Igor ist ein merkwürdiges Kind. Er berührt Dinge, um sie zu verstehen, malt Kreise auf Hauswände und sortiert Schachteln in Schachteln ein. Während er älter wird, übt er das Schmelzen, entdeckt das Nichts und bezweifelt die Endlichkeit. Er verliebt sich und trägt eine Last, die zu schwer ist, er trifft auf den Tod und versucht schließlich, hundert Tage ohne Licht und Geräusche zu verbringen. Seine Reise führt ihn an die Grenzen der Vernunft und verändert seine Wahrnehmung der Welt für immer.Robert Gwisdek schreibt in seinem Debütroman mit einer solchen Sprachmacht und Fantasie über Wahrheit, Wahnsinn und Liebe, dass man das Leben danach mit anderen Augen sieht.
Nachdem ich die Musik von Robert Gwisdek unter dem Pseudonym Käpt`n Peng schon geliebt habe, weil es meiner Meinung nach die tiefste, überlegteste, moderne Lyrik ist, die man momentan finden kann, musste ich dieses Buch lesen. Und es hat alles übertroffen, was ich erwartet hatte.
Es ist recht leicht zu lesen, hat dabei aber die Tücke, dass man vieles nicht auf Anhieb versteht, weil man durch die leichte, wunderschöne Sprache so sauber über einiges hinweg gleitet. Man muss sich Zeit nehmen und vielleicht die eine oder andere Passage ein paar Mal lesen um teilweise auch nur halbwegs durchzusteigen. Der Autor meinte in einem Interview, er habe das Buch in einem Monat von Schreibrausch runtergeschrieben, was schon sehr beachtlich ist. Aber es zeigt auch, wie er sich im Rausch befand, als er es schrieb. Und so fühlt sich auch das Lesen ein bisschen an. Man steigt mit Igor in seinen Rausch und geht mit ihm auf eine wundervolle, teils schreckliche, durch und durch surreale Reise in sein Unterbewusstsein. Wenn man sich klar macht, dass es in unser aller Köpfe ganz ähnlich aussehen kann, ist dieses Buch ein nur umso größeres Kunstwerk.
"Mein Geist hat euch betrogen, das Leben ist kein Kreis. Es ist eine Spirale. Eine Fläche ohne Rand." - Käpt`n Peng - Kreisende
Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich weiß auch nicht ob ich überhaupt etwas zu diesem Buch sagen kann. Das es verwirrend ist, vielleicht. Komisch. Zusammenhangslos. Und ich weiß nicht ob das nur mein Leseeindruck ist und ich eigentlich in der Lage sein müsste, es zu verstehen. Die Geschichte macht für mich genau so viel Sinn, wie sinnlos sie gleichzeitig ist.
Ganz davon abgesehen; ich finde die Vorgeschichte grandios. Also die Geschichte vor dem dunklen Raum. Und vor dem Volk von K.
Auch, wenn ich das Gebäude und die zwei Gerichtsverhandlungen immer noch nicht verstehe.
Und was es schlussendlich mit der Unendlichkeit auf sich hat. Und der Welt, sowie ihrem Sinn.
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Die Vorgeschichte ist mitreißend, das Nachwort ist auch interessant. Die eigentliche Story allerdings spielt sich im Kopf des Protagonisten ab, was unheimlich anstrengend geschrieben ist und einem Traum ähnelt. Und genau wie ein Traum macht es nur für den Träumenden Sinn. Ich hatte den Eindruck, der Autor hat es in einem Drogenrausch geschrieben. Nicht mein Ding, leider.
