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Feuer: Israel und der 7. Oktober

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Am 7. Oktober 2023 überzog die Hamas Israel mit Terror, seither hält die Welt den Atem an – und überschlagen sich die Ereignisse. Ron Leshem zeichnet in seinem bewegenden Text jenen Tag und die Entwicklungen seither nach – und führt ein zutiefst gespaltenes Land vor Augen. Gerade der liberale, auf Verständigung bedachte Teil der Gesellschaft wurde getroffen. Was werden die Folgen sein?

Leshem, international bekannter Autor («Euphoria», «Beaufort»), Journalist und ehemaliger israelischer Geheimdienstoffizier, ist auch persönlich betroffen. Die Hamas ermordete seinen Onkel und seine Tante, verschleppte seinen Cousin, der auch deutscher Staatsbürger war, als Geisel. Ein Blick in die Wirklichkeit Israels, der uns das Land auf sehr persönliche Weise nahebringt und zugleich ein großes Bild vermittelt. Das Buch zur Stunde, das den Konflikt begreifbar macht.

308 pages, Kindle Edition

Published April 30, 2024

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About the author

Ron Leshem

11 books12 followers

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Displaying 1 - 7 of 7 reviews
Profile Image for Mottentochter.
36 reviews41 followers
June 20, 2024
Ron Lesham thematisiert in Feuer: Isreal und der 7. Oktober sehr eingehend und genau die Geschehnisse vom 7. Oktober und von dort ausgehend die historischen Spannungen zwischen Israel und Palästina bis in die Anfänge des Konflikts und geht zum Ende des Buches auf eine hoffnungsvolle Zukunfts-Utopie ein, wie sich der Konflikt im besten Falle entspannt oder gar auflöst.

Ron Lesham selbst ist israelischer Autor und hat schon in früheren Werken über die Konflikte im Nahen Osten geschrieben. Lesham geht im Laufe des Buchs immer wieder sehr genau auf die erfahrenen Gräueltaten ein, die die Menschen am 7. Oktober erlebt haben. Diese ließen sich an Erzählungen von Überlebenden, Videos und den vorgefundenen Körper rekonstruieren. Diese Teile des Buches sind hart und nur schwer auszuhalten, aber das macht sie auch wichtig, um sich (falls noch nicht geschehen) mit den Menschen zu solidarisieren und das mit allen Menschen, die körperlich oder seelisch verletzt wurden.

Das Buch habe ich mir ausgesucht, weil es mir schwer fiel einen Überblick über den Konflikt zu bekommen, der so komplex und in so vielen Ereignissen verwoben ist, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Dabei hat mir das Buch sehr geholfen; ich denke es bedarf da noch tieferer Lektüre, auch aus anderen Perspektiven, aber Lesham hat seine Position im Buch gut reflektiert. Sich, seinen Partner, seine Familie, seine Freund:innen & Bekannte auf beiden Seiten des Konflikts immer wieder kritisch innerhalb des Konflikts verortet und reflektiert.

Im letzten Teil des Buches, wo es um mögliche Auflösungen des Konflikts geht und Lesham über das NEOM-Proekt in Saudi Arabien geradezu schwärmt, habe ich diesekritisch Reflektion allerdings vermisst. Das Projekt ist mir eher als problematisch bekannt, da Zwangsumsiedlungen von einheimischen Gemeinschaften vorgesehen sind bzw. bereits umgesetzt wurden, um das Projekt überhaupt realisieren zu können. Diese Menschenrechtsverletzungen wurden nicht angesprochen, was ich sehr schade und einseitig fand. Weiterhin soll das Projekt zwar eine der nachhaltigsten Städte kreieren, schadet und zerstört dabei allerdings natürliche Lebensräume in dem Prozess.

