Unlearn CO2: Zeit für ein Klima ohne Krise

by Claudia Kemfert (Editor), Julien Gupta (editor), Manuel Kronenberg (editor)

Das fossile System bröckelt. Ein Klima ohne Krise ist in Reichweite. Was es jetzt dass wir endlich unsere Abhängigkeit von CO2 verlernen – und zwar in allen Bereichen unseres Lebens. Denn das Treibhausgas steckt nicht nur in Gasheizungen und den Tanks unserer Autos. Es hat sich fest in unseren Vorstellungen von einem guten Leben eingenistet und bestimmt unseren was wir morgens anziehen, warum wir arbeiten und wie wir abends essen. Die gute Die Lösungen für ein Zusammenleben ohne Ausbeutung von Mensch und Planet liegen längst auf dem Tisch, kürzere Arbeitszeiten, Klagen gegen fossile Konzerne, Empowerment von Frauen und das Zulassen von Klimagefühlen.

In diesem prominent besetzten Sammelband präsentieren Beitragende aus Wissenschaft und Praxis, Journalismus und Aktivismus vielfältige Lösungen, mit denen wir das fossile System überwinden können. In konstruktiven und fachlich fundierten Essays zeigen sie Wege in eine klimagerechte Zukunft.




Katharina van Bronswijk über Psychologie – Katja Diehl über Mobilität – Julien Gupta und Manuel Kronenberg über Medien  – Eckart von Hirschhausen über Gesundheit – Sophia Hoffmann über Ernährung – Claudia Kemfert über Wachstum – Nina Lorenzen über Mode – Kristina Lunz und Sheena Anderson über Patriarchat – Stefan Rahmstorf über Wissen – Andreas Schmitz über Energie – Andrea  Schöne über Inklusion – Özden Terli über Klimafolgen – Roda Verheyen und Alexandra Endres über Recht – Sara Weber über Arbeit

Genres: Nonfiction, Feminism, Audiobook, Sustainability, German Literature, Climate Change

337 pages, Kindle Edition

Published August 1, 2024

Reviews

[Elena · Rating 5 out of 5]

"Wenn wir also über die Klimakrise sprechen, wenn wir "Unlearn CO2 wirklich leben wollen, dann kommen wir um feministische Perspektiven und die Abschaffung des Patriarchats, von Rassismus und Kapitalismus sowie anderer Unterdrückungssysteme nicht herum."
- Kristina Lunz und Sheena Anderson in "Unlearn CO2"

Bereits das Buch "Unlearn Patriarchy", herausgegeben von Lisa Jaspers, Naomi Ryland und Silvie Horch, habe ich mit großem Gewinn gelesen, daher habe ich mich sehr auf den perfekt in diese Reihe passenden Sammelband "Unlearn Co2: Zeit für ein Klima ohne Krise", herausgegeben von Claudia Kemfert, Julien Gupta und Manuel Kronenberg, gefreut und wurde nicht enttäuscht! In 14 Essays blicken renommierte Beitragende aus Wissenschaft und Praxis, Journalismus und Aktivismus aus verschiedenen Perspektiven auf die Klimakrise, teils auf ihre Auslöser und vor allem, wie ein Leben ohne das fossile System aussehen könnte. Nicht jeder Beitrag ist dabei bequem für die Lesenden, gerade die Texte zu Ernährung und Mode rufen zur aktiven Teilhabe an einem Wandel auf. Dass es aber niemals ausreicht, lediglich auf individueller Ebene etwas zu verändern, sondern dass eine gesamtgesellschaftliche, politische und systemische Änderung erfolgen muss, machen alle Beiträge mehr als deutlich. Besonders interessant waren für mich die Essays über Ableismus im Kontext der Klimakrise von Andrea Schöne, zu Psychologie und hier vor allem der Krisenverdrängung von Katharina van Bronswijk sowie zu Medien, insbesondere der „false balance”, die vermittelt, dass Minderheiten- und Konsensmeinung in der Wissenschaft gleichwertig seien, von Julien Gupta und Manuel Kronenberg.

