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Die Brandstifter: Wie Extremisten die Republikanische Partei übernahmen

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«Die Brandstifter» zeichnet die Geschichte der Republikanischen Partei nach und stellt ihre wichtigsten Akteure vor. Dabei wird deutlich, wie porös die Brandmauer zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus in den USA schon immer war, nicht erst seit Trump. Brockschmidt erzählt packend, wie historische Entwicklungen und Machtkämpfe die Partei geprägt und radikalisiert haben, wie extreme Kräfte, toleriert und befeuert vom Partei-Establishment, die «Grand Old Party» übernehmen konnten - und warum das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2024 nicht nur für die USA von entscheidender Bedeutung sein wird.

368 pages, Hardcover

Published February 13, 2024

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Annika Brockschmidt

4 books25 followers

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Profile Image for Meike.
Author 1 book4,953 followers
February 14, 2024
Re-telling the history of the GOP by highlighting some individuals (and making it read like a Wikipedia article) is not the same as an analysis of a deteriorating political climate. Also, well-argued definitions of terms like "conservative" would have been a prerequisite for explaining the shift to extremism (which is NOT illiberal conservatism or some shit like that). As this won't be translated anyway, just listen to my podcast buddy Anika and me sighing in German because of this here: https://papierstaupodcast.de/podcast/...
Profile Image for Ulla Scharfenberg.
155 reviews235 followers
October 31, 2024
Wie wurde aus der erzkonservativen und wirtschaftsliberalen republikanischen Partei diese komplett faschistische One-Man-Shitshow von Donald Trump? Annika Brockschmidt zeichnet in "Die Brandstifter" den Weg der Republikaner von ihren Anfängen als Gegnerin der Sklaverei bis zum Präsidentschaftswahlkampf 2024 nach und erzählt anhand wichtiger Schlüsselmomente und -figuren die Entwicklung des Trumpismus.

Dieses Buch ist voller Namen, Daten, Fakten und Menschen, die gerne wichtiges unterstreichen, setzen den Stift wahrscheinlich selten ab. Eine Kritik, die ich gelesen habe, sagte sinngemäß, "Die Brandstifter" lese sich wie ein Wikipedia-Artikel und ein bisschen stimmt das auch - aber ich finde das nichts schlechtes. Denn Annika Brockschmidt verzichtet weitestgehend darauf, die Inhalte literarisch aufzupolstern und genau dieser Stil macht es zu einem sehr informativen und gut lesbaren Sachbuch.

Ich empfehle "Die Brandstifter" allen, die sich kurz vor der US-Wahl (oder auch danach) mit den Hintergründen des Trumpismus beschäftigen wollen und verstehen, dass wir auch in Deutschland keinesfalls vor einer ähnlichen Entwicklung sicher sind.
Profile Image for uk.
221 reviews33 followers
August 26, 2024
Kenntnisreich
im Detail.

Engagiert
im Argument.

Klug
im Urteil.

Entsetzlich
im Ergebnis.

Lesebefehl.
Profile Image for amsel.
395 reviews7 followers
June 10, 2025
Sehr interessante Herleitung der Radikalisierung der GOP. Die Erzählung stellt sich dabei auch gegen Darstellungen von Trump als ‚das Böse‘ (oder ähnliche Ereignisse, die in solch ein Licht gerückt werden) und zeigt, wie Trumpähnliche Figuren und eben dieser hervorgebracht werden und keinen Einzelfall darstellen. Wann lernen wir?
Profile Image for Anika.
967 reviews319 followers
March 18, 2024
An dieses Buch hatte ich große Erwartungen, doch leider wurden diese enttäuscht. Zwar erfährt man viel über den Wandel der GOP und die handelnden Charaktere, das wird jedoch recht bieder nach wiederkehrendem Muster nacherzählt. Hinzu kommen unscharfe Definitionen und auch inhaltliche Verwirrungen, die das Lesevergnügen ebenfalls schmälerten. Schade.

Mehr zum Buch in unserer ausführlichen Besprechung @ Papierstau Podcast: Folge 292: Das versendet sich
Profile Image for Anka.
1,115 reviews65 followers
April 12, 2024
Das Buch ist chronologisch geordnet, aber ansonsten zieht sich mMn kein wirklicher roter Faden hindurch. Einerseits ist der Inhalt eher oberflächlich, andererseits wird relativ viel Vorwissen zu politischen Begriffen vorausgesetzt. Leider fühle ich mich nach der Lektüre nicht wirklich informiert und bin mehr oder weniger so schlau wie vorher. Ich hatte viel mehr Tiefgang erwartet, aber dafür hätte das Buch wahrscheinlich dreimal so lang sein müssen.

