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Alle Toten fliegen hoch #6

Man kann auch in die Höhe fallen

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Mit Mitte fünfzig zieht der Erzähler zu seiner Mitte achtzigjährigen Mutter aufs Land, um dort an einem Roman über das Theater mit dem Titel »Scham und Bühne« zu schreiben. Es werden unvergleichliche, ereignisreiche Wochen, in denen er durch die Hilfe seiner Mutter aus einer tiefen Lebenskrise findet.

Nachdem er in Wien von einem Schlaganfall aus der Bahn geworfen wurde, hofft Joachim Meyerhoff, durch einen Neuanfang in Berlin wieder Fuß zu fassen. Doch alles kommt anders als gedacht. Die neue Stadt zerrt an den Nerven und die künstlerische Arbeit als Schriftsteller und Schauspieler fällt ihm von Tag zu Tag schwerer.

Auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Sohnes ereignet sich ein Zwischenfall, der keinen Zweifel daran lässt, dass es so nicht weitergehen kann. Der Erzähler verlässt Berlin und zieht zu seiner Mutter aufs Land, die auf einem herrlichen Grundstück unweit vom Meer ein sehr selbstbestimmtes Leben führt. Mutter und Sohn sind sich immer schon sehr nah gewesen, aber diese gemeinsamen Wochen werden zu einer besonderen Zeit. Der Sohn klinkt sich ein in den Tagesablauf der Mutter, beginnt seinen Theaterroman und andere Geschichten zu schreiben und findet allmählich heraus aus Zorn und Nervosität, die ihn sein ganzes Leben begleitet haben.

334 pages, Kindle Edition

First published November 7, 2024

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Joachim Meyerhoff

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37 (2%)
1 star
6 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 115 reviews
Profile Image for Fabian.
136 reviews81 followers
December 13, 2024
There is autobiographical literature that is reminiscent of a dark winter's day (Andreas Altmann, Thomas Bernhard), a bright winter's day (Annie Ernaux) or an autumn day (Knausgard). Joachim Meyerhoff's "Man kann auch in die Höhe fallen" is - like most of the other parts of his hexalogy - a long summer's day. Of course, there is also shade here, but most of the time you lie comfortably in the sun and drink a cool beer.

This volume is about Meyerhoff's relationship with his mother, who at 86 is the epitome of a free spirit. Rules and conventions do not apply to her - in a positive sense. She celebrates life by doing what is good for her and shows the reader how it could work. If you're the type. This also becomes clear in Meyerhoff's novel: not everyone is born as his mother. He himself admits how much he is sometimes dominated by anger, fear and weariness with life. In this respect, the ten weeks he spends with his mother in the country are a cure, therapy and writing opportunity all in one: his book is above all about his mother, who doesn't want to be in it.

Of course, there are also anecdotes from his life as an actor and his life as a father, which he presents with such ease that you forget the time. And although there is always something dark in the anecdotes - loneliness, transience, disappointment - the sun remains golden and warm above you. Until it sets: at the end of the book, there is a melancholy that you sometimes feel at the end of a summer's day and you know that something beautiful has come to an end.
Profile Image for Alexander Carmele.
475 reviews422 followers
January 19, 2025
56jähriger Sohn sucht Zuflucht bei 86jähriger Mutter nach Streit mit neunjährigem Sohn

Inhalt: 1/5 Sterne (mit 56 zurück zur Mutter)
Form: 2/5 Sterne (konsistent, teilweise gewollt)
Erzählstimme: 3/5 Sterne (freischwebende Ich-Erzählung)
Komposition: 2/5 Sterne (kaum, nur anekdotenhaft)
Leseerlebnis: 2/5 Sterne (tolle Mutter, zu beliebig, generisch)

Die Gegenwartsliteratur strotzt vor Lebenskrisenromanen. Arno Geiger mit Das glückliche Geheimnis und Stephan Schäfer mit 25 letzte Sommer reihen sich in die Selbstbespiegelungsliteratur ein, eine Art von Bekenntnisliteratur und Lebenshilfetext, wie sie auch Nele Pollatscheks Kleine Probleme betreibt. Joachim Meyerhoff legt mit Man kann auch in die Höhe fallen nun den sechsten Teil seiner Memoiren Alle Toten fliegen hoch vor, das ganz im Zeichen seiner Mutter steht, denn er weiß nicht mehr, worüber er sonst schreiben soll:

