schon bald. Der Tote Siegmar Eck, ehemals Bandmusiker und DJ, war 1980 Hauptverdächtiger im Mordfall Jutta Timm, wurde vor Gericht frei gesprochen – und die Ermittlungen wurden sofort eingestellt. Wenn das Opfer ausgerechnet Tochter eines Volkspolizisten war, fragt man sich, wie die Fallakte angeblich verschwunden sein kann – und wer davon bis in die Gegenwart profitiert. Dass der wahre Täter unbehelligt bleibt, behagt Groth allein deshalb nicht, weil Eck kurz vor seinem Tod ausdrücklich Kontakt zum „Neuen“ aus dem Westen suchte, anstatt sich an die Polizeidienststelle zu wenden.

In der Ausflugsgaststätte nahe des Fundorts hat vor kurzem Regine neu als Kellnerin angefangen. Chef Eberhard und ihre Kollegin fragen sich, warum eine Frau ihren Job im Berliner Kempinski aufgibt, um gerade hier zu arbeiten. Dass auch Regine in der Region aufgewachsen ist und ihre demente Großmutter kurz zuvor ins Pflegeheim umziehen musste, kann doch wohl nicht allein Grund dafür sein?

Der in die Provinz zurückverpflanzte Groth muss sich inzwischen eingestehen, dass ihm mit Gerstacker ein Kollege zur Seite steht, der nicht weniger berufserfahren ist als Groth selbst und weiß, wie Provinz funktioniert. Nach fast 30 Jahren im Westen muss Groth erst wieder lernen, wann er sich besser aus einer Sache raushält. Unbewusst beherrscht er den Sound der Provinz längst; denn er ist von Eltern erzogen, die nacheinander in zwei Diktaturen lebten. Wo Tratsch schneller sein Ziel erreicht als man selbst, wählt man seine Worte besser überlegt. In Bezug auf die fehlende Fallakte Timm sehen sich Groth und Gerstacker einem Kartell des Schweigens gegenüber. Aber nicht nur sie wollen sich nicht damit abfinden, dass ein Mord ungesühnt bleibt. Regine jedenfalls hat einen Plan – und beherrscht die Kunst, nicht sofort auszusprechen was ihr in den Sinn kommt.
Der Fall „Jutta Timm“ lehnt sich an einen ungesühnten Mordfall in der DDR von 1979 an; Susanne Tägder fiktionalisiert nach eigener Aussage die Ereignisse und siedelt sie an einen fiktiven Ort um. Mit Arno Groth schickt sie einen Ermittler ins Rennen, der (wie die Generation der Eltern der Autorin) Anfang der 60er eher zufällig in den Westen gelangte. Eltern wie Kinder machten sich jedoch nicht bewusst, wie stark die staatlich verordnete Verdrängung des Nationalsozialismus sie bis heute prägt.

Fazit
„Das Schweigen des Wassers“ ist mit Plot, Handlungsbogen, Figuren, Ermittlungsarbeit wie auch sprachlich ein in jeder Hinsicht hervorragender Krimi. Darüber hinaus hat Susanne Tägder treffend die Kultur porträtiert, die die Generation ihrer (und meiner) Eltern prägte und von deren Spuren sich vermutlich nicht nur Groth und Gerstacker bis heute schwer lösen können.
Profile Image for Wal.li.
2,545 reviews68 followers
March 16, 2024
Blutwissen

Im Jahr 1991 ist der Polizist Arno Groth aus Hamburg in seine Geburtsstadt in der ehemaligen DDR gezogen, um dort eine Stelle anzutreten. Eigentlich wäre er als Aufbauhelfer zu verstehen, doch wegen eines Falles, in dem er falsche Schlüsse gezogen, ist sein Einsatz wohl eher endgültig. Eines Tages kommt ein Anwohner an Groths offenes Bürofenster und behauptet, er fühle sich verfolgt. Da der Mann etwas heruntergekommen aussieht, tut der Beamte die Sache ab. Doch nur wenig später wird der Mann tot im See gefunden. Wegen der Alkoholisierung wird die Sache als Unfall betrachtet. Jedoch hat Groth ein ungutes Gefühl.

So wie er sich damals im Westen zurechtfinden musste, muss sich Arno Groth nun auch im Osten zurechtfinden. Er kennt die alten Plätze noch, aber Menschen, die er von früher kennt, trifft er nur wenige. Wegen seiner Unachtsamkeit gegenüber der Anzeige des späteren Opfers, hat Groth ein schlechtes Gewissen. Unabhängig davon kann Groth wegen des engen zeitlichen Zusammenhangs nicht an einen Zufall glauben. Als es dann auch noch hinweise auf einen alten Mordfall gibt, ist Groth umso mehr überzeugt, dass es hier noch mehr zu ermitteln gibt. Seine Kollegen, die nicht unbedingt begeistert sind über die westliche Aufbauhilfe, unterstützen Groth nur wenig.