Übrigens würde ich das Hörbuch (alleine) nicht empfehlen, da es das schwieriger macht, nochmal zurückzublättern bzw. Sachen zu markieren und weiter zu recherchieren.
Profile Image for Carla.
17 reviews2 followers
August 14, 2025
Solide historische Skizze darüber, wie die Religiöse Rechte, Ultrakonservative, Verschwörungsgläubige und Rassisten soo einflussreich in der GOP werden konnten. Viele Namen (meistens Männer), sodass es nicht immer einfach ist zu folgen, viele Sachen, die nur kurz angerissen werden. Analyse über Machtpolitik, weniger über die intellektuellen Grundlagen (bzw. meistens nur kurz gestriffen), weil es aber auch mehr um die innerparteiliche Entwicklung geht, als um die gesamtgesellschaftliche oder das inhaltliche Fundament. Kann man lesen, macht keine gute Laune.
9 reviews6 followers
May 18, 2024
Eine sehr gut verständliche, chronologische Einordnung wie die Republikanische Partei zu dem wurde, was sie heute ist und welche erschreckenden Konsequenzen dies für verschiedene Gruppen von Menschen hat und womöglich noch haben wird. Das Buch ist (zum Glück) kein Grundkurs in politischer Theorie, ein paar Vorkenntnisse zu Fachbegriffen und die Art und Weise wie konservative Politik funktioniert und agiert sollte man mitbringen. Hier wäre vielleicht Natascha Strobls "Radikaler Konservatismus" empfehlenswert.
Profile Image for Katrin.
35 reviews5 followers
July 28, 2024
Gut verständlicher Überblick, der erklärt wie die Partei der Republikaner in den USA im Lauf der Jahrzehnte so geworden ist, wie wir sie heute erleben. Hilft zu begreifen, was in den USA momentan passiert.
Profile Image for Gavin Armour.
612 reviews127 followers
April 25, 2024
Wie konnte es nur so weit kommen? Das dürfte die meist gestellte Frage sein hinsichtlich der (politischen) Entwicklung der USA im Allgemeinen und der Republikanischen Partei, der GOP (Grand Old Party), im Besonderen. Wie konnte diese Partei – einst auch gegründet, um dem Menschheitsverbrechen der Sklaverei ein Ende zu bereiten – die Partei, deren vielleicht berühmtester und historisch gesehen bedeutendster Vertreter Abraham Lincoln gewesen ist, derart weit nach rechts driften, dass es mittlerweile schwierig ist, sie von der ultrarechten bis rechtsextremen Szene zu unterscheiden? Wie konnte sie zu einem Verein werden, der sektenhaft einem Anführer folgt, dem es, nüchtern betrachtet, ausschließlich um die höchst eigenen Belange geht? Wie konnte es soweit kommen, dass eine Partei das politische System der Vereinigten Staaten von Amerika aufzukündigen scheint, seine politischen Gegner als Feinde betrachtet und um jeden Preis – auch den, demokratische Prinzipien generell aufzugeben – um die Macht kämpft?

Annika Brockschmidt gibt sich in ihrem aktuellen Buch DIE BRANDSTIFTER. WIE EXTREMISTEN DIE REPUBLIKANISCHE PARTEI ÜBERNAHMEN (2024) alle Mühe, diese Entwicklung nachzuvollziehen. Und obwohl ihre Befunde und vor allem ihr Erklärungsansatz durchaus kritikwürdig sind, gelingt es ihr doch, ein wenig Licht in das Dunkel dieses Rätsels zu bringen.

Methodisch – und das kann man durchaus kritisieren – bewegt sich Brockschmidt anhand einzelner Figuren durch die Jahrzehnte. Sie richtet sich an Politikern aus, die in ihrer Zeit das Gesicht oder zumindest eine Seite der Republikanischen Partei repräsentiert haben. Und Brockschmidt geht dabei sehr weit zurück, was dem Buch allerdings gut tut, denn so kann sie nachweisen, dass die Entwicklung, die wir heute beobachten, keineswegs so neu oder unerwartet ist, wie es mancher Beobachter gern hätte. Donald Trump und der Trumpismus kamen keinesfalls wie eine Plage über die Partei. Vielmehr wurden die Grundlagen für diese Übernahme bereits vor Jahrzehnten gelegt.