Jeder der im Sammelband enthaltenen Texte ist gut verständlich und einfach lesbar, ich konnte viel neues Wissen ansammeln und etwas andere Blickwinkel einnehmen, weshalb ich "Unlearn CO2" unbedingt empfehlen möchte. Für mich ein Must Read, auch um die verschiedenen Autor*innen kennenzulernen und sich weitere Bücher von ihnen zu schnappen.

[Clarissa · Rating 5 out of 5]

Sehr interessant, bereichernd und durch die Darreichungsform in kürzeren Essays meiner Meinung nach auch zugänglicher als viele dicke Sachbücher mit 500 Seiten Fließtext.
Leider habe ich meine Finger immer noch nicht an die „Unlearn Patriarchy“ Bände bekommen, aber Unlearn CO2 war für mich ungefähr das, was ich mir auch bei den anderen Bänden wünsche und vorstelle.
Durch die klug gewählten Themen der Essays entsteht ein Gesamtbild, was die Komplexität des Themas darstellt und ein wunderbares Beispiel für Intersektionalität ist. Teilweise nehmen die Autor*innen Bezug auf andere Beiträge, manchmal entsteht auch ein gewisses Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Beiträgen und das ist ja auch nur natürlich. Man kann in jedem Beitrag sehr viel lernen und mitnehmen. Für mich persönlich waren die Essays zu den Themen Ableismus, Recht und Wetter am lehrreichsten.
Eigentlich sollte jede*r diesen Band lesen.

[Aniya · Rating 5 out of 5]

Ursprünglich hatte ich vor, jeden Text einzeln zu bewerten, da solche Anthologien ja meist stärkere und schwächere Teile haben.
Tja, nicht hier. Tatsächlich sind alle Texte stark, wichtig, lesenswert.
Und obwohl mir einiges natürlich schon klar war, habe ich doch ziemlich viel gelernt.

Wir müssen wirklich dringend umdenken und das fängt schon bei so ganz kleinen Dingen an wie: heiß, viel Sonne = schönes Wetter. Meine Mutter regt sich immer tierisch über den Wettermann im Radio auf, der bei einem leicht bewölkten Regentag (der hier im trockenen Osten so dringend nötig ist) sofort von “leider schlechtem Wetter” spricht und hohe Temperaturrekorde im März oder April abfeiert.

An Klima, Gerechtigkeit, Mobilität, Gesundheit, Mode etc hängt so ein riesen Rattenschwanz. Wir alle müssen unser Leben umstellen, aber sind natürlich nicht alleine und individuell verantwortlich.
Mein ökologischer Fußabdruck ist vergleichsweise klein, so ohne Auto, mit pflanzenbasierter Ernährung, seltenem Konsum und wenn, dann gebrauchte Sachen. Ich bin noch nie geflogen. Ich habe Deutschland seit 11 Jahren nicht verlassen. Und trotzdem reicht das natürlich nicht aus, egal wie viele mitmachen. Wir müssen mit Politik ans Eingemachte.

Leider werden dieses Buch (mit Ausnahmen) Menschen wie ich lesen: eher weiblich und bereits überzeugt, dass all das nötig ist. Darum sollten wir es dringend an unsere Verwandten, Freunde, Bekannten weitergeben (oder zumindest empfehlen).

Ich wünsche mir wirklich, dass wir alle Lösungen im Buch umsetzen (in so einer Welt will ich leben), bin aber leider zu pessimistisch, um wirklich daran zu glauben.

[Mona · Rating 4 out of 5]

Ein gutes Kompendium über Folgen, Zusammenhänge und Handlungsfelder der Klimakrise auf unser gesellschaftliches Zusammenleben, auch sehr gut für Einsteiger:innen geeignet.