Dieser ungewöhnliche Kriminalroman greift einen alten Fall auf, der eigentlich als abgeschlossen galt. Ausgehend von dem vermeintlichen Unfall im Jahr 1991 führen die Spuren zurück in die 1980er Jahre der DDR. Als Leser nimmt man Teil an einer Ermittlung, bei der sich ein beinahe Wessi und ein Ossi zusammenraufen, um an die Wahrheit zu kommen. Gleichzeitig begleitet man Arno Groth auf seinem Weg zurück in die alte Heimat, wie er sich erst fremd fühlt, dann nach und nach ankommt. Immer mehr durchschaut er die Vorgehensweisen damals in der DDR und eben auch kurz nach der Wende. Dabei muss er durchaus feststellen, dass es Intrigen auch im Westen geben kann. Gebannt verfolgt man die Suche nach der Wahrheit, bei der er unerwartete Hilfe erhält, immer unsicher, ob es nicht immer noch Personen gibt, die verhindern wollen, dass eben jene Wahrheit ans Licht kommt. Ein toller atmosphärischer Kriminalroman, der aus seiner ruhigen Erzählweise eine bemerkenswerte Spannung generiert. Diesen Roman kann man kaum aus der Hand legen, wenn man einmal mit der Lektüre begonnen hat.

Das Cover ist etwas abstrakt gestaltet. Durch die Farbgebung ist es sehr auffällig und sollte verlocken, das Buch zur Hand zu nehmen.

4,5 Sterne
560 reviews3 followers
May 8, 2024
Mehr faszinierende Milieustudie als ein klassischer Kriminalroman

Buchmeinung zu Susanne Tägder – »Das Schweigen des Wassers«

»Das Schweigen des Wassers« ist ein Kriminalroman von Susanne Tägder, der 2024 bei Tropen erschienen ist.

Zum Autor:
Susanne Tägder, geboren 1968 in Heidelberg, hat in Deutschland und den USA studiert und arbeitete danach als Richterin in Karlsruhe. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Schweiz und in Kalifornien. Für ihre literarischen Texte wurde sie u. a. mit dem Walter-Serner Preis und dem Harder Literaturpreis ausgezeichnet. Das Schweigen des Wassers ist ihr erster Kriminalroman.

Zum Inhalt:
Mecklenburg, Anfang der Neunziger: Hauptkommissar Groth wird nach Jahren im Westen als Aufbauhelfer Ost zurück in seine Heimatstadt geschickt. Seine neuen Kollegen sind misstrauisch und der erste Fall erweist sich in vielerlei Hinsicht als Herausforderung.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt unauffällig, leise und unspektakulär. Ich hatte Zweifel, blieb aber dran und wurde mehr und mehr in den Bann der Geschichte gezogen. Groth steckt nach dem Tod seiner Tochter in einer Krise und soll diese an seiner neuen Wirkungsstätte überwinden. Meist wird die Geschichte aus der Perspektive des Hauptkommissars erzählt, aber einige Kapitel folgen einer jungen Frau, die als Kellnerin in einem Ausflugslokal arbeitet. Oft geht es um Alltägliches, das ein Gefühl für die jeweilige Zeit und die betroffenen Personen erzeugt. Die meisten Figuren wirken angeschlagen und vom Leben gezeichnet. Die Geschichte wird nicht linear erzählt und die Rückblenden machen es nicht einfacher. Groth gewinnt das Vertrauen eines einheimischen Kollegen und gemeinsam erzielen sie Ermittlungserfolge, die nicht überall gern gesehen sind. Ein Tötungsdelikt, das vor zehn Jahren geschah, rückt in den Mittelpunkt und der aktuell Getötete wurde damals fälschlicherweise als Täter präsentiert. Viel Zeit steckt die Autorin in die Beschreibung des Lebensgefühls und der damaligen Zustände. Der angenehm zu lesende Schreibstil schildert unaufdringlich, aber dennoch präzise die Entwicklung der Ereignisse. Groth, die Kellnerin und der ostdeutsche Kollege wirken mit Abstrichen sympathisch, denn sie haben ihre Ecken und Kanten und sie haben jeweils etwas zu verdauen. Obwohl lange Zeit relativ wenig passiert, hat mich die Geschichte mehr und mehr fasziniert und gefesselt. Zum Ende hin zieht das Tempo deutlich an und die Ermittlungen können erfolgreich beendet werden.
Der Reiz der Geschichte liegt vor allem in den Milieuschilderungen und den aussagekräftigen Figuren, die ihren Weg gehen, auch wenn am Ende nicht alle gewonnen haben.

Fazit:
Ein Kriminalfall nach einer wahren Begebenheit, der mau beginnt und oft eher wie ein präzise geschilderter Roman wirkt. Mehr und mehr hat mich die Geschichte gefesselt und begeistert. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.
Profile Image for sopharesogood.
426 reviews1 follower
May 18, 2024
3.4 ✨

Das Buch hat sehr gut angefangen, wenig Action aber viel Atmosphäre. Die Post-Mauerfall Beschreibungen in Ostdeutschland mit all den daraus entstehenden Herausforderungen hat mir wirklich seht gut gefallen.