So erklärt Brockschmidt den Hintergrund der Partei nach dem 2. Weltkrieg, als eingefleischte Konservative begannen, Roosevelts New Deal-Politik anzugreifen und dem ehemaligen Präsidenten vorzuwerfen, sozialistische Elemente in die amerikanische Politik getragen zu haben. Früh konnten sich in der Folge des McCarthyismus wirklich rechte Elemente in der Partei ausbreiten, die keinesfalls mit herkömmlichem Konservatismus vereinbar gewesen sind, sondern vielmehr durchaus faschistoides Gedankengut einbrachten. Flankiert wurden sie einerseits von wirklich Konservativen wie William F. Buckley, der mit seinem 1955 gegründeten Magazin National Review maßgeblich Einfluss auf die amerikanische Politik, besonders aber auf die Entwicklung der Republikanischen Partei nahm, andererseits aber von Vereinigungen wie der John Birch Society, die offen Rassismus und White Supremacy – also die Überlegenheit der „weißen Rasse“ gegenüber allen andern (und damit waren interessanterweise auch Juden gemeint) – propagierte.

Politisch griff dieser Flügel der Republikanischen Partei erstmals mit der Kandidatur Barry Goldwaters für die Präsidentschaftswahl 1964 nach der Macht. Schon damals vertraten Goldwater und seine Unterstützter Thesen und Theorien, die stark an jene erinnern, die heute bei Donald Trump unter „America First!“ zu subsumieren sind. Hier sieht Brockschmidt in gewisser Weise einen Ausgangspunkt, von dem eine relativ gerade Linie zu den jüngsten Entwicklungen reicht. Durch Richard Nixon und mit Ronald Reagan trat ein Konservatismus ins Rampenlicht, der zwar mit einem Lächeln und der weichen, freundlichen Stimme des ehemaligen Schauspielers daherkam, inhaltlich allerdings knallharte und teils ultrarechte Positionen vertrat. Diese Härte hatte Reagan auch schon als Gouverneur von Kalifornien bewiesen, als er unter anderem erwog, Teile San Franciscos – genauer: Haight Ashbury, wo sich die Hippie-Kommune breit gemacht hatte – mit Napalm zu bombardieren. Sicherlich kein ganz ernst gemeinter Vorschlag, allerdings doch ein Hinweis auf die Unerbittlichkeit, die dieser Art des Konservatismus innewohnt. Reagan vertrat aber vor allem eine extrem neoliberale Wirtschaftspolitik (die allerdings in Widerspruch zur heutigen, eher isolationistischen Position steht, die u.a. Trump vertritt) und eröffnete damit jene Epoche, die heute als (moderne) Globalisierung bezeichnet wird; zugleich öffnete er die Republikanische Partei für die Evangelikalen Christen, wodurch eine erneut ultrakonservative Haltung, u.a. auch extrem homophobe, anti-wissenschaftliche oder auch kreationistische Ideen in die Partei getragen wurden und dort Anklang fanden.

Brockschmidt gelingt es recht gut, die Stimmungen jener Jahre einzufangen, in denen die Republikaner – bspw. unter Richard Nixon – ihre Strategien änderten, sich bis dato ungeahnte Wählerschichten erschlossen und bereit waren, demokratische Prinzipien aufzugeben, um sich Macht zu sichern. Dabei erlangten, neben den Evangelikalen, auch andere Lobbygruppen enormen Einfluss. Sei es die auch heute noch virulente Heritage Foundation, sei es Pat Buchanan, ein Kommentator und Journalist, der schließlich selbst in die Politik einzusteigen versuchte, damit in den 90er Jahren aber noch scheiterte, zu radikal waren seine Ideen, oder sei es Rush Limbaugh. Auch er ein Radiomoderator, der es sich zunutze machte, dass unter Reagan die sogenannte Fairness Doctrine, die eine ausgeglichene politische Berichterstattung in Presse und Rundfunk sowie dem Fernsehen vorschrieb, abgeschafft wurde und der ab 1987 in seinen Radioformaten gegen alles Liberale oder gar Linke – was bei ihm keinen Unterschied mehr machte – zu wettern begann.

Als Newt Gingrich zu Beginn der 90er Jahre in den politischen Vordergrund trat und begann, Politik als „Bloodsport“ – also als eine Art Krieg – zu betreiben, fielen die moralischen Schranken und begann jene Unerbittlichkeit um sich zu greifen, die Kompromisse als Schwäche auslegte und darauf abzielte, den politischen Gegner, der nun als Feind betrachtet wurde, nicht einfach zu besiegen, sondern möglichst zu vernichten. Jedwede demokratische Fairness wurde aufgegeben, jedes Mittel war (und ist) recht, um die eigene Position zu stärken, die eigenen Ziele durchzusetzen.