[Paulina · Rating 5 out of 5]

Ein überzeugender Beitrag nach dem anderen!

[Nico · Rating 4 out of 5]

Ein sehr lesenswertes und wichtiges Buch für alle, die sich vertieft mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzen wollen.

Die verschiedenen Essays beleuchten die Themen Klimawandel und CO2 aus verschiedenen Blickwinkeln wie Ernährung, Mobilität, Medien, Arbeit, Wetter, Gesundheit etc.

Dadurch war die Lektüre sehr abwechslungsreich. Alle Beiträge schienen mir gut recherchiert gewesen zu sein und enthalten auch Quellenangaben.

Ich habe jedenfalls viel Neues gelernt und meinen Horizont erweitern können.

[Vanmeera · Rating 5 out of 5]

Generell ein tolles Format mit den vielen verschiedenen Perspektiven auf das Thema Klimawandel, die man schön häppchenweise lesen kann. Besonders gefallen haben mir:
- Grösste Missverständnisse in der Klimaberichterstattung (Gupta & Kronenberg)
- Alles von Katja Diehl und ganz besonders die Fragen an Autoliebhaber:innen "willst du oder musst du mit dem Auto fahren?" und "Kann ein Mensch ohne Führerschein dein Leben leben?"
- die Idee, dass wir vielleicht nicht so sehr um Degrowth streiten sollten, sondern lieber wichtigere Indikatoren in den Blick nehmen, z.B. wachsende Bildung, wachsende Gleichberechtigung, damit klar wird, dass es bei Klimaschutz um ein lebenswertes Leben geht, nicht um ein Weniger (Claudia Kemfert)
- Alles von Stefan Rahmstorf zu Desinformation
- Bedeutung von Arbeit im Klimakontext und wie z.B. in UK der Wechsel zu einer Viertagewoche im Zeitraum 2021-25 zu einer Reduktion von 21.3% der Treibhausgasemissionen führen könnte (Sara Weber)
- Alles von Sheena Anderson & Kristina Lunz zum Einfluss der patriarchialen Strukturen
- Ganz unerwartet hat mich der Beitrag von Andreas Schmitz sehr neugierig darauf gemacht, auch mal selbst an erneuerbaren Energien in meinem Haus/Wohnung zu basteln :D

[Nora Krauss · Rating 5 out of 5]

Mir fehlt noch viel Wissen zu diesem Thema und ich habe gehofft, einen guten Einblick in verschiedene Bereiche zu bekommen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, es war die perfekte Mischung aus Einstieg & Vertiefung sowie Warnung & Hoffnung. Diejenigen, die sich mit dem Thema gut auskennen, werden wahrscheinlich nicht so viel Spaß daran haben, aber für mich war es perfekt.

[Jule · Rating 3 out of 5]

Klassischer Sammelband - wie ein Buffet. Es gibt Beiträge, die wie exotische Speisen sind und neues beinhalten, es gibt Beiträge bereits bekannter Rezepte und es gibt weirde Speisen, bei denen man nicht so richtig erkennen kann, was es sein soll. Gefehlt hat mir auf jeden Fall der Take, dass Klimaschutz politischerseits erfolgreich den Individuen zugeschoben wurde um von Großkonzernen und Mächtigen abzulenken.

[Lauri Powri · Rating 5 out of 5]

"Man kann nicht ehrenamtlich das Klima schützen, wenn andere es hauptberuflich zerstören."

"Wir müssen nicht die Erde retten, wir müssen uns retten. Die Erde braucht uns nicht, wir brauchen sie schon."