Was hingegen weniger überzeugt hat, war die Ermittlungsarbeit. Vielleicht waren es auch meinerseits falsche Erwartungen, aber irgendwie hat mich deren Verlauf eher frustriert.

Alles in allem ein sehr atmosphärisches Buch.

—-

Rezensionsexemplar von NetGalley
1,395 reviews7 followers
March 21, 2024
Wenn die Vergangenheit einen einholt

Klappentext:
Mecklenburg, Anfang der Neunziger: Hauptkommissar Groth wird nach Jahren im Westen zurück in seine Heimatstadt geschickt. Als Aufbauhelfer Ost soll er Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Dabei hat er selbst so seine Schwierigkeiten mit den Vorschriften, seit seine Tochter gestorben ist. Auf seinen Instinkt kann er sich allerdings noch immer verlassen. Als die Leiche des Bootsverleihers Siegmar Eck aus dem örtlichen See gefischt wird, weiß Groth, dass das kein Unfall war. Warum sollte ein guter Schwimmer wie Eck im See ertrinken? Und das kurz nachdem er Groth aufgesucht und behauptet hat, er würde verfolgt? Die Kollegen wollen den Fall zu den Akten legen, doch Groth ermittelt weiter. Und stößt dabei auf eine Spur, die ihn zu einer Kellnerin im nahegelegenen Ausflugslokal und zurück zu einem ungelösten Mordfall führt.

„Das Schweigen des Wassers“ ist das Krimidebüt von Susanne Tägder.

1991 wird Hauptkommissar Groth nicht ganz freiwillig von Hamburg in seine Heimatstadt Wechtershagen in Mecklenburg versetzt. Dort soll er seinen Kollegen die Arbeitsweise der westlichen Polizei beibringen. Natürlich wird er skeptisch beäugt, man hält sich lieber von ihm fern. Er wird auch nicht aufgefordert zu einem Feierabendbier mitzukommen. Aber der Kommissar ist eh ein Eigenbrötler.
Vor seinem Bürofenster sieht Groth einen etwas heruntergekommenen Mann ohne Schuhe. Der Mann erzählt dem Hauptkommissar, dass er sich verfolgt fühle.
Kurz darauf muss die Polizei den Mann aus dem See bergen. Es handelt sich um den Bootsverleihers Siegmar Eck. Es stellt sich heraus, dass Eck vor 10 Jahren beschuldigt wurde ein Mädchen ermordet zu haben. Aus Mangel an Beweisen wurde er Freigesprochen. Hat sein Tod etwas mit dem damaligen Fall zu tun?

Ich muss sagen, ich habe etwas gebraucht um in die Geschichte einzutauchen. Am Anfang geht es ziemlich langsam voran und die Spannung konnte mich nicht richtig fassen. Nachdem ich ein Drittel des Buchs gelesen habe zogen das Tempo und die Spannung an. Ich bin dann doch froh gewesen, dass ich an dem Buch drangeblieben bin.

Die Charaktere sind recht unterschiedlich was die Geschichte facettenreich macht. Nicht alle sind auf Anhieb sympathisch. Hauptkommissar Groth hat ein kleines Geheimnis was seine Versetzung angeht und hält sich in seiner neuen Dienststelle auch nicht immer an die Vorschriften. Auch die anderen Charaktere sind interessant. Groths Kollege Gerstacker arbeitet nach einiger Zeit eng mit Groth zusammen.
Regine Schadow, eine Kellnerin der Gaststädte am See hat so ihre Geheimnisse und vor allem Kontakt zum Toten gehabt

Susanne Tägder gibt ihren Leser*innen einen guten Einblick in die Beziehung der Ost und West Polizei und in die Zusammenarbeit der Ost und West Kollegen. Ich denke es war für die Polizisten im Osten eine große Umstellung sich an die Arbeitsweise des Westens zu gewöhnen. Weiterhin denke ich, dass nach dem öffnen der Grenzen die Kriminalität im Osten sich verändert hat.
Die dazugehörige Stimmung wird von der Autorin gut wiedergegeben.

Susanne Tägder hat einen angenehmen und gut verständlichen Schreibstil. Die Autorin kann die Handlungsorte und die Charaktere gut beschreiben, man sieht alles gut vor seinem inneren Auge.

Nachdem es gemütlich losging wird der Krimi zum Ende hin sehr spannend. Der Fall hat größere Ausmaße als zu beginn gedacht.
688 reviews10 followers
May 8, 2024
Ein Cold Case voller Sprengkraft

Mit "Das Schweigen des Wassers" weckt Susanne Tägder Erinnerungen, jedenfalls bei meiner Generation. Leser*innen der der Millenials und noch jüngeren Generationen empfinden die Atmosphäre in einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern kurz nach der Wiedervereinigung vermutlich als Fenster in eine ihnen sehr ferne Welt. Doch damals war die Grenze in den Köpfen noch sehr frisch, die anfängliche Euphorie begann angesichts der Abwicklung tausender Arbeitsplätze einer großen Ernüchterung zu weichen und bei Ost-West-Begegnungen lauerte immer die Frage im Hinterkopf, wie sich Menschen früher verhalten hatten und ob sie womöglich in das DDR-System verstrickt gewesen waren.