Im Großen und Ganzen finde ich das Buch allerdings sehr gelungen und die emotionale Wucht mit der Lesham schreibt, macht sehr deutlich wie wichtig eine friedliche Lösung ist.
Profile Image for Kathrin Schröder.
Author 11 books3 followers
June 15, 2024
Feuer Israel und der 7. Oktober | Was am 7. Oktober geschah – ein einzigartiges Hörbuch über den Tag, der die Welt veränderte. von Ron Leshem
„Es wird einen Weltkrieg geben und wir haben die Ehre die Ouvertüre zu spielen“.
Der 7. Oktober, Ursachen, geschichtliche Hintergründe, Folgen für beide Seiten und der zweifelnde Versuch auf die Chance eines guten Ausgangs zu hoffen.
Hörbuch gehört dank Netgalley. Obiges Zitat (frei übertragen) nennt der Autor Leshem gegen Ende des Buches als ein Beispiel des Humors in Israel und Gaza.
Obwohl der Journalist Israeli (mit Wohnsitz in den USA) ist und sein Cousin eine der ermordeten Geiseln ist, versucht er die Anschläge, Ursachen und Folgen für beide Seiten so objektiv wie möglich zu schildern.
Die Hauptursache für die derzeit immer stärker ansteigende Propalästinische und Antiisraelische Haltung, in der von der einen Seite alles Erlittene immer wieder in allen Details präsent ist, während die andere Seite nur auf die Täterrolle reduziert wird, sieht er in einem Desinformationskrieg, der bereits vor dem 7.10. geplant, minutiös orchestriert und mit Unterstützer zahlreicher Influencer gezielt die öffentliche Meinung weltweit verschieben soll.
Wir hören und lesen von Details der Angriffe Israels – die Angriffe der Hamas, die Greueltaten des 7.10. und an den Geiseln werden hingegen klein geredet.
Leshem sieht die Schuld durchaus zu einem guten Teil bei Netanjahu, der die Hamas als einen Gegner schätzt, der seine politischen Chancen verbessert hat und das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza bleibt ebenfalls nicht unerwähnt. Auf der anderen Seite empfindet er die Situation aber als unlösbar, da Hamas und etliche arabische Staaten nichts unter der kompletten Vernichtung Israels als Kompromiss akzeptieren würden und Israel natürlich Trauma und die Gefahr der eigenen Auslöschung nicht unerwidert lassen will und kann.
Erschreckend waren für mich die Zahlen und Daten aus guten amerikanischen Universitäten, wie stark die Desinformation gerade bei den vermeintlich Gebildeten den Diskurs verschoben hat. Studenten, die zu 40% glauben, dass Hamas öffentlich queere Lebensweise akzeptiert und dies nur auf Betreiben von Israel aus ihren Regierungsdokumenten gestrichen hat, sind dabei nur ein „pikantes“ Beispiel.
Lesens- und Hörenswert – wenn man die notwendig dargestellte Gewalt ertragen kann.
#Feuer #NetGalleyDE! #Netgalleychallenge24 #KathrinliebtLesen #Rezension #Audiobook #Bookstagram
688 reviews10 followers
May 20, 2024
Ron Leshems Buch "Feuer" ist gleichzeitig Blick in die verwundete Seele Israels und Chronik des Massakers und seiner Folgen, aber auch reflektierte Darstellung der Geschichte des Nahostkonflikts, kritische Analyse der Regierung Nentanyahu und der Abhängigkeit des Regierungschefs von Koalitionspartnern, die statt Sachverstand Ideologie haben. Der Autor, Ex-Journalist, Ex-Nachrichtenoffizier schreibt einerseits aus der Distanz eines Israelis, der sich sein Leben in den USA aufgebaut hat und die Ereignisse nicht vor Ort miterlebt hat, doch gleichzeitig als persönlich Betroffener: Seine Tante und sein Onkel wurden am 7. Oktober in ihrem Kibbutz ermordet, sein Cousin verschleppt und nach wochenlanger Geiselhaft ebenfalls ermordet.