Wow. Dieses Buch fühlt sich an wie ein langer, wirrer, faszinierender, gefühlvoller, fantasiereicher, angsteinflößender, tröstender, von Weltschmerz, Offenheit, Neugierde und Liebe durchzogener Traum. Und von mir aus hätte er gerne noch viel, viel länger andauern können! Ich meine Robert hätte in einem Interview zu seinen Texten als Käpt'n Peng mal gesagt, dass er eigentlich niemandem etwas sagen möchte, das er/sie eigentlich nicht bereits selbst weiß. Ich denke die Aussage ließe sich auch auf dieses Buch übertragen. In wunderschöne, bildhafte Worte verpackt schreibt er über das Leben mit all seiner Schönheit, aber auch seinen vermeintlichen Tücken. Man merkt, dass dieser Mann unglaublich tief in sein Innerstes geschaut hat.
bottom-up, intuitive, othering, irritatingly indigestible at times
here words are not allowed to build metaphors, gwisdek (käptn peng) keeps them at the level of phenomenon (pre-interpretation, pre-meaning) and somehow that makes everything feel more saturated, more present. language is a material to bend and break and melt and reshape, less a vehicle for communication than a substance to manipulate.
circles and triangles become characters as much as igor, or alma, or the king of k, or the world itself.
the reader gets immediate exposure to igor’s mind. a mind that notices compulsively, strangely, accurately, and does so without scaffolding or pre-existent categorical inventory. a mind that experiences thinking as texture before it hardens into meaning. a mind that feels.
this is a book to read with your nerve endings.
some quotes without context:
“Sein Geist war wie ein Schwarm Fische, dachte er oft, und weder hatte er ein Netz, um ihn zu fangen, noch einen Köder, um ihn zu locken […]“
“Ich fühle mich komisch verteilt in meinem Körper.”
Kein anderes Buch in letzter Zeit hat mich so durchgeschüttelt wie dieses. Wer in der Lage ist, sich auf Gwisdeks Bilder einzulassen und gedanklich weiterzugehen als gewöhnlich, und/oder seine Musik/Lyrik schon kennt und mag, wird dem Erzähler auf seiner Reise gut folgen können und am Ende vielleicht sogar, mit ihm zusammen, verändert wieder auftauchen.
Es war sehr vorhersehbar wie das Buch enden wird, wobei auch nur der Anfang und das Nachwort akzeptabel waren. Bis auf ein paar gute Phrasen, kam es mir dabei auch eher wie eine billige Nachmache Franz Kafkas vor. Absolut nicht lesenswert.
Ich meine das große Ganze zu sehen, aber nicht die Details. Das ist vielleicht so gewollt, war aber nicht mein Fall. Das Buch ist wie ein Fiebertraum...
Robert Gwisdek, unter dem Namen Käptn Peng als Musiker bekannt, ist ein Universalgenie. In diesem Werk erschuf er einen Protagonisten, der nicht minder kreativ ist. So schliesst er sich zum Beispiel für hundert Tage in einen dunklen Raum ein, um Antworten zu bekommen.
Igor hat viele Fragen an das Leben und gibt sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden. Er fordert die Welt regelrecht heraus und droht damit, sie auszulöschen, denn sie lebe in ihm und nicht umgekehrt.
Diese gibt ihm an einer Schlüsselstelle dann dennoch eine ziemlich zufriedenstellende Antwort, wie ich finde: „Dein Streben ist unnütz, Igor. 1+1=1. Verliebe dich nicht, denn wir sind nicht zwei. Versuche nicht zu verstehen, denn ich bin kein Gedanke, sprich nicht zu mir, denn ich bin keine Sprache.“
Gwisdek schaffte es auf äusserst abstrakte Weise, grosse, spirituelle Fragen unserer Zeit anzusprechen, ohne dabei in eine kitschige, esoterische Sprache abzuschweifen. Er tat das, was Emily Dickinson einst in einem Gedicht niederschrieb:
„Tell all the truth but tell it slant - Success in circuit lies Too bright for our infirm delight The truth superb surprise As lightning to the children eased With explanation kind. The truth must dazzle gradually Or every man be blind.“
Die Wahrheit ist zu hell, zu blendend, dass wir ihr direkt in die Augen blicken könnten. Die Reise ist keine direkte, sondern eine kreisende.
