Die beliebte Tagesthemen-Moderatorin über ihre zweite Heimat
Der Libanon ist ein kleines Land voller Widersprü Pulsierend, lebenslustig und gute Gerüche überall ... Auf der anderen Seite ein zerstörerischer Bürgerkrieg, dessen Narben auch noch immer deutlich sichtbar sind, Konflikte mit den Nachbarstaaten und Armut.
Für Aline Abboud ist der Libanon ihre zweite geboren 1988 als Tochter eines Libanesen und einer Ostberlinerin verbrachte sie von klein auf ihre Sommerferien bei ihren Großeltern und ihren 15 Cousins und Cousinen im Libanon. Den Geschmack dieser unbeschwerten Monate, diese ganz eigene Mischung aus Hummus, Meersalz und labbrigen Pommes, hat sie noch immer im Gedächtnis. Aline Abboud begibt sich auf eine sehr persönliche Suche nach ihren Wurzeln, und ermöglicht zugleich einen anderen Blick auf den Libanon und seine Geschichte.
In „Barfuß in Tetas Garten“ erzählen Aline Abboud und Nana Heymann von Alines Aufwachsen in zwei Heimaten: Berlin, wo sie lebt und aufgewachsen ist und Jbeil im Libanon, ihrem Sehnsuchts- und Wohlfühlort, wo sie fast jede Sommerferien verbracht hat. Aline Abboud, bekannt als Journalistin und Moderatorin, erzählt von ihrer Kindheit und Jugend zwischen zwei Kulturen. Vor allem möchte sie dabei die verschiedenen Facetten des Libanons beleuchten, da viele Menschen ihn nur aus Negativschlagzeilen in den Nachrichten kennen.
Das Buch ist anekdotisch und locker geschrieben, was es leicht und unterhaltsam macht, gleichzeitig aber auch tiefgründige Themen anspricht: das Gefühl, in den Sommerferien nach Hause zu fahren und sofort dazuzugehören, die Schönheit des Libanons, aber auch Armut, Krieg und das Leben in einem Land voller Kontraste und Gefahren. Besonders spannend fand ich, wie Abboud beschreibt, was es bedeutet, mit zwei Heimaten aufzuwachsen und was das für ihre Identität und ihre Familie bedeutet.
Die vielen persönlichen Geschichten und Erinnerungen machen das Buch lebendig und abwechslungsreich – von den Gerüchen der Küche über das Chaos großer Familienfeste bis hin zu den schwierigen politischen Realitäten. Allerdings fand ich die Sprache manchmal etwas zu salopp, sodass ich über Formulierungen gestolpert bin.
„Barfuß in Tetas Garten“ ist eine liebevolle Hommage an den Libanon und an die Kraft der Familie, die Brücken zwischen Kulturen baut. Ich muss gestehen, dass ich mich vorher noch nicht viel mit dem Libanon auseinandergesetzt hatte. Dieses Buch hat bei mir definitiv die Lust geweckt, das Land mit seinen Gegensätzen zu entdecken und mehr über die Geschichten hinter den Bildern zu erfahren, die wir aus den Nachrichten kennen.
Ich habe zu diesem Buch gegriffen, um meiner eigenen Unwissenheit ein Stück entgegenzuwirken. Wenn man an den Libanon denkt, entstehen sofort Bilder im Kopf, die jedoch meist von Berichterstattung und Vorurteilen geprägt sind und das Land nicht in seiner Gänze erfassen.
Aline Abboud bietet mit diesem persönlichen Buch einen Blick über den Tellerrand - auch abseits von Nahost-Konflikt, Hisbollah und Co. Sie zeigt auf, was das kleine Land am Mittelmeer kulturell, kulinarisch, landschaftlich und gesellschaftlich ausmacht.
Doch natürlich dreht sich diese Autobiografie zwar hauptsächlich, aber nicht nur um das Herkunftsland ihres Vaters. Es geht um das Aufwachsen mit Migrationshintergrund, das Leben ihrer Eltern in den letzten Jahren der DDR, was der Stempel "ostdeutsch" für sie bedeutet und darum, was Heimat ist.