[hanni · Rating 5 out of 5]

Tolle Beiträge; sehr viele wertvolle Inputs, die zum Aktiv werden anregen

[Stefanie Kogler · Rating 5 out of 5]

Wenn doch nur jede Person dieses Buch lesen und sich davon inspirieren lassen würde.. 5/5

[Rosalie · Rating 5 out of 5]

Super interessant, sehr(!) interessante Perspektiven, mag die ganze Reihe gerne

[Mira123 · Rating 4 out of 5]

Dieses Buch habe ich mal wieder aus der Arbeit mitgenommen. Und nein, meinen Buchkauf-Bann habe ich damit nicht gebrochen. Erstens, weil ich das Buch ja nicht gekauft habe. Zweitens, weil dieses Buch schon 2024 bei mir daheim gelandet ist. Und heute geht die Rezension endlich online - an einem Tag, an dem Tempo 150 auf den Österreichischen Autobahnen diskutiert wurde. So, und jetzt wird's politisch - wer das nicht will, sollte JETZT zu einem anderen Post klicken. Für alle anderen: Hoffen wir mal, dass das nicht durchgesetzt wurde, denn WAS ZUR HÖLLE? WARUM??? Welchen Vorteil würde mir das in meinem Alltag bieten? Einmal Asthma to go? Noch mehr Vollkoffer, die von ihren eigenen Rasereien so gestresst sind, dass sie mich anhupen, wenn ich ganz normal über einen Zebrastreifen spaziere? Aber ich denke, solche Aktionen sollten uns nicht überraschen. Wird in Zukunft sicher öfter passieren. Das passiert, wenn man Parteien wählt, die den Klimawandel immer noch leugnen. Danke an die Leute, die dafür gesorgt haben, dass vor allem eine dieser Parteien in Österreich aktuell die stimmenstärkste ist. Ich hoffe, dass niemand von euch das je hier lesen wird, weil ich euch schon vor Jahren mit meinem links-grünen-Getue vergrausigt habe. Und an alle, die sich jetzt unwohl fühlen: Gut so. Ich bin heute nicht online gegangen, um gute Stimmung zu verbreiten. In unserer Welt läuft aktuell verdammt viel falsch und ja, ich weiß, dass ich als Einzelperson und auf einem Buchblog nur wenig tun kann. Aber ich kann meine Buchauswahl entsprechend anpassen und genau das tue ich gerade. Und ich kann in meinen Posts auf Themen aufmerksam machen, die mich stören. Populistische, dumme Entscheidungen oder Gedankenspiele, die auf keinerlei wissenschaftlichen Grundlage beruhen, gehören zu diesen Themen.

Nach „Unlearn Patriarchy“ und „UnlearnPatriarchy 2“ ist „Unlearn CO2“ der dritte Teil der Unlearn-Reihe. Während sich die ersten beiden Bücher mit dem Patriarchat und mit Feminismus beschäftigen, handelt dieses hier von der Klimakatastrophe. Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen wurden dazu eingeladen, aus dieser Perspektive über den Klimawandel zu schreiben. So finden sich hier neben den klassischen Kapiteln über die Verkehrswende und über Ernährung auch Kapitel über Mode oder Behinderung, aber auch der Erfahrungsbericht eines Mannes, der sich aus ausrangierten eBike-Akkus eine Photovoltaik-Anlage auf dem Balkon und einen Akku für den erzeugten Strom gebaut hat. Dieses Kapitel habe ich direkt für ein Familienmitglied markiert, den das ganz sicher begeistern wird. Alle der Kapitel laden dazu ein, den persönlichen Alltag und eigene Denkmuster kritisch zu hinterfragen. Und klar werden die meisten von uns nicht damit beginnen, Fahrrad-Akkus auseinanderzunehmen - aber was ist mit unserer Ernährung? Unserer Alltagsmobilität? Unsere Wahlentscheidungen, da wir mit individuellen Entscheidungen alleine keine Klimawende herbeiführen können?