Das dürfte vor allem bei der Polizei als Organ der Sicherheitsdienste so gewesen sein. Auch Hauptkommissar Groth aus Hamburg, als "Aufbauhelfer Ost" an den Ort seiner Jugend zurückgekehrt, fremdelt noch mit den neuen Kollegen - und die mit ihm. Ohnehin ist der nachdenkliche Polizist, der eigentlich gerne Germanistik studiert hätte, menschlich etwas spröde und tut sich schwer damit, auf andere zuzugehen. Als ein Mann, der ihn nur kurz vorher angesprochen hat, weil er sich verfolgt fühlte, tot im See gefunden wird, ist Groth einer der wenigen, der nicht automatisch von einem Unfall ausgehen will, schließlich war der Tote obdachlos und Alkoholiker. Ausgerechnet ein Ost-Kollege, der ihm bislang mit unverhülltem Misstrauen begegnete, zieht plötzlich mit ihm an einem Strang - gegen den Willen der Vorgesetzten.

Die hartnäckigen Polizisten stellen fest: Der Mann war der Polizei kein Unbekannter, vor Jahren war er Hauptverdächtiger im Sexualmord an einer jungen Frau, hat sogar gestanden. Ein Geständnis, das aus ihm herausgeprügelt wurde, wie auch die Schwester der Toten, die nach Jahren an ihren alten Heimatort zurückgekehrt ist, nun überzeugt ist. Die junge Frau, deren Rolle den Beamten zunächst einige Rätsel aufgibt, hat eigene Motive, doch auch die Polizisten spüren, dass in dem alten Mordfall der Schlüssel zum Tod des Mannes im See liegt. Dass der Fall auch Sprengkraft in der Gegenwart hat, erschließt sich erst nach und nach.

Susanne Tägder hat einen authentischen Fall zur Grundlage ihres Buches "Das Schweigen des Wassers" genommen und ihr Kriminalroman ist weitaus mehr als ein klassischer Polizeikrimi. Die spröde, zurückhaltende Sprache wird der Mentalität ihrer Protagonisten gerecht. Zugleich gelingt es ihr, die Stimmung der Nachwendezeit einzufangen, als plötzlich jede Realität mehrere Ebenen zu haben schien und die unterschiedlichen Erfahrungshorizonte das Miteinander von Menschen aus Ost und West schwierig machen konnten. Der Kriminalfall wird hier zur Parabel von Schuld, Verantwortung und Aufarbeitung einer Vergangenheit, die nicht vergehen will - und das ist auch sprachlich sehr lesenswert.
Profile Image for Kirsten.
3,113 reviews8 followers
October 19, 2025
Arno Groth lässt sich von Hamburg in seine Heimatstadt zurückversetzen. Dort soll der Kommissar aus dem Westen die als Aufbauhelfer die Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit unterrichten. Die Rückkehr ist nicht freiwillig, bei seinem letzten Fall hat er einen groben Fehler gemacht, der ihm auch seinen Job hätte kosten können. Jetzt ist er wieder in der Stadt, die er vor der Wende verlassen hat, um sich im Westen das Leben aufzubauen, das ihm hier nicht möglich gewesen ist.

Der Krimi spielt in den 1990er Jahren, aber er beginnt mit einem Mord, der sich zehn Jahre früher ereignete. Eine junge Frau wurde ermordet und die Fotos, die ein Reporter vor Ort machte, kosteten ihn damals seine Stelle. Der Tod der jungen Frau wurde nie aufgeklärt. Zehn Jahre später wird der Mann ermordet, der damals als Hauptverdächtiger galt.

Arno Groth ist ein Ermittler der leisen Töne. Er lässt sich eher von seinen Gefühlen leiten, als dass er sich an die Regeln hält. Das hat ihn seine Stelle in Hamburg gekostet und bringt ihn jetzt auch in Schwierigkeiten. Dieses Mal steht Regine im Mittelpunkt der Ermittlungen. Die Bedienung im Hotel am See hat eine besondere Beziehung zu dem Toten, hinter die Arno erst langsam kommt. Dann ist da noch eine junge Schwimmerin, die sich nicht traut, ihr Wissen zu dem Mord preiszugeben.

Die Vergangenheit ist allgegenwärtig. Kurz nach der Wende ist vieles noch nicht aufgearbeitet und vieles wird auch unter den Teppich gekehrt. Aber Arno trifft auch alte Bekannte, die ihm den Anfang in der neuen, alten Heimat leichter machen.