Ich konnte von diesem Buch unfassbar viel mitnehmen. Es fühlt sich an wie ein kurzer Besuch bei Alines Familie, deren Mitglieder man unbekannterweise allesamt sofort ins Herz schließt. Vor allem die Fotoseiten in der Mitte des Buchs sind eine wunderbare Ergänzung, durch die man sich viele Anekdoten besser bildlich vorstellen kann.
Aline Abboud erzählt in diesem Buch von ihrem Leben in Deutschland und ihrem Leben im Libanon.
Sie bietet uns private Einblicke mit Geschichten und Bildern aus ihrem Leben - erklärt wie es ist, zwei verschiedene Kulturen zu erleben, wie schön es im Libanon ist!
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, man kann das Buch gut an einem Stück lesen, wenn man darauf Lust hat. :) außerdem fand ich gut, dass eine Triggerwarnung genannt wurde, als es wichtig war. Danke dafür!
Das Buch war alles in allem wirklich schön zu lesen, man bekommt Lust in dieses schöne Land zu reisen, aber erfährt auch viel über die Schattenseiten, die in Deutschland sowieso kursieren. Um bei dem schönen zu bleiben: Aline hat eine tolle Familie, schöne Sommerferien und Geschichten in dieser Lektüre beschrieben. Wer darauf Lust hat sollte das Buch unbedingt lesen :)
Aline Abbouds „Barfuß in Texas Garten“ ist weit mehr als nur ein Sachbuch – es ist eine Reise in die kulturellen Welten, die die Autorin geprägt haben, und eine berührende Reflexion über Identität, Heimat und Familie.
Aline Abboud, selbst Tochter einer deutschen Mutter und eines libanesischen Vaters, nimmt uns mit auf eine eindrucksvolle Erkundung ihrer beiden kulturellen Wurzeln. Sie schildert ihre Kindheit in Berlin und die prägenden Sommer im Libanon, einem Land voller Schönheit, aber auch geprägt vom Schatten des Krieges.
Mit einer sehr persönlichen Erzählweise gewährt die Autorin authentische Einblicke in die libanesische Kultur – von den Aromen und Düften der traditionellen Küche bis hin zu den beeindruckenden Landschaften des Landes. Dabei bringt sie die Widersprüche und Herausforderungen des Lebens zwischen zwei Kulturen eindrucksvoll zur Sprache. Besonders bewegend ist ihre Reflektion darüber, wie Identität nicht nur durch eigene Wahrnehmung, sondern auch durch die Zuschreibungen anderer geformt wird.
Aline Abboud schildert, wie sich der Krieg im Libanon auf ihre Familie auswirkte und wie es ist, in zwei kulturellen Welten zu leben, die sich scheinbar so sehr unterscheiden, aber beide ein Teil von ihr sind. Diese Dualität beschreibt sie nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Bereicherung.
Das Buch ist sowohl informativ als auch berührend und regt dazu an, über eigene Wurzeln und kulturelle Prägungen nachzudenken.
„Barfuß in Texas Garten“ ist ein Buch, das auf vielen Ebenen inspiriert. Es ist eine Empfehlung für alle, die sich für Themen wie Identität, interkulturelle Erfahrungen und persönliche Geschichten interessieren. Mit ihrem ehrlichen, lebendigen Schreibstil hat Aline Abboud ein Werk geschaffen, das sowohl informiert als auch bewegt – und noch lange nachklingt.
In "Barfuss in Tetas Garten. Berlin, mein Libanon und ich" begleitet die Leserschaft die Autorin Aline Abboud auf eine Reise in den Libanon, deren Route mit Kindheitserinnerungen, Erlebnisberichten und vielen Emotionen gepflastert ist. Hierbei spürt sie ihrer eigenen Herkunft nochmals nach und definiert, was es für sie eigentlich bedeutet, als ostdeutsche Frau mit libanesischen Wurzeln aufgewachsen zu sein.
Durch eine nahbare Aufmachung gelingt es der Autorin, den Libanon aus einem gänzlich anderen Blickwinkel zu betrachten beziehungsweise nachzuzeichnen. An die Stelle von Unwissen und Stigmatisierung treten Bildnisse einer familiären Herzlichkeitskultur, kulinarischer Vielfalt und einzigartiger Naturphänomene.
