Ein Familienroman zwischen Sizilien und Berlin und eine bittersüße Liebeserklärung an den italienischen Süden.
Tita, eine Berliner Grafikerin, erhält einen Anruf aus Sizilien, der sie zurück in die Vergangenheit fü Ihr Vater Gianni verließ einst den Südosten der Insel, um als einer der ersten Gastarbeiter in Berlin sein Glück zu finden. Er verliebte sich, gründete eine Familie und wurde erfolgreich, indem er die Tiefkühlpizza in Deutschland etablierte. Sein früher Tod trübte Titas Kindheit und ließ Sizilien in ihrer Erinnerung verblassen. Nun, 26 Jahre später, ist auch Titas Onkel verstorben und hinterlässt ihr ein emotionales Erbe – das Landgut Magní, das Erinnerungen an sonnendurchglühte Kindheitssommer weckt ...
Patrizia Di Stefano erzählt in diesem heiteren und melancholischen Roman vom Leben in der Fremde, von Heimweh und der Schönheit Siziliens.
DNF nach 50% Ich bin einfach nicht in das Buch rein gekommen, habe mich immer schnell ablenken lassen und musste dann ein paar Sätze vorher nochmal lesen. Bin sehr enttäuscht, da ich auf einen schönen Sommerroman gehofft hatte, aber der Grundton ist leider traurig und deprimierend. Dazu kommt noch, dass ca. 1/4 der wörtlichen Rede auf italienisch ist, was ich Null nachvollziehen kann. Dadurch entgeht mir einiges und ich frage mich wieso man dieses Stilmittel benutzt. Ich weiß, dass es auf Sizilien spielt und man da italienisch spricht. So ärgere ich mich nur, weil ich nichts verstehe und denke, dass mir etwas entgeht.
Was mich dann noch so richtig aufgeregt hat war die Falschinformation bezüglich Schwalben und Mauersegler. Im Buch steht, dass diese Vögel wenn sie am Boden sitzen nicht selbst zum Flug starten können, man müsse sie dazu in die Luft werfen. Das ist völliger Bullshit und hat mich genau eine Google-Suche gekostet um das herauszufinden. Wenn so ein Vogel am Boden ist, dann ist er entkräftet oder verletzt. Ihn in die Luft zu werfen macht es dann noch schlimmer und ist sehr fahrlässig. Schade, dass man das so hat stehen lassen.
Tita reist nach Sizilien, um ihr Erbe anzutreten. Spontan kauft sie das alte Familienanwesen und taucht ein in die Vergangenheit ihres Vaters, der als italienischer Gastarbeiter nach Deutschland ausgewandert war. "Nostalgica Siciliana" entfaltet eine spannende Erzählung, die geschickt die Vergangenheit mit der Gegenwart verwebt.
Besonders berührend ist die einfühlsame Darstellung von Titas Vater, die den Leser immer wieder mitfiebern lässt. Die Darstellung des kindlichen Gianni ist liebevoll und authentisch, und seine Abenteuer fügen eine charmante Leichtigkeit hinzu. Bei seinem Leben in Deutschland werden schnell auch die bitteren Seiten des Lebens als Gastarbeiter deutlich. Später findet man heraus, was Gianni mit dem Weltkonzern Dr. Oetker zu tun hatte.
Titas Reaktion auf das Erbe und ihre Reise nach Sizilien machen außerdem Lust auf die Insel, da auch Landschaft, Sehenswürdigkeiten und Essen so detailliert und liebevoll beschrieben werden. Die lebendige Beschreibung des sommerlichen Lebens in Italien lässt die Leser:innen richtig in die Atmosphäre eintauchen. Ein Tipp dazu: Es gibt zu dem Roman eine Homepage, die zusätzlich eine Playlist, Rezepte und Hintergrundinformationen zur Verfügung stellt.
Insgesamt ist "Nostalgica Siciliana" ein fesselnder Roman, der mit seinem liebevollen Blick auf die Menschen und die Kultur Siziliens begeistert, ohne die bitteren Seiten des Lebens auf Sizilien und als italienische Gastarbeiter nicht ausblendet und somit die richtige Mischung aus Unterhaltung, neuen Erkenntnissen und Tiefgang bietet.
Ich habe momentan eine Übersättigung an Familiengeschichten, und gar keine Lust sie zu lesen- und ausgerechnet jetzt trudelte der Roman in einem. Was für ein Glück dass ich ihn nicht lange vor mich her geschoben habe 😃, den er war so gut.
Tita reist nach Sizilien, als ihr Onkel Peppino verstirbt. Das Familiengut in Magni soll veräußert werden. Kurz entschlossen, kauft sie es, mehr aus nostalgischen Gründen, denn aus Vernunft. Doch der Kauf bewirkt bei ihr eine tiefe Verbundenheit zu dem Land ihres Vaters, dass er als junger Mann verließ, um in Deutschland sein Glück zu machen. Im zweiten Erzählstrang erleben wir die Geschichte Giannis. Die Ankunft in Deutschland ist sehr berührend und realistisch geschildert. Die Neugier auf das neue Land wird schnell gedeckelt von der Kälte, den ungewohnten Lebensmitteln und der Einsamkeit. Doch Gianni ist ein Macher! Er lernt die Sprache und eine Frau kennen. Er gründet eine Familie und ein Unternehmen und erlangt Berühmtheit mit seiner Pizza! Patrizia di Stefano hat ihre eigene Familiengeschichte fiktionalisiert und ihrem Vater damit ein liebevolles Denkmal gesetzt. Wir sind in seiner Kindheit und Jugend in Ragusa unterwegs, fassen mit ihm Fuß in Deutschland und leiden mit ihm, wenn in das Heimweh packt. Die Atmosphäre Siziliens ist sehr gut eingefangen, schon allein die vielen Beschreibungen der Gerichte haben mir Lust gemacht, diese Insel recht bald einmal zu besuchen. Ich war sehr drin im Geschehen, denn auch mein Vater ist in den gleichen Jahren nach Deutschland gekommen, hat eine deutsche Frau kennen und lieben gelernt, und ein Restaurant eröffnet. Es gibt also viele Gemeinsamkeiten.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr warmherzig und nicht beschönigend. Sie schafft es die Melancholie, die Gastarbeiter auch heute noch empfinden, gut wiederzugeben. Auch der Raubbau an der Gesundheit, den viele betrieben, damit sie sich etwas aufbauen konnten und sich der Weg aus der Heimat auch gelohnt hat, findet einen Platz in diesem Buch. Mein Herz ist ein bisschen gebrochen beim Lesen und ich war durchaus auch damit beschäftigt, meine Tränen weg zu blinzeln. Diese Generation Gastarbeiter hat viel zu erzählen. Wenn mein Vater anfängt, wird es richtig spannend. Patrizia di Stefano hat gut daran getan der Liebe zu ihrem Vaters mit diesem Buch Ausdruck zu verleihen. Und das hat sie meinem Empfinden nach geschafft, ohne Kitsch und Sentimentalitäten.