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Das Buch ist sehr abstrakt, aber wunderschön geschrieben. Ich denke wer die Logik sucht, wird hier nicht fündig. Auch ich habe nicht alles verstanden und es haben sich mehr Fragen aufgetan, als beantwortet wurden. Dennoch hatte großen Spaß daran Igor auf seiner einzigartigen Reise zu begleiten.
Dieses Buch in Worte zu fassen ist beinahe unmöglich. Wer ein gemütliches Buch lesen will, ohne dabei selber all zu viel überlegen zu müssen, sollte wohl lieber zu einer anderen Lektüre greifen. Der unsichtbare Apfel ist ein Buch, welches seine Form während der ganzen Geschichte dauernd verändert. Es fängt mit Igor an, geht über Seiten voller K's und endet in einem Kreis. Bevor jemand das Buch kaufen will, sollte er sich die Lieder von Robert Gwisdek (Käpt'n Peng) anhören. Sein Buch ist etwas gleich aufgebaut wie seine Lieder. Für mich eine klare Kaufempfehlung.
Ich weiß nicht, wie ich das Buch beschreiben soll, vielleicht kann man es auch gar nicht so einfach zusammenfassen. Es war eine sehr ungewöhnliche Geschichte, die viele kleine und auch größere Passagen hatte, über die man sich noch lange mit jemanden unterhalten könnte. Ich mochte den Schreibstil sehr und Protagonist Igors offene Art war mir sehr sympathisch. Auf jeden Fall ein ungewöhnliches Leseabenteuer!
Echt fast schade Geld für einen literarischen Fiebertraum ausgegeben zu haben. Bestimmt gibt es einige Menschen, die mit dem Inhalt dieses Buches etwas anfangen können. Dem Großteil dürfte es aber schleierhaft sein wie ein dahin gekotztes Werk aus Halluzinationen, nicht zu Ende gebrachten Gedanken und unausgefeilten Parabeln jemals das OK zur Publikation bekommen konnte.
Stellenweise ein bisschen zu abstrakt für mich auf der anderen Seite wahnsinnig inspirierend und einfach nur schön. Glaube ich bin dann mal für 100 Tage weg;)
Dieses Buch hat mich aufgenommen, abgestoßen, übernommen und weggeworfen.
Ich habe es aufgenommen, abgestoßen, übernommen und weggeworfen.
Und ich glaube, darum ging es. Ich bin eins mit allem was ich je berührt habe und allem was mich je berührt hat. Ich bin so sehr Teil der Welt wie sie Teil von mir ist.
Ich weiss nicht worum es ging, ich weiss nicht was es heißt, aber ich weiss dass ich noch nie so viel tränenlos geweint, stumm geschrien und witzlos gelacht habe.
Dieses Buch hat mich umgebracht und wiedergeboren, verschlungen und ausgespuckt, und doch fühle ich mich, zumindest jetzt gerade, in der Lage friedlich von dieser Erfahrung wegzutreten.
Mir wurde eine alternative Pupille geschenkt, für meinen universalen Augapfel, und ich freue mich Das Nullte Kapitel neu betrachten zu können.
Igor ist von Kindheit auf etwas anders als andere. Er versteht die Menschen nicht so richtig, “nimmt sie manchmal gar nicht ernst und manchmal viel zu sehr”. Er macht sich viele Gedanken über die Unendlichkeit und hat für die meisten gewöhnlichen Dinge im Leben, wie Schule oder Arbeit, viel zu wenig Konzentration. Sie kommen ihm sinnlos vor. Mit 23 trifft er Alma, was ihn ein wenig auf den Boden bringt. Aber wie das Leben so ist, passiert etwas, das ihn wieder von den Füßen reißt. Er schließt sich in einen Raum ohne Licht ein und will für 100 Tage dort bleiben, mit ein paar Konserven zum Essen und etwas Papier. Dabei schreibt er seine Gedanken in der Dunkelheit auf, die mit der Zeit immer psychotischer zu werden scheinen.