Auch wenn die einzelnen Kapitel keiner durchweg strengen Chronologie folgen, wird im weiteren Verlauf deutlich, wie sich das Band zwischen dem Libanon und der Autorin selbst im Laufe der Jahre immer weiter verstärkt hat. Dies wird an Schilderungen deutlich, in denen sie sich auf ihren Arbeitsalltag als Nachrichtensprecherin bezieht, in dem sie auch mit den negativen Nachrichten aus dem Libanon konfrontiert wird.
Besonders gefallen hat mir die bereits thematisierte Nahbarkeit, die für mich sehr förderlich war, um einerseits ein konkreteres Bild eines mir noch recht unbekannten Landes zu machen und anderseits die Autorin von einer anderen Seite kennenzulernen. Vor der Buchlektüre war sie mir ausschließlich als Moderatorin und Nachrichtensprecherin bekannt.
Eine klare Empfehlung für alle, die sich damit beschäftigen wollen, betstehende Vorurteile bezüglich des Libanons abzubauen und dabei einer Familiengeschichte nachspüren wollen.
Das Cover und der Titel verraten es uns schon, dass uns Aline Abboud mitnehmen möchte in ihre ganz persönlichen Kindheitserinnerungen. Die aus dem Fernsehen bekannte Journalistin wurde 1988 in Ostberlin als Tochter einer (DDR-)deutschen Mutter und eines aus dem Libanon stammenden Vaters geboren. Abbouds Vater stammt aus einer christlichen, maronitischen Familie. Anekdotisch erzählt Abboud aus ihrem Leben in Berlin und vor allem von den Sommern ihrer Kindheit und Jugend, die sie mit ihren Eltern im Libanon verbrachte.
Die Zeit in der Heimat ihres Vaters, in der sie sich liebevoll umfangen von ihren Großeltern und einem sehr großen Kreis von Verwandten fühlen durfte, hat Aline Abboud nachhaltig geprägt. Die kulinarischen Genüsse, das herrliche nahe Meer, die vielen fröhlichen, traditionell geprägten Familienfeste, das soziale Leben mit Freunden, Verwandten, das Erleben der libanesischen Kultur und die Sehenswürdigkeiten machen ihre Erzählungen bunt und unterhaltsam. Ja, auch das Essen ist dabei sehr bedeutend. Denn wie sagt die Autorin: „Essen ist eben mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es ist immer auch Heimat, Geschichte und Identität.“ (S. 228)
Doch nicht immer waren diese Besuche derart unbeschwert. Abboud bekam auch als Kind die Gefahren der politischen Situation des Libanon mit. Dazu gehörte auch eine überstürzte Flucht der kleinen Familie Richtung Deutschland wegen kriegerischer Auseinandersetzungen. Die dadurch entstandene posttraumatische Belastungsstörung lassen Abboud die Leiden von Menschen mit Kriegserfahrung, z.B. bei Silvesterknallereien, gut nachvollziehen. (Abbouds deutsche Oma wuchs im Zweiten Weltkrieg auf, auch wenn die Autorin deren Geburtsjahr 1936 schon in die Kriegszeit verlegte. Hier hätte ein Lektorat einfach korrigieren können).
Mit Eltern aus verschiedenen Kulturkreisen werden Themen wie „Identität“ und „Heimat“ zentral. Wie und warum Abboud ihre libanesischen Wurzeln wichtig sind, kann sie uns in diesem Buch sehr nachvollziehbar darstellen. Schließlich kennt sie den Libanon nicht nur aus Erzählungen, sondern konnte ihn jahrelang hautnah erleben.
Schwerer nachvollziehbar erscheint hingegen ihre mehrmals erwähnte „Ostalgie“. Da sie kurz vor dem Mauerfall 1988 geboren wurde, stammen ihre Kenntnisse aus dem Leben in der DDR nur aus Erzählungen. Solcherart Berichte romantisieren viel und lassen gern unangenehme Dinge weg (z.B. Stasi, Unfreiheit u.v.m.). Aber in Bezug auf die Wurzeln der Familie mütterlicherseits zeigt es natürlich, wie unsicher diese sind. Damit verweist diese Thematik auch auf die derzeitigen politischen Probleme um die Entwicklung der „neuen deutschen Bundesländer“. Das wird aber nicht dezidiert formuliert. Dafür kann man gut nachvollziehen, warum die libanesischen Wurzeln einen solch großen ausgleichenden Halt bieten.