Dieses Buch ist voll Schmerz, Verzweiflung und Wut über das Versagen auf politische und Sicherheitsebene, trotz Warnungen und Analysen. Doch es ist kein Buch des Hasses - Leshem sucht weiterhin Kontakt zu palästinensischen Freunden in Gaza und im Westjordanland, ist bedrückt angesichts der Auswirkungen des Krieges, aber auch der Täter-Opfer-Umkehrung in einem großen Teil der Welt. Leshem lebt in Boston, sein Lebensgefährte ist Wissenschaftler. den Israel-Hass an den Campussen der Universitäten, der auch immer öfter in kruden Antisemitismus umschlägt, erlebt er unmittelbar. Auch, dass die Massaker vom 7. Oktober schlicht geleugnet werden und Terorristen, die gemordet, gefoltert, vergewaltigt und größtmöglichen Schmerz und Terror verbreitet haben, als Freiheitskämpfer verklärt werden.

Man kann seine Fassungslosigkeit spüren, dass ausgerechnet Minderheitengruppen, Linke oder LGBTQ-Aktivisten die Hamas verklären und ihren Kampf als antikolonialistischen Freiheitskampf umdeuten, ohne deren Haltung beispielsweise gegenüber Frauen oder Homosexuellen zur Kenntnis zu nehmen.

"Wenn ich in meinem Leben im Nahen Osten eines gelernt habe, dann, dass in einem Kult der Gewalt, die angeblich von Not befreit, kein Menschen Befreiung findet, und am allerwenigsten, wenn sie Zivilisten trifft", schreibt er. Und an anderer Stelle: "Die Hamas siegte bereits bei ihrem Angriff. Ihr gelang es, das palästinensische Problem an die erste Stelle der weltweiten Tagesordnung zu bringen, den Nahen Osten neu zu gestalten, Israels Legitimation auf einen historischen Tiefststand zu versetzen, das Land in einem Dilemma gefangen zu halten, es wirtschaftlich zu schädigen, seine kollektive Seele mit toxischen Bildern, mit abgrundtiefer Angst und Drohungen zu überfluten, den Konflikt ins Jahr null zu katapultieren und die Gemäßigten auf allen Seiten dazu zu bringen, ihre bisherige Haltung aufzugeben."

Leshem steht für die Stimmen jener Israelis, die vor dem 7. Oktober gegen die Regierung Netanjahu und seine sogenannte Justizreform auf die Straße gingen, von der sie eine Zerstörung der Demokratie befürchteten - die Beispiele Ungarn oder Polen während der PiS-Regierung waren in der Hinsicht warnende Beispiele. Er erinnert daran, dass die Kibbutzbewohner im Gegensatz zu dem nun gerne in den Protestcamps gepflegten Narrativ keine "Siedler-Kolonisten" waren, sondern linke Israelis, die oft schon viele Jahre in der Friedensbewegung engagiert waren. Sein Buch ist, immer noch, ein Appell, einen andere Weg zu beschreiten, jenseits der Gewalt, auch wenn all das Blutvergießen der vergangenen Monaten das auf beiden Seiten so viel schwerer macht. Und es ist eine Warnung vor Demokratiezerstörung und nationalistischen Trieben: "Schaut auf mein Heimatland, und ihr seht darin eure eigene Zukunft. Unser Unglück sind nicht nur die radikalen, fanatischen Ränder, es ist vor allem auch die schweigende Mehrheit, die sich nicht aufrafft, gegen diese in den Kampf zu ziehen."

"Feuer" zu lesen, ist schmerzhaft, gerade angesichts der Chronologie der Gewalt und des Terrors, angesichts des nachträglichen Wissens: Der 7. Oktober hätte verhindert werden können. Es ist ein wichtiges, nachdenkliches Buch, das nachempfinden lässt, wie tief die Verletzungen seit dem 7. Oktober sind. Und es wäre zu wünschen, dass es den Weg zu denen findet, die sich lieber auf Schablonen und Parolen verlassen, statt mit der komplexen Geschichte des Nahostkonflikts auseinanderzusetzen.

Profile Image for Matt.
163 reviews18 followers
January 15, 2025
The possibility of peace must offer hope to both sides, the hope of a completely new beginning, one that is even greater than the trauma suffered.
[(Re-)translated from my German copy.]