In ihrem Debütroman "Nostalgia Siciliana" entführt uns Patrizia di Stefano auf eine bittersüße Reise zwischen Sizilien und Berlin. Der Roman basiert größtenteils auf wahren Begebenheiten, die die Lebensgeschichte von Gianni, dem Vater der Autorin, sowie ihre eigenen Erlebnisse widerspiegeln. Diese werden in Form von zwei Handlungssträngen erzählt.
Wir tauchen ein in die Welt von Gianni, der in einer armen südsizilianischen Familie auf einem bescheidenen Landgut aufwächst. Entgegen den Erwartungen seiner Familie, die ihn als Priester sieht, macht er sich Anfang der sechziger Jahre auf ins ferne Deutschland, wo Arbeitskräfte für das Wirtschaftswunder gesucht werden. Doch seine Euphorie wird durch die dort vorherrschende Diskriminierung als Gastarbeiter, kulturelle Unterschiede sowie Heimweh getrübt. Schließlich findet Gianni in Berlin seine zukünftige Frau Carla, gründet eine Familie, eröffnet dort mehrere Restaurants und entwickelt sogar die erste Tiefkühlpizza für einen großen deutschen Lebensmittelkonzern, bevor er viel zu früh, sein Sizilien stets im Herzen bewahrend, verstirbt.
Jahre später erhält seine Tochter Tita, die seit dem frühen Tod ihres Vaters nicht mehr auf Sizilien war, einen Anruf, der ihr Leben nachhaltig verändert. Sie erbt einen Teil des alten Landguts ihres Onkels. Aufgewühlt setzt sie sich ins Flugzeug; die Rückkehr in die alte Heimat ihres Vaters weckt viele Kindheitserinnerungen und eine tiefe Verbundenheit. Tita erkennt schnell, dass dieses Land ein Teil von ihr ist, den sie nicht ein zweites Mal verlieren möchte.
"Nostalgia Siciliana" ist ein unterhaltsamer, informativer und zugleich nachdenklich stimmender Roman. Di Stefanos Sprache ist liebevoll, detailreich und äußerst atmosphärisch. Sie webt geschickt Hintergrundinformationen und Besonderheiten zur italienischen und sizilianischen Geschichte und Kultur ein. Besonders die kulinarischen Beschreibungen machen das Lesen zu einem Genuss, wobei auch die Schattenseiten der Insel wie die wirtschaftliche Situation oder die Präsenz der sizilianischen Mafia Cosa Nostra thematisiert werden. Durch die Verwendung italienischer Begriffe und Sätze erhält das Buch zudem eine zusätzliche stimmungsvolle Note. Alles in allem also ein Must-Read für all diejenigen, die wie ich an chronischer Italien-Nostalgie leiden!
Nach der Benachrichtigung über den Tod ihres Onkels macht sich Tita auf den Weg in die Heimat ihres bereits verstorbenen Vaters Gianni- nach Sizilien. Sie erzählt die Geschichte ihres Vaters, der in jungen Jahren nach Deutschland ausgewandert ist und dort die erste Tiefkühlpizza produziert hat.
Die Reise Titas in ihre Vergangenheit ist eine melancholische. Auch wenn man in einigen Situationen, wie dem gemeinsamen Essen mit Freunden und Familie das italienische dolle Vita durchaus spüren kann, ist die Grundstimmung im Buch eher eine gedrückte. Die Geschichte selbst dreht sich mehr um Gianni, als um Tita selbst. Erzählt wird sie auf zwei Zeitebenen - Die Rückkehr Titas nach Sizilien und das Leben von Gianni.
Mir hat das Buch gefallen, was bestimmt auch daran liegt, dass ich selbst schöne Erinnerungen an Sizilien habe. Ich fand es auch sehr interessant über die Auswanderung von Gianni zu lesen, wie Italiener damals in Deutschland aufgenommen wurden und wie er sich sein Leben aufgebaut hat- trotz eher widriger Umstände. Aber ich fand es auch etwas langgezogen und so 100% konnte es mich nicht fesseln. Ein interessantes Buch ist es allemal!
„Sizilien - niemals nur süß, auch ein bisschen bitter“
Schon lange schlägt mein Herz für Italien. Vor allem der Süden hat es mir angetan und dazu gehört neben den Regionen auf der Halbinsel auch Sizilien. Natürlich. Wie könnte ich da an so einem Buch, dessen Cover schon eine nostalgische Reise zu meiner Sehnsuchtsinsel verspricht, vorbeigehen.
