Berlin 1961: Für Achim könnte es eigentlich nicht besser laufen – das Abitur hat er in der Tasche, einen Studienplatz sicher und Chris, das Mädchen, das er heimlich liebt, scheint auch ihn zu mögen. Doch über Nacht ändert sich alles. Mit dem Bau der Mauer schlägt das DDR-Regime einen härteren Ton an. Misstrauen, Verfolgung und Verhaftungen sind an der Tagesordnung. Als einer seiner Freunde im Gefängnis landet, fasst Achim einen schweren Er muss raus aus Ostberlin und alle, die er liebt, zurücklassen. Drüben angekommen, setzt er alles daran, Menschen aus der DDR bei ihrer Flucht zu unterstützen. Gemeinsam mit anderen Helfern gräbt er Tunnel von West- nach Ostberlin – in ständiger Angst, von der Stasi entdeckt zu werden, und voller Hoffnung, Chris eines Tages wiederzusehen. Ein packender Roman über die legendären Tunnelfluchten aus der DDR, erzählt nach einer wahren Geschichte
Im Jahr 1961 lebt es sich in der DDR auch nicht so schlecht. Der Staat sorgt für alles, die Familien halten zusammen und die Jugend-Cliquen auch. Von Ost-Berlin kommt man noch nach West-Berlin. Wenn man Geld hat kann man dort einkaufen und man kann auch in West-Berlin arbeiten oder studieren. Jedoch verschwinden immer mehr Bürger aus der DDR, gerade die gut ausgebildeten. Nach dem Schulabschluss machen Achim und seine Freunde einen letzten gemeinsamen Urlaub an der See. Ein einschneidendes Ereignis dort lässt auch in Achim den Entschluss reifen zu fliehen. Er schafft es so gerade raus und dann kommt die Nachricht, dass über Nacht eine Mauer gebaut wurde.
Wie lebten die Menschen Anfang der 1960er in der DDR? In den Jahren nach dem Krieg haben sie sich schon ein wenig eingerichtet. Einige glauben an den real existierenden Sozialismus. Viele leben ihr Leben. Und doch sind einige unzufrieden. Solange es noch ein paar Schlupflöcher in der Grenze gibt, ist alles nicht so schlecht. Auch nicht für Achim, jedenfalls bis zu jenem Urlaub. Danach kommen die Jugendlichen zum ersten Mal in Kontakt mit der Staatsmacht. Danach beginnt Achim wirklich sich zu fragen, ob das für immer sein Land sein kann. Und er macht sich auch den Weg nach drüben.
Das Buch wird für Jugendliche ab dreizehn Jahren empfohlen, es ist aber auch für Erwachsene empfehlenswert. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und dadurch liest man die Erzählung mit noch größerer Aufmerksamkeit. Man empfindet die wachsende Beklemmung, die größere Einengung des Lebens und die Bedrohung von Menschen, die nur geringfügig abweichen, durch den Staat. So lösen sich die, die sich damit nicht abfinden können und wollen, langsam von dem, was ihre Heimat sein sollte. Spannend und beeindruckend auch der Teil des Romans, in dem Achim viel riskiert, um weiteren Menschen zur Flucht zu verhelfen. Immer gefährlicher und schwieriger wurde es Fremde und Freunde rauszuholen. Irgendwann war die Grenze so abgeschottet, dass es kaum mehr möglich war. Gefesselt kann man kaum von dem Buch lassen, wenn man einmal angefangen hat. Einige Informationen am Ende des Buches erzählen von den echten Tunnelbauern, deren Mut und Zielstrebigkeit heute noch beeindruckend ist.