Was vermittelt Abbouds Buch? Wer fundierte, ausführliche kulturelle und historische Hintergründe zum Libanon, politische oder wirtschaftliche Lage des Landes sucht, wird hier kaum fündig. Diesen Anspruch erhebt die Autorin aber auch gar nicht. Es wird die Liebe zum Libanon und der libanesischen Familie und die Suche nach den Wurzeln in dieser Richtung sehr unterhaltsam und leicht lesbar vermittelt.
Mir haben ein wenig ein roter Faden oder die Andeutung einer persönlichen Entwicklung gefehlt. Ein bisschen mehr Bewusstsein für Geschichte und politische Zusammenhänge wären ein Gewinn gewesen.
Auf jeden Fall ist das Buch, das Aline Abboud zusammen mit Nana Heymann verfasst hat ein recht entspannender erster Kontakt mit der Kultur des Libanon, der neugierig auf mehr macht. Manch eine/r überdenkt vielleicht auch das Wort „Migrationshintergrund“ und sieht diesen mit anderen Augen.
Persönliche Einblicke in den Libanon jenseits der Schlagzeilen
Aline Abboud, wem sie nicht bekannt ist, ist Sprecherin und Journalistin bei der Tagesschau. Außerdem hat sie einen multikulturellen Hintergrund, mit einem libanesischen Vater und einer ostdeutschen Mutter. In diesem Buch erzählt sie aus ihrem Leben mit und ihrer Identitätssuche zwischen zwei Kulturen. Dadurch gibt sie einen Einblick in ein Land, über das abseits von Nachrichtenmeldungen nur wenige Menschen etwas wissen. Wie eine Touristenführerin beschreibt sie anschaulich verschiedene sehenswerte Gegenden des Libanon. Aber auch von einschneidenden Erlebnissen erzählt sie, wie zum Beispiel als 2006 in unmittelbarer Nähe des Hauses ihrer Großeltern Bomben einschlagen und Abboud mit ihrer Familie über Land nach Deutschland zurück flüchtet.
Zunächst fand ich das Buch sehr flüssig zu lesen, doch zunehmend fehlte mir etwas der rote Faden. Auch auf eine historische oder politische Einordnung wartet man vergebens. Hier hätte ich gedacht, dass der journalistische Hintergrund der Autorin stärker zum Tragen kommt. Auch werden Erlebnisse punktuell erzählt und bestehen eher aus einzelnen Anekdoten als aus einem größeren Ganzen mit Konzept. Einzelne Kapitel enden teilweise sehr abrupt und manchmal mit wenig Bezug zueinander. Und nicht zuletzt möchte die Autorin einem zwar das Land näherbringen, thematisiert aber nur vereinzelt, dass auch sie selbst das Land insgesamt wenig kennt, da sie im Jahr nur wenige Wochen am Stück dort verbringt und im Gegensatz zur Familie ihres Vaters das Privileg besitzt, jederzeit in ein westliches Land zurückkehren zu können. Auch der berufliche Alltag in einer Nachrichtenredaktion wird nur am Rande thematisiert.
Dieses Buch gibt insgesamt interessante Einblicke in ein Land, das wenig als Urlaubsland bekannt ist und über das oftmals negativ konnotiert berichtet wird. Es veranschaulicht die Identitätssuche von Menschen mit multikulturellem Hintergrund und ist eine liebevolle Familiengeschichte bestehend aus kurzweiligen Kapiteln. Eine vertiefende Analyse der Situation im Libanon sollte man allerdings davon nicht erwarten.
Mit "Barfuß in Tetas Garten" ist Aline Abboud ein kurzweiliges und persönliches Porträt des Libanons und seiner Bevölkerung sowie auch ihrer Familie gelungen, das gleichzeitig auch ein Plädoyer für mehr Offenheit und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen ist.
Auf etwas mehr als 200 Seiten und abgerundet mit persönlichen Fotos taucht man in die Kindheits- und Urlaubserinnerungen von Aline im Libanon ein, erfährt wie sich ihr aus dem Libanon stammender Vater und ihre deutsche Mutter kennen und lieben gelernt haben und auch Erinnerungen an das Aufwachsen in der DDR kommen nicht zu kurz. All dies wird auf spritzige und auch berührende Art und Weise, besonders wenn es um ihre Sorge um ihre Familienangehörigen im Libanon nach der Explosion im Hafen von Beirut im Jahre 2020 geht, beschrieben.