Voller Vorfreude schlage ich die ersten Seiten auf und höre direkt das Telefon klingeln. „Buonasera. Spreche ich mit Signora Tita?“ Dottore Gianluca Mancuso ist am Apparat, der den Nachlass ihres Onkels verwaltet. Schlagartig fühlt sie sich zurückversetzt in eine Zeit, als Gianni, ihr Papà, noch da war. Denkt an die langen Autofahrten Jahr für Jahr ohne Pause von Berlin in Papàs Heimat, nach Ragusa. Titas Onkel hat ihr, ihrem Bruder und ihren beiden Cousinen sein Landgut Magní hinterlassen, außer ihr hat jedoch keiner Interesse daran, also macht sich Tita nach einem viertel Jahrhundert auf, Papàs Siciliana neu zu entdecken. Es wird eine emotionale Reise zurück, Tita durchlebt ihre Familiengeschichte, ihre Kindheit zwischen Berlin und Sizilien – es waren glückliche, unbeschwerte Jahre.
Patrizia Di Stefano erzählt die wahre Geschichte ihres Vaters, die sie in langen Gesprächen mit ihrer Familie als erwachsende Frau neu erfahren hat. Auch wenn die Erinnerungen manchmal trügen, so sind doch bis auf wenige Charaktere alle authentisch wiedergegeben. Gianni war einer der ersten italienischen Gastarbeiter, den es schließlich nach Berlin verschlagen hat. Dort hat er seine Carla kennen- und liebengelernt, dort hat er nicht nur eine Familie gegründet, er hat auch den Berlinern in seinem Ristorante die bis dahin noch ungewohnten italienischen Spezialitäten mitsamt dem sizilianischen Lebensgefühl nähergebracht.
In diesem Roman steckt so viel mehr als „nur“ eine Familiengeschichte. Obwohl es diese Familiengeschichte ist, in der so viel Charme steckt, die das nicht immer einfache Leben ungeschönt wiedergibt, das aber auch den unbedingten Zusammenhalt und ganz viel Herzenswärme ausstrahlt. Und so bitter es war, mussten sich zu viele gen Norden aufmachen, um das dort verdiente Geld in die Heimat zu schicken.
Der Roman erzählt auch von der Schönheit Siziliens, von den üppig wachsenden Oleanderbüschen, die in den trockenen Böden bestens gedeihen, von den Häuser überragenden Bougainvillea, den Olivenbäumen und Kakteen, aber auch von den halb verfallenen Häusern und dem Müll direkt am Straßenrand. Da fällt mir grad eine Passage aus diesem wundervollen Buch ein: „Papà lächelt sein typisch geheimnisvolles Giannilächeln. Erzählt von der Süße der Pistazie und dem leicht bitteren Nachgeschmack – sie ist wie Sizilien. Niemals nur süß, auch immer ein bisschen bitter.“
Die Autorin lässt nicht nur die Landschaft und die kulinarischen Köstlichkeiten Revue passieren, mit etwa dem Kennedy-Besuch in Berlin, mit Elvis Tod, der RAF und Berlins Infiltrierung mit der Cosa Nostra ist die damalige Zeit gut eingefangen. Und die italienische Bürokratie wird auch heute noch nicht sehr viel anders sein, zumindest kommt dies meinem Italien-Bild am nächsten und doch ist und bleibt diese Halbinsel und natürlich Sizilien in all ihrer Schönheit meine Sehnsuchtsinsel.
Ich hätte noch so viel länger weiterlesen mögen, konnte gar nicht genug bekommen und doch war das Buch viel zu schnell ausgelesen, es hatte auf mich eine Sogwirkung - ich war hier genau richtig. Der so einnehmende Schreibstil hat es mir zudem leicht gemacht, mich wohlzufühlen. Zumindest gedanklich bin ich noch mit Tita in und um Magní. Auf dem Landgut, das ihr ihre Familie wieder nähergebracht hat. Die Schönheit Siziliens hat Patrizia Di Stefano gut eingefangen. Und ja, es ist eine sehr lesenswerte, „eine bittersüße Liebeserklärung an den italienischen Süden“ geworden.
Das Verstehen der sizilianischen Seele Ein Anruf nach dem Tod des Onkels in Sizilien führt die Berliner Grafikerin Tita zurück in die Vergangenheit. Ihr Vater Gianni war einer der ersten Gastarbeiter, der den Südosten Siziliens für Berlin verlassen, dort eine Familie gegründet und berufliche Erfolge errungen hatte. Das Erbe des Landguts Magní weckt in Tita Kindheitserinnerungen und andere Emotionen. Das Cover erinnert stark an die Plakate der Neunzehnfünfzigerjahre und mutet wie eine Werbung zum Urlaub am Meer an. In kurzen Kapiteln erzählt einerseits Ich-Erzählerin Tita von der Wiederentdeckung ihrer Wurzeln in Sizilien, andererseits erfährt man vom Leben ihres Vaters. Die Beschreibungen sind ausführlich, die Darstellung der Gegend und Gerüche der Mittelmeerinsel erwecken die Insel zum Leben und lassen einen die Gefühle der Protagonisten nachfühlen. Die Autorin erzählt sehr persönlich über den Werdegang ihres Vaters. Durch die eingeflochtenen Daten über die Gastarbeiter und deren Situation in Deutschland erfährt das Publikum nebenbei auch allgemeine Hintergründe dazu. Di Stefano schreibt über die kulturellen Gegensätze zwischen Deutschen und Italienern, aber auch über die Widersprüchlichkeit auf Sizilien, der Insel, die sich immer mit zwei Gesichtern zeigt, schön und hässlich, fröhlich und traurig, mit Licht und Schatten; in deren Leben auch der Aberglaube noch verankert ist. Eingestreut sind auch Verweise auf die sizilianische Kultur, Spezialitäten deren Küche und italienische Ausdrücke, deren Sinn sich aus dem Geschehenen ableiten lässt. Der Debütroman ist eine recht persönliche Beschäftigung mit dem Leben des zu früh verstorbenen Vaters, eine Brücke in die Vergangenheit, eine Suche nach den eigenen Wurzeln auf einer einer Insel, die lange Zeit im Herzen der Autorin verschüttet lag.