Die hier verwendete Sprache ist verständlich, ein bereits vorhandenes, grundlegendes Hintergrundwissen ist trotzdem hilfreich. Zumindest fand ich das, die ja bereits zumindest ein bisschen Wissen zum Thema mitbringt. Klimawissenschaftlerin muss man aber trotzdem nicht sein - sage ich als jemand, der garantiert nichts mit Naturwissenschaften studiert hat. Dieses Buch bietet Denkanstöße in den verschiedenen Bereichen und auch in Feldern, die man im ersten Moment nicht unbedingt mit dem Kampf gegen den Klimawandel in Verbindung bringen würde. Ich habe zum Beispiel davor nie wirklich über das Thema Mode in diesem Zusammenhang nachgedacht. Ich gehe nicht gerne shoppen, egal ob online oder vor Ort, und trage daher eh alles, bis es kaputt ist. Und klar habe ich mitbekommen, dass das viele Leute nicht so machen - aber dass es so schlimm ist? Ich bin nach dem Lesen selbst ein bisschen in ein Rabbit-Hole eingetaucht und war schockiert, wie viele Hauls von Online-Billigst-Händlern ich gefunden habe, in denen Menschen kiloweise neue Kleidung präsentieren. Leute, das braucht ihr doch alles nicht! Wozu? Um online ein paar Likes zu bekommen? Durch diese Themenvielfalt schaffen es die Expert:innen, auch Verbindungen mit dem Alltag herzustellen und ich bin mir sicher, dass dieses Buch das Potential hat, ein breites Publikum anzusprechen.

Besonders glücklich macht mich, dass es dieses Buch schafft, die Notwendigkeit struktureller und gesamtgesellschaftlicher Änderungen aufzuzeigen. Wenn alle von uns weniger mit dem Auto fahren, weniger oder gar kein Fleisch mehr essen und im Sommer vielleicht mit dem Zug nach Italien statt mit dem Flugzeug nach Mallorca reisen, dann ist das natürlich toll. Aber solange das reichste 1 % der Bevölkerung so viel CO2 produziert wie die ärmsten 60 %, wird das nicht reichen. Ich wünschte es wäre anders.

Mein Fazit? Ein Buch, das zum Handeln auffordert. Kann ich euch empfehlen!

[Tutankhamun18 · Rating 4 out of 5]

Meine Lieblings-Essays:

• Unlearn Verdrängung
• Unlearn Ableism
• Unlearn Medien
• Unlearn Recht
• Unlearn Wachstum
• Unlearn Arbeit
• Unlearn Energie

“Zeit ist eines der wichtigsten Güter, das wir brauchen, um die Klimakrise zu bekämpfen: Zeit für Enga-gement, Zeit für Weiterbildung, Zeit, um klimafreundlicher zu leben. Doch Zeit ist gleichzeitig das, was vielen von uns fehlt.”

“Es gibt eine Reihe von weiteren Kritikpunkten am BIP. Vollkommen vernachlässigt werden nämlich bestimmte - durchaus systemrelevante - Aktivitäten wie unbezahlte Haus- oder Care-Arbeit, Kindererziehung, Garten- oder ökologische Arbeiten oder ehrenamtliche Tätigkeiten in Sport, Kultur oder Politik. 3 Es wäre demnach statistisch wertvoller, wenn das Nachbarskind beim Ballspiel meine Fensterscheibe kaputt macht und ein Glaser sie repariert, als wenn ich dem Kind unentgeltlich bei den Hausaufgaben helfe.”

“Das Konzept der planetaren Grenzen müsste eigentlich attraktiv sein für alle, die Recht setzen und es anwenden. Grenzen (polemisch auch »Verbote« genannt) sind im geschriebenen Recht völlig üblich und normalerweise auch gut umsetzbar. Gerichte können sie im Rahmen von unbestimmten Rechtsbegrif-fen wie »schädlich« oder »zumutbar« auslegen - zum Beispiel, wenn sie darüber entscheiden, ob Behörden Fahrverbote zur Verminderung »schädlicher Luftverunreinigungen« erlassen müssen oder nicht. Die planetaren Grenzen könnten vom Recht ganz ähnlich ausgelegt werden wie andere Grenzen auch - trotzdem sind sie bis heute im geschriebenen Recht unterrepräsentiert und werden in Urteilen kaum als Begründung herangezogen.”