Dass auch die Demokratische Partei sich durchaus unehrlicher Mittel bediente, erwähnt Brockschmidt zwar, allerdings eher am Rande. So ist das berüchtigte Gerrymandering – also das Zurechtschneiden von Wahlkreisen derart, dass gewünschte Ergebnisse herauskommen; gerade in einem System des Mehrheitswahlrechts ein beliebtes Mittel – keineswegs eine Erfindung der Republikanischen Partei; historisch betrachtet wurde es während der sogenannten Reconstruction, also den Jahren nach dem Bürgerkrieg, eingeführt, um den Demokraten, damals die Partei des Südens, Wahlsiege zu sichern.

Es ist dies nicht der einzige – und wahrlich nicht der wesentliche – Kritikpunkt an dem Buch von Annika Brockschmidt. Vieles bleibt unverständlich und im Vagen, weil sie die Unterschiede in den politischen Systemen zu Europa nicht genau genug erklärt. Dass bspw. die Demokratische Partei schlichtweg ein Sammelsurium von sehr unterschiedlichen politischen Standpunkten ist, die ein Spektrum abdecken, das bei uns durchaus vom linken Flügel der CDU bis in den Bereich der Linken reichen würde, muss immer wieder auf Neue verdeutlicht werden. Die Demokraten sind als Partei nicht vergleichbar mit den Parteien, wie wir sie in Europa, gerade in Deutschland kennen. Auch müsste in einem Buch wie dem vorliegenden sehr viel umfassender das politische System generell erklärt werden, das Mehrheitswahlrecht, das Zwei-Parteien-System, die Rolle der Religion (wahrscheinlich der massivste Unterschied zu den europäischen Ländern, vielleicht einmal vom erzkatholischen Polen abgesehen) und die der Einzelstaaten. Erstaulicherweise wird einiges davon dann im letzten Kapitel des Buchs zumindest angerissen oder erwähnt. Stellt sich die Frage, ob das Lektorat da nicht hätte beratend eingreifen und auf eine Umstellung der Kapitel beharren sollen?

Vielleicht sind 330 Seiten Fließtext schlicht zu wenig, um das eigentliche Problem, um das es der Autorin geht, darzulegen. Brockschmidt schreibt gut, man kann das sehr gut lesen und dem allen auch gut folgen, es ist spannend und befleißigt sich nicht der eher bemühten Sprache von Fachliteratur. Doch damit kommen auch Ungenauigkeiten auf, um sprachliche Wiederholung zu meiden. Anders ist der oft synonyme Gebrauch von Begriffen wie „rechts“, „rechtsextrem“ oder „rechtsradikal“ und eben auch „konservativ“ nicht zu erklären. Doch ist es wesentlich, genau diese Unterscheidungen – und auch Abgrenzungen – zu treffen. Man sollte keinesfalls alles in eins setzen, denn der Konservatismus herkömmlicher Spielart – ein Konservatismus solch wesentlicher Denker wie des erst kürzlich verstorbenen Alfred Grosser bspw. – ist nicht mit dem schon revolutionären Geist dessen zu vergleichen, was die Republikanische Partei heutzutage ausmacht. Und es sollte im Sinne der politischen Hygiene immer auch ein Abstand zwischen Konservatismus und wirklich rechtem Gedankengut markiert werden.

Donald Trump, um auf den Fluchtpunkt dieses Buchs zurückzukommen, ist in dem Sinne kein Konservativer, wie er eben auch kein Faschist ist. Er ist ein Geschäftsmann, bestenfalls – aber wirklich nur und ausschließlich mit äußerstem Wohlwollen betrachtet – ein Ökonom, der in Deals denkt und immer darauf bedacht ist, für sich – und damit ist er höchstpersönlich gemeint – das Beste herauszuschlagen. Er und seine Kamarilla, womit vor allem seine Familie gemeint ist, haben sich der Republikanischen Partei bemächtigt, wie auch immer sie das im Einzelnen geschafft haben, und sich zu untertan gemacht. Donald Trump Jr., ältester Sohn des Patriarchen, hat dies auf einer Veranstaltung vor einigen Jahren auch genau so gesagt: Dies sei nun „Donald Trumps Republikanische Partei“.