Der Titel und auch das Cover ist Programm. Beides ist so wunderbar italienisch bzw. sizilianisch. Ich war zwar noch nie auf Sizilien, aber genau so stelle ich es mir vor. Da hat Patrizia di Stefano mein Kopfkino von Anfang in Gang gesetzt.
Sizilien ist ein Ort der Gegensätze, nicht nur schön, sondern auch hässlich. Nicht nur fröhlich, sondern auch ein bisschen traurig. Patrizia di Stefano hat diese Gegensätze gekonnt eingefangen und mich als Leserin auch immer wieder darauf hingewiesen.
Die Autorin erzählt auf vielen verschiedenen Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven. Anfangs fand ich das etwas kompliziert, aber es dauerte nicht lange und dann konnte ich den wundervollen Erzähl-Rhythmus genießen. So begleite ich Gianni in seiner Kindheit und Jugendzeit, auf seinem Weg nach Deutschland, ich teile mit ihm seine erste Begegnung mit Carla, seiner großen Liebe und leide mit ihm unter seinem Heimweh. Genau so ergeht es mir mit Tita. Ich begleite sie auf den Spuren der Vergangenheit, teile ihre Kindheitserinnerungen und mache mit ihr neue Erfahrungen.
Es gibt viele lustige Begebenheiten so wie die erste Essenseinladung in Giannis zukünftiger deutscher Familie, als er dachte, man hätte ihm schlechtes Fleisch vorgesetzt. Das war so anschaulich beschrieben und ich musste die ganze Zeit kichern, wie Gianni sich über den Sauerbraten ausgelassen hat. Es gab viele wunderschöne Momente, die ich mit allen Sinnen genießen konnte und genauso traurige Momente, die mich zu Tränen gerührt haben.
Das ist eines der Bücher, in denen ich mich nach kurzer Zeit „zu Hause“ gefühlt habe. So nah kamen mir die Menschen und auch die Orte, vor allem das Landgut Magni.
Ich konnte in jeder Zeile die Liebe zu Italien spüren, das war wunderschön.
Die Melancholie gehört zu Sizilien wie die Fröhlichkeit Das Cover macht auf das Buch aufmerksam. Titel und Bild ergeben eine perfekte Mischung und machen sofort neugierig auf den Inhalt. Patrizia di Stefano nimmt uns mit in die Vergangenheit ihres Vaters und seiner großen Liebe, SIZILIEN. Sie erzählt seine Geschichte, von der Kindheit, der Auswanderung, bis zu seinem Tod. Von unbeschwerten Tagen auf Sizilien, bis zu seinem Leben als Restaurantbesitzer und Geschäftsmann in Berlin. Es beginnt mit einem Anruf den Tita erhält. Ihr Onkel ist verstorben und sie erbt das Familienanwesen Magni, zusammen mit ihrem Bruder und Cousinen. 26 Jahre nach dem Tod ihres Vaters fährt sie wieder zurück in seine Heimat. Die Reise in die Vergangenheit hat Folgen, den Sizilien nimmt sie mit allen Erinnerungen in Besitz. Patrizia di Stefano erzählt die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Vater und Tochter. Zeitlich bewegen wir uns zwischen 2004 und 1949. Sie berichtet vom Leben in Sizilien so authentisch, dass man glaubt, die Gerüche zu riechen, das Essen zu schmecken und die Menschen zu sehen und zu hören. Ein Buch, dass alle Sinne beim Lesen berührt. Auch die Zeit der Gastarbeiter wird beleuchtet. Ihre Zerrissenheit zwischen Geld verdienen und der unstillbaren Sehnsucht nach zu Hause. Die Distanz und Ablehnung, die ihnen von der deutschen Bevölkerung entgegenschlug. Auch das Zeitgeschehen kommt in den Erzählungen nicht zu kurz. Tita findet auf Sizilien das, von dem sie gar nicht wusste, wie sehr es ihr gefehlt hat. Ein Buch voller Melancholie und Fröhlichkeit. Emotional, aber niemals kitschig. Absolute Leseempfehlung !!
Autorin Patrizia di Stefano hat mit „Nostalgia Siciliana“ ihre Familiengeschichte als Roman veröffentlicht. Darin erhält Tita, Grafikerin in Berlin, einen Anruf aus Sizilien, dass ihr Onkel verstorben ist. 26 Jahre lang verdrängte sie alles, was mit der Heimat ihres Vaters Gianni zu tun hat, denn dieser verstarb jung; der Schmerz von Tita, ihrer Mutter und ihrem Bruder war groß. Nun ist da das Erbe, das Landgut Magní und vor Ort kommen all die Erinnerungen wieder hoch, die Tita ganz tief in sich drin vergraben hatte. Abwechselnd wird die Geschichte aus Titas und Giannis Perspektive erzählt. Gianni hätte eigentlich ins Kloster gehen sollen, doch in einer Nacht-und-Nebelaktion machte er sich auf nach Deutschland, als einer der ersten Gastarbeiter aus Italien. Das Aufeinandertreffen der Kulturen; kalte, nasse, graue Winter in Berlin; Heimweh; Einsamkeit in der Ferne – hier wird nichts beschönigt oder verkitscht dargestellt. Doch Gianni findet seinen Weg, bringt nicht nur in Restaurants den Deutschen die italienische Küche nahe, er beweist auch ein (zunächst) glückliches Händchen als Geschäftsmann, indem er die Tiefkühlpizza nach Deutschland bringt. Durch seine Frau und die beiden Kinder wird das Familienglück perfekt. Doch dann wird er krank. Tita setzt sich an den Orten ihrer Kindheit mit der Vergangenheit auseinander und versucht gleichzeitig, in die Zukunft zu blicken. Herkunft, Familie, Sehnsucht(sorte) spielen sowohl in Titas als auch Giannis Erzählsträngen jeweils eine wichtige Rolle. Neben Vater und Tochter gibt es noch eine weitere „Hauptfigur“ und das ist Sizilien. Auch wenn der Titel es vielleicht anders vermuten lässt, wird die magische Schönheit der Insel beschrieben, doch das Land und das Leben dort wird nicht nostalgisch verklärt. Julia Kelz spricht das Hörbuch wunderbar melancholisch, wechselt authentisch vom Deutschen ins Italienische; es ist sehr angenehm, ihr zuzuhören. Anmerkung: an einer Stelle wird ein rassistischer Begriff verwendet; das war einfach unnötig, hatte keinerlei Mehrwert für die Erzählung und hätte sich mit Sicherheit schriftstellerisch anders lösen lassen.