Es macht Spaß, gemeinsam mit Aline eine Seite des Libanons kennenzulernen, die man so aus den Nachrichten nicht kennt. Die Autorin zeichnet hierbei ein herzliches und warmes Bild einer Gesellschaft, die von Gastfreundschaft und der Liebe zum Essen geprägt ist. Aber nicht nur die schönen Seiten werden von ihr erwähnt, auch negative Entwicklungen werden angesprochen.
Es finden viele Erinnerungen aus ihrem Leben, sei es privat und beruflich, Eingang in "Barfuß in Tetas Garten", sodass nicht auf alles tiefer eingegangen wird. Manchmal hätte ich mir deshalb eine etwas längere Verweildauer bei der ein oder anderen Thema bzw. einer Erinnerung gewünscht. Das ändert jedoch nichts am positiven Gesamteindruck des Buches!
Für alle, die gerne in andere Kulturen eintauchen und mehr über Land und Leute im Libanon erfahren wollen, versehen mit einer persönlichen und ehrlichen Note, kommen mit "Barfuß in Tetas Garten" auf ihre Kosten.
Aline Abboud schreibt, als würde sie mit geschlossenen Augen tanzen – voller Gefühl, authentisch und ohne jegliche Künstlichkeit. Ihr Buch ist eine Hommage an den Libanon, die einmal und für immer zeigt, wie besonders, freudig, widerstandsfähig und reich dieses Land ist.
Mit sanften und fließenden Übergängen bewegt sie sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen ihren beiden Welten – dem Libanon und Deutschland. Ihre Beschreibungen sind so lebendig, dass sie sich anfühlen wie ein Spiegel der eigenen Erinnerungen. Besonders ihre Worte über Fairuz sind so bewegend, dass man sich wünscht, die Sängerin selbst würde sie lesen.
Kulinarische Erlebnisse durchziehen das Buch und lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Gleichzeitig verbindet Abboud persönliche Geschichten mit historischen Ereignissen – von den 1990ern bis hin zur aktuellen Lage im Jahr 2024. Sie fängt die Schönheit und die Widerstandskraft des Libanon ein und zeigt, wie aus den Gegensätzen von Schmerz und Freude faszinierende Erzählungen entstehen.
Als libanesisch-deutsche Leserin habe ich mich in diesem Buch oft wiedergefunden. Nicht nur aus Nostalgie, sondern weil Abboud es schafft, den Libanon mit all seinen bunten Bildern und humorvollen Anekdoten vor einem entstehen zu lassen. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen.
Mit Barfuß in Tetas Garten ist Aline Abboud ein einzigartiges, authentisches und lebendiges Porträt des Libanon gelungen – eine literarische Reise und zugleich eine Einladung, dieses Land neu zu entdecken. Eine natürliche Erzählerin, ein Buch, das begeistert!
Ein sehr persönlicher Einblick in den Libanon Als Halblibanesin mit ostdeutschem Migrationshintergrund beschreibt die Autorin ihr Aufwachsen in der DDR in Berlin Pankow. Sie beschreibt besonders den Werdegang ihres Vaters, der 1982 während des Bürgerkriegs im Libanon zum Studium nach Leipzig emigrierte. Man lernt die christlich-katholische Glaubensgemeinschaft der dortigen Maroniten kennen. Die Hochzeit 1988 und der Mauerfall 1989 sorgen für einige Veränderungen für die kleine Familie, die in den Folgejahren die Sommer bei der libanesischen Großfamilie in Jbeil, also Byblos, verbrachte. Neben Informationen über die Jahrtausende alte Kulturgeschichte mit ihren vielen Glaubensgemeinschaften incl. Papstbesuch und Gelehrten wie Avicenna oder über touristische Highlights erfährt man viel Persönliches im sommerlichen Zusammenleben über den familiären Zusammenhalt, besonders über die Großeltern. Erfahrungen zum Aufwachsen in der DDR als Halbmigrantin werden ergänzt durch berufliche und politische Gedanken zum eigenen Leben nach der Wende zwischen Berlin und Beirut mit umliegenden Ländern. Persönliche Fotos aus dem Libanon und ein Quellenverzeichnis runden diese Hommage an den Libanon ab.