Im folgenden wird das Buch dann etwas wirr. Und dann fängt die Geschichte plötzlich an Sinn zu ergeben, selbst zu dem Zeitpunkt als sie noch keinen Sinn ergibt. Man versteht, dass Igor sich sehr viel mit sich selbst beschäftigt, das Buch ist sehr mit Symbolen und Analogien gefüllt. Und irgendwie ist es ein Spagat zwischen der Beschäftigung Igors mit sich selbst und einer wundersamen Reise, ähnlich wie Alice im Wunderland (nur, dass diese Reise mir besser gefallen hat). Man trifft merkwürdige Gestalten und das Buch hat mich an manchen Stellen zur gleichen Zeit beunruhigt, erheitert und nachdenklich gemacht.
Ich kann es empfehlen, aber ich bin sicher, dass es nicht für jeden etwas ist. Ich hab es selbst ausgeliehen bekommen und auf Empfehlung von drei Menschen gelesen, die es selbst sehr gut fanden. Jedenfalls hatte ich es in einem Zug durch und erinnere mich noch daran, dass mir danach etwas dizzy zumute war. :')
Allein schon deshalb lesenswert, weil es einfach mal was komplett anderes ist. Anfänglich wirkt es chaotisch und wild, wie ein nieder geschriebener Traum. Unterhaltsam und doch sehr verwirrend. Die Gedanken wirken kindlich und einfach, aber nie plumb und abgedroschen. Es zog sich schon in der Mitte und für 150 Seiten hatte ich leider kein Lesevergnügen, aber das 9. Kapitel ist so fesselnd und schön, dass es volle 5 Sterne verdient hat.
Zusammenfassend merkt man, dass es in einem Monat runter geschrieben wurde und man merkt, dass es eher im Rausch als am Reißbrett konzipiert wurde. Aber das ist auch gut so. So bleibt es eben mal einfach eine komplett andere und neue Leseerfahrung.
Trotz der 3 Sterne würde ich es jedem empfehlen zu lesen. Auch wenn man es schlecht finden sollte, ist es erfrischend Anders.
Wunderbarer Roman! Seine Gedankengänge sind komplex und doch verständlich. Die Charaktere und die Handlung sind gut durchdacht, verknüpft, einzigartig und interessant. Auch wenn die Geschichte reich an Handlung ist, lässt die Spannung nicht nach und man will immer mehr erfahren. Robert Gwisdek schreibt mit so einer gedanklichen Tiefe und Wortgewalt, es ist ein einziger Genuss das Buch zu lesen. Es eröffnet einem so viele neue Blickwinkel und man nimmt unglaublich viel davon mit. Ich lege es jedem ans Herz, sich an "Der unsichtbare Apfel" heranzuwagen und sich dem Inhalt gegenüber zu öffnen und ihn hereinzulassen!
„Der unsichtbare Apfel“ ist ein sehr anspruchsvolles Buch. Liest man einfach nur drüber erscheint es wirr und die Story ergibt nicht wirklich einen Sinn. Lässt man sich jedoch darauf ein, sich in den Protagonisten hinein zu versetzen und zwischen den Zeilen zu lesen (was das Buch auch erwartet) ist es super spannend. Ich selbst musste es mehrfach lesen und bin der Überzeugung, dass ich noch immer nicht alles überdacht habe, was man an dem Buch überdenken kann. Kurz gefasst: Wenn man Lust darauf hat, sich in die tiefe Psyche des Protagonisten einzufinden super fesselnd, wenn man eine einfache Geschichte mit klarem roten Faden möchte eher nicht geeignet.
Okay, I am giving up on this book - not for good maybe some dazzling day I will come back to it but not today or tomorrow or any foreseeing time. One of my goals; a very hard goal if I must admit, is to not torture myself through books just for the sake of finishing them, not anymore. Not that this book was torture to keep up with but I noticed how unexpectedly I just lost interest midway. Just gone, vanished, puff. Thus bye bye (for now) and on with whatever lands in my palms next!