Die Erzählungen einer sehr starken Frau aus einer Zeit, als Frauen noch schwach und hilfsbedürftig zu sein hatten. Dorothy Parker sagt die über die Verlogenheit der Leute, die das Geld haben, über die Demütigung der Leute, die kein Geld haben, über die Hoffnung der Menschen, die sich nach Liebe sehnen, und über den Absturz der Menschen, die diese Liebe nicht bekommen.
Librarian Note: There is more than one author by this name in the Goodreads data base.
Dorothy Parker was an American writer, poet and critic best known for her caustic wit, wisecracks, and sharp eye for 20th century urban foibles. From a conflicted and unhappy childhood, Parker rose to acclaim, both for her literary output in such venues as The New Yorker and as a founding member of the Algonquin Round Table. Following the breakup of the circle, Parker traveled to Hollywood to pursue screenwriting. Her successes there, including two Academy Award nominations, were curtailed as her involvement in left-wing politics led to a place on the Hollywood blacklist. Dismissive of her own talents, she deplored her reputation as a "wisecracker." Nevertheless, her literary output and reputation for her sharp wit have endured.
Elke Heidenreich liest toll. Diese Geschichten drehen sich vor allem um den Snobbismus und die Oberflächlichkeit der New Yorker High Society. Darum waren die Kurzgeschichten weniger mein Ding als die Geschichten von Katherine Mansfield oder Alice Munro. Eine Geschichte allerdings war herausragend lustig: Der Walzer. Darin hören wir die Gedanken einer jungen Frau, die aus Höflichkeit einer Tanzaufforderung nachkommt. Den ganzen Tanz über lästert sie innerlich über ihren Tanzpartner, der sich als untalentiert und obendrein provinziell herausstellt. Sehr komisch und bissig.
Sensationell gelesen, aber die Geschichten gefallen mir nur so lala. Einzelne sind sehr gut, andere sind so böse, dass sie selbst meinen zynischen Standard übertreffen.
Dorothy Parker, geboren 1893 in New Jersey, zählte zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen ihrer Zeit und war für allem für ihre Schlagfertigkeit und ihren beißenden Spott berühmt-berüchtigt. Wie im Vorwort von Elke Heidenreich geschildert traute sich bei den Zusammenkünften des Literatenzirkels Algonquin in ihrer Anwesenheit niemand auf die Toilette - denn wer gerade nicht im Raum war, den machte sie kurzerhand mit messerscharfen Bemerkungen einen Kopf kürzer. Parker arbeitete als Theater- und Literaturkritikerin und verfasste unter anderem zahlreiche Kurzgeschichten. Die Stadt New York hatte in ihrem Leben eine besondere Bedeutung, in ihren Geschichten hat sie ihr ein bleibendes literarisches Denkmal gesetzt.
Meine Meinung
Ich habe schon viel Gutes über Dorothy Parker gehört, daher habe ich im Buchladen kurzerhand zugegriffen, als mir dieser Kurzgeschichtenband in die Hände gefallen ist. Die Geschichten darin stellen nur einen kleinen Auszug von Parkers Werk da und doch haben sie mir einen Eindruck davon vermittelt, warum die Autorin bis heute so verehrt wird.
Die Stories kreisen meist um die Stadt New York, das Personal ist jedoch sehr unterschiedlich. Da gibt es sehnsüchtige, naive Arbeiterfrauen, die sich ausmalen was sie mit einer Million Dollar machen würden. Ihnen gegenüber stehen verwöhnte, heuchlerische Damen der Oberschicht, über die sich Parker beispielsweise mit einem fiktiven Tagebuch herrlich lustig macht. Männer kommen in vielen Geschichten noch schlechter weg als Frauen, da reicht die Bandbreite von nichtsnutzigen Hallodris bis hin zu schamlosen Playboys. Mit scharfer Beobachtungsgabe nimmt Dorothy Parker Beziehungen zwischen Frau und Mann unter die Lupe und nutzt dazu vor allem Dialoge. Die Figuren reden aneinander vorbei, lügen sich an, scheitern an der Gleichgültigkeit des anderen, streiten über nichts, versuchen sich gegenseitig eifersüchtig zu machen oder sitzen einfach nur in qualvollem Schweigen beim zweitausendsten gemeinsamen Abendessen. Die Geschichten sind zwar schon mehr als 50 Jahre alt, doch viele von Dorothy Parkers Beobachtungen haben an Aktualität nichts verloren.