Auch wenn Arno Groth wieder mal ein Ermittler mit einer traurigen Vergangenheit ist, gefällt er mir sehr gut. Er will sich auf der einen Seite von seiner Vergangenheit lösen, hängt aber gleichzeitig an ihr. Vielleicht ist es deshalb gerade gut, dass er an den Ort zurückgekommen ist, von dem aus ihm schon einmal ein Neustart gelungen ist.

Der Krimi ist ähnlich vielschichtig wie seine Protagonisten. Die Verbindung zwischen den Morden von damals und heute decken Dinge auf, die lange unter den Teppich gekehrt wurden. Jetzt, wo sie ans Tageslicht kommen, bringen sie Personen in den höchsten Kreisen in Gefahr, die das nicht zulassen wollen. Wie kann es unter diesen Voraussetzungen noch Gerechtigkeit für die Opfer von damals und heute geben?
209 reviews
June 15, 2024
grandios
Etwas abgeschreckt von den eher mittelmäßigen Bewertungen, habe ich" Das Schweigen des Wassers" immer wieder auf meinem Bücherstapel nach unten gelegt und muss jetzt nach dem Lesen dieses Buches sagen, ein Fehler.

Mich hat dieses Buch von Anfang an begeistert durch die Atmosphäre, die dieses Buch heraufbeschwört, aber auch durch den Schreibstil der Autorin.
Ja , es ist ein ruhiger Krimi, der keine großen Spannungskurven aufzeigt, wie es bei Thrillern oft der Fall ist, die einen durch das Geschehen peitschen, aber es ist ein Buch das mir in Erinnerung bleiben wird und das ist mir mehr wert, als ein kurzzeitig hoher Adrenalinspiegel.

Das Buch spielt kurz nach der Wende in einem kleinen Ort, Wechtershagen, in Mecklenburg. Kommissar Groth ist frisch aus Hamburg eingetroffen und soll hier Kollegen schulen. Sein Start ist nicht einfach, da ein Wessi, der mal wieder alles besser weiß, nicht unbedingt mit Kaffeee und Kuchen begrüßt wird Die Stimmung ist eher verhalten misstrauisch.

Mit seinem Auftauchen im Kommissariat wird gleich ein Toter an einem See gefunden, der Bootsverleiher Eck, der Groth kurz vorher angesprochen hat, dass er sich verfolgt fühlt. Da er sehr abgerissen aussah und auch nach Alkohol roch, hat Groth es zur Kenntnis genommen , aber nicht viel unternommen. Jetzt ist Eck tot und Groth macht sich Vorwürfe und ermittelt mit einem Kollegen.
Dass er bei den Ermittlungen einiges lostritt und sogar die Verbindung zu einem alten Fall aufdeckt hat er nicht erwartet, macht das Ganze aber auch nicht einfacher.

Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Groth war für mich eine gandios beschriebene Figur, die ich mir bildlich vorstellen konnte. Der ganze Krimi ist durchzogen vom Mief der emaligen DDR, was der Autorin mehr als gut gelungen ist darzustellen.
Die Sprache ist onch noch zu erwähnen, denn es hat einfach Spaß gemacht diese gelungen Sätze zu lesen, die ich mir so manches Mal auf der Zunge zergehen ließ.

Das Ende des Buches lässt hoffen, dass es der Beginn einer Reige um den Kommissar Groth ist. Ich bin dabei und warte sensüchtig auf Band 2.
Profile Image for Magnolia .
569 reviews2 followers
April 14, 2024
Eine Mauer des Schweigens

Susanne Tägder hat sich für ihren ersten Kriminalroman von einem wahren Fall inspirieren lassen. Neben der fein austarierten Geschichte spielt auch das Politische durchaus eine Rolle.

Arno Groth, der einst in den Westen ging, wird Anfang der Neunziger Jahre als Aufbauhelfer Ost in seine ehemalige Heimat geschickt. Dort begegnet er dem Bootsverleiher Siegmar Eck, dessen Leiche kurz danach im nahegelegenen See gefunden wird. Groths Kollegen gehen von einem Unfall aus, er jedoch gräbt tiefer, er sieht einen Zusammenhang zu einem früheren Mordfall, der nie aufgeklärt wurde.

Groth ist ein Kommissar, dem man gerne folgt. Er ist ein Typ, hat Ecken und Kanten, lässt sich nicht verbiegen. Er weiß, dass er richtig liegt und doch stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Eck wurde damals beschuldigt, ein Mädchen ermordet zu haben, wurde aber nie verurteilt. Groth steht ziemlich alleine da, seine Ost-Kollegen sehen ihn und seine Aufgabe, sie an die westliche Arbeitsweise heranzuführen, grundsätzlich eher kritisch. In Gerstacker findet er dann doch einen Kollegen, auf den er sich verlassen kann.

Es ist nicht nur ein Kriminalfall, der gelöst werden will, es ist auch eine Ost-West-Geschichte, ein Zusammenfinden. Es ist ein eher leiser Krimi, der die Charaktere gut beschreibt. Dieser ungelöste Fall zu DDR-Zeiten lässt Groth nicht los und auch wenn es dauern mag, er lässt nicht locker.

