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Genossin Kuckuck

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Kerstin kommt zu spät: Ihre Großmutter ist bereits beerdigt und das Fotoalbum, welches ihr versprochen wurde, ist nicht zu finden. Sie kommt nicht mehr weg aus der alten Dorfschule, in der ihre Großmutter Russischlehrerin war und in der sie aufwuchs. Kerstin wird von Effi heimgesucht, der sie noch die Einlösung eines Schwurs schuldig ist und Sternemann&Greiff, die – mit Rachegedanken ins Dorf zurückgekehrt – erfahren, wer sie damals wirklich ins Heim gebracht hat.

Dem Buch sei eine Warnung vorangestellt: Es wird gefressen, sich vermehrt, zersetzt, geschlagen und Plasma gesungen. Niemand entkommt der rasenden Gewalt des veteranischen Wesens. Hermaphroditen, Kannibalen, Geschöpfe, die weder Tier noch Pflanze sind, gehen im Taumel der blütenlosen Hochzeit sofort in andere Formen des organischen Lebens über.

"Genossin Kuckuck" ist eine fantastische und zugleich autobiografische Bilderzählung, die den Bogen über eine Kindheit im Dorf Pritschitanow der 1960er Jahre bis zur Privatisierung von Volkseigentum in den 1990ern spannt. Anke Feuchtenberger hat unter dem Arbeitstitel "Ein deutsches Tier im deutschen Wald" über ein Jahrzehnt an dieser Geschichte gearbeitet.

448 pages, Hardcover

Published September 4, 2023

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About the author

Anke Feuchtenberger

31 books22 followers
Shortly before the Berlin Wall came down, Anke Feuchtenberger, Henning Wagenbreth, Holger Fickelscherer and Detlef Beck joined together to form a ‘Produktions-genossenschaft des Handwerks’ (production cooperative for handicrafts, PGH for short), called ‘Glühende Zukunft’, or ‘Glowing Future’. Their artistic activities in public spaces, such as graffiti and wall paintings, were motivated by creative actionism and were an expression of their political opposition. After the collapse of the Communist system, the individual artists in the East Berlin artists’ collective were very much in demand, particularly for their theatre posters, but also amongst book publishers and the print media for their illustrations. At the same time they were using their comic-like work to experiment with the visual forms of expression within the two different cultures and combining the aesthetics of East-European graphics and illustration with the Western narrative tradition of the comic. The PGH, along with the Renate Group, is one of the core groups of the German comic avant-garde, because the artists combine comic and art, illustration and picture-narrative without any inhibition, showing their work both at comic festivals and in galleries.

In the first comics published by Anke Feuchtenberger, her drawings are dominated by angular contours, portraying characters and objects in hard lines. Their design is reminiscent of woodcut and linocut prints. The colouring is modest and restrained, with the individual areas being accentuated instead by opulent or minimal ornamentation.
Feuchtenberger’s current works, however, appear more free and less hard, because she now draws with charcoal. On the coarse-grained paper, the lines become blurred, blending with the fine powder of the grey shades in the shadows and outlines. The trained commercial artist unites words and images to form a graphically united texture, with only an indirect connection to the narrative level.

Anke Feuchtenberger usually works with the author Katrin de Vries. Together they develop stories and bring the images and the words into line with each other, as in Die kleine Dame (1997), Die Hure H (1996) and Die Hure H zieht ihre Bahnen (2003). Their enigmatic portrayals have a somnambulistic character, which is reflected in both the surreal motifs and in the cryptic combinations of words. Observers must fill in the space between image and text for themselves, in order to be able to unite the individual fragments.
Sexuality and physicality are the central themes that Anke Feuchtenberger confronts in her comics. In Das Haus (2001), she divides the human body into thirty parts. In five to six pictures for each part, she reduces and condenses individual terms with the aid of metaphors and symbols. Instead of telling a story, Feuchtenberger creates visual and textual chains of associations, which initially appear to be separate from each other, but which achieve a profound or ambiguous expressive power when combined.

