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Ich, Hebamme, Mittäterin

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Gewalt bei der Geburt darf kein Tabuthema bleiben!Für Eva Placzek stand ihr Traumberuf immer Hebamme! Doch schon während der Ausbildung kamen ihr massive Zweifel. Denn es ist eine traurige Wahrheit, dass Gewalt schleichend Einzug in unsere Geburtshilfe gehalten Rund 50 Prozent aller Frauen, also jede zweite, erlebt während der Entbindung physische oder psychische Gewalt. Schonungslos, ehrlich und berührend schildert die Geburtshelferin Eva Placzek die vielfältigen Probleme in den Krankenhäusern und bei der Betreuung von Schwangeren.

Ein einfühlsames Plädoyer für Menschlichkeit und das Miteinander von Fachkräften rund um den KreißsaalIst eine gesunde Geburt in wirtschaftlich kranken Kliniken möglich?Stellen Sie sich nicht so die vielen Gesichter des MachtmissbrauchsWie geht gebären? Aufklärung als Schlüssel für nachhaltige Veränderungen in der GeburtshilfeMit Bonuskapitel über das Recht auf eine selbstbestimmte GeburtMit Empathie und Wissen zu einer besseren klinischen GeburtshilfeDie Hebamme Eva Placzek fühlte sich durch ihre eigenen Erfahrungen als Mittäterin in einem unmenschlich gewordenen System. Fast wäre sie an ihrem Beruf zerbrochen. Heute nutzt die ehemalige Vize-Miss Germany ihr Netzwerk und leistet mit einem TikTok-Kanal und vielfältigen Initiativen Aufklärungsarbeit.

Ihr Ziel ist es, medizinischen Fachkräften und werdenden Eltern gleichermaßen die Augen für brisante Themen in der Geburtshilfe zu ö Angefangen bei unzureichender Vorsorge und übergriffiger Beratung von Schwangeren bis hin zu unbegründeten Eingriffen und Geburtstraumata durch körperliche und psychische Misshandlungen im Kreißsaal.

Mit ihrem Buch ruft Eva Placzek dazu auf, Mutter und Kind die Zeit und den Raum zu geben, die dem Start ins Leben würdig sind, und zeigt Lösungswege auf, wie unsere Geburtshilfe menschlicher und sicherer werden kann!

200 pages

Published January 1, 2024

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About the author

Eva Placzek

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Community Reviews

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Displaying 1 - 7 of 7 reviews
Profile Image for Halina Jereczek.
64 reviews
February 3, 2025
Viele neue Einblicke und Sichtweisen. Teilweise etwas wiederholend aber trotzdem nicht langweilig, es hat mir schon gut gefallen, auch wenn die Thematik mich teilweise wütend und sprachlos gemacht hat
Profile Image for Nora Möller.
115 reviews
March 25, 2024
Starkes Buch über die Probleme der Geburthilfe in Deutschland. Vieles ist mir als Hebammenstudentin schon bekannt und ich erkenne geschilderte Situationen auch wieder. Ich konnte einiges mitnehmen, aber im Endeffekt treten immer wieder die gleichen Ursachen der vorliegenden Probleme in den Vordergrund: Fachkräftemangel, Unterbesetzung und Unterbezahlung.
Die Zukunftsvision der Autorin ist wirklich der Traum jeder Hebamme und werdender Eltern, aber entweder noch ganz ferne Zukunftsmusik oder leider einfach in unserer Gesellschaft und Wirtschaft nicht umsetzbar..
Profile Image for Seitenmusik.
381 reviews19 followers
March 17, 2024
"Die Gesichter der Gewalt sind Gesichter, die wir womöglich alle kennen, die einem vielleicht täglich begegnen. Ich war eins dieser Gesichter. Ich habe zugesehen, wie Frauen Gewalt angetan wurde, und habe nichts unternommen. Ich war eine Mittäterin." (S. 35)

"Die Geburt eines Menschen ist ein Wunder, und solch ein Wunder will beschützt werden, damit unsere Kinder sicher und liebevoll geboren werden können." (S. 11)

Mit "Ich, Hebamme, Mittäterin: Mein Einsatz gegen Gewalt im Kreißsaal und für eine sichere Geburtshilfe" gibt Eva Placzek einen intimen Einblick in die Herausforderungen und Missstände der Geburtshilfe. Als langjährige Hebamme und ehemalige Vize-Miss Germany ist sie eine mutige Stimme für Veränderung in einem System, das oft von Gewalt und Übergriffen geprägt ist.

Zum Inhalt: Eva Placzeks Buch ist ein schonungsloses Plädoyer für Menschlichkeit und Würde im Kreißsaal. Mit zahlreichen Beispielen und persönlichen Erfahrungen deckt sie die vielfältigen Probleme in der Geburtshilfe auf und ruft dazu auf, dringend notwendige Veränderungen herbeizuführen. Von unzureichender Vorsorge bis hin zu traumatischen Geburtserlebnissen durch körperliche und psychische Misshandlungen - Placzek scheut sich nicht, die brisanten Themen anzusprechen.