»Weißt du, Mama, was gerade nicht unkompliziert ist für mich? Ich bin ja auch hier, um zu schreiben. Aber ich weiß eigentlich nicht, worüber. Ich hab viel über unsere Toten geschrieben und über mich, aber jetzt bin ich in der Gegenwart angekommen. […]« Meine Mutter nahm sich eine der Käsestangen, die die gleichen waren, die auch immer auf dem Sofatisch der Großeltern gestanden hatten. »Schreib doch über mich.« »Über dich? Du bist doch noch nicht tot.« »Ja, ganz genau, über mich. Ich würd mich nämlich freuen, wenn ich es lesen kann, bevor ich sterbe.«

Gesagt getan. Glücklich über sein neues Thema beschreibt der krisengeschüttelte Ich-Erzähler den Lebensalltag seiner rüstigen, Döner verspeisenden, Currywurst liebenden, Traktor herumrasenden, Äpfel erntenden, singenden, tanzenden, nacktbadenden Mutter. Sie ins Herz zu schließen, fällt nicht schwer. Der Ich-Erzähler bleibt zuerst im Hintergrund und traut sich erst allmählich aus dem Schneckenhaus heraus, und das Erzählte wird immer intimer:

Seit Monaten wurde ich mit Fachausdrücken gefoltert. Der Begriff »Strangsanierung« verfolgte mich bis in den Schlaf. Andauernd wurde mir erklärt, dass die Strangsanierung nicht fertig werden würde. Die Strangsanierung wurde zum Riesenproblem. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sogar einer meiner Ärzte zu mir gesagt hätte, dass er mir dringend eine Strangsanierung empfehlen würde. »Das Ergebnis Ihrer Darmspiegelung sollte ein Weckruf für Sie sein. Ich empfehle eine Strangsanierung.«

Man kann auch in die Höhe fallen lässt sich nur dann als „Roman“ bezeichnen, wenn alles, was in Prosa geschrieben und länger als eine gewisse Zahl von Seiten ist, irgendwie dann doch ein Roman ist, denn von einer Erzählung lässt sich hier nicht reden. Es gibt keinen Plot. Es gibt keine die Handlung vorantreibenden Beschreibungen. Es gibt keine Schlüsselereignisse. Was es gibt: viele nebeneinander stehende, sich aneinander reihende Einzelereignisse im Leben des Menschen Joachim Meyerhoff. Wer sich für ihn interessiert, der wird viel Freude an dem Buch haben; oder wer gerne in einen Text abtaucht, in welchem über viele Seite hinweg beschrieben wird, wie ein Ex-Schauspieler versucht ein Whiskeyfass mit Teer, Beton etc.. abzudichten und kläglich dabei scheitert.