Das Hörbuch, das mir Oliver Dupont mit seiner ausdrucksstarken Stimme vorgetragen hat, war für mich die perfekte Art, in diese Geschichte, in diesen Landstrich kurz nach der Wende direkt einzutauchen. Er hat die Stimmung dieser Zeit gekonnt eingefangen.

Der eher ruhige Krimi bedarf keiner actionreicher Szenen, die Aufklärung schreitet voran, die einzelnen Sequenzen verbinden sich letztendlich miteinander. Ein vielschichtiger Krimi, der auch die Stimmung um die Wende gut einfängt.
93 reviews1 follower
April 4, 2024
Der Tote im SIm Herbst 1991 wird Hauptkommissar Groth von Hamburg nach Mecklenburg versetzt. Hier in seiner alten Heimat soll er als Aufbauhelfer Ost seine Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Doch schon bald gibt es einen Toten. Siegmar Eck, der Bootsverleiher wird aus dem See geborgen. Groth wird misstrauisch, denn Tage zuvor suchte Eck ihn auf und gab an verfolgt zu werden. Seine Kollegen wollen die Akte schließen und als Unfall abtun. Doch Groth ermittelt weiter. Dabei stößt er auf eine Kellnerin, die im nahegelegenen Café arbeitet. Was hat sie mit dem Fall zu tun?

„Das Schweigen des Wassers“ ist der erste Kriminalroman von Susanne Tägder und beruht auf wahren Tatsachen. Ein Krimi mit eher leisen Tönen, der unblutig und sehr ruhig daherkommt. Mich hat besonders die Erzählweise beeindruckt. Die Autorin fängt gekonnt die Stimmung und Atmosphäre der ersten Jahre nach der Wende ein. Die Figuren sind nicht gleich von Anfang an sympathisch, sondern eher gewöhnungsbedürftig. Jeder hat seine Ecken und Kanten und trägt auch so manches Geheimnis mit sich. Groth beispielsweise wurde mehr oder weniger nach einem Vorfall in Hamburg in den Osten „abgeschoben“. Erst im Verlauf der Geschichte erfährt etwas darüber, ebenso wie die Päckchen, die die anderen Protagonisten mit sich tragen. Auch die Spannung baut sich zunächst langsam auf. Es ist kein Krimi in dem ständig etwas passiert, sondern wird von einer subtilen Spannung beherrscht. Die Figuren sind fein und säuberlich ausgearbeitet und wirken authentisch. Da die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln erzählt wird, kann man sich als Leser ein gutes Bild machen und weiß immer ein bisschen mehr wie Groth.
Insgesamt ein sehr gut konstruierter Kriminalroman, der die Atmosphäre zwischen Ost und West der frühen Neunziger gut einfängt.
ee

133 reviews3 followers
June 2, 2024
Back to the Roots

So ähnlich geht es Arno Groth als er 1991 wieder in seine alte Heimat in den Osten Deutschlands versetzt wird.
Er soll als Hauptkommissar quasi eine Art Aufbauhilfe Ost leisten.
So richtig willkommen geheißen wird er als "Westler" allerdings nicht.
Zudem befindet er sich nach dem Tod seiner Tochter selbst in einer schwierigen Phase seines Lebens.

Als der Bootsverleiher Eck tot aufgefunden wird erwacht der kriminalistische Spürsinn von Arno. Zumal Eck ihn kürzlich aufgesucht und ihm erzählt hatte, dass er sich verfolgt und bedroht fühlt.
Zusammen mit einem Kollegen taucht Groth immer mehr in die Vergangenheit und die Verstrickungen aus DDR Zeiten ein.
Die Gründe für Ecks Tod sind komplexer als anfangs gedacht.
Aber Groth lässt nicht locker und nach und nach kommen die Zusammenhänge ans Licht.

Aber wird es Konsequenzen für die Täter geben?
Oder sitzen diese heute in "sicheren Posten"?
Dies wird spannend und in einem sehr schönen Schreibstil beschrieben.
Inspiriert ist die Geschichte von einem wahren Fall.
Ich freue mich auf weitere Bücher von Susanne Tägder.
2,263 reviews12 followers
March 17, 2024
Zum Inhalt:
Hauptkommissar Groth wird nach Jahren im Westen zurück in die alte Heimat geschickt, um dort Kollegen zu schulen. Ausgerechnet er, der selbst son seine Schwierigkeiten mit Vorschriften hat. Was er aber immer hatte und noch immer hat, ist sein Instinkt. Als Siegmar Eck tot aus dem See gezogen wird, weiß Groth einfach dass es kein Unfall war. Erst kurz vorher war Eck bei ihm, weil er sich verfolgt fühlte.
Meine Meinung:
Ich habe mich schwer getan mit dem Buch und das gleich von Anfang an. Ich finde es schon immer schwierig, wenn ein Buch in Gegenwartsform geschrieben ist und das ist hier leider der Fall. Irgendwie finde ich das immer etwas schwergängig beim Lesen. Groth als Typ mit seiner hartnäckigen Art hat mir allerdings gut gefallen. Insgesamt hat das Buch auch eine gewisse Spannung, die sich nach steigerte aber komplett überzeugt bin ich nicht.
Fazit:
Nicht so ganz meins
196 reviews
April 15, 2024
guter Krimi


