Geistreich, tiefsinnig, humorvoll – Bestsellerautor Jan Weiler schreibt über die Liebe
Erfolgreich und allein – so steht der Architekt Peter Munk mit 51 Jahren da. Beziehungsweise liegt da, mit einem Herzinfarkt auf der Rolltreppe in der dritten Etage eines Kaufhauses. Er überlebt, doch es gibt niemanden, den er vom Krankenhaus aus benachrichtigen möchte. In der Rehaklinik trägt sein Therapeut ihm auf, in seiner Selbsterforschung bei den Menschen zu beginnen, die ihn zu dem Mann gemacht haben, der er ist. Und so blickt Peter Munk erstmals auf die dreizehn Frauen seines Lebens und auf die Lektion, die er von jeder einzelnen gelernt hat. Mit überraschendem Ausgang.
Was soll ich sagen.....auch gegen die hier geäußerten Meinungen habe ich mich köstlich über Peter Munk und seine Frauen amüsiert....und mich kurzweilig unterhalten gefühlt....
Ich liebe den ironischen Schreibstil von Autor Weiler....seine skurrilen Charaktere und seine gesellschaftskritischen Betrachtungen .....!
Und über Herrn Munks Rückblick auf die Frauen seines Lebens kann ich daher einfach nur rezensieren:
Leider habe ich beim Lesen dieser Geschichte nicht dasselbe Gefühl entwickelt wie beim Markisenmann. 😢 Munk erleidet zu Beginn der Erzählung in einem Kaufhaus auf der Rolltreppe einen Herzinfarkt. Ihm ist nicht bewusst, wie ernst es um ihn steht. So nach und nach dringt aber in sein Bewusstsein, dass es niemanden gibt, dem der Rettungsdienst Bescheid sagen soll. Einsamkeit macht sich breit. Munk ist ein gutverdienender Architekt und landet zu Rehazwecken in einem Noblen Retreat. Dort ermutigt ihn sein Therapeut über die wichtigsten Menschen in seinem Leben nachzudenken. Munk schreibt eine Liste mit den Namen der Frauen seiner Vergangenheit. Was haben sie ihn gelehrt, was hat er durch sie über sich selbst erfahren? Gemeinsam mit den Rückblicken in sein Leben lernen wir Leser Peter Munk kennen, als Menschen mit Fehlern, Schwächen, aber auch seine liebenswerten Eigenschaften.
Das Buch hat viel Potential verschenkt, da ich trotz allem nicht dicht genug an Munk heran kam. Und das Ende war meiner Meinung nach zu gestrafft und unnötig. Ich vermute, dass das Märchen „das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff die Vorlage für diese Geschichte sein könnte. Leider nur 3 Sterne.
Der 51-jährige Peter Munk erleidet im Kaufhaus, auf der Rolltreppe, einen Herzinfarkt. Als er nach einer Bypass-Operation im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ist er fassungslos. Wie konnte ausgerechnet ihm so etwas passieren? Peter lebt gesund, treibt regelmäßig Sport, ist weder übergewichtig noch führt er ein ausschweifendes Leben.
Doch zum ersten Mal in seinem Leben wird ihm bewusst, wie allein er eigentlich ist: Er war nie verheiratet, wollte keine Kinder und pflegt kaum Freundschaften. Selbst seinen Kollegen im Architekturbüro möchte er nicht erzählen, dass er dem Tod gerade noch einmal entkommen ist.
Kurzentschlossen nimmt er sich Urlaub und bucht einen Aufenthalt in einem luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel im Schwarzwald. Sauna, Pool und gesundes Essen - das, so denkt er, wird ihm guttun. Dort angekommen, bekommt er von einem Therapeuten die Aufgabe, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, insbesondere mit seinen ehemaligen Liebesbeziehungen.
Akribisch, wie er nun einmal ist, widmet sich Peter bei langen Spaziergängen jeder einzelnen Dame aus seiner Vergangenheit.
Wir begleiten ihn auf eine Reise zurück in sein Teenager-Leben, treffen auf seine früheren „Lieben“ - die diesen Titel nicht immer verdienen - und erleben dabei zahlreiche bewegende, humorvolle und manchmal auch skurrile Rückblicke.
Nach dem großartigen Buch „Der Markisenmann“ musste ich Jan Weilers neuesten Roman unbedingt lesen - und ich kann direkt sagen: Ich wurde nicht enttäuscht.