“Das gilt auch für den Begriff »Klimakrisen (der mangels Alternativen auch von uns und vielen anderen Klimajournalist" innen häufig verwendet wird). Er transportiert eine mindestens irreführende Vorstellung; denn eine Krise ist etwas, das vorbeigeht, sie ist eine temporäre Störung.”

“Das Klima ist kein Thema, sondern eine Dimension jedes Themas.”

“Das liegt daran, dass Emotionen Be-dürfnisanzeiger sind. Und meistens berührt, befriedigt oder frustriert das Leben verschiedene unserer Bedürfnisse.
Es ist sogar noch etwas komplexer: Manchmal führt unsere biografische Prägung dazu, dass wir bestimmte Emotionen eher wegschieben und mit anderen Emotionen überkompensieren.”

[paperlove · Rating 3 out of 5]

2.5 Sterne.

Die Klimakrise ist ein Thema, das mich schon lange sehr beschäftigt und "Unlearn CO2" ist somit nicht das erste Buch, das ich zu diesem Thema lese bzw. höre.

Es handelt sich um eine Anthologie verschiedener Autor:innen zu verschiedenen Themen, die sich meiner Meinung nach sehr in ihrer Qualität und im Informationsgehalt unterscheiden, sodass eigentlich jedes Kapitel für sich bewertet werden müsste.

Alles in allem lässt sich jedoch sagen, dass ich im Buch wenig neue Informationen erfahren habe, sodass es sich wohl eher für Personen eignet, die neu in das Thema Klimakrise einsteigen.

Ausserdem scheint dieses (Hör-)Buch Teil einer Reihe zu sein. Der Vorgänger ist zum Thema Patriarchat mit dem Titel "Unlearn Patrarchy" erschienen. Das erwähne ich deshalb, weil ich den Eindruck hatte, dass sich das Thema des Vorgängers auch auf dieses Buch abgefärbt hat und ich die Vermutung nicht loswurde, dass ggf. sogar Texte recyclet wurden? Gegen Ende hin hatte ich das Gefühl, dass das Thema Klima(krise) in den Hintergrund rückt und andere politische Themen in den Vordergrund gedrängt wurden, wie eben das Thema Patriarchat.
Versteht mich nicht falsch, ich bin Feministin und finde das Thema ebenfalls wichtig – aber nicht unbedingt in einem Buch über die Klimakrise, denn ich denke, da stehen einfach ganz andere Faktoren im Vordergrund, die dringlicher sind, als es zum Aufhänger für die Ungleichbehandlung von Frauen oder anderen Minderheiten zu nehmen. Das können wir sehr gerne (im Zusammenhang mit der Klimakrise) besprechen, wenn der Planet nicht droht endgültig zerstört zu werden.
Es hat sich einfach so angefühlt, als hätte man zu viele verschiedene politische Agenden in ein Buch gepackt, und dadurch ist das eigentliche Thema verwässert, das alleine ja schon genug Stoff bieten würde, um ein Buch zu füllen.

Fazit: Für mich war wenig Neues dabei und im Verlauf verliert sich das (Hör-)Buch in Themen, die eigentlich nicht direkt mit der Klimakrise zu tun haben und es sich somit angefühlt hat, als wäre der rote Faden irgendwo verloren gegangen.