"Das Schweigen des Wassers" von der Autorin Susanne Tägder ist ein gelungener Krimi.
Das Cover des Buches ist auffällig, mir gefällt aber die Farbwahl nicht so gut.
Hauptkommissar Groth hat einen Fehler begangen und wird als Konsequenz in seine Heimat versetzt. Und dort wartet gleich ein brisanter Fall auf ihn, ein Mann der sich verfolgt fühlt wird 2 Tage später tot aufgefunden. Schnell wird klar, dass dieser Mord in Verbindung zu einem Mord von vor 10 Jahren steht - das aktuelle Mordopfer war damals der Verdächtige.
Mir haben die Charaktere in diesem Buch wirklich sehr gut gefallen - sehr gut skizziert. Der Schreibstil ist flüssig und der Spannungsaufbau ist auch gut gelungen. Ich bin wirklich so durch die Seiten geflogen, wollte das Buch nicht mehr weglegen und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Von mir gibt es eine Empfehlung für diesen Krimi.



135 reviews
April 4, 2024
Die Geschichte um den Todesfall Siegen Eck ist eine sehr langatmig erzählt.
Der Hamburger Kriminalist Groth wird 1990 in seine Heimatstadt im Osten , die er vor 30 Jahren verlassen hat, versetzt. Warum ? Nicht eindeutig. Es geht um West -Aufbauhilfe für den Osten. Er hat auch private Probleme. Aber das wird so trübsinnig erzählt. Im obigen Todesfall wird auf über 100 Seiten von knappen 300 nicht richtig ermittelt, nur gefaselt über jedwede Vergangenheit. Dann kommt ein 10 Jahre alter Mordfall dazu und langsam erhalten die Personen eine nachvollziebare Geschichte.
Ich war enttäuscht, zumal anerkannte Autoren im Klapptext positive Signale schickten. Das Buch war echt laaangweilig und dadurch schwer zu lesen.
Ein 3. Sterngab ich wegen des Lokalkolorits dazu. Neubrandenburg war erkennbar. Aber warum wird es alles so trist dargestellt.
12 reviews
April 22, 2024
"Das Schweigen des Wassers" ist der Debutroman der Autorin Susanne Tägder. Und zwar ein außerordentlich gutes Debut, welches mich gespannt auf ihre weiteren Werke gemacht hat.

Das Cover finde ich äußerst gelungen. Es ist ansprechend gestaltet und lädt zum Lesen ein. Auch der Klappentext tut sein Übriges dabei das Buch zu kaufen.

Der Roman glänzt mich gut durchdachten Charakteren mit Tiefe und auch einer logischen Handlung, welche leicht geschrieben ist. Daher bietet es die perfekte Unterhaltung. Spannend und kurzweilig. Schön fand ich auch, die Bedeutungen zwischen den Zeilen, welche hier und dar zu finden waren.

Für mich auf jedenfall ein Buch, welches ich bestimmt noch das eine oder andere M in die Hand nehmen werde. Ich bin sehr auf die weiteren Werke der Autorin gespannt. - Eine klare Kaufempfehlung für alle Kriminalroman-Fans.
Profile Image for Goldensammy.
414 reviews4 followers
March 24, 2024
Hauptkommissar Groth wird nach Jahren im Westen zurück in seine Heimatstadt geschickt um dort Kollegen zu schulen. Allerdings hat er seit dem Tod seiner Tochter so seine Schwierigkeiten mit den Vorschriften, doch auf seinen Instinkt kann er sich immer noch verlassen. Als die Leiche des Bootsverleihers Siegmar Eck aus dem örtlichen See gefischt wird, ahnt Groth, dass das kein Unfall war.
Das Buch konnte mich von Beginn an nicht richtig packen, was nicht am Schreibstil lag, da der mir gut gefallen hat. Die Story war mir einfach zu langweilig, sodass ich dann auf das Hörbuch umgestiegen bin, weil ich wissen wollte wie es endet. Die hartnäckige Art von Hauptkommissar Groth mochte ich eigentlich ganz gern, aber mir persönlich fehlte die Spannung in diesem Buch, sodass es für mich nur ein mittelmäßiger Kriminalroman war. Die restlichen Charaktere waren für mich nicht so wirklich greifbar.
Profile Image for Jemima.
314 reviews25 followers
May 15, 2024
Ich hatte mir von dem Krimi viel erhofft, aber es war schon etwas langatmig und trist.
Zuende gelesen habe ich es, weil ich wissen wollte wer der Täter war. Den Schreibstil fand ich gut lesbar. Die Grundstory wirkte allerdings nicht wirklich neu.
Profile Image for Luisa Rosenkranz.
48 reviews
April 25, 2024
Klasse Krimi Debüt!