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Details – ab hier Spoilergefahr (zur Erinnerung für mich):
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Inhalt: Hauptfigur und Plot: Joachim Meyerhoff, Schauspieler, verbringt zehn Wochen bei seiner Mutter Susanne, die 86 Jahre alt ist. Einen wirklichen Plot gibt es nicht. Aufhänger: Joachim schafft es nicht, sich in Berlin wohlzufühlen. Der Umzug von Wien wirft ihn aus der Bahn. Ein Schlaganfall ereilt ihn, und auf der Geburtstagsfeier seines neunjährigen Sohnes rastet er aus, so dass er sich genötigt sieht, die Reißleine zu ziehen und für eine Weile zu seiner Mutter nach Schleswig zu ziehen. Dort rekonvalesziert er, beginnt zu schreiben, liest das Geschriebene seiner Mutter vor, trinkt Whiskey, geht schwimmen, sitzt in der Sauna, erinnert sich, schreibend, und geht auf eine Lesereise, auf der er aber der Belastung nicht standhält seiner Mutter das Vorlesen überlässt. Seine Mutter fühlt sich pudelwohl, organisiert Singabende und Apfelernten und reist mit einem drei Jahre jüngeren Mann nach Marokko und kommt liebestrunken wieder. Joachim spürt, dass er das Liebesglück der beiden stört und verspricht seinem Sohn, schon bald wieder zurück nach Berlin zu kommen.
… rundum die Handlung reihen sich Anekdoten aus dem Privat- und Berufsleben von Joachim: der verschwundene orangefarbene Koffer, der Applaussammler im Gorkitheater, seine erste Theaterproduktion in Ulm als Baghira, eine Reise mit seinen Brüdern und seiner Mutter nach Dänemark, das Fahrradabsteigen der Mutter, Ein-Mann-Eine-Zuschauerin-Theaterstück, Fahrradzerstörung durch einen Berliner Passanten, Dalmatinerspektakel, Muttermähtraktorfahren, Regengeburt eines Kalbes … erinnert stark an Stephan Schäfer 25 letzte Sommer oder Arno Geiger Das glückliche Geheimnis oder Marianne Leky Kummer aller Art. Als Szenerie verwandt die Thomas Bernhard-Biographie Der Atem, bspw., und Christian Krach Eurotrash wegen der Mutterfigur, sehr ähnlich, und auch Susanne Abel Gretchen-Saga und auch Nele Pollatschek Kleine Problem oder Johanna Adorján Ciao.
… inhaltlich zwei intensive Stellen, die Regengeburt des Kalbes und der Streit auf der Dänemarkreise und die Lesung über diesen Streit der Mutter. Ansonsten, in den besten Momenten, Heinz Strunk-Momente mit der Mutter, die keine Scham kennt und rüstig Döner verspeist. Insgesamt viel zu nebensächliche Momente (bspw. der Fahrradführerschein) --> 1 Stern

Form: Im Plauderton verfasst, sympathisch, teilweise gewollt witzig, aber mit einem gewissen Hang zur Übertreibung mit unglaubwürdigen Superlativen, d.h. eine Art Schelmenroman, aber mit Sachbuch-Charakter, keine ärgerlichen falschen Wendungen, keine Alltagssprache, aber in keiner Weise innovativ, einfallsreich oder sprachlich interessant. Sprache als reines Vehikel für den Selbstverständigungsprozess. Schlechte Kalauer, an den Haaren herbei gezogene Vergleiche, nicht sensibel, differenziert genug im Wortfeld. Inkonsistent. --> 2 Sterne

Erzählstimme: Stärkste Part. Ich-Erzähler im Rückblick über seine Zeit, verliert sich im selbigen Präteritum auch in der Vorvergangenheit, was die Glaubwürdigkeit des Erzählten stärkt. Erzählgegenwart, von wo schreibt er, bleibt unklar, in der Luft, mal hat er das, was als Text vorliegt, während der erzählten Zeit geschrieben, mal nicht. Wenig Erzählkommentare. Sehr konsistent in der Fokussierung, keine Ausrutscher, bodenständiger Ich-Erzähler, sehr klar, sehr perspektiviert. --> 3 Sterne

Komposition: Eher Sachbuch-Charakter, Buch eines Prominenten, der sich auf eine Weise sicher sein kann, dass das, was er erzählt, von Interesse sein könnte. Name der Mutter wie in Wirklichkeit, sein eigener Name auch, wahrscheinlich wenig erfunden, aber die Anekdotenform bindet das Buch nicht zu seinem Roman zusammen. Es ist schlicht kein Roman. Es gibt keine Erzählung, keinen Erzählprozess. Es gleicht eher einem Buch wie John Strelecky Das Café am Rande der Welt und Stephan Schäfers 25 letzte Sommer. Die Anekdoten besitzen gar keine Bindung zur Erzählstimme. Das Buch könnte 150 Seiten kürzer oder 500 Seiten länger sein. Es gibt keine Begrenzung, keinen Rahmen, also (bis auf die Lesung der Dänemarkreise-Ereignisse) keine Komposition. --> 2 Sterne