[Gerrit · Rating 4 out of 5]

In diesem Buch wird von unterschiedlichen Personen und Perspektiven auf CO2 und Klima geschaut. Dadurch ist Abwechslung garantiert. Der Schreibstil ist dabei nie zu anspruchsvoll und oft sind Quellen aufgeführt. Positiv in Erinnerung geblieben sind mir die Geschichten über Personen z.B. im Rollstuhl und mit bestimmten Erkrankungen, für die eine Veränderung des Klimas oder die Auswirkungen davon (z.B. Hochwasser) viel schlimmere Folgen (z.B. weniger Lebensqualität, wegen der Luftverschmutzung und schlechtere Möglichkeiten, sich im Notfall, in Sicherheit zu bringen) haben, als für gesunde Personen. Auch das Kapitel (ziemlich am Ende des Buches) über das DIY Recycling von E-Bike Akkus und den sukzessiven Umbau auf die Nutzung von Klimaanlagen statt Ölheizung, fand ich interessant. Mit anderen Kapitel konnte ich allerdings weniger anfangen. Beispielsweise, wenn darüber gesprochen wird, dass es auf dem COP Klimagipfel zu wenig Toiletten und es zwischen den Sitzungen zu wenig Zeit zum Essen gibt. Und auch das anti-patriarchale Kapitel verfehlt vermutlich bei den "weißen CIS-Männern" seine gewünschte Wirkung, weil "das meiste CO2 wird von Männern verbraucht" wahrscheinlich eher eine Abwehrhaltung erzeugt und niemanden davon überzeugen wird, statt des Autos lieber das Fahrrad zu nehmen oder weniger mit dem Flieger zu reisen.

Insgesamt würde ich das Buch aber empfehlen. Beim Lesen können einzelne Kapitel ja einfach übersprungen oder nur teilweise gelesen werden, weil sie nicht aufeinander aufbauen.

[Alina_liest07 · Rating 5 out of 5]

„Unlearn CO2“ ist ein weiterer sehr gelungener Teil der „Unlearn“- Reihe.
Diesmal geht es um die Klimakrise und darum wie diese mit unseren aktuellen Strukturen zusammenhängt und befeuert wird.

Von Arbeit, Gesundheit und Recht zu Mode, Medien und Wachstum – die Themen, die in Bezug zur Klimakrise besprochen werden, sind vielseitig. Ebenso spannend und unterschiedlich sind die Perspektiven und Denkanstöße, die die Autor: innen und Wissenschaftler: innen in insgesamt 14 Essays und Beiträgen anbieten.

Nicht alle Informationen oder Ansätze waren mir neu, dennoch könne ich aus allen Beiträgen etwas mitnehmen – vor allem der kollektive Aufruf immer wieder auf strukturelle Änderungen zu pochen, den die Klimakrise kann nicht individuell gelöst werden.

Fazit: Ein weiterer gelungener Teil der Anthologie Reihe, welcher sich neben der eigenen Lektüre auch hervorragend als Geschenk eignet. Und der hoffentlich möglichst viele Menschen, als Aufruf und Denkanstoß, erreicht.

[__frozenrobot__ · Rating 4 out of 5]

Vielen Dank an Netgalley und den Ullstein Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Alle Meinungen sind meine eigenen.

„Unlearn CO2“ ist eine Sammlung von Essays, die es schaffen, ein sehr weit gefächerten und viele Facetten bedenkendes Licht auf die Klimakatastrophe zu werfen. Die Expert*innen eröffnen hierdurch Zugänge, die man als normale Person wahrscheinlich nicht bedenken würde, wollte man sich mehr Gedanken um den Klimschutz machen. Besonders interessant fand ich dabei die Perspektive von behinderten Personen, die in so gut wie allen Belangen des Lebens und der Politik nicht mitgedacht und aktiv ignoriert werden.