Vielleicht ist ein Buch wie dieses für jene geschrieben, die sich stark für das Sujet interessieren, dann allerdings bringt die Autorin nicht genügend Neues; ist es für eine breitere Masse geschrieben – wovon auszugehen ist – müsste es umfangreicher, genauer, auch detailgetreuer sein, gerade in den Begrifflichkeiten. Dennoch kann Brockschmidt trotz aller Schwächen herausarbeiten und darstellen, dass die Wege, die Trump beschritten hat, alle schon seit Jahrzehnten angelegt waren. Es brauchte nur jemanden, der ruchlos und zynisch genug ist, sie auch zu beschreiten. Bleibt also die Frage: Amerika, wohin? Wahrscheinlich ist dies die Frage, die, global betrachtet, in den kommenden Jahren die wesentliche werden wird.
Profile Image for BalticSea11.
11 reviews
November 11, 2024
Man merkt der Autorin ihre stark linke Gesinnung phasenweise an. Abgesehen davon aber ein sehr gutes Buch.
Profile Image for dontbothermyname.
6 reviews
January 20, 2025
Das Buch verfolgt die Entwicklung der republikanischen Partei ab dem Ende des zweiten Weltkriegs bis 2023, blickt dabei hin und wieder aber auch noch (teils deutlich) weiter in die Vergangenheit und skizziert die seit Jahrzehnten immer weiter voranschreitende Radikalisierung der Republikaner.

Dabei zeigt die Autorin auf, wie extremistische Stimmen am äußersten rechten und/oder religiösen Rand nicht nur immer wieder vom vermeintlich gemäßigten establishment der Partei hofiert, sondern zum Teil massiv unterstützt wurden und wie es dieser eigentlich radikalen Minderheit über Jahrzehnte schließlich gelungen ist, die politische Ausrichtung der GOP zu verändern und die Partei heute vollständig zu kontrollieren.

Galt die republikanische Partei ursprünglich als Partei der Sklavenbefreiung im Geiste Lincolns, ist sie heute ein Sammelbecken für Verschwörungsgläubige, radikale Christen und White Supremacy Anhänger. Nach moderaten Kräfte sucht man zunehmend vergeblich.

Zum Buches selbst – Für mich persönlich wurde stellenweise zu oft mit Namen um sich geworfen.
Teilweise werden Leute in Sätzen erwähnt, ohne auch nur die kleinste Erklärung, wer diese Leute überhaupt sind. Politiker? Prediger? Radio oder Fernsehmoderatoren? Etwas ganz anderes?
Manchmal wurde die Person mehrere Kapitel vorher bereits behandelt, manchmal folgt später eine Erklärung, hin und wieder hilft allerdings leider nur Google. Hier wäre ein eigenes kleines Glossar hilfreich gewesen.

Auch die Struktur der einzelnen Kapitel kann mitunter verwirren. Ab und an macht die Autorin plötzlich wilde Zeitsprünge in die Vergangenheit oder Zukunft, die sich manchmal nur über eine Zeile, manchmal über ganze Seiten ziehen. Dadurch verliert man regelmäßig den Überblick, in welchem Jahrzehnt wir uns eigentlich gerade befinden.

Dadurch wiederholen sich leider vereinzelt Geschichten/Berichte in den verschiedenen Kapiteln und werden mitunter nicht nur erneut erwähnt, sondern erneut auserzählt. Dies erweckt den Eindruck, als hätte die Autorin selbst den Überblick darüber verloren, was sie im Buch bereits behandelt hat und was noch nicht.

Eine kurze Fußnote à la "siehe Kapitel 1" wäre sicher oft ausreichend gewesen, dann hätte man sich viele erneute Erzählungen sparen können. Die stehen schließlich bereits ausführlich in anderen Kapiteln.

Trotz meiner Kritikpunkte würde ich das Buch allerdings uneingeschränkt jedem empfehlen, der verstehen will, wie die politische Landschaft der USA sich zu dem entwickeln konnte, was wir heute erleben.

Inhaltlich und fachlich findet man für den deutschen Markt jedenfalls kaum eine bessere Aufarbeitung der Entwicklungen als in diesem Buch.
Nicht zu unrecht zählt die Autorin Annika Brockschmidt im deutschsprachigen Raum mittlerweile zu den führenden Expert:innen in diesem Themenkomplex.
Ein Ruf, den Sie sich mit ihrem vorangegangenem Buch „Amerikas Gotteskrieger“, sowie ihrem Podcast „Kreuz und Flagge über die religiöse Rechte in den USA und unzähligen weiteren Artikeln in verschiedenen Medien mehr als verdient hat.