Tita reist, nachdem sie der Heimat ihres Vaters über 20 Jahre lang den Rücken gekehrt hat, nach Sizilien. Ihr Onkel ist verstorben und nun soll der Landsitz der Familie verkauft werden. Doch Tita verliebt sich neu in diesen Ort und alte Erinnerungen an ihren Vater Gianni keimen wieder auf. Auch wenn man denken könnte hier wird Titas Geschichte erzählt, handelt es sich hier um eine Erzählung über Titas Vater Gianni. Wie er als junger Mann aus ärmlichen Verhältnissen Priester werden sollte, dann aber Sizilien verlassen und im Deutschland der 60er Jahre als Gastarbeiter sein Glück gesucht hat. Wie er dort eine Familie gegründet und ein Tiefkühlpizza Unternehmen aufgebaut und mehrere Restaurants geführt hat. Das alles wird auf eine extrem liebevolle und träumerische Art erzählt. Bei der Beschreibung Siziliens und der Lebensart dort kommt man nicht umhin sich die Frage zu stellen, warum Gianni und später auch Tita sich von diesem (scheinbaren) Sehnsuchtsort abgewendet haben. Doch Stück für Stück werden Licht und Schatten des Lebens auf Insel so zärtlich aufgedröselt, dass man Entscheidungen und Gedanken der Protagonisten nachfühlen kann. Man leidet und man träumt mit ihnen während man die salzige Brise des Meeres und den Duft der Orangenblüten in der Nase hat. Das Buch lebt von der Atmosphäre und den, manchmal auch etwas übers Ziel hinausschießenden und abschweifenden, Details. Wer sich also gerne in die Welt Siziliens und die der 60er Jahre entführen lassen möchte, der ist hier genau richtig. Und dreimal dürft ihr raten, wer sich, kaum das Buch beendet, eine Bougainvillea für das Sizilien-Feeling at home gekauft hat…
Ist das nicht ein wunderbares Buchcover? Die Autorin hat es selbst entworfen und damit absolut ins Schwarze getroffen. Wenn ich ehrlich bin: ich habe eine Weile gebraucht, um in das Buch reinzukommen. Woran es lag: die Autorin hat einen Hang zur akribischen Beschreibung; Landschaft, Lokale, Häuser, Essen, Innenenrichtung alles wird detailverliebt geschildert. Das ist leider gar nicht mein Ding, obwohl das natürlich auch zur Atmosphäre beiträgt. Auch waren mir zu viele italienische Wörter, oftmals ganze Sätze, eingestreut sehr oft ohne jede Übersetzung. Das alles hat zu Beginn meinen Lesefluss arg gebremst, aber ich mochte die Geschichte zu sehr, also habe ich begonnen, diese Passagen ein wenig zu überspringen. Das hat nicht nur funktioniert, sondern das Buch letztendlich zu einem tollen Leseerlebnis werden lassen und ich habe es in einem Rutsch am Wochenende durchgelesen. Dank Aufbau Verlag gibt es die zum Buch passende Beschallung als Playliste auf Spotify. Da es sich um eine wahre Familiengeschichte handelt, fühlen sich die Personen sehr real an und Gianni ist einfach ein unheimlich sympathischer Protagonist, den man sofort ins Herz schließen muss. Patrizia di Stefano ist mit diesem Roman eine wirklich schöne Liebeserklärung an ihren Vater und an Sizilien gelungen. Ich empfehle es allen Leserinnen, die Familiengeschichten und Italien mögen und ich brauche jetzt ganz dringend Urlaub in Sizilien.
„Nostalgia Siciliana“ ist der erste Roman von Patrizia di Stefano. Das Cover ist eines der schönsten die ich bisher gesehen habe. Es wurde von der Autorin – die auch als Grafikerin arbeitet- selbst designt. Es fängt perfekt die Nostalgie, den Sommer und die damalige Zeit ein. Die gelbe Schrift und der Rand fügen sich ideal in das Gesamtbild ein.
Titas Onkel ist gestorben und hinterlässt ihr das Landgut Magni, in dem sie viele Sommer in ihrer Kindheit verbracht hat. Die Handlung spielt hauptsächlich in der Vergangenheit in verschiedenen Jahren – teilweise auch in der Gegenwart. Die vielen verschiedenen Charaktere sind detailliert und lebensecht geschrieben. Man merkt der Protagonistin an, dass sie an ihre Kindheit sehr nostalgisch zurückdenkt. In den Rückblenden erfährt man dann aber, dass nicht alles so schön war. Meiner Meinung nach wurde etwas zu oft von toten Tieren bzw. Tiere töten geschrieben – etwa 5 Szenen. Ich verstehe nicht wirklich wieso das nötig war und habe in solch einem Roman auch nicht damit gerechnet. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich das Buch auf keinen Fall gelesen. Der Schreibstil ist flüssig.