Leseerlebnis: Die Döner verspeisende Mutter hat Einiges auf Lager und überzeugt als Figur, so dass unterhaltsame Szenen entstehen, die starke Mutter, der wankelmütige Sohn, auch die Geburtsszene auf der Weide, sehr eindrucksvoll; Glanzlicht, die Lesung vom Streit auf der Dänemarkreise. Diese Ineinanderflechtung passte, zwanzig Seiten intensives Leseerlebnis. Über die Länge etwas wenig. --> 2 Sterne
Profile Image for Steffi.
1,121 reviews270 followers
December 27, 2024
Ich hatte bislang nur Alle Toten fliegen hoch: Amerika gelesen, besser gesagt gehört. Das bot sich an, weil Meyerhoff als Sprecher natürlich großartig ist, auch wenn er mir ein wenig zu langsam las. Auch dort schon findet sich die bekannte Mischung aus wirklich ergreifenden, auch traurigen Erlebnissen und unfassbarer Situationskomik.

So auch hier: Jahre nach dem Schlaganfall und dem Umzug von Wien nach Berlin findet Meyerhoff keinen Boden unter den Füßen, ist unzufrieden, vergesslich. kraftlos, launisch – eine Plage für Frau und Kind. Er flüchtet für mehrere Wochen zu seiner 86jährigen Mutter, die auf ihrem riesigen Grundstück auf dem Land dermaßen umtriebig und kraftvoll alles rockt, dass einem beim Lesen schwindlig wird. Kein Wunder, wenn sie den schlaffen Sohn irgendwann mitzieht.
Man mag diese Mutter nicht uneingeschränkt: Ihr Fahrstil ist gefährlich, sie wirkt oft recht derb im Umgang mit dem Sohn (und anderen), manchmal lässt sie Sorge und Mitgefühl vermissen. Dennoch ist sie auch eine absolute Wucht, deren grenzenlose Kraft man nur bewundern kann, die die erste Geschichte ihres Sohnes bewahrte und die Kinderbilder, die er unzufrieden in den Papierkorb knüllte, wieder herausnahm und aufbewahrte.
So schreit das Umweltbewusststein in mir auf, wenn von ihrer (Kamin)Feuerbegeisterung die Rede ist, doch endet gerade diese Episode unerwartet emotional:
“Weißt du eigentlich, warum ich Feuer so sehr liebe?“, hatte sie mich gefragt, ohne den Blick von den Flammen abzuwenden. „Nein, Mama, warum?“ „Feuer verbrennt das Chaos in mir.“ „Was meinst du damit?“ „Für mich gibt es nichts Beruhigenderes als in ein Feuer zu schauen. Ich hab damit angefangen, als dein Bruder verunglückte. Da hab ich mir hier oft ein Feuer angezündet und mich davorgesetzt. Ich hab so eine irrsinnige Unruhe in mir, immer gehabt, aber im Feuer verschwindet das alles. Es ist gleichzeitig gebändigt und wild.“ Und sie wiederholte den Satz: „Feuer verbrennt das Chaos in mir.“

Anfangs war ich von den eingestreuten Theatergeschichten eher wenig begeistert, weil ich gerne bei der Mutter geblieben wäre. Und tatsächlich finde ich diese Anekdoten unterschiedlich gut, aber unterm Strich haben sie mich dann doch überzeugt: Mein Favorit: Die Entstehungsgeschichte des von Meyerhof inszenierten Stücks „Sauna“, das Lust macht sowohl die im Keller des Maxim-Gorki-Theater befindliche frühere Sauna zu besichtigen, als auch die Datscha des Schauspielers, in dem unzählige Bühnenelemente früherer Inszenierungen verbaut sind.