Flucht aus der DDR: Ein Drama nach wahren Begebenheiten Das Buch "Der Tunnelbauer" von Maja Nielsen ist ein eindrucksvoller und bewegender Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert und die dramatische Zeit des Mauerbaus in Berlin 1961 lebendig werden lässt. Im Mittelpunkt steht Achim, ein junger Mann aus Ostberlin, der gerade am Beginn eines vielversprechenden Lebens steht, doch mit dem plötzlichen Bau der Berliner Mauer ändert sich alles. Die Freiheit, die er sich erhofft hatte, wird ihm genommen. Aus persönlicher Betroffenheit heraus trifft Achim eine mutige Entscheidung: Er flieht in den Westen, lässt alles hinter sich und beginnt von dort aus, anderen zur Freiheit zu verhelfen – mit bloßen Händen, unter Lebensgefahr, indem er Tunnel gräbt. Was besonders heraussticht, ist die Perspektivenvielfalt: Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt, was den Leser noch tiefer in die inneren Konflikte, Hoffnungen und Ängste der Figuren hineinzieht. Die Charaktere wirken dadurch sehr real und greifbar. Nielsen schafft es, historische Ereignisse mit persönlichen Schicksalen zu verbinden – emotional und gleichzeitig authentisch. Der Roman ist durchgehend spannend erzählt, teilweise atemlos, weil man mit den Figuren mitfiebert, wenn wieder ein Tunnel gegraben oder eine Flucht geplant wird. Gleichzeitig bleibt genug Raum, um über die Themen Freiheit, Mut und Verlust nachzudenken. Besonders beeindruckend ist, wie viel Risiko Menschen auf sich genommen haben, um andere zu retten. Dieses wird in diesem Buch greifbar und nachvollziehbar geschildert. Insgesamt ist "Der Tunnelbauer" ein fesselndes Zeitzeugnis und ein großartiges Buch für Jugendliche wie Erwachsene, das nicht nur informiert, sondern auch tief berührt. 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Bewegende, sehr persönliche Geschichte über die Zeit des Mauerbaus und die Flucht aus der DDR
Was bedeutete es damals, in der DDR zu leben, eventuell sogar verfolgt zu werden und um die eigene Zukunft zu fürchten? Für mich (und meine Kinder) bisher nur schwer vorstellbar. Klar wusste ich über Zahlen und Fakten Bescheid, aber was es für eine einzelne Person bedeutete, war mir bisher nie so wirklich bewusst. Zum Glück bin ich auf das Buch „Der Tunnelbauer“ von Maja Nielsen gestoßen, denn hier wird das Schicksal von Joachim Neumann ganz nah erzählt. Achim lebt in Ost-Berlin als die Mauer gebaut wird. Doch als er selbst ins Visier der Stasi gerät, entscheidet er sich zu fliehen und verhilft später vielen anderen Menschen zur Flucht aus der DDR. Maja Nielsen erzählt Achims ganz persönliche Geschichte. Wir erfahren, was ihn zu der Flucht bewegt hat und wie verzweifelt er versucht, seinen Lieben im Osten zu helfen. Immer wieder habe ich bei den verschiedenen Fluchtversuchen mitgefiebert und war sehr bewegt, von der Verzweiflung, den großen Ungerechtigkeiten und der Liebe. Die Geschichte ist so fesselnd geschrieben, dass ich sie fast nicht weglegen konnte. Die zusätzlichen Fotos am Ende des Buches haben mir die verschiedenen Personen noch nähergebracht und machen die Geschichte noch fassbarer auch für jüngere Leser*innen, die bisher wenig über die DDR wissen. Auch wenn „Der Tunnelbauer“ als Jugendbuch gedacht ist, empfehle ich es allen Menschen ab ca. 13 Jahren.
Es ist ein sehr spannendes Buch und es ist einfach unglaublich. Ich kann die Worte: "erzählt nach einer wahren Geschichte" immer noch nicht wirklich begreifen. Es ist traurig und emotional und es sollten mehr Leute lesen.
DER TUNNELBAUER Maja Nielsen, wundervoll gelesen von Mio Lechenmayr und Diana Ganter
… ist die Geschichte zweier Massenfluchten aus der DDR im Jahre 1962 und 1964. Sie wurden als „Tunnel 29" und "Tunnel 57“ bekannt. Die Zahlen bezeichnen die Anzahl der Menschen, die durch diese Tunnel von Ost- nach Westberlin flohen.
1961: Für Achim Neumann läuft es in Ostberlin richtig gut: Gerade hat er sein Abitur in der Tasche und dann lernt er auch noch Chris kennen und verliebt sich in sie. Demnächst kann er seinen Studienplatz antreten und alles wäre perfekt, wenn das DDR-Regime nicht über Nacht die Mauer baute. Als dann auch noch sein Freund Hartmut fälschlicherweise als Anführer einiger Aufständischer festgenommen und zu 6½ Jahren Zuchthaus verurteilt wird, ändert sich schlagartig sein Leben und er beginnt seine Flucht in den Westen zu planen. Doch in Westdeutschland angekommen, merkt er schnell, dass er seine Freunde und Familie vermisst, allen voran Chris. Er schließt sich einer Gruppe Fluchthelfern an, die einen Tunnel von West nach Ost graben wollen. Das Unterfangen ist schwierig, da die Stasi ihre Informanden überall hat. Ob Achim es schafft, seine Familie und Chris in den Westen zu holen, hört ihr euch am besten selber an.
Was für eine spannende Geschichte. Selten habe ich so mitgefiebert wie mit Achim. Kaum vorstellbar ist es, wie Achim und seine Mithelfer viele Jahre in wechselnden Schichten an diesen Tunneln arbeiteten; immer mit der Angst im Nacken entdeckt oder verraten zu werden. Auch wenn sie gerade "Schichtfrei“ hatten, durften sie das Gebäude, wo der Tunneleingang sich befand, nicht verlassen. Kontinuierlich wurde das Gebiet im Westen nahe der Mauer von den Grenzsoldaten im Osten beobachtet.
