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Auf den Gleisen

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Ein Sohn verliert seinen Vater, dann sich selbst - und findet beides wieder auf den Straßen Berlins. Radikal und voller Schönheit erzählt Inga Machel in ihrem ersten Roman vom tiefen Verlangen nach Nähe und Beziehung, vom Scheitern, von Schmerz, Wut und Trauer und von der Suche nach einem Weg ins Leben.

Vor zehn Jahren verlor Mario, damals Mitte zwanzig, seinen Vater. Ein einzelner Winterstiefel lag auf den Gleisen einer ICE-Strecke, mehr blieb nicht von ihm. Seit fünf Jahren kämpft Mario bereits selbst ums Überleben, als er in einer Zufallsbegegnung mitten in Berlin seinen Vater zu erkennen glaubt. Er nennt den Mann P. und wird von nun an dessen stiller, täglicher Begleiter. P., der heroinabhängig am Rand der Gesellschaft seinen ganz eigenen Lebenskampf austrägt, wird für Mario zum Stellvertreter, um das Trauma der gescheiterten Beziehung zum Vater, die Erinnerungen an die Kindheit in der brandenburgischen Provinz und das Fehlen von bedingungsloser Liebe und Sicherheit endlich verarbeiten zu können. Satz für Satz entwickelt sich ein beinahe märchenartiges Kammerspiel, in dem Raum und Zeit, Vergangenheit und Zukunft, Rationalität und Gefühle ineinanderfließen bei dem Versuch, dem sinnlos Erscheinenden einen Sinn abzutrotzen.

160 pages, Hardcover

Published January 30, 2024

6 people are currently reading
85 people want to read

About the author

Inga Machel

5 books1 follower

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Community Reviews

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11 (18%)
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Displaying 1 - 9 of 9 reviews
Profile Image for Otto.
750 reviews49 followers
March 6, 2024
Im letzten Kapitel nimmt das Buch noch einmal Fahrt auf, das hat ihm auch meine 3 Sterne gerettet. Ansonsten kann ich in den durchaus positiven Kritiken, die dieser Debütroman der deutschen Dichterin erhielt (ist ja jetzt auch auf der Nominiertenliste zum Preis der Leipziger Buchmesse) nicht zustimmen.
Ich fand den Roman rund um die Erinnerung des Ich-Erzählers Mario an seinen psychisch kranken Vater wenig stimmig, eher konstruiert, auf Effekte hin aufgebaut (Alkoholikerzustände, Heroinabhängigkeit, Junkyverwahrlosung, Erbrochenes, Urin). Es gibt viele Männertränen, eine blasse aber strenge Mutterfigur. Also ich kann den Roman nicht empfehlen.
Profile Image for Dee.
29 reviews3 followers
October 2, 2024
So langsam geht mir die Aufsatz-Literatur des deutschsprachigen Nachwuchses auf den Geist. Nichts deutet auch hier über den Text hinaus, er bleibt in den Zeilen stecken. Zudem passiert nichts, was ja in Ordnung wäre, wenn man zwischen den Zeilen eben einen Raum aufmachte.
Das waren zähe 150 Seiten. Die Geschichte wirkt konstruiert. Die Trauer ist wirklich überdramatisiert. Viele Kleinigkeiten verraten die Autorenschaft, dass die Hauptfigur zum Beispiel Endes Unendliche Geschichte gelesen hat, um eine Metapher zu bemühen, ist schwer zu glauben. Ich sachma: Naaaaja.
Profile Image for Galayne.
75 reviews
August 19, 2025
Ich bin etwas hin und her gerissen.
Die Abschnitte über den Vater sind sehr gut geschrieben und die zerstückelte Erzählung hat eine starke Wirkung. Jedoch konnten mich die Abschnitte mit "P" meist nicht überzeugen.
Am Ende wurde mir das Buch auch zu erklärend. Das hat mich etwas aus dem Gefühl des Buchs gerissen.
Profile Image for Kathi.
89 reviews4 followers
June 28, 2024
Dieser Roman trieft vor Trauer. Sehr eindrücklich, ging mir nah. Ich habe das Gefühl, ich müsste das Buch gleich nochmal lesen; ich war nicht aufmerksam genug.