Und eine eigene Kindheitsgeschichte hat der Roman auch wieder hervorgeholt: Auch für mich war die Radfahrprüfung in der Grundschule ein nahezu traumatisches Erlebnis.
Profile Image for Thomas' Mann.
15 reviews52 followers
September 11, 2025
Nennen wir es mal Anekdotenbuch. Es ist über weite Bereiche amüsant. Es stellt zwei sehr unterschiedliche Charaktere bewusst gegenüber: einen ausgebrannten, depressiven Sohn und seine kreuzfidele Mutter. Er wirkt mit seinen 50+ Jahren um so viel älter als sie mit ihren 80+. Aber der Sohn kann darüber schreibend reflektieren, mit Humor sogar, und gesundet dabei einfach durch die Anwesenheit und Andersartigkeit seiner Mutter.
In gewisser Weise ein Lebenshilfebuch. Ehrlich mit sich selbst und glücklicherweise ohne erhobenen pädagogischen Zeigefinger.
Vielleicht nicht DAS Lesehighlight, aber mir hat es Spaß gemacht, ich hab es gern gelesen. Eben Unterhaltung für Zwischendurch.
Profile Image for Wulf Krueger.
513 reviews126 followers
November 30, 2024
Aus dem Scheitern erwächst Größe – Ein literarischer Höhenflug voller Herz und Verstand!


Joachim Meyerhoff hat sehr viel erlebt und darüber schreibt er in seiner Reihe “Alle Toten fliegen hoch”, die — mit Ausnahme seiner “Hamster im hinteren Stromgebiet” — für mich zu den Höhepunkten deutschsprachiger Literatur gehört.

In den “Hamstern” schrieb er über seinen Schlaganfall; im vorliegenden Band nun verarbeitet er in gewohnter und doch immer wieder begeisternder Art seinen Rückzug von Berlin aufs Land zu seiner 86-jährigen Mutter. Eigentlich gekommen, um mit ihr auch über ein wirklich übles Geschehnis zu sprechen, kommt Meyerhoff erst ganz am Ende des Buches dazu.

Vorher erfahren wir von seinen Versuchen, zu sich selbst zurückzufinden, zum Schreiben zurückzukehren und, nicht zuletzt, viel über seine bemerkenswerte Mutter. Mit viel Humor, von subtil bis grotesk, schreibt er sich frei und gewinnt damit seine Souveränität, seine Lebensfreude und zumindest diesen Leser zurück.

Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich dieses Buch genossen, inhaliert und geradezu begierig verschlungen. Meyerhoffs Schreibstil, seine episodischen Erzählungen, seine entwaffnende Offenheit — all das lädt geradezu dazu ein, bis tief in die Nacht zu lesen und seine Lesezeit nur ungern von so etwas Banalem wie Arbeit zwecks Broterwerbs unterbrechen zu lassen.

Wer “Alle Toten fliegen hoch” kennt, wird sich schnell heimisch fühlen. Wer Meyerhoff noch nicht als Schriftsteller kennt, dem würde ich eher empfehlen, die Reihe von Beginn an zu lesen, obschon auch “Man kann auch in die Höhe fallen” einen guten Eindruck seines schriftstellerischen Schaffens bietet.

Der Titel ist dabei ebenfalls wunderbar passend, denn mit diesem Buch und dessen Inhalten beweist Meyerhoff eindrucksvoll, wie man aus dem eigenen Scheitern (an sich selbst) neue (literarische) Höhepunkte schaffen kann.

Dafür kann es nur fünf von fünf Sternen geben.


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Ceterum censeo Putin esse delendam
Profile Image for Sandra.
201 reviews49 followers
January 11, 2025
Meine Güte, hat mich das Buch genervt. Warum steht da Roman auf dem Cover? Das ist eine autobiographische/autofiktionale -oder was weiß ich was das sein soll -Aneinanderreihung von kleinen anekdotischen Erzählungen, die fast alle ziemlich uninteressant sind.

Der Mutter, die schier übermenschliche Kräfte und Fähigkeiten zu haben scheint, habe ich beim Lesen irgendwann im Kopf ein ironisches Superheldinnenkostüm angezogen und sie hatte in meiner Vorstellung auch bald schon comic-esqu große Oberarmmuskeln. Ist ja schön und gut, Übertreibung kann als Stilmittel funktionieren, aber das hier war mir einfach zu viel.