Peter Munk war mir sofort sympathisch. Seine Gedanken und Werte spiegeln oft auch meine eigenen wider, und ich habe mehr als einmal über ihn schmunzeln müssen. Obwohl ich ein wenig Zeit brauchte, um in die Geschichte hineinzufinden, konnte ich das Buch schließlich kaum mehr aus der Hand legen.
Fazit: Spannend, tiefgründig, humorvoll - und endlich mal wieder eine „ganz andere Geschichte“. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
Maximal 1,5 ⭐️ So langweilig leider, hat mich kaum abgeholt. Der arme, einsame Stararchitekt, der leider keine Beziehung aufrecht halten kann und alle Frauen so schlimm zu ihm waren. Konnte seinem Vater nie gerecht werden und deshalb auch sich selbst nicht. Beziehungsgestört und unreflektiert dazu, selten habe ich so wenig Empathie für einen Erzähler empfunden. Nicht mal das Ende enthielt irgendeine interessante Moral.. war mir einfach zu stereotypisch und einfältig.
Schade, Peter Munk ist kein Markisenmann. Die Frauen des Peter Munk, der einen Herzinfarkt erlitten hat, sind interessant beschrieben, aber nach einigen Seiten und den verschiedenen Frauen kam bei mir Langweile auf. Zum Ende hin wird es nochmal gut, aber das rettet den Roman (der in Teilen bereits als Kurzgeschichten erschienen ist) nicht mehr. Note: 3 (weil ich Jan Weiler mag, sonst hätte ich wohl abgebrochen)
Jan Weiler ist ein viel gelobter und vielseitiger Autor. Eines seiner bekanntesten Bücher ist "Der Markisenmann". Mit "Munk" hat er nun einen neuen Roman veröffentlicht, der mich aufjeden Fall überzeugt hat. Peter Munk ist 51 Jahre alt, unverheiratet, kinderlos und bricht eines Tages urplötzlich an einem Herzinfarkt zusammen. Die Ärzte können sich diesen nicht erklären. Munk habe ein intaktes Herz, allgemein sei sein körperlicher Zustand einwandfrei. Und so kommt die Theorie auf, dass Munks körperliches Herz zwar einwandfrei funktioniert, sein seelisches Herz jedoch zu oft verletzt wurde. Und so begibt sich Munk auf eine Reise durch all seine Beziehungen und beginnt zu reflektieren. Etwas, das er nie getan hat. Und so kommt er der Gesundheit seines Herzens ein Stückchen näher. Der Theorie, dass romantische Beziehungen den Menschen mehr prägen als alles andere und dass fehlende Reflexion über vergangene Beziehungen zu anhaltendem Schmerz bzw sich wiederholenden Fehlern führen, stimme ich persönlich aufjeden Fall zu. Dadurch hat mich der Klappentext auch sofort überzeugt. Ich finde es sehr interessant, wie Beziehungen den Menschen verändern können und was in Beziehungen mit Menschen geschieht, weil ich denke, dass sich in ihnen ihre wahre Gestalt offenbart. Zwar muss ich sagen, dass der Roman irgendwann ein wenig an Schwung verloren hat, da es insgesamt schon sehr repetitiv war, das war jedoch von Anfang an vorhersehbar und Teil der Prämisse des Romans. Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen. Ich fühlte mich so, als hätte ich das gesamte Leben von Peter Munk miterlebt und denke, ihn zu verstehen und das ist meiner Meinung nach ein gutes Ergebnis eines Romans. Es zeigt auch auf, dass man das Leben eines Menschen allein anhand seiner Beziehungen erzählen kann und dadurch seine gesamte Persönlichkeit erkennt. Ein entspannt zu lesender Roman mit interessanten Frauencharakteren, die die wahren Protagonistinnen waren!
Munk ist gerade in einem Kaufhaus auf der Rolltreppe als er einen Herzinfarkt erleidet. Und selbst da, ist ihm nicht ganz klar, wie ernst die Lage ist. Doch nach einigen absurden Gedanken wie „Ich will den Leuten den Tag nicht verderben“, wird es ihm bewusst und plötzlich ist er doch auf eine Art und Weise einsam. Munk ist ein eigentlich Architekt mit gutem Gehalt, und genau er landet edlen Retreat - quasi als Reha. Dort ermutigt ihn sein Therapeut über die wichtigsten Ermutigt durch seinen Therapeut, fängt dieser endlich an in seinem Leben nachzudenken. Dabei entsteht eine Liste mit den Frauen seiner Vergangenheit. Wer waren sie? Was haben sie ihm mitgegeben?
