Vom Verlust und vom Verlorengehen, von Müttern und Söhnen, von der Suche nach der eigenen Ordnung.
Als der Vater bei einem Unfall stirbt, findet die idyllische Waldorf-Kindheit des Erzählers ein jähes Ende. Nun regiert Unordnung, auch in ihm. Er versteckt seine Trauer und seine Angst. Die Mutter zieht sich zurück und er wohnt ständig bei Freunden, entwickelt ein begnadetes Gespür dafür, was er tun muss, um gemocht zu werden. Und das will er. Er will geliebt und bewundert werden, will Schriftsteller sein und dazugehö zur coolen kulturellen Haute Volée Berlins, wohin er nach der Schule zieht. Doch wie eine verborgene Strömung lauern die Angstgefühle in ihm, die ihn lähmen, immer mehr, bis er sich kaum noch bewegen kann.
Erst rührselig und verträumt, dann kracht-stuckrad-barre-ig, kurzweilig und unterhaltsam, aber auch sehr oberflächlich. Auf den letzten 20 Seiten dann plötzlich ein sehr angenehmer Tiefgang, Charakterentwicklung, Auflösung, und als es gerade richtig interessant wird, schon vorbei. Schade.