MEINUNG

Dieses Buch hat mich emotional berührt, und zwar im negativen Sinn. Als jemand, der bisher wenig über die Geburtshilfe wusste, war ich schockiert über die erschreckenden Zustände, die Eva Placzek aufdeckt und die KEINE SELTENHEIT darstellen. Im Gegenteil: Laut einer Studie der psychologischen Hochschule Berlin ist rund jede zweite Frau während der Geburt von (verbaler, psychischer und/oder physischer) Gewalt betroffen. Das wären in Zahlen ausgedrückt 369.410 Frauen, die das 2022 in Deutschland betroffen hat (S. 15 und 57).

Eindrücklich sind die vielen Beispiele, die mich sehr betroffen gemacht haben. Die Autorin scheut sich nicht, die vielfältigen Probleme in der Geburtshilfe schonungslos anzusprechen, angefangen von unzureichender Vorsorge bis hin zu traumatischen Geburtserlebnissen durch körperliche und psychische Misshandlungen im Kreißsaal. Bemerkenswert ist und Respekt habe ich vor der Offenheit und Ehrlichkeit der Autorin, die ihre eigene Mittäter:innenschaft in einem unmenschlichen System anerkennt, aber ebenso durch ihren mutigen Einsatz für eine menschlichere Geburtshilfe eintritt:

"Die Wahl zu haben, wie man seine persönliche Zukunft gestaltet, ist keine Selbstverständlichkeit. Stark motiviert und voller Tatendrang bin ich dann in die Ausbildung zur Hebamme gestartet und schon in den ersten Tagen begegnete mir ein Satz, welcher mich lange verfolgt hat: >>In dieser Ausbildung werden Sie gebrochen werden.<<<" (S. 18)

"In welchem verdrehten Universum eines menschlichen Wesens gibt es einen rechtsfreien Ort, an dem Frauen und ihren Kindern alles angetan werden darf, solange man es irgendwie als Notfall Maßnahmen deklarieren kann?" (S. 54/55)

Ein weiterer positiver Aspekt ist der feministische Blickwinkel, den Placzek einnimmt, und ihre Thematisierung von frauenspezifischen Belangen wie Menstruation, Schönheitsidealen und Geschlechterrollen. Auch die Einbeziehung rechtlicher Fragen und Vergleiche der Geburtshilfe in der DACH-Region tragen zur Vielschichtigkeit des Buches bei und bieten auch für Leser:innen aus der Schweiz und Österreich (mich) einen großen Mehrwert.

Der FAQ Teil am Ende des Buches fand ich super, da er recht kurze Antworten auf drängende Fragen wie bspw. diese hier liefert: Ist es normal, dass mein Gynäkologe mich in jeder Schwangerenvorsorge vaginal untersucht? Ist es normal, dass bei jeder ärztlichen Vorsorgeuntersuchung ein Ultraschall gemacht wird? Ist es normal, dass freiberufliche Hebammen nur die Möglichkeit einer Hausgeburt anbieten? Ist es normal, dass ich ungefragt Medikamente verabreicht bekomme? Ist es normal, dass ich während der Geburt auf dem Rücken liegen muss?

Beim Lesen musste ich auch sehr oft an die Zustände in meiner Berufsgruppe, den sozialen Berufen, denken. Ich bin Sozialarbeiterin, und die Diskussion rund um Berufsethik wird auch bei uns rege geführt. Erst dieses Jahr haben wir (in Österreich) ENDLICH einen Berufsschutz erhalten, sodass Sozialarbeiter:in/Sozialpädagog:in geschützte Bezeichnungen sind. Ganz spannend war für mich daher auch die Passage zum Thema "Wir mussten früher in unserer Ausbildung leiden. Jetzt kriegen die Neuen das alles genauso ab". Diese findet sich nämlich bspw. auch in Migrations- und Fluchtdiskursen wieder. Ein Phänomen, das sich mir nicht erschließt. Wenn man selbst schon gelitten hat, warum sollen es andere, die in derselben Situation landen, denn genauso schlecht haben?