Eigentlich klang all das recht vielversprechend. Gut verknüpft waren die Rückblicke, die einen größeren Einblick zu Munk geliefert haben. Nichtsdestotrotz fühlt es sich an als hätte mehr aus dem Buch werden können. Denn - das ganze Buch konnte ich Munk nicht greifen. Irgendwie blieb er farblos. Auch das Ende fühlte ich - nach einigen langwierigen Passagen - doch sehr „gerafft“ an. Schade. das kann Jan Weiler eigentlich besser.
Ich mochte Peter Munk eigentlich ganz gerne. Vermutlich hat jede*r im eigenen Umfeld einen „Munk“. Jemand mit gutem Herzen, der sich im Reflexionsprozess mit 50 jedoch auf dem Stand einer 14-Jährigen befindet und der, um daran zu arbeiten erst einen Herzinfarkt braucht.
Mit der Zeit fühlte sich das Buch jedoch wie eine bloße Aufzählung seiner Beziehungen und Frauen an, was es teils langweilig machte.
Das Ende hat mir leider gar nicht gefallen. Meiner Meinung nach hätte das Buch mit der realistischen Abweisung Munks durch Claudia enden sollen.
Den Anfang fand ich etwas zäh und altmodisch, aber dann kam ich besser in die Geschichte rein und wurde tatsächlich von ihr gefesselt. Bis kurz vor dem Ende fand ich das Buch gut, aber nicht überragend, aber der Schluss hat mir dann sehr gut gefallen, weil alles noch einmal von einer anderen Seite beleuchtet wurde. Wirklich gut. Unklar blieb mir bis zum Schluss, warum ein Schweizer Mädchen Almdudler und kein Rivella trinkt.
Wunderliche und fragwürdige Grundidee. Erinnert an Thilo Mischke. Eigentlich ein guter Autor (Markisenmann). Dieser Roman zeichnet nun stark konstruierte, klischeehafte Lebensläufe der Personen im Buch. Schwache 2 Sterne
Munk, ein von seinem Vater geprägter Mann, der sein Leben lang versucht, anders und besser zu sein als sein alter Herr, bekommt nach einem schweren Herzinfarkt von einem Therapeuten die Aufgabe, zu überdenken, welche Beziehungen ihn wie im Leben geprägt haben. Automatisch denkt er an die Frauen, die sein Leben begleitet haben. Im Grunde hat jedoch sein Vater ihn durch und durch geprägt, der Werte und Tugenden predigte, die er selbst nicht erfüllte. Ein Mann: außen hui - innen pfui. Munk strengt sich immer und immer wieder an, anders zu sein als sein Vater, was ihm im Grunde auch weitgehend gelingt. Er hinterfragt sich selbst, stellt sich tiefgreifende Fragen und ist sehr ehrlich mit sich und seinen Frauen. Munk ist im Grunde sehr sensibel und hat ein sehr grosses Herz, was dazu führt, dass er letzten Endes versucht, immer wieder den Frauen, die in sein Leben treten, zu gefallen. Keine Kompromisse geht er beim Thema Kinderwunsch ein. Er möchte keine Kinder und macht daraus auch keinen Hehl. Munk gefallen immer wieder Frauen, die kompromisslos ihren Weg gehen und eine eigene Meinung vertreten, fernab vom Mainstream. Relativ schnell verliebt er sich so in großen und kleinen Zeitabständen in die verschiedenartigsten Frauen (erfolgreich, reich, arm, simpel, intelligent, jung, zu jung, gleichaltrig, verheiratet, Single, künstlerisch, rational, berechnend….) und will immer „gefallen“. Auf diese Weise verliert er sich teilweise selbst und nach jeder Trennung, fragt er sich, was er selbst falsch gemacht hat, um sich bei der nächsten Frau noch einen Ticken mehr anzustrengen. So ist er letzten Endes nie wirklich glücklich, aber auch nicht unzufrieden. Der plötzliche Herzinfarkt in aller Öffentlichkeit auf der Rolltreppe eines Kaufhauses zwingt ihn schließlich dazu, sich selbst zu finden - allerdings zu spät um seine wirkliche Liebe Claudia wieder gewinnen zu können, die er in der gleichen Weise hintergangen hat, wie sein Vater stets und ständig seine Mutter. Claudia