Ich habe eine schöne nostalgische Geschichte über das Leben in Sizilien erwartet, leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es fehlt allem an etwas Tiefe und wirkt stellenweise zusammenhanglos. Vom wunderschönen Cover sollte man sich nicht ablenken lassen – es ist nicht alles so schön wie die Nostalgie es einem vorschweben lässt.
Patrizia di Stefano erzählt in diesem Buch die Geschichte ihres Vaters Giovanni, der im Jahre 1978 verstarb. Erzählt in zwei Zeitebenen, begibt sich der Leser auf eine Zeitreise voller Vitalität und Melancholie. Durch einen überraschenden Anruf aus Sizilien wird Giannis Tochter in die Vergangenheit geführt. In den 1960er Jahren kommt Giovanni als junger Gastarbeiter nach Deutschland, in der Hoffnung, hier sein Glück zu finden. Er wird in Berlin seßhaft, heiratet und wird Gastronom mit italienischen Restaurants. Und er erfindet die erste italienische Tiefkühlpizza. Doch er verstarb früh im Alter von 39 Jahren und nun, nach 26 Jahren, hinterläßt Titas Onkel ihr das Landgut Magni. Diese Geschichte, die dem Leser auch die Schönheit der italienischen Insel Sizilien nahebringt, ist voller Emotionen. Es ist eine Familiengeschichte, bittersüß, die die Schwierigkeiten in Sizilien und Deutschland zeigt, aber auch den Familienzusammenhalt. Die Autorin führt mit einem flüssigen Schreibstil durch ihr Erstlingswerk und schafft es, das italienische Flair auf den Leser herüberzubringen. Die Charaktere sind nachvollziehbar und glaubwürdig beschrieben. Die detaillierten Landschaftsbeschreibungen gaben mir das Gefühl, mich direkt in Italien zu befinden. Diese warmherzige Biografie empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe 4 Sterne.
ein wunderbarer Familienroman Dieser Roman ist ein wunderbarer Familienroman, der den Leser in das damaligen und heutige Sizilien entführt. Tita, Grafikerin aus Berlin,erhält eines Tages die Nachricht, dass der Bruder ihres Vaters, der auf Sizilien lebt, verstorben ist und ihr einen Anteil an einem Landgut auf der Insel vermacht hat. Tatia macht sich auf den Weg auf die Insel, auf der sie viel Sommer ihrer Kindheit verbracht hat. Ihr Vater hat die Insel früh verlassen und sein Glück in Deutschland versucht, wo er mit der Erfindung der Tiefkühlpizza erfolgreich und reich wurde. Nur in den Somerferien ging es auf einer langen Autofahrt gen Süden und Tita erinner sich an viele schöne Sommer auf der Insel im Kreise ihrer großen Familie. In vielen Rückblicken erfährt der Leser von den Sommer, die Tita dort verlebte , aber auch über die Jugend ihres Vaters, der eigentlich Priester werden sollte.
Viele schöne Landschaftsbeschreibungen warten auf den Leser, aber auch die Beschreibeung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme, die viele Menschen aus diesem ÖLandstrich in den sechsziger Jahren nach Deutschland und in andere Länder führten.
Emotional und flüssig geschrieben ist dieses Buch ein wunderbarer Familienroman , der mir gut gefallen hat.
In dem Buch beschreibt die Autorin die Lebensgeschichte ihres Vaters, der von Sizilien nach Deutschland gezogen ist und dort eine Familie gegründet hat, Restaurants geleitet hat und die Tiefkühlpizza erfunden hat. Die Lebensgeschichte ist allerdings so spannend, dass es kaum zu glauben ist, dass die Geschichte nicht rein fiktional ist. Einzig die Rolle der Autorin selbst wurde fiktional angepasst. Die Hauptcharaktere Tita und ihr Vater Gianni werden sympathisch dargestellt, man versteht ihre Sichtweisen und fühlt mit ihnen. Im Buch wird eine große Zeitspanne erzählt, auch die Perspektiven wechseln. Parallel spannen sich drei Erzählungsstränge über das Buch. Titas Sicht in der Gegenwart, Titas Sicht auf ihre Kindheit und Giannis Sicht über sein gesamtes Leben. Es wird jeweils aus der Ich-Perspektive erzählt. Man merkt, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt, da sie äußerst detailreich schreibt. Teilweise wirken die detaillierten Beschreibungen von Orten oder Situationen zu lange. Insgesamt wird eine spannende Lebensgeschichte erzählt und die Leserschaft ins sommerliche Sizilien versetzt.
Tita lebt in Deutschland bis sie eines Tages ein Anruf aus Italien erreicht, der ihr Leben verändert. Viele Jahre hat sie nicht mehr an die Sommer mit ihrer Familie in Sizilien gedacht, denn seit dem Tod ihres Vaters, war die Erinnerung zu schmerzhaft. Nun aber ist sie gezwungen sich zu erinnern und schnell wird ihre Liebe zu Sizilien neu entfacht. Sie nimmt uns Leser und Leserinnen mit auf eine Reise in das schöne Sizilien und beschließt schnell, dass sie nicht mehr dort weg möchte. Sie nimmt uns aber auch mit auf eine Reise in die Vergangenheit, vor allem die Vergangenheit ihres Vaters, der zunächst als italienischer Gastarbeiter nach Deutschland kommt und dann die Tiefkühlpizza hier bekannt macht. Die Autorin erzählt dabei so liebevoll von Italien, das man gleich ins Flugzeug steigen möchte. Gleichzeitig wird aber durch die Geschichte ihres Vaters gezeigt, wie schwierig Migration sein kann. Wäre da nicht der etwas ereignislos Mittelteil, durch den man sich etwas kämpfen muss, so wäre dieser Roman die perfekte Urlaubslektüre.
