Beate Maly in kundig, atmosphärisch, hochspannend!
Wien, 1906: Die junge Fälscherin Lili wird bei einem Diebstahl erwischt. Um einer Strafe zu entgehen, verspricht sie Kommissar Max von Krause, sich eine ordentliche Arbeit zu suchen. Durch Zufall ergattert sie eine Aushilfsstelle in der legendären Wiener Werkstätte und ist begeistert vom Ideenreichtum der dort arbeitenden Frauen. Doch die kreative Idylle trügt: Eines Morgens findet Lili eine der Künstlerinnen erschlagen auf. Ihr Sinn für Gerechtigkeit ist geweckt, und während der fesche von Krause gleich mehrere Fälle zu lösen hat, nimmt Lili die Ermittlungen selbst in die Hand.
Gelungenes Werk einer hoffentlich langen neuen Reihe! Ich mag die Charaktere sehr und ich bin immer wieder beeindruckt, wie Beate Maly die präkere und ungerechte Situation der Frauen zur damaligen Zeit schonungslos darstellt und gleichzeitig einen leichten und unterhaltsamen Krimi liefert.
Ein wunderbarer Auftakt zu einer spannenden neuen Reihe von Krimikönigin Beate Maly! Dieses Fall spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Wien und dreht sich um Künstlerinnen der Wiener Werkstätte. Die Protagonisten, Fälscherin und Rinigungskraft Lili Feigl und Kommisar Max von waren beide sehr sympathisch und ich freue mich schon darauf mehr von den beiden zu lesen. Auch der historische Hintergrund ist wie immer wahnsinnig spannend und toll recherchiert!
Die bettelarme Lili bekommt per Zufall eine Anstellung in der Wiener Werkstätte als Putzfrau. Sie ist begeistert von der Kreativität und der Kunst, die dort von Frauen geschaffen wird. Sie selbst hat ihr Talent bisher nur an Fälschungen ausgelebt, doch sie will ehrlich werden und auch ihren Vater überzeugen, in Zukunft gesetzestreu zu bleiben. Als sie eine der Künstlerinnen der Werkstätte erschlagen an ihrem Arbeitsplatz findet, hat Lili mal nicht als Verdächtige mit der Polizei zu tun, sondern beteiligt sich daran, den Mörder zu finden.
Lili fand ich gleich vom ersten Moment an absolut sympathisch. Ein besonderes Highlight war für mich der Wiener Dialekt, der immer wieder mal eingestreut wurde. Absolute Leseempfehlung wenn man cozy crime mag.
Wien, 1906. Wir befinden uns in der heruntergekommenen Gegend des Magdalenengrundes. Dort wohnt Liliane Feigel mit ihrem alkoholkranken und spielsüchtigen Vater. Der ehemalige Maler und Dokumentenfälscher kann seine Arbeit kaum mehr ausüben, so dass Lili ihm immer öfters "aushelfen" muss, um überhaupt überleben zu können. Als sie eines Tages am Markt beim Stehlen erwischt wird, lässt sie der überforderte Kommissar Max von Krause mit der Bedingung laufen, dass sie sich eine ordentliche Arbeit sucht und ihm nicht mehr unter die Augen kommt. Ihm machen viel mehr die gefälschten Pässe, die im Umlauf sind, Kopfzerbrechen. Tatsächlich hat Lili auch einmal Glück und darf als Aushilfskraft in der Wiener Werkstätte putzen. Sie ist begeistert von den Frauen und ihren künstlerischen Fähigkeiten, die sie ausschließlich in der Wiener Werkstätte als Kunsthandwerkerinnen ausüben dürfen. Zutritt zur Akademie haben zu dieser Zeit nur Männer. Lili träumt ebenfalls davon zu malen und Stoffmuster zu kreieren. Sie hat das künstlerische Talent ihres Vaters geerbt. Doch eines Tages ist eine der Künstlerinnen tot. Sie wurde erschlagen. Max von Krause beginnt zu ermitteln und steht Lili wieder gegenüber, die ebenfalls wissen möchte, wer hinter dem Mord steckt. Schließlich muss sie weiter an der Stätte arbeiten, wo eine der Frauen umgebracht wurde...
Beate Maly hat mit diesem neuen historischen Kriminalroman, abseits der Ernestine und Anton Reihe, die in den 1920iger Jahren und ihrer Aurelia Reihe, die schon um 1870 spielt, die Zeit kurz nach der Jahrtausendwende eingefangen. Noch sind wir in der k.u.k. Monarchie, doch die Industrialisierung beginnt immer mehr eine Rolle zu spielen. Die Kluft zwischen dem Adel und die Armut der arbeitenden Bevölkerung ist groß.