indes will sich aufgrund durch ihn erlittener Kränkungen an ihm „rächen“ und versammelt nach Veröffentlichung eines Buches von Munk über all seine verflossenen Lieben, sämtliche seiner Frauen. Dieses Buch lässt Munk endlich zu sich selbst finden und er findet endlich inneren Frieden. Der Schuss geht für Claudia nach hinten los. Hinzu kommt, dass sie zeitgleich in gleicher Weise durch ihren jetzigen Mann hintergangen wird, wie damals durch Munk. Die ehemaligen Geliebten Munks sind sich einig, dass Munk ein liebevoller Mensch mit großem Herzen ist, und haben ihn weitgehend positiv in Erinnerung. Ihrerseits waren alle seine Frauen auf eine Art und Weise selbst nicht ganz fair und wollen sich nicht daran beteiligen, mit ihm abzurechnen. Insgesamt ein flüssig zu lesender Roman mit einem sehr bemühten sympathischen großzügigen Munk, der manchmal doch recht naiv wirkt in der Auswahl seiner Frauen. Die Frauen indes kommen allesamt nicht wirklich gut weg, aber auch sie reflektieren sich selbst auf gewisse Weise. So enden die Beziehungen von Munk doch irgendwie allesamt versöhnlich.
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Ist das ein Frauenbuch oder ein Männerbuch? ;-) Jedenfalls ein Buch über Frauen und einen Mann (Peter Munk) - genau genommen die Sicht eines Mannes auf seine Beziehungen und wie sie sein Herz beinflussen. Radikal personal - seine Eindrücke, seine Wahrnehmung der Geschehnisse. Man taucht in diese Geschichten ein und Jan Weiler gelingt es, dass sein Erzähler die Leser:innen von der Sichtweise überzeugt, von der Unschuld, von den Verfehlungen, vom Verlassenwerden und dem Beenden der Beziehungen, von Ungerechtigkeiten und gutem Willen. Der Roman bietet hier mehr Unterhaltung als Tiefsinn, aber im positiven Sinne. Ab Frau Nr. 10 beginnt es dann ein wenig zuviel zu werden, es gibt Längen und man wartet auf Abwechslung. Wird sich etwas ändern? Was soll diese Betrachtung für Peter Munk bewirken? Der Schluss ist überraschend und dann doch auch etwas herbei gezerrt (ich will hier nichts spoilern). Es entspricht ein wenig klischeehaft, aber ganz amüsant dem, was man sich wohl vorstellt, wie Frauen mit solchen Geschehnissen umgehen (möchten). Fazit: Lesenswert, gute Unterhaltung, gut geschrieben!
Ja, dieser Roman hatte einen guten Start bei mir und ich mag die Grundidee! Munks Frauen haben mich bestens unterhalten, gelingt es dem Autor doch immer wieder eine launige und meinem Humor entsprechende lockere Sprache zu verwenden. Auch wenn das Ende den Kern des Ganzen durchblicken lässt, fand ich es insgesamt nicht rund. Häufige Klischees, diverse Persönlichkeits-Geschädigte waren mir dann doch zu viel des Guten, wenn auch kurzweilig und überspitzt dargestellt. Und für und mit Munk hätte ich mir ein spannenderes Ende vorgestellt. Etwas mit Nachklang.
Ich würde das Buch auf jeden Fall empfehlen, eine für mich ungewohnte, aber in unserer Welt sehr relevante Perspektive auf das Leben und Beziehungen. (middle aged white man in der Gegenwart). Im Laufe des Buchs lernt man den Protagonisten auf unerwartete Weise immer besser kennen. Gut geschrieben und unterhaltsam
Mir gefällt grundsätzlich der Schreibstil, der Punkt der Selbstreflexion kommt mir nur irgendwie zu kurz. In jeder Beziehung ist er das Opfer, der zu viel gibt, ausgenutzt oder in irgendeiner Form diskreditiert wird. Deswegen ist es mir schwer gefallen, mit ihm als Mensch warm zu werden.
Gut... jedoch ist das Ende etwas "flach", auch wenn es schön ist, dass hier auch nochmals aufgezeigt wird, wie unterschiedlich Menschen dieselbe Situation bewerten können und auch in Erinnerung behalten.