Fazit: Ein wichtiges Hörbuch, das bereits im Alter ab 13 Jahre gehört werden sollte. Ein wichtiges Stück Geschichte, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Große Hörempfehlung von mir 5/ 5
Das Buch erzählt die Geschichte von Achim, der aus der DDR geflohen ist und sich danach am Bau mehrererTunnel unter der Berliner Mauer durch beteiligte. Junior (14) und ich haben uns vor dem Lesen das Zeitzeugeninterview von Joachim Neumann (findet man auf der Verlagshomepage) angeschaut. Im Nachhinein fand er das sehr wichtig, denn ihm war zwar klar, dass eine wahre Geschichte als Vorlage diente, aber wie nah dran die Autorin bleibt, wäre ihm so nicht bewusst gewesen. Manche Gegebenheiten fand er so abstrus und zufällig, dass es ihn total erstaunt und berührt hat, dass das die Realität war. Er ist nur so durch das Buch geflogen und war schwer begeistert. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, mit den wichtigsten geschichtlichen Gegebenheiten und ein paar Worterklärungen. Besonders schön fanden wir auch, dass hier ein Bezug zu den echten Menschen hergestellt wird und wie es mit ihnen weiter ging. Sie sind uns nämlich schon ans Herz gewachsen;) Das Durchhaltevermögen von Achim und was er alles auf sich genommen hat, ist wirklich beeindruckend und wir haben richtig mitgefiebert und mitgelitten. Der Schreibstil und die kurzen Kapitel haben ihr Übriges dazu getan. Uns hat das Buch zu einigen tiefsinnigen Gesprächen untereinander angeregt und wir werden bei unserem nächsten Besuch die Gedenkstätte Berliner Mauer sicher nochmals aus einen ganz anderen Blickwinkel anschauen, dort sind nämlich die Fluchtversuche dokumentiert. Falls man das Buch als Schullektüre einsetzten möchte, gibt es auf der Verlagshomepage zusätzlich noch Unterrichtsmaterialen. Wir finden jedenfalls, dass dieses Buch eine wunderbare Art ist, um jüngere Zeitgeschichte zu vermitteln - uns hat das Buch jedenfalls sehr gepackt und beeindruckt.
Nach einer wahren Geschichte – Wertvolle Einblicke in ein geteiltes Deutschland
„Der Tunnelbauer“ von Maja Nielsen beruht auf der wahren Lebensgeschichte von Joachim Neumann und ist eine wichtige wie auch bewegende Lektüre für Jugendliche und Erwachsene. Viele der darin vorkommenden Informationen kannte ich zwar bereits aus dem Geschichtsunterricht, oder auch aus anderen Quellen. Der große Pluspunkt dieses Buchs ist aber die Intensität mit welcher hier persönliche Schicksale mit der bekannten deutschen Zeitgeschichte verknüpft werden. Wie fühlt es sich an keinen anderen Ausweg als die lebensgefährliche Flucht zu sehen? Und warum verbringt man danach Monate seines neuen Lebens damit als Fluchthelfer diesen Weg auch Anderen zu ermöglichen? Diese und noch viele weitere Fragen werden in „Der Tunnelbauer“ beantwortet. Wer aber jetzt denkt es handelt sich um eine trockene Lektüre, der täuscht sich. Denn Maja Nielsen schreibt wirklich unglaublich spannend und versteht es ihre Leser:innen bis zuletzt zu fesseln. Authentische Einblicke, persönliche Erlebnisse und erschreckende Einsichten in die Methoden der DDR. Dies alles wird in kurzen aber prägnanten Kapiteln erzählt und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg. Im Anschluss an die Handlung gibt es dann noch Ausblicke wie es damals für die echten Personen weiterging und zusätzliche Informationen. Mich persönlich hat die Erzählung absolut berührt und so hoffe ich, dass dieses Werk möglichst viele Menschen erreicht. Ob als Schullektüre oder als persönliche Zeitreise, von mir bekommt das Buch eine große Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!
Maja Nielsen erzählt auf eingängige Weise vom der deutschen Teilung und der Berliner Mauer Die Geschichte basiert auf wahre Begebenheiten, auf die Personen, die in den 1960er Jahre zahllose Menschen durch selbstgegrabenen Tunnel von Ost nach West geholfen haben - alle Gefahren (Verrat, Gefängnis, Unfälle) dabei in Kauf nehmend. Lehrreich und spannend zugleich.
Irgendwie blieb Achim für mich über das ganze Buch hinweg recht flach, Chris' Charakter bildete sich dagegen viel deutlicher vor mein inneres Auge.