Die Atmosphäre dieser Zeit ist von der Autorin wieder wunderbar eingefangen. Der Kriminalroman unterhält auch mit knapp 256 Seiten, wobei ich vor allem die Einblicke in die Arbeitswelt der Wiener Werkstätte und das künstlerische Ambiente sehr mochte. Die handelnden Figuren sind bis hin zum kleinsten Nebencharakter sehr lebendig gezeichnet. Lili ist eine äußerst erfrischende junge Frau. Sie ist selbstbewusst und intelligent. Kommissar Max von Krause kommt hingegen aus einer verarmten Adelsfamilie und nur das kleine Wörtchen "von" lässt ihn gleich viel leichter in den höheren Adelskreisen ermitteln, die Polizisten sonst eher als niedrige Angestellte ansehen. Max selbst kennt jedoch keine Standesdünkel.
Der Schreibstil von Beate Maly ist wie gewohnt flüssig und lebendig und bringt einen Hauch Donaumonarchie mit. Beim Krimi kann man mitraten und durch das alte Wien spazieren.
In meiner Post zur Lesung aus "Mord in der Wiener Werkstätte" *klick* erwähne ich auch eine Künstlerin aus dieser Zeit, die in meinen Geburtsort geboren wurde: Fanny Harflinger-Zazucka.
Fazit: Ein atmosphärischer Reihenauftakt einer weiteren Krimireihe aus der Feder von Beate Maly, der während der Donaumonarchie spielt und der mich sehr gut unterhalten hat. Das ungleiche "Ermittlerpaar", Max von Krause und Lili Feigel, würde ich sehr gerne auch in weiteren Bänden begleiten. Für kurzweilige Lesestunden perfekt!
Es war ein sehr einfach geschriebenes Buch mit einer sehr eigenwilligen Protagonistin, die sich eigentlich zu fein für alles ist (am Anfang meint sie noch, dass sie keine Arbeit findet, und dann, ein halbes Buch später, schimpft sie mit einer bekannten Sexarbeiterin, dass sie sich doch einen normalen Job suchen soll. Arbeit hatten Frauen nebenbei bemerkt schon immer, auch wenn Lily etwas anderes behauptet). Generell hat es mich etwas gestört, wie hochnäsig Lily ist, so findet sie, dass sie (als Person, die Malen und Kunst ausschließlich durch ihren alkoholkranken Vater und seine Fälschungen/erotische Frauenmalereien gelernt hat) eine erstaunlich hohe Meinung von ihren Kunstfertigkeiten. Sie ist natürlich auch viel viel besser, als alle anderen in der Werkstätte. Falsch macht sie natürlich sowieso nichts! Und wenn wars doch gar nicht so schlimm. Im Gegensatz dazu hat ihr Gegenspieler, Max der Kommissar, eine weniger penetrante Persöblichkeit, außer, dass er natürlich auch alles besser weiß (da passen sie sehr gut zusammen). Der Fall selbst ist ganz nett gestaltet, so wie es in diesen Romanen üblich ist. Die historischen Elemente sind aber teilweise sehr plump eingebracht, teilweise sagen die Charaktere Dinge, die ein Mensch so nie sagen würde, nur damit den Lesern im Flieẞtext erklärt werden kann, dass die Autorin Recherche betrieben hat. Naja. Ein zweites Buch von dieser Autorin werde ich nicht lesen.
Spannender Krimi Das Setting ist Anfang des letzten Jahrhunderts angesiedelt und beschreibt sehr anschaulich die gesellschaftlichen Verhältnisse in Wien. Es werden die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten mit ihrem Standesdünkel, aber auch das Verhältnis und die Kleinhaltung von Frauen sehr gut beschrieben. Der Krimi selbst ist flüssig geschrieben, sehr angenehm zu lesen und ist mit guten Wendungen sehr spannend. Ich hoffe auf mehr aus diesen Ermittlerduo.
Dieser Cozy Krimi spielt etwas früher als die Reihe um Ernestine und Anton und hat mir eher besser gefallen. Die Hauptfigur ist clever und muss mit deutlich schwierigeren Lebensumständen klarkommen als die beiden Senioren. Das Setting in den Wiener Werkstätten fand ich interessant, ich habe einiges ergoogelt und fand die Kunstwerke sehr interessant. Ich freue mich schon auf weitere Romane in der Serie, die ich sicher auch lesen will.
Wien um 1910? Frauen dürfen keine eigene Kunst machen, bzw sie dürfen in Kunstwerk Stätten arbeiten. Ein spannender Krimi mit einem attraktiven Kommissar, endlich mal, nicht wahr??