Leider ein doofes Buch. Unsympathische Hauptfigur, der seine gescheiterten Beziehungen Revue passieren lässt. Die Kühn- Bücher und der Markisenmann sind viel besser!
Ein sehr gelungenes Buch, das zu lesen großen Spaß macht. Ein Buch, in dem es über Perspektiven geht und das ein sehr beeindruckendes Ende hat. Schade, dass man nicht spoilern sollte.
leider sehr enttäuschend. Die Darstellung des Protagonisten Munk als one man show Stararchitekt ist in dem heutigen Architekturbusiness null mehr geitgemäß, überholt und zu einfach. Der Roman reproduziert dadurch ein patriachal geprägtes, elitäres Bild des Lebens als Architekt*in das man anders und echter hätte erzählen können. Munk das männliche Rollencliché das sich durch die Auseinandersetzung mit seinen Exbeziehungen und seinem autoritären Vater reflektieren soll… viel zu eindimensional. Zu der oberflächlichen, clichébehafteteten und unauthentischen Darstellungsweise der einzelnen Expartnerinnen will ich hier noch nicht mal kommen.. hat mich zu sehr wütend gemacht
«Er nahm die Rolltreppe zur dritten Etage, griff sich plötzlich an den Hals, wo es schmerzte, bekam keine Luft mehr, machte sich bewusst, dass er dabei war, recht früh im Leben einen Herzinfarkt zu absolvieren, sank auf die Knie, fiel aber nicht vornüber, weil er nicht mit den Haaren oder Ohren in den Kamm der Treppe gesaugt werden wollte.»
Erfolgreich und allein - liegt der einundfünfzigjährige Architekt Peter Munk mit einem Herzinfarkt auf der Rolltreppe in der dritten Etage eines Kaufhauses. Geradeso überlebt er. Doch es gibt niemanden, den er vom Krankenhaus aus benachrichtigen möchte. In der Reha, einem Fünfsternehotel, trägt sein Therapeut ihm auf, in seiner Selbsterforschung bei den Menschen zu beginnen, die ihn zu dem Mann gemacht haben, der er ist. Und so blickt Peter Munk erstmals auf die dreizehn Frauen seines Lebens und auf die Lektion, die er von jeder Einzelnen gelernt hat.
«Dennoch gab es Menschen, die ihren Aufenthalt in so einem Fünfsternehotel mit einer latenten Trotzhaltung abhielten, weil sie aus ihrer Sicht dazu gezwungen wurden, gedünsteten Sellerie und Blattsalate mit Zitronensaft zu sich zu nehmen.»
Dieser Roman ist so etwas wie eine Beziehungsautobiographie. 13 Frauen hat er verschlissen. Ein unterhaltsamer Roman in 13 Liebesgeschichten, mit Humor geschrieben. Sportlich, Nichtraucher, der selten Alkohol trinkt, auf sich achtet. Wie kann es sein, dass gerade er, Munk, dem Tod noch mal von der Schippe springen konnte? Munk geht in die Reha ins «Mönchhof-Resort», wo sich Promis tummeln, oft unter falschem Namen einchecken. Der Therapeut rät ihm, zu resümieren, was in seinem Leben schief gelaufen ist. Berufliche Erfolge, doch bei den Frauen lief es nicht richtig. Judith, die nach Patschuli roch, war die Erste; sie hat Munk die Unschuld geraubt.
«Sie hatten noch vierzig Minuten zu fahren und die verbrachte Claudia damit, bei ihrem Munk wieder einmal ihren Kinderwunsch zu hinterlegen. Sie wollte drei. Er wollte keines.»