Mein Kapitel zum Thema Sicherheit und sichere Geburt musste ich an die Berichte zu Gaza und der Ukraine denken und unter welchen Umständen Frauen dort aktuell gebären müssen :(

Toll beschrieben ist auch wie der Kapitalismus auch vor der Geburt keinen Halt macht und Krankenhäuser Profit daraus schlagen, indem sie möglichst viele Geburten durchführen, bei denen möglichst viele Interventionen vorgenommen werden. Dann klingeln die Krankenhauskasse:

"Wir müssen aufhören zu versuchen, mit unseren gesunden Frauen Geld zu machen. So grausam es auch klingen-mag, bringen Interventionen wie Einleitungen, PDAs, CTGs, Schmerzmittel, Ultraschalluntersuchungen und, und, und mehr Geld. Mit einer gesunden Frau und einer natürlichen, selbstbestimmten Geburt, die gerne auch mal zwanzig Stunden dauert, ohne jegliches Eingreifen, verdient eine Klinik kein Geld." (S. 68)

Auch das Bildungssystem und Social Media bekommen zurecht ihr Fett weg:

"Unser Schulsystem hat so viele positive Aspekte, für die wir dankbar sein sollten, aber wie in jedem System gibt es auch hier Lücken, und meine größte Sorge gilt der Lehre über das Leben an sich. Auch wenn das poetisch klingt, meine ich damit tat- sächlich sehr grundlegende Dinge wie das Wissen über den eigenen Körper, unsere Grundrechte, den Umgang mit Social Media, finanzielle Bildung und die Grundlagen der Sexualkunde sowie der Geburt eines Menschen. In den meisten Fällen wird besprochen, wie ein Kind entsteht, also der Befruchtungsprozess, der natürlich auch wichtig ist. Die großen Themen jedoch, mit denen wir alle täglich konfrontiert werden durch Film, Fernsehen und die sozialen Medien, werden nicht besprochen. Und damit meine ich vor allem, wie eine Geburt abläuft, und zwar die realistische, aufrechte und bewegende Variante, nicht die gespielte, unmenschliche, wie ein Marienkäfer auf dem Rücken liegende Variante." (S. 86/87)

Nun zu den Kritikpunkten: Ich hätte mir viel mehr Zahlen, Daten und Fakten gewünscht, um die dargestellten Probleme besser zu verstehen und zu untermauern. Es mag jedoch an fehlenden Daten liegen, dass wenig darauf Bezug genommen wurde. Der Schreibstil ist leicht verständlich, aber manchmal etwas dramatisch und repetitiv. Die Autorin verwendet häufig die Phrase "Wir müssen,..." und betont damit die Dringlichkeit des Problems, was mir manchmal zu pathetisch erschien. Warum das letzte Kapitel Bonuskapitel heißt, erschließt sich mir auch nicht. Gibt es das Buch denn auch ohne Bonuskapitel zu kaufen? Das Gendern ist ihr leider nicht durchgehend gelungen, es ist u.a. SEHR oft vom Arzt die Rede. Aber man erkennt, dass sich die Autorin darum bemüht hat. Mich hat auch gestört, dass teilweise auf die im Verhältnis zu anderen Ländern sogenannte fortschrittliche "westliche Kultur" Bezug genommen wurde, ohne dabei zu erwähnen, dass durch genau diese unsere westliche Kultur jahrelang Menschen aus anderen Kulturen unterworfen wurden und der Westen im Gegenteil zu heute früher oft sehr viel konservativer und frauenverachtender eingestellt war als die Kulturen, die sie dann gezwungen haben sich anzupassen. Und jetzt wird genau ihnen vorgeworfen, nicht liberal zu sein.

Gestört hat mich auch der Teil zum Thema "positiver Schwangerschaftstest" auf Seite 15. Nicht jede Frau freut sich darüber... für manche ist das auch aus xy Gründen ein (negativer) Schock und nicht jede Frau will auch Mutter sein.

FAZIT

Trotz der genannten Kritikpunkte ist "Ich, Hebamme, Mittäterin" ein wichtiges Buch, das dringend benötigte Aufmerksamkeit auf die Missstände in der Geburtshilfe lenkt. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Bei dem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Dies hat meine Meinung dazu allerdings nicht beeinflusst.
1 review
February 29, 2024
Ein Buch, was alle werdenden Eltern, Eltern, werdende Hebammen, Hebammen, Politiker*innen und jegliches medizinisches Fachpersonal lesen sollte. Danke liebe Eva, dass du dieses Thema als erste so in die Öffentlichkeit rückst <3
Dieses Buch ist 100% gelungene Aufklärungsarbeit!
2 reviews
July 9, 2024
Sehr gut geschriebenes Buch, welches ein wichtiges Thema behandelt!
Danke für dieses Buch!
Ich habe mich selbst auch wiedererkennen können durch Praktika in Kreißsälen und hoffe, dass wir alle gemeinsam für eine sichere und gewaltfreie Geburtshilfe weiter kämpfen.
1 review
December 12, 2024
Ein augenöffnendes Buch und meiner Meinung nach ein Must-read für all jene mit Berührungspunkten zur Geburtshilfe - egal ob angehende Eltern oder medizinisches Personal!
Displaying 1 - 7 of 7 reviews

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