Zum Abschluss ihres Buches mahnt die Autorin an, dass bei jeder kommenden Wahl in den USA nicht weniger als die amerikanische Demokratie auf dem Spiel steht und eine republikanische Präsidentschaft, egal ob 2024 oder 2028 eine Katastrophe für ebendiese, sowie die Rechte marginalisierter Menschen im Land, aber auch für die Weltpolitik im allgemeinen wäre.

Doch Ende 2024 ist genau dies eingetreten. Donald Trump wurde zum zweiten Mal, nach 4 jähriger "Pause" zum Präsidenten der USA gewählt. Am Tag der Veröffentlichung dieser Rezension (20.01.25) findet in Washington D.C. seine Amtseinführung statt (zu der im übrigen auch einige Abgeordnete der CDU/CSU und AFD angereist sind).

Ob Trump seine Ankündigung, Diktator für einen Tag zu sein wahr macht, ob es in 4 Jahren in den USA noch freie Wahlen geben wird oder ob das Land sich unter seiner Herrschaft mehr und mehr zu einem autokratischen Staat entwickelt, wird die Zeit zeigen. Vielleicht schneller, als uns allen lieb ist….
95 reviews1 follower
March 23, 2025
Dieses Buch wurde vor der letzten US Wahl 2024 veröffentlicht und zeichnet vor, welche bedenklichen Schritte genauso eintreffen. Zum Beispiel beschreibt die Autorin die Pläne der Republikaner, die Demokratie zurückzubauen, reproduktive Rechte zu beschneiden und Verbrecher zu begnadigen. Eindrücklich und gruselig, dabei sprachlich sehr schön geschrieben.
Profile Image for Jonas.
5 reviews
September 17, 2025
Ein gut recherchiertes Buch, das tiefe Einblicke in die Geschehnisse innerhalb der Partei von den 1960ern bis 2023 gewährt. "Nur" (wirklich gute) 3 Sterne weil die ersten Kapitel mir etwas repetitiv erschienen. Aber besonders die zweite Hälfte liest sich sehr gut. Alles in allem durchaus empfehlenswert
Profile Image for Ulrike Bungert.
1,293 reviews10 followers
May 6, 2024
Trump ist kein neues Phänomen - Verschwörungstheorien, Rechtsradikalismus, Rassismus und Ultra-Konservatismus haben in den USA Tradition. "Brandstiftung" ist in diesem Sinne ein passender Terminus. Gut erklärt und erschreckend.
Profile Image for Tini.
105 reviews5 followers
March 31, 2025
Wahnsinnig lehrreich, gibt einen sehr umfassenden Einblick in die amerikanische Politikgeschichte und Entwicklung der Rep. Partei. Macht inhaltlich aber keinen Spaß und ich würde was leichteres, positiver es zum Lesen zwischendurch empfehlen.
Profile Image for Miriam Anna.
14 reviews
July 28, 2025
Ich bin soo ein großer Fan von Annika Brockschmidt's Takes auf Social Media und in Podcasts, aber this didn't do it for me. Vielleicht bin ich nicht die Zielgruppe, weil ich mich schon recht intensiv mit dem Thema befasse, aber die Herleitung zu aktuellen Happenings war mir persönlich zu oberflächlich und dafür war das Buch soooo laaaaaang(atmig). Außerdem hätte es durch eine anekdotischere Erzählung oder wissenschafliche Fakten (Statistiken?) aufgelockert werden können. War mir zu Wikipedia-like.

Außerdem: Wieso liest ein Mann das Hörbuch, das eine Frau verfasst hat? Vor allem wenn die Frau und ihre Stimme in der Öffentlichkeit bekannt ist. Rowohlt, I do not like this. Fühlt sich bisserl nach "wegnehmen" an.

Tipp: Wer sich nicht sicher ist, ob das Buch das eigene Interesse weckt -> es gibt eine Podcastfolge mit der Autorin von Feminist Shelf Control dazu.
172 reviews1 follower
October 16, 2024
'Die Brandstifter' von Annika Brockschmidt ist ein spannendes Buch über die Republikanische Partei in den USA und deren Rechtsrutsch, der sich über die vergangenen 60 Jahre hinweggezogen hat und mit jedem amiterenden Präsidenten schlimmer wurde. Es ist erschreckend welches Ausmass der radikale Konservativismus in den USA und das Buch beschreibt dies sehr gut
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