Nadja war die Letzte; sie hatte ihm kürzlich den Laufpass gegeben, war mit einem Musiker durchgebrannt. Nadja hatte Munk benutzt, um beruflich die Leiter zu erklimmen, Munk war drauf reingefallen, und Naja musste lernen, dass Beziehungen nichts nützen, wenn man untalentiert ist. Damit was Munk uninteressant. Nicole, die Schlittschuhläuferin, war seine erste große Liebe. Und Claudia, war vielleicht die Richtige. 13 Liebesgeschichten, deren Haltbarkeitsdatum ablief, nichts Tiefgreifendes, lockerer Humor, leider nicht tiefschwarz – insgesamt ein Roman, durch den man schnell hindurch ist, gut geschrieben; allerdings ohne Nachhall, auch fehlt sämtlichen Figuren Tiefe. Schlichte Unterhaltung mit schlichten Geschichten, aneinandergereiht wie Perlen einer Kette. Selbst die Auseinandersetzung mit seinem Nazivater klingt schablonenhaft. Und ich gestehe, irgendwann wurde mir der Roman ein wenig langweilig, zu lesen, wie dem tapsigen unsympathischen Munk die Frauen eine nach der anderen einfach passieren. Man hätte sehr viel mehr draus machen können, mehr Dynamik oder schräge Typen, mehr Tiefe. Man kann den Roman gut lesen – aber wer es sein lässt, hat nichts verpasst. Hier fehlte der Doppelwums. Ich lebte ein Mädchen auf dem Mars – und das wars.
Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, ist Journalist und Schriftsteller. Er war viele Jahre Chefredakteur des SZ Magazins. Sein erstes Buch «Maria, ihm schmeckt’s nicht!» gilt als eins der erfolgreichsten Romandebüts der Nachkriegszeit. Es folgten unter anderem: «Antonio im Wunderland» (2005), «In meinem kleinen Land» (2006), «Drachensaat» (2008), «Mein Leben als Mensch» (2009), «Das Pubertier» (2014), «Kühn hat zu tun» (2015) und «Im Reich der Pubertiere» (2016). Jan Weiler verfasst zudem Hörspiele und Hörbücher, die er auch selber spricht. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in der Nähe von München.
… in so vielen Takten. Mal schnell, mal langsam, mal laut, mal leise… Doch sprechen tut es immer und wenn es aufhört, ist alles vorbei…
Das erfährt der Stararchitekt Peter Munk, Anfang 50, Karrieremensch durch und durch, nebenbei sporttreibend sich gesund ernährend: Auf der Rolltreppe eines Einkaufzentrums streikt sein Herz – schwerer Infarkt. Nach OP und Krankenhausaufenthalt geht es in die Reha, in der es nicht nur um die körperlichen Ursachen geht. Motiviert durch einen Therapeuten erforscht Munk die Stationen seines Lebens auf ganz besondere Art und Weise…
In Zeiten, in denen Selbstfindung, Achtsamkeit, Selbstreflexion und positive Mindsets hoch im Kurs sind, schaltet sich Jan Weiler ein: Er kreiert mit Wortwitz, intelligenter und abwechslungsreicher Sprache eine Figur, der es oberflächlich betrachtet gut zu gehen schein. Körperlich gesund, beruflich erfolgreich, bei Frauen gut angesehen, lebt Peter Munk ein privilegiertes Leben. Dann kommt der Infarkt und bei dem kopf- und vernunftgesteuerten Munk gewinnt die Stimme des Herzens die Oberhand. In der Not um seinen Lebenserhalt stellt er fest, wie einsam er ist und bangt um seine Existenz außerhalb des Jobs. Ein Therapeut stellt ihm die Aufgabe, während der Reha die wichtigsten Beziehungen seines Lebens aufzuarbeiten, was eine Reise bis ins tiefste Innerste einläutet. Welche Lektionen hat er durch die Frauen in seinem Leben gelernt?
Und so, wie wir oberflächlich betrachtet eine amüsante, kurzweilige Geschichte mit unterschiedlichsten Episoden aus Munks Beziehungen zu den Frauen in seinem Leben lesen, liegt sanft darunter gebettet das Hauptmotiv auf der Selbstinterpretation – auf den äußeren Umständen, den prägenden Erfahrungen im Leben, den Vorbildern und individuellen Verhaltens- und Denkweisen. Unterschwellig, auf Weilers unvergleichlich wortgewandte und intelligente Weise steht die Frage nach Eigen- und Fremdverantwortung im Vordergrund: Das, was uns das Gegenüber uns präsentiert, erhält für uns dadurch Gewicht, wie wir es wahrnehmen und interpretieren. In diesem Roman spiegelt sich das so wunderbar durch Munks detaillierte Darstellungen seiner Erfahrungen, seiner Wandlung von einem Kopfmenschen zu einer Person, die die Stimme des Herzens erhört und einer besonderen Zusammenkunft gegen Ende, wo vor allem negative als auch positive Assoziationen noch einmal aufgegriffen und aus der jeweils anderen Sicht beschrieben werden.