Das Cover finde ich einfach toll. Es wirkt nostalgisch und passt hervorragend zur Geschichte und dem Titel!
Tita lebt in Berlin und ist Grafikerin. Ein Anruf aus Sizilien bringt ihre Welt gehörig durcheinander. Ihr Vater Gianni ist vor Jahren verstorben, er kam als Gastarbeiter nach Berlin, verliebte sich und baute ein Unternehmen aus, welches Tiefkühlpizzen vertreibt. Nun ist auch Titas Onkel verstorben und sie soll ein Erbe antreten. Sie reist nach Sizilien und alte Kindheitserinnerungen werden wach, sie kauft das Anwesen Magni und mit diesem Anwesen wachsen die Gefühle zur Familie und zu Sizilien.
Was für eine wunderschöner und emotionale Geschichte! Nicht nur Tita Leben wird beschrieben, auch wie Gianni nach Berlin kam, sein Leben und auch das, was er in Sizilien zurückgelassen hat. Ein Roman über Familie und Liebe.
Der Schreibstil war absolut fesseln. Die Charaktere waren facettenreich beschrieben. Die Beschreibungen der Orte fand ich ganz besonders schön. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
Kurz nach meinem Sizilienurlaub hatte dieses Buch eine besondere Anziehungskraft auf mich - und wenn die Autorin schreibt, dass Sizilien ein Land der Gegensätze ist, "niemals nur süß, auch ein bisschen bitter", deckt sich das mit meiner Empfindung aus dem Urlaub.
Das Buch springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es erzählt die wahre Geschichte von Gianni, der als Gastarbeiter nach Deutschland ausgewandert ist, und Tita, seiner Tochter, die nach Sizilien zurückkehrt.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich habe es schnell durchgelesen, manchmal ist es ein bißchen wirr (, aber im Großen und Ganzen hat es mich begeistert.
Das einzige was mich extrem gestört hat, war der Epilog - der ist auch der Grund für die 4 Sterne. Ich fand ihn unnötig und lieblos, er hat meiner Meinung nach überhaupt nciht auf die Charaktere eingezahlt, die zuvor aufgebaut wurden.
Zum Inhalt: Der Anruf aus Sizilien führt die Berlinern Tita tief zurück in ihre Vergangenheit, denn ihr Vater kam von dort und war einer der ersten Gastarbeiter in Berlin, der dort eine Familie gründete und sein Glück fand. Ihr Onkel ist verstorben und das Landgut Magni wird nun vererbt. Statt des geplanten Verkaufs übernimmt Tita das Gut und wird von frühen Kindheitserinnerungen überrollt. Meine Meinung: Was ich zunächst nur als fiktive Familiengeschichte gelesen habe, entpuppt sich im Laufe des Buches doch als etwas anderes und dadurch bekommt das Buch doch eine ganz andere Note, auch wenn es dennoch auch literarische Freiheiten gab. Ich gebe zu, am Anfang habe ich mich etwas schwer getan, gerade auch die italienischen Worte störten für mich zunächst den Lesefluss, aber das legte sich irgendwann. Am Ende hat mir das Buch ganz gut gefallen, auch wenn ich mir in Bezug auf das Landgut einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Fazit: Hat mir gefallen
Schwer zu fassen - gute Idee - mittelmässige Umsetzung
Eine Tochter begibt sich auf die Spuren ihres Vaters, nachdem sie fast drei Jahrzehnte lang alles gemieden hat, was sie an seine sizilianische Herkunft erinnert.
Die Ausgangsidee ist gut, mit der Umsetzung habe ich Mühe. Die Ausschnitte aus dem Leben des Vaters sind Erinnerungen aus dem Leben des Vaters der Autorin. Was die Tochter erlebt, ist erfunden. Dadurch entsteht ein uneinheitlicher Schreibstil.
Die beiden Geschichten kommen nie zusammen, führen ein eigenständiges Leben.
Schade, denn an sich beschreibt das Buch sehr gut, was für Folgen die Auswanderung sowohl für die Auswanderer als auch für ihre Kinder hat. Gianpietro Montano hat das meiner Meinung nach in „die Tote von Anglona“ deutlich besser umgesetzt. Beide Bücher behandeln das gleiche Thema, sprechen sehr oft die gleichen Punkte an. Inhaltlich sind beide Bücher gleich gut, aber stilistisch ist der Unterschied gross
Un po‘ troppo… Die Autorin hat die Lebensgeschichte ihres Vaters niedergeschrieben bzw. nacherzählt, mit meiner Rezi will ich in keinster Weise ein Leben bewerten! Meine Bewertung bezieht sich auf Umsetzung und Still.
Gianni lässt als junger Mann seine Heimat Sizilien sang- und klanglos zurück, um in Deutschland als Gastarbeiter Fuß zu fassen und sich eine bessere Zukunft zu schaffen. 26 Jahre nach seinem frühen Tod kehrt seine Tochter Tita nach Sizilien zurück…
Das Buch hat viel Schönes: gerade am Anfang löst es Fernweh nach Italien aus. Die Autorin feiert italienische Traditionen, das Essen und Klischees, auch gegenüber Deutschen. Darum spinnt sich aber das ganze Buch, es gibt zahlreiche Wiederholungen, die Autorin lobt Sizilien derart, es grenzt an Werbung. Dass Tita auf den Spuren ihres Vaters zurückkehrt, schließt die Geschichte zwar schön ab, mir blieb aber zu viel offen. War nett, hatte mir mehr erhofft.