Matthias Schneider,
Goethe-Institut

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Community Reviews

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Displaying 1 - 12 of 12 reviews
Profile Image for naomi.
31 reviews
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January 13, 2025
Der neue Comic von Anke Feuchtenberger beginnt mit einem Versprechen in der Kindheit: Kerstin und Effi versprechen einander, sich für immer zu lieben und einander auch noch als Erwachsene am Geländer der Brücke zu treffen. Um das zu besiegeln, muss Kerstin ihre Hand in den ausgestopften Kopf des Keilers, der an der Wand hängt, legen, was ihr gar nicht behagt. Auf der nächsten Seite findet sich das Bild auf dem Cover wieder: Mehrere weiblich gelesene Personen waten durch Wasser – ist es ein See? – und tragen in ihren Händen büschelweise Seetang – oder sind es büschelweise Haare an Köpfen?

Die vielgefeierte deutsche Comickünstlerin legt mit „Genossin Kuckuck“ ein fulminantes Werk vor. Es ist in einem Schaffensprozess von über zehn Jahren entstanden und speist sich aus autobiografischen Erlebnissen ebenso wie aus fantastischen, poetischen und surrealen Elementen. Der über 400 Seiten umfangreiche Comic lebt von großformatigen Kohle- und Bleistift-Zeichnungen, die – im Gegensatz zu den skizzenhaft anmutenden Panel-Sequenzen in roter Tusche – zum längeren Betrachten einladen.

Der Comic erzählt vom Leben in Deutschland in der DDR, vom Aufwachsen auf dem Land, der Suche nach einem Zuhause und vom Erinnern. Das Motiv der (Ver-)Wandlung ist allgegenwärtig: Von einem Panel zum nächsten verwandeln sich die Menschen in Tiere, in Hunde, Schweine und Schnecken; mitunter geben Masken die darunterliegenden Gesichter preis. Diese permanenten Metamorphosen, die die Geschichte vorantreiben, streichen die Ambivalenz der Figuren heraus. Die Reaktionen angesichts der porträtierten Insekten, Waldtiere, Heim- und Nutztiere changieren zwischen Ekel und Sinnlichkeit. Es ist keine chronologische Geschichte, die hier erzählt wird, den Bildern wohnt eine Rätselhaftigkeit inne, die nie ganz entschlüsselt werden kann und die wohl auch die oft irrationale, irrwitzige Perspektive eines Kindes, aus der erzählt wird, wiedergeben soll. Zwischen Text und Bild passiert viel Unheimliches. So ist auch Gewalt ein wiederkehrendes Thema: sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung (als Waffe im Krieg), patriarchale Gewalt, Gewalt an Kindern, Kriegstrauma und das Schweigen über Gewalt, das neue Traumata produziert und intergenerational fortwirkt. Die sehenswerte Ausstellung „Gewalt erzählen“ widmet sich übrigens differenziert und facettenreich diesem Thema im Sigmund Freud Museum in Wien (inkl. Originale von Anke Feuchtenberger zur Ansicht).