[Nouvel Diamant · Rating 1 out of 5]

Ich fand das Buch inhaltlich weniger gut als 'erhofft':
+ Sicherlich mit guten Absichten geschrieben
- die 14 Essays von verschiedensten Autoren erhöhen die Lesbarkeit nicht: Man muss ich durch mehr als eine Einleitung durchblättern
- Medien/Verdrängung/Desinformation ist mit verschiedenen Essays übervertreten
- Gebäude fehlt inhaltlich, Ferien und Fliegen ebenfalls
- Die Essays scheinen hauptsächlich auf schlussendlich selbstmotivierte Lenkung des Klimaverhaltens abzuzielen
- Lenkungsabgaben, Verbote, Angebotsreduktionen werden mehr oder weniger nicht angesprochen

[Tini · Rating 5 out of 5]

Spannende, inspirierende, lesenswerte Essays, die sehr unterschiedliche Aspekte des Klimawandels beleuchten. Von Lösungsansätzen bis Bewusstsein - Schaffen für oft übersehene Probleme findet man hier ein breites Spektrum an Themen.

[Anja Schuller · Rating 3 out of 5]

Denjenigen, die sich schon intensiv mit der Klimakrise und ihren Auswirkungen beschäftigt haben, wird dieses Buch nicht viel Neues erzählen. Für alle anderen kann es ein guter Einstieg in die Thematik sein, da das Buch die wichtigsten Aspekte rund um unser Verhältnis zu CO2 thematisiert.

[Harald · Rating 5 out of 5]

Sollte jede:r gelesen haben.

[Svenja · Rating 4 out of 5]

Toller und inspirierender Überblick über die Komplexität der Klimakrise. An manchen Stellen war es mir zu oberflächlich, im großen und ganzen aber ein gut geschriebenes, eindrucksvolles Werk

[Janina · Rating 4 out of 5]

Ein interessanter Beitrag zum Thema Klimakrise und wandel. Es umfasst viele Themenbereiche und Inhalte des alltäglichen Lebens.
Die Darstellung war verständlich und greifbar.

[Sarah · Rating 4 out of 5]

4.5 ⭐️

[Lara Schollenbruch · Rating 2 out of 5]

Inhaltlich bestimmt super relevant, ging mir nur zum Schluss heftig auf den Keks, weil dieselben 4 Themen zu oft wiederholt wurden und mir bisschen das Mitgefühl fehlt. Ehrlich.

[naomi · Rating 5 out of 5]

Viel zu oft wird das Thema Klima auf einem bestimmten politischen Spektrum verortet – Klima sei etwas für die Linken, die Grünen, die Weltverbesserer. Aber: Klima geht uns alle an. Oder wie es die Klimajournalismus-Netzwerke aus Deutschland und Österreich formulieren: „Klima ist kein Thema, sondern eine Dimension jedes Themas.“ Diesem Leitsatz folgt auch der Sammelband "Unlearn CO2", in dem unterschiedliche Bereiche – von Recht, über Arbeit, bis hin zu Sprache, Ernährung und Mode – aus einer klimagerechten und diskriminierungskritischen Perspektive beleuchtet werden. Unlearn meint, in Anlehnung an die beiden Bände "Unlearn Patriarchy" (2022 und 2024), Prozesse des Ver- und Umlernens, die Frage danach, wie Wandel angestoßen werden kann und Lösungen bzw. Alternativen für eine post-fossile, klimagerechte Zukunft gefunden werden können. Besonders überzeugen die Beiträge "unlearn ableismus", in dem Andrea Schöne auf die Zusammenhänge von Klimakrise, Katastrophenschutz und Be_hindertenfeindlichkeit eingeht, sowie "unlearn medien" von Julien Gupta und Manuel Kronenberg, die über die Rolle von Medien, politischer Meinungsmache und Fake News in der Klimadebatte schreiben.
"Unlearn CO2" zeigt schonungslos die Krise(n) unserer Zeit auf und widmet sich ihnen in einer Dringlichkeit, die kein weiteres Zögern mehr erlaubt. Nichtsdestotrotz spricht aus den Zeilen auch kollektiver Mut. Die individuelle Ebene wird dabei stets um die strukturelle Dimension erweitert, Großkonzerne und die Politik werden in die Pflicht genommen.