Das Cover verrät schon um was es in der Geschichte geht: die Sehnsucht nach dem Süden. Nach Sonne & Meer.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: im Jahr 2004 reist Tita nach Sizilien um das Erbe ihres Onkels anzutreten. In den 60er Jahren geht Titas Vater Ganni nach Deutschland um als Gastarbeiter sein Glück zu finden.
Beide Handlungen sind sehr spannend und ich mochte die Eindrücke und Kontraste von Italiens armen Süden und dem wirtschaftlich florierendem Deutschland. Die Beschreibungen der Landschaft und Kulinarik lassen einen Nachdenken und Schmunzeln. Besonders mochte ich die italienischen Redewendungen die dem Buch etwas besonderes verleihen.
Ein Buch das die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Sizilien auf sanfte Weise aufzeigt und dass Fernweh weckt nach einer Insel der Kontraste. Süß aber immer auch ein bisschen bitter.
ich war leider insgesamt etwas enttäuscht vom Buch. Ich hatte eine schöne nostalgische Geschichte mit einer interessanten Handlung erwartet. Allerdings hat mich das Buch leider gar nicht abgeholt. Es ist für mich zu sehr in der Vergangenheit hängen geblieben und durch die zeitlichen Wechsel hat auch die Handlung gar keine Fahrt aufgenommen. Für mich wirkten die einzelnen Kapitel komplett unzusammenhängend und recht träge. Zugute halten kann man dem Roman auf jeden Fall, dass die Landschaft Siziliens und dieses sizilianische Lebensgefühl sowie die wirtschaftlichen Probleme des Lebens dort gut und ausführlich dargestellt wurden. Leider konnte mich der Roman durch die schleppende, zusammenhanglose Erzählung nicht überzeugen. Sehr schade, ich hatte mich total auf den Roman und sommerliche Eindrücke gefreut. Das Cover hingegen ist eine 5/5 Sterne. Gefällt mir sehr gut.
Ich liebe alles an dem Buch. Die Nostalgie, wenn Gianni Sizilien besucht, die Schreibart wo es so spürbar macht. Die Gechichte einer Auswanderung und das Gefühl von Heimat, sobald man mit der Fähre nach Sizilien übersetzt. Der Duft der Bäume, die Beschreibung des Strandes, des Essens, der Atmosphäre. Bis hin zu den sizilianischen Behörden, welche mich richtig zum lachen gebracht haben.
Es ist ein Buch, welches in mir ebenfalls eine starke nostalgie heraus geholt hat. Oftmals hatte ich richtige Gänsehaut weil ich mir alles bildlich vorstellen konnte. Es hat mich richtig wehmütig gemacht. Die Inforrmationen, so gut recherchiert und so wahr. Wie zum Beispiel die Entstehung des Negroni sbagliato oder über di testa di moro. Wahnsinnig aufschlussreich und eine Reise zurück in die Vergangenheit. Wunderschöne Liebesgeschichte an eine wunderschöne Insel - ich liebe das Buch sehr.
Sehr gutes Buch, das Fernweh auf Sizilien macht. Ich empfehle zudem, mediterrane Kochzutaten im Haus zu haben, während man das Buch liest.
Schöne, detailreiche Beschreibungen der Insel und ihrer Eigenheiten. Die chronologische Darstellung von Giannis Leben fand ich sehr gelungen und - für ein biographisches Werk - sehr spannend geschrieben. Die Verstrickung Titas und Giannis Leben wird im letzten Viertel sehr deutlich.
Einen Stern Abzug gibt es für die meiner Meinung nach zu große Anzahl an Nebencharakteren. Ab einem gewissen Punkt sind es einfach zu viele Namen ohne Geschichten dahinter, die vom eigentlichen Kern eher ablenken als bereichern. Nichtsdestotrotz habe ich den Schreibstil und die Geschichten sehr genossen und kann das Buch besonders zur Einstimmung auf den Sommerurlaub empfehlen :-)
Da kennt und liebt jemand diese von Gegensätzen in Spannung gehaltene Insel aus einer doppelten Perspektive: Als Kind eines sizilianischen Gastarbeiters kehr sie in der Kindheit regelmäßig für einige Wochen auf diese Insel zurück, als erwachsene Frau lässt sie sich trotz aller Reminiszenzen aus der Kindheit noch einmal neu auf die Provinz Ragusa ein. Hinzu kommt eine Sicht auf den schwierigen Beginn der italienischen Gastarbeiter in der jungen Bundesrepublik. Die Erzählerin wechselt zwischen diesen Perspektiven gekonnt hin und her und vermittelt ein äußerst authentisches Bild, das sich aus einer Wahrnehmung mit allen Sinnen herauskristallisiert. Für mich eine sehr lohnende Lektüre, die ich an Sant'Agata beendet habe.
Ohne wirklich zu Ahnen was für ein Buch ich da gegriffen hatte, bin ich in diesen berührenden Roman gestolpert. Titel und Cover hatten mich eher auf eine seichte Urlaubslektüre eingestellt, aber weit gefehlt. Mit bunten Farben, fremden Gerüchen und Musik aus den 50er und 60er Jahren nimmt Patrizia di Stefano die Lesenden mit auf eine intime Reise zwischen zwei Ländern. Ein Duett mit dem Vater, der das Leben, das Essen und Sizilien liebte, jedoch nicht genug Zeit hatte, dies alles ausgedehnt auszukosten. Süß und bitter, wie Sizilien, ist dieser Pageturner. Ein Roman für Geschichtsinteressierte, mit einer Passion zum Reisen und der Liebe zum Essen.
also was soll ich sagen, dadurch dass es eine Wahre Geschichte war, zumindest teilweise, strahlt das Buch natürlich Charme aus. Ich fand die Geschichte leider aber etwas zu lang & langweilig. Was ich toll fand, war die Wortwahl der Autorin & dass einem beim lesen wirklich Bilder in den Kopf gekommen sind.