Lieblingszitate:
"Ich weiß, dass sich der Tod meines Vaters damals wie ein fremdes Organ in mir anfühlte, und ich spürte, es musste raus. Dass eine Schauspielerin in einem Film sagte: "Irgendwann sehen wir uns alle wieder", und ich es sofort geglaubt habe. Die Details waren mir egal - wo, wann, auf welche Weise. Ich dachte, Hauptsache, es wäre irgendwie möglich, die Ewigkeit loszuwerden, und begann mir vorzustellen, der Tod wäre nur eine Phase, eine Geduldsprobe, eine Frage der Zeit."
-20

"In meinen Träumen blieb alles beim Alten. Mein Vater, der unglücklich war und verschwand. Vater, der wieder auftauchte, aber unglücklich blieb. Nie änderte die Tatsache, dass ich da war oder dazukam, irgendetwas an seinem Zustand. Aber ich hing zwanghaft an ihm und wollte es nicht wahrhaben.
Ich träumte von zwei Zwergschafen, und das eine war brav und schlief, während das andere um sich trat und mit spitzen Hörnern meine Arme aufschrammte. Ich weiß noch, ich packte so fest zu, dass beinahe etwas in ihm brach."
-29

"Ich versuchte, mich an seine Stimme zu erinnern, aber es gelang mir nicht. Sie war zu weit weg oder zu leise, und sobald ich meinte, etwas zu hören, verschwamm es mit den Geräuschen der Straße. Aber an der Straße lag es nicht, das wusste ich, denn wenn ich in der Nacht allein in meinem Bett lag und nichts als mein eigener Atem und das Sirren des Kühlschranks mit im Raum waren, war es eben das, das Atmen und das Sirren, was das Hören seiner Stimme unmöglich machte."
-120

"Diese Fotos hatte ich längst vergessen. Je mehr Zeit vergeht, desto größer wird der Verlust."
-142

"Es lag immer eine schwankende Entfernung zwischen uns, aus der es mir unmöglich war einzuschätzen, ob er als Nächstes lachen, weinen oder um sich schlagen würde. Er war für mich nie richtig greifbar. Bis er schließlich vollständig verschwand. Ich frage mich, wie man jemanden liebt, der nicht da ist."
-142

"Die Schrift extrem klein und zittrig, kaum erkennbar als seine. Ein schwarzer Kugelschreiber. Die Einsicht, er könne die Uhr nicht zurückdrehen."
-144
116 reviews3 followers
May 10, 2024
Ein nominiertes Buch für den Leipziger Buchpreis. Leider nicht so überwältigend wie angekündigt.
Obwohl die Themen des Buches hochaktuell sind. Die Berliner Drogenszene und ihre Toten, sowohl die Selbstmordrate in Deutschland, da könnte man mehr draus machen. Der Schreibstil selbst ist angenehm zu lesen. Bitte überzeugt euch selbst.
Profile Image for Prusseliese.
427 reviews19 followers
March 7, 2024
Einfach großartig!
Dieser Schmerz, diese ewige Suche nach Liebe...
Bereits die Leseprobe begeisterte mich. Ich habe nicht erwartet, dass es noch herzzerreißender werden konnte. Und es zog mich so hinein.
Profile Image for dada tahini.
14 reviews1 follower
March 20, 2024
Uff, das Buch zieht einen v.a. in der zweiten Hälfte in Bann, lässt nicht mehr los und schwingt dann melancholisch nach. Ich hab etwas gebraucht um reinzukommen, lohnt sich aber. Sprachlich toll und sehr emotionalisierend.
Profile Image for Estrelas.
928 reviews
August 1, 2024
„Der Blick meines Vaters sank genau dorthin, in die Tiefe, an den Grund, zurückgezogen aus diesem Raum hier, aus dem Körper in dem Raum, aus der Beziehung, die der Körper zu irgendwas und irgendwem gehabt hatte oder eingegangen war, aus allen Zusammenhängen und Bildern.“

Der Umgang mit dem Tod des Vaters wird mal poetisch, mal brutal geschildert. Ersteres zog mich an, Letzteres stieß mich ab. Womöglich war genau das der gewünschte Effekt…
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