Dorothy Parker war engagierte Linke und hat sich zeitlebens ins politische Geschehen eingemischt, das merkt man auch ihren Geschichten an. In einer Kurzgeschichte kritisiert sie beispielsweise mit schneidendem Sarkasmus den Umgang von weißen Oberschichtlern mit einem schwarzen Künstler. "Soldaten der Republik", eine Reportage aus dem Spanischen Bürgerkrieg, fügt sich nicht so recht in das Gesamtbild der Kurzgeschichtensammlung ein, trotzdem fand ich es interessant, auch diese andere Seite von Parkers Werk einmal zu Gesicht zu bekommen.
Ich bereue es rückblickend ein wenig, die deutsche Ausgabe gekauft zu haben. Dorothy Parker war eine Sprachkünstlerin, soviel wird auf den etwas über 400 Seiten deutlich, und durch die Übersetzung ist wohl zwangsläufig etwas Wortwitz verloren gegangen. Auch so war die Sammlung jedoch ein großes Lesevergnügen. Besonders spannend fand ich die Geschichten, in dem Parker mit der Form experimentiert, beispielsweise nur eine Seite eines Gesprächs niederschreibt oder in Tagebuchform erzählt.
Fazit
Über ein halbes Jahrhundert nach ihrem Erscheinen sind Dorothy Parkers Kurzgeschichten immer noch äußerst lesenswert. Ihre Beobachtungen darüber, wie Paarbeziehungen und die Kommunikation in ihnen scheitern sind heute noch so brillant und unterhaltsam zu lesen wie damals.
Dorothy Parker (1893-1967) war eine schillernde Persönlichkeit und galt als eine der bedeutendsten Autorinnen ihrer Zeit. Sie schrieb Gedichte, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Drehbücher. Sie gehörte dem Literaturzirkel Algonquin Round Table an, der sich in den 1920er Jahren im New Yorker Hotel Algonquin traf.
Es scheint nicht allzu viele Ausgaben ihrer Werke in deutscher Übersetzung zu geben, was einerseits angesichts ihrer Bedeutung in der US-amerikanischen Literaturszene verwundert, andererseits sind ihre Geschichten - so mein persönlicher Eindruck - sehr von der amerikanischen Gesellschaft ihrer Zeit geprägt, was vielleicht erklärt, warum sie nicht zeitnah übersetzt wurden.
Dabei sind diese Kurzgeschichten wirklich gut! Die meisten ihrer Erzählerinnen sind Frauen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten, häufig werden ihre Beziehungen zu Männern, zu anderen Frauen und die New Yorker Gesellschaft karikiert. Dabei sind der Tonfall und der Erzählstil von Geschichte zu Geschichte sehr unterschiedlich (was Elke Heidenreich in dieser Lesung ausgesprochen trefflich umsetzt). Da wäre beispielsweise die Dame, die von einem Herren zum Tanz aufgefordert wird, diesen auch annimmt und dem Herren beständig sagt, wie gern sie doch mit ihm tanzt - während der Leser mit voller Wucht ihren Gedankenstrom zu hören bekommt, wie schrecklich dieser Mann ist, dass er nicht tanzen kann und dass sie ihn absolut nicht leiden kann. Oder die Geschichte, in der man nur den endlosen Monolog einer "Freundin" beim Krankenbesuch zu hören bekommt, die nur scheinbar die Kranke bemitleidet, sie und ihre Gefühle aber mit unbarmherzigem Redestrom niedermacht, bis diese gänzlich aus der Fassung gerät. Alle Geschichten zeichnet eine äußerst gewitzte und zynische Sprache aus, so dass man kaum glauben mag, dass sie aus den 30er und 40er Jahren stammen. Ihre Sichtweise auf das Verhalten der New Yoker und der Frauen im Allgemeinen ist vielschichtig, reflektiert und für die damalige Zeit sicher modern und emanzipiert.