Zum Inhalt: Aline Abboud ist Halblibanesin und hat den größten Teil ihres Lebens in Deutschland oder besser in der DDR verbracht. Doch die Sommerferien hat sie im Land ihres Vaters verbracht und ist durch diese Besuche trotzdem sehr mit dem Land verhaftet. So bringt sie uns in diesem Buch das Land näher, dass die meisten nur durch schlechte Nachrichten kennen. Meine Meinung: Eigentlich kann man sich den Libanon nicht wirklich vorstellen, denn eigentlich kennt man das Land meist nur aus den Nachrichten und dann sind es eher schlechte Nachrichten. Durch die Autorin erfahren wir mehr über ein Land, dass ihr wichtig ist und ihr Leben auch durchaus geprägt hat, auch wenn sie nicht dort groß geworden ist. Besonders die Beschreibung der Großeltern und der vielen Cousins und Cousinen hat mir gut gefallen und man kann sich vorstellen, dass es ihr dort sehr gefallen hat. Aber auch wie viel Angst sie jeweils hatte, wenn Schreckensnachrichten aus dem Libanon kamen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und einen neuen Blick auf den Libanon eröffnet. Fazit: Einblick in eine anderes Land
Die Mutter (DDR-)Deutsche und der Vater Libanese, lernen sich die Eltern der Nachrichtensprecherin Aline Abboud in den 80er Jahren in einem Studentenwohnheim in Leipzig kennen und lieben. Die Autorin erzählt in ihrem Buch vom Aufwachsen zwischen den beiden Welten Ostdeutschland und Libanon. Dabei ist der Erzählton lebendig. Mit viel Wärme spricht sie über ihre Familie und das Leben während ihrer Sommerurlaube im Libanon - ein Land das die meisten nur aus den Nachrichten kennen als von Krisen geprägte Region. Wer eine Biografie erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Dazu fehlt die notwendige Introspektion, Auseinandersetzung mit Ambivalenzen und möglichen Reifungsprozessen, kurzum eine gewisse psychologische Tiefe. Vielmehr fühlte es sich für mich beim Lesen wie das Blättern in einem Fotoalbum an. Hübsche Anekdoten, Bilder im Kopf von leckerem Essen und beeindruckender Landschaft, durchaus unterhaltsam und kurzweilig. Auch wenn es mich nicht unbedingt emotional tiefer berührt hat, mein Interesse für die libanesische Kultur ist durch das Buch von Aline Abboud geweckt.
Vielen ist Aline Abboud als Sprecherin der Tagesthemen bekannt. Die 1988 geborene "ostdeutsch-libanesische Migrantin" erzählt nun in ihrem Buch "Barfuß in Tetas Garten - Berlin, mein Libanon und ich", das im Ullstein Verlag erschienen ist, von ihrem Aufwachsen zwischen zwei Kulturen.
Abbouds Eltern lernten sich in den 80er Jahren in Leipzig kennen. Die Mutter, in der DDR geboren, der Vater aus dem Libanon zum Studieren in die DDR gekommen. Schon damals war der Libanon für viele Menschen ein eher exotisches Land, von dem man weniger wusste, als man dachte. Abboud merkte schon in der Schule, dass ihr Aufwachsen zwischen zwei Kulturen und ihre Arabischkenntnisse damals etwas Besonderes waren. Fast jeden Sommer fuhr sie seit ihrer Kindheit in den Libanon zu ihren Verwandten und lernte ihre "zweite Heimat" lieben. Sie erzählt von der Herzlichkeit der Menschen, dem leckeren Essen, der diversen Natur, den verschiedenen Religionsgemeinschaften und was diese mit der Politik zu tun haben. Doch auch die weniger positiven Themen, wie die immer wieder aufkochenden Unruhen im Nahen Osten oder der Korruption des Landes mit den einhergehenden Problemen, spricht sie an. Abboud geht bei ihren Erzählungen meist chronologisch vor, hier und da gibt es allerdings Kapitel, die ein besonderes Thema durchleuchten wodurch es zu Zeitsprüngen kommt.
Abboud hat ein schönes Memoir geschrieben, das den Leser*innen dieses besondere Land definitiv näher bringt. Ich empfehle es jedem, der gerne Memoiren liest. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.