Wie ein roter Faden ziehen sich Eigen- und Fremdwahrnehmung, die Kraft der Selbstreflexion und das (Ur)Vertrauen in die Intuition durch das Buch wie durch das Leben: Eine Liebeserklärung an das mächtige Herz, das uns soviel mitzuteilen weiß!
Jan Weiler hat mir einmal mehr gezeigt, warum er mein Lieblingsautor ist!
Das Buch beginnt mit kurzen, gehetzten Sätzen und beschreibt dabei ganz beiläufig und entspannt einen Herzinfarkt. Schon dafür lohnt es sich Munk zu lesen.
Danach werden die Sätze auch wieder länger und es kommt zur Psychotherapie. Munk macht es sich zur Aufgabe, sein Leben an seinen Eroberungen vorbeiziehen zu lassen. Kapitelweise. Eindringlich. Manche Rückblenden funktionieren super, andere naja. Teils wird statt subtiler Beobachtungen auch die komplette Perspektive der Frauen serviert. Erzählerisch eher Tell statt Show, als traue der Text dem Leser nicht zu, die Probleme dieser Beziehung selbst zu erkennen. Wenig subtil, dafür gibt es am Ende sogar noch eine Erklärung im Buch – Frauen sollen nicht bloß Objekte bleiben, daher dieser Perspektivwechsel. Naja ok.
Trotz kleiner Schwächen bleibt das Buch ein netter Roman über Selbstreflexion und Selbstwirksamkeit. Das Ende wirkt etwas dann etwas aufgesetzt.
Ich wurde auf die mögliche Anspielung zu „das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff aufmerksam gemacht. Kommt auf die Liste.
Wie aus Munk Peter wurde- Der Charakter, der auch für uns Leser erst unnahbar erschien, trotz seines gesundheitlichen Leidens in das wir eintauchen durften. Peter Munk offenbart sein Liebesleben, das dem Leser erst distanziert erscheint und doch wird man Seite für Seite in den Bann gezogen. Man leidet mit, man macht mit, man denkt mit- auch ganz ohne Pathos. Ein fiktives Buch, welches an Realität ganz nah rankommt. Unterhaltend und dennoch berechenbar. Die Frauen werden als das dargestellt, was sie für Munk waren- Verflossene. Reduziert auf einzelne Eigenschaften. Doch auch Munk stellt sich selbst so dar. Durch die Fokalisierung sind die Charaktere gleichgestellt. Distanz und Interesse des Beobachters werden gefördert. Eine klare Leseempfehlung, wenn man auch sinnieren möchte über das Leben.
Ich hoffe, Jan Weiler schreibt ab jetzt jedes Jahr einen guten Roman, den ich meinem Vater zu Weihnachten schenken kann. Der Plot mag ein bisschen bei Nick Hornby's "High Fidelity" abgekupfert sein, aber gute Geschichten kann man auch mehrfach erzählen. Und Weiler erzählt mit solcher Hingabe vom Menschen Munk und seinen Begegnungen, dass ich gar nicht anders konnte, als den Protagonisten mit jedem Kapitel und jeder verpatzten Liebesgeschichte mehr ins Herz zu schließen.
Einziger Wermutstropfen: Es ist in einem Roman aus dem Jahr 2024 nicht notwendig und daher auch nicht zu entschuldigen, das N-Wort zu verwenden - auch wenn der Autor es einem offensichtlich schlechten Menschen in den Mund legt. Hinterlässt einen schalen Nachgeschmack.
Peter Munch war mir als Hauptcharakter sehr sympathisch. Ich mochte seine Werte, seine Selbstreflexion, mit der er über sein Leben und seine Fehler spricht. Was mir jedoch öfters gefehlt hat, ist die Tiefe in der Beschreibung der vielen Frauenfiguren. Die Geschichten passieren recht schnell, und man kann des Öfteren nicht wirklich in die Charaktere der einzelnen Frauen eintauchen.
Sehr berührt hat mich die Szene, in der Munch beim Gespräch mit dem Arzt von seiner Zugbegegnung erzählt; das war für mich die schönste Stelle im Buch!!!
Das Ende hingegen hat mich etwas enttäuscht.. Da hätte ich mir ein anderes, emotionaleres und tiefgründigeres Ende gewünscht..
Ich habe es aber sehr gerne gelesen. Ich liebe Jan Weilers Schreibstil.
This entire review has been hidden because of spoilers.