Ein Kurzgeschichtenband aus dem New Yorker Leben der 20er. Dorothy Parker versteht es, ihre kurzen Einblicke mit viel Witz und der ein oder anderen Spitze wiederzugeben. Leider sind die Geschichten alle etwas negativ angehaucht....was mich irgendwann einfach genervt hat. Mich würde sehr interessieren wie Parker ihre Geschichten im 21 Jahrhundert aufbauen würde
NEW YORKER GESCHICHTEN by Dorothy Parker is a collection of short stories set in the New York of the 1920s and 1930s. I read this book as part of #GilmoreGirlsNovember organised by @bearnerdette and it was an interesting pick! The collection is preceded by an introduction by Elke Heidenreich, which was a-ma-zing! I couldn't wait to start reading the short stories after the introduction but somehow, the introduction was my favourite part of the book.. Most of the stories in this collection deal with the snobbish and superficial behaviour of the New York High Society. Reading this book was a sort of battle for me, because each story left me with a sad and dark feeling; they weren't particularly enjoyable to read. Some dealt with jealous housewives, others with insecure, depressed, and/or lonely women, gossiping and slightly backstabbing behaviour. Men are even worse off in these stories. I'm still debating whether or not I'm maybe just not a short story-person. I really didn't care for any of the characters, which is of course a little difficult in short stories when you don't have a lot of pages to get to know them. Maybe the problem was that I read the stories in German, rather than in English, so I'm definitely gonna give Parker another try in English. As Heidenreich described in the introduction, Parker was quick-witted, mocking, and ruthless in her critique of other authors. I expected more of these features in her own writing, but they didn't come true for me and I would've loved to see a little more light-heartedness and hope in her writings. I'm rating this book with ★★★☆☆
Es mag ein wenig umständlich erscheinen, wenn ich die Vorbereitungen meiner ersten New York Reise mit der Lektüre der großartigen, scharfzüngigen Dorothy Parker beginne. Die Geschichten aus den 20er und 30er Jahren erzählen von Männern und Frauen aus den besseren New Yorker Kreisen Männer-und-Frauen-Geschichten. Sie kannte sehr genau, worüber sie schrieb. Herrliche Sätze und Überlegungen zum Leben finden sich in diesen Erzählungen wie zum Beispiel solch einer: „Dann redete sie sich zu, sie solle mit diesem Unsinn aufhören. Wenn man sich nach Dingen umsah, die einen verletzt und elend und überflüssig fühlen ließen, dann würde man sie mit Sicherheit auch finden, von Mal zu Mal leichter, so leicht schon bald, dass man nicht einmal merkte, wie man danach gesucht hatte. Einsame Frauen entwickelten oft Fertigkeiten auf diesem Gebiet. Sie durfte sich nie diesem trostlosen Verein anschließen.“
Großartige Geschichten und besonders empfehlenswert für Gerneleser amerikanischer Literatur.
Gekürzte Hörbuchversion gelesen von Elke Heidenreich.
Unglaublich unterhaltsam und spitzzüngig und trotz des Zeitunterschieds wahnsinnig aktuell. Elke Heidenreich als Erzählerin immer wieder ein Hochgenuss.
A parte il fatto che ci ho messo troppo tempo per leggere sto libro, ma ok ci perdoniamo perché è in tedesco, consiglio questa lettura se volete una serie di racconti molto depressi e in generale sui toni non-felici ecco.
Parkers scharfe Zunge oder eher scharfe Feder, erzählt uns Geschichten auf dem New York der 1920er Jahre. In den Kurzgeschichten geht es vor allem um die Bezeichnungen zwischen Frauen und Männern. Egal ob verliebt, verlobt, verheiratet. Mit einem Auge fürs Detail seziert sie die Gefühle und Verhaltensweisen der Menschen und kritisiert dabei noch subtil die Missstände der Gesellschaft dieser Zeit. Es ist absolut faszinierend, wie es Parker schafft auf nur 5-6 Seiten bzw. einer einzigen Szene im Leben von Menschen, so viel herauszuholen. Ihre Geschichten sind teils bitterböse und ironisch aber doch liebevoll und haben ihren ganz eigenen Humor. Man wird meistens mit voller Wucht ins New York der 1920er katapultiert. Zugegeben, wie in allen Kurzgeschichtensammlungen, gibt es auch hier mehr oder weniger Gute, aber nie Schlechte. Wer also für diese Zeit was übrig hat, sollte definitiv dieses Buch lesen.