Profile Image for Elisa.
89 reviews5 followers
October 13, 2025
Graphic novel complessa in cui ogni breve capitolo, benché legato dal filo conduttore di spazio e personaggi, potrebbe essere un racconto a sé stante. Temi stratificati trattati per metafore e simboli che, dall’intimismo personale della percezione del corpo, giungono fino all’affresco di un sentire proprio di un popolo durante il periodo della DDR. Tratto espressionista ipnotico. Font difficoltosi per la lettura. Se il fine era disturbare il lettore (oltre che con le tematiche) l’autrice c’è riuscita benissimo.
Profile Image for Otto.
750 reviews49 followers
March 21, 2024
Zuerst war ich überfordert von der Graphic Novel, normalerweise mache ich Bogen um diese Art der Lektüre, aber wenn so ein Buch für einen der großen deutschsprachigen Literaturpreise nominiert ist, wird es natürlich gelesen.
Dann habe ich mich viele Seiten durchgekämpft und sah mein Vorurteil bestätigt.
Aber dann, so nach 100 Seiten hat sie mich gepackt, die Geschichte rund um die kleine Kerstin, die da in der DDR groß wird, umgeben von braven Parteieltern, einer russischlehrenden Großmutter, einem Westonkel. Eine Kerstin, die ins Heim abgeschoben wird, weil die Eltern eigentlich keine Zeit haben für die Kinderaufzucht, eine Kerstin die sexuelle Übergriffe erlebt.
Alles so ein wenig in Rückschau erzählt, weil zuletzt sehen wir ja die erwachsene junge Frau, schon hat sich die DDR aufgelöst.
Die Zeichnungen machen einen wesentlichen Teil des Textes, der eine Mischung aus Realität und Angstträumen darstellt, aus. Sie zeigen eine Traumwelt, in die man sich flüchten kann, die Angst erzeugt. Und genau dieses Zusammenspiel zwischen Text und Bild (der eine isst ohne das andere nicht schlüssig) macht die Großartigkeit des Buches aus. Hätte ich mir durchaus auch als Preisträgertext des Leipziger Buchpreises vorstellen können, wurde dann aber von einer anderen schrägen Geschichte (Markovic Minihorror) übertrumpft, den ich gar nicht so gut fand.
131 reviews
April 16, 2024
Hätte ich das Buch nicht direkt nach Ines Geipels "Umkämpfte Zone" gelesen, wären es vermutlich nur 2 Sterne geworden. So vermischen sich die sachliche Erzählung Geipels und die Verwirrspiele in den Bildern und Texten von Antje Feuchtenberger zu einem Erinnerungsfilm "Meine Kindheit in der DDR", der ab und zu mal einhaken kann in den Bildern. Das Kopftuch, die "Peter im Tierpark"-Ästhetik der Winterbilder, die Rollschuhe zum Anschnallen...
Da mir aber die Dorf-Erfahrung fehlt, bleibt auch einiges flach oder nichtssagend. Seitenweise Nacktschnecken, puh, und auch wenn mir die Anrede "Schnecke" vertraut ist, habe ich doch nicht dieselbe Assoziation damit. Die Übergriffigkeiten wirken teilweise forciert, insgesamt lese ich keine kohärente Geschichte aus dem Text. Wer lebte jetzt im Heim und wer bei der Großmutter? Effi lebte bei ihrer Mutter Rosi, (die auch Kerstin oft mit betreut hat); wird aber als Vater-Kind beschrieben? Trotz der gelungenen Zeichnungen, die viele Details und Stimmungen einfangen, hat mir das Buch am Ende wenig zu sagen.
Profile Image for Guillaume.
315 reviews6 followers
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March 30, 2025
Complètement frustrant car l'esthétique est zinzin, mais le scénario est malheureusement un peu (beaucoup) abscons et les vieux cons ont raison de le trouver illisible (choix de typographie pourtant dingo avec une esthétique chanmé, super évocatrice). Même en la parcourant comme un livre d'image le bonheur n'est pas entier. Picorer le texte est toujours assez risqué également.
Finalement pas de solution pour l'apprécier assez de mon côté. Reste un livre qui fascine malgré tout.
1,025 reviews
April 24, 2025
4.3 (édition française) Illustrations et dessins magnifiques. Mise en page originale et captivante. Histoire assez déstabilisante, narration innovante. Énorme travail de longue haleine évident dans la création de cette œuvre. Plusieurs relectures seront nécessaires je crois.
Profile Image for Grouaw.
8 reviews
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December 2, 2025
Je ne sais pas vraiment quelle cote mettre car j'ai arrêté très vite de le lire à cause de l'écriture difficile à lire pour moi. Les dialogues étaient écrits dans une police de caractère compréhensible mais pas la narration. Dommage! Je passe peut-être à coté d'une pépite :/
Profile Image for Andante.
76 reviews2 followers
March 28, 2025
l’unica parte interessante sono le ultime 5 pagine
Profile Image for Lethe Persephone.
36 reviews
October 31, 2025
Una graphic novel intricata dove si capisce poco o nulla di cosa si sta leggendo. Sembra più che altro un flusso di coscienza malato. Belli i disegni
Profile Image for Francesca.
1 review
November 20, 2025
Illustrazioni incredibili e un immaginario visivo potentissimo che mescola grottesco, fiaba e realtà. Però la lettura è davvero ostica e la storia impossibile da seguire e da decifrare :(
Profile Image for Jana G..
118 reviews
August 27, 2024
Super Titel und Cover. Gute Zeichnungen. Inhaltlich ist es mir teilweise schwer gefallen zu folgen. Manche surrealen Aspekte mochte ich sehr (Plasma singen). Mit anderen konnte ich weniger Anfangen. Nacktschnecken scheinen mir dieses Jahr überall präsent zu sein.
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