A bit difficult to review a book like this so bear with me as I air out some of my thoughts if you really care what I think. But be aware that I recommend this book either way as I think it does have a lot of good information about the current state of the Palestine-Israel conflict and I'm convinced it is written with good intent, giving equal examination of all parties involved.
I am very confused though as to why there seemingly only exists this German translation but not an English original when Ron Leshem is an Israeli-American author. That seems very odd to me.
But enough about that...

In a later part of the book, Leshem writes about misinformation spread online and radicalization based on untrustworthy, unquestioned sources. "Opinion engineering" is certainly a thing, as becomes more noticeable in the current day of vast digital information. It is important to be aware of the what you read and engage with it critically.
Ironically that's exactly why part of me was slightly cautious/skeptical about the author being an experienced screenwriter and ex-member of Israel's Intelligence Corps when I picked this book up originally. From a cynical point of view, that seemed like a prime concoction for biased narration.
But as I skimmed the book in the store, I did find rather quickly that Leshem is clearly not fully condemning or gloryfing either Israeli or Palestinians but calls out faults and bad actors on all sides of this messy situation. Having read the book in full now, I am glad I didn't let my initial suspicions stop me from giving this book a proper chance.

But let me start with my criticisms, since that aforementioned section of the book about propaganda and disinformation spread through social media, specifically when it comes to the leftist activism of the West, was one of the few sections of the book I did actually have some gripes with.
Not that it isn't fair to critically analyze that sort of thing. But it felt, almost uncharacteristically so compared to the rest of the book, pretty reductive and cynical, missing an attempt to understand and/or argue the rise of radical one-sided Palestine-focused activism and the popular allegations against the Israeli government in a more constructive way. Especially since Leshem himself has clear criticisms against the Israel government and their actions as well. It felt a bit off that there wasn't more engagement there as it's probably also one of the most crucial parts of this conflict from a global point of view.
That part of the book was a bit bumpy since the whole subject of "radicalization through social media" definitely deserves a lot more nuance than I felt it was given there. Thankfully he picks that general subject up again in an even later part of the book and digs a bit deeper that time.

Another nitpicky gripe I had is that I would have liked more information about how the early chapters, which chronicle the events of October 7th 2023, were reconstructed in such a highly detailed way. I understand that the attack is apparently one of the most filmed tragedy in history with cameras carried by soldiers, terrorists, and civilians all around, but some of the details were so minute that I couldn't tell how factual the narration of it was.
At the end of the book, Leshem does say a little bit more about how the information was sourced, but I would have welcomed it earlier and appreciated even more information about that process itself.

All of that being said, I think Leshem does a mostly very good job at making it clear that he isn't blindly loyal to his country of Israel but very much supports the Palestinian civilians that suffer from the conflict just as much as Israelis. He rightfully condemns the devastating attacks by Hamas but also harshly looks at the Israeli government that's veering more and more towards the radical right and has failed its citizens more than once.
Despite how unlikely the realization might seem currently, he also dedicates a later chapter to detailing a potential way of how it could come to a peaceful two-state solution.

But the real meat and potatoes of this book are the conflict itself and how the two opposing sides, steered by increasingly more ruthless leaders, seemingly have caught themselves in an endless spiral towards radicalization.

I think as with all books about a complicated matter like this, you shouldn't take every word for the immediate, solitary truth and interact with it critically. But I do believe, like I said at the beginning, that Leshem is acting with good intent and wrote a generally very informative book.
As always it's best to engage with more than one voice and it goes without saying that learning about the 1948 Nakba deserves its own time as well, but if you'd only read one book about the Palestine-Israel conflict, this one would probably not be a bad pick, especially while it's still up-to-date.
Profile Image for Zoltan.
60 reviews
December 29, 2024
Stark, teils grausam, teils verstörend, jedoch mit einer „balancierten“ Perspekitve und Überblick des aktuellen Konflikts. Weitereilende historische und soziale Analyse und einige wünschenswerte Lösungsvorschläge… einer Zukunftsutopie. Bietet auch einen guten Einblick in den Desinformationskrieg.
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