Das Cover des Buches ist sehr ansprechend und passend zum Buchtitel gewählt. Die Schreibweise von Suanne Tägder ist einfach zu verstehen, was einen sehr tief in das Buch sinken lässt. Die Spannung begann bereits im Prolog, wo es um einen jungen Journalisten im Jahre 1980 geht, welcher sich heimlich an einen Tatort schleicht um Fotos eines toten Mädchens, welches vorher als vermisst galt, zu machen. Leider gilt dieser Journalist als Tollpatsch und wenige Wochen später nach diesen Fotos wurde er gefeuert, weil er damals den Tatort zerstört hat. Die Fotos gelangen nie in die Zeitung.
Sodann geht es mit dem Hauptprotagonisten Hauptkommissar Groth im Jahre 1991 weiter, welcher als Aufbauhelfer Ost zurück in seine Heimatstadt Wechtershagen versetzt wird. Dort soll er, die für den Osten neuen Rechtsgrundlagen, den alten Volkspolizisten vermitteln. An seinen ersten Tagen jedoch, taucht der Bootsverleiher Siegmar Eck bei ihm auf der Arbeit auf und sagt ihm, dass er sich verfolgt fühle und mir Beweisen wieder kommen will. Sodann taucht die Leiche des Bootsverleihers im örtlichen See auf und Hauptkommissar Groth weiß sofort, dass es sich nicht um einen Unfall handelt.
Das Buch ist und bleibt von der ersten Sekunde spannend. Sehr zu empfehlen.
805 reviews7 followers
December 6, 2024
Ost- und westdeutsche Polizeiarbeit – keine unproblematische Zusammenarbeit.
Das rot und blau gehaltene Cover verrät einen möglichen Tatort am Wasser, ziemlich neutral gestaltet wie auch der Titel dieses Krimis. Die Szenerie spielt am Wasser, am Walchsee in Mecklenburg. Die Hauptperson ist der Hamburger Hauptkommissar Arno Groth, Aufbauhelfer Ost, zurück nach Wechtershagen versetzt, in die Mecklenburgische Provinz, wo er seine Kindheit verbracht hat. Ein neuer Unfall bzw. Mord scheint mit einem Cold-Case aus DDR-Zeiten in Zusammenhang zu stehen. Bei sehr schwacher Indizienlage arbeitet der charakterlich sehr menschliche, eher stille Groth sich leider nicht sehr systematisch in einer dörflichen, verschwörerischen Umgebung vor. Ohne klare Beweislage bleibt dieser Fall eigentlich offen aufgrund unausgeleuchteter Stellen in der Vergangenheit des Staatssekretärs Berthold, ein ehemaliger Oberst der Kriminalpolizei, zu DDR-Zeiten Oberst der Kriminalpolizei etc… Eigentlich wünscht man als Leser Hauptkommissar Groth mehr und schnelleren Erfolg , und ein bisschen mehr Energie auf der Spurensuche nach Beweisen – und damit auch einen strammer gespannten Spannungsbogen. Thematisiert werden Ost-West-Problematiken innerhalb Deutschlands, ostdeutsche Kindheitserinnerungen, Trauerbewältigung um die einzige erwachsene Tochter, Einsamkeit, vertrauensvolle Teamarbeit innerhalb der Polizei. Ost-West. Insgesamt wird dem Menschlichen innerhalb aller Beteiligten sehr viel angenehmem Raum gegeben. Breit gefächerte Reflektionen nicht nur von Groth sind eingeflochten, was dem Krimi mehr Tiefgang und Ruhe, aber auch spannungslose Länge verleiht. Insgesamt ein bedächtiger Krimi mit politisch schwieriger Thematik.
78 reviews
March 16, 2024
Zeitlos;
Obwohl die Handlung vor über 30 Jahren spielt, sind die Figuren in ihrer Entwurzelung und Emotionen irgendwie zeitlos und sehr gut getroffen. Die Krimihandlung beginnt sehr leise und langsam, aber das Buch ist dennoch sehr spannend und man muß einfach weiterlesen. Auch wie sich die Allianzen zwischen den Personen verändern ist sehr subtil und nachvollziehbar gemacht. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, auch die unterschwellige, melancholische Note. Interessant fand ich auch das Vorwort der Autorin bzw. Interview mit ihr, da sie zu den Motiven der Handlung Stellung nimmt. Obwohl ich kein Fan von offenen Enden bin, fand ich das in diesem Fall sehr passend und auch nicht störend, da man genug Informationen bekommt, um sich eine Lösung vorstellen zu können. Mich hat dieser Krimi insgesamt sehr angenehm überrascht und ich hoffe, dass es weitere Bücher von Susanne Tägder geben wird, gerne auch mit diesem Ermittler bzw. Ermittlerteam.
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