Die Stories aus dem Theaterleben des Autors haben mich unendlich gelangweilt. Jeder denkt sich doch machmal, ich könnte über die verrückten Sachen die bei mir auf der Arbeit angehen ein Buch schreiben. Aber die meisten Menschen tun es zum Glück nicht, weil eigentlich ist das nämlich gar nicht so interessant....

Zugute halten muss ich Herrn Meyerhoff, dass er sehr wortgewandt ist. Die Eloquenz, mit der erzählt wird, hat mich am Lesen gehalten. 

Für mich aber trotzdem definitiv kein Autor, den ich wieder lesen werde.
Profile Image for Great-O-Khan.
466 reviews126 followers
December 7, 2024
Ich mag fast alle Romane von Joachim Meyerhoff. Nur das letzte Buch konnte mich nicht überzeugen. Glücklicherweise findet er mit seinem neuen Roman mit der Hilfe seiner wunderbaren, im Zentrum des Buches stehenden Mutter zur alten Stärke zurück. Neben einem Buch über die Mutter ist "Man kann auch in die Höhe fallen" auch ein Buch über das Theater, voller Humor und voller Melancholie. Von der ersten bis zur letzten Seite ein großes Vergnügen.
Profile Image for Lars.
19 reviews4 followers
November 21, 2024
Es passt so gut in die Reihe. Wer Meyerhoff liebt, wird auch dieses Buch lieben.
Profile Image for Kathrin Passig.
Author 51 books475 followers
Read
January 12, 2025
Sehr gemischte Gefühle, deshalb keine Sternebewertung. Aber mindestens zehn Prozent des Buchs waren so, dass ich sie meiner Mutter laut vorlesen wollte (und das habe ich zum Teil auch getan).
Profile Image for Rieke ⭐️.
31 reviews
February 1, 2025
Wahrscheinlich 3,5 ⭐️
Eine Liebeserklärung an seine so verrückte und liebenswerte Mutter, die mich gerührt hat
Liebe Joachim Meyerhoff einfach, hier war aber doch vor allem in der Mitte sehr wenig Handlung und viel sinnieren über Vergangenes, was mich teils leider recht wenig interessiert hat
Insgesamt aber ein sehr solider Abschluss einer ganz ganz tollen Reihe!!!
Profile Image for Annelie Herrmann.
39 reviews3 followers
May 31, 2025
Viele kleine, autobiografische Anekdoten aus dem Leben des Autors. Diese sind eigentlich sogar ziemlich witzig geschrieben, in ihrer Menge und Ausführung jedoch oft extrem langatmig. Ich musste mich zeitweise sehr zum Weiterlesen anspornen.
Profile Image for Biene.
30 reviews10 followers
December 30, 2024
3,5 ⭐️
In dem Buch fragt Joachim Meyerhoff seine Mutter, worüber er denn jetzt schreiben soll. Er sei jetzt in der Gegenwart angekommen.
Und genau das scheint das Problem des Buches zu sein: dem Autor gehen die Themen aus.
Die Geschichte rund um seine Mutter gibt leider nicht viel her und auch die Rückblicke auf seine Theater-Zeit wirken eher wie Lückenfüller.

Das ist schade, denn eigentlich schreibt Joachim Meyerhoff wie gewohnt lustig.
Die letzten Bücher mochte ich wirklich sehr, hier kann er mich leider nicht ganz abholen. Und trotzdem bleibt es eben ein Buch von Joachim Meyerhoff, der einem die letzte Jahre ans Herz gewachsen ist.
Profile Image for ˗ˏˋ lia ˎˊ˗.
610 reviews438 followers
September 13, 2025
ich glaube ich hatte selten so eine fantastische zeit, wie bei man kann auch in die höhe fallen als hörbuch.

die geschichte wird vom autoren joachim meyerhoff selbst vorgetragen, was das erlebnis nur umso besser gemacht hat. auf eine humorvolle art und weise trägt er seine erlebnisse vor. die geschichten erzählen oftmals vom theater oder aus seiner kindheit und sind trotzdem unglaublich facettenreich. damit begeistert er nicht nur das live publikum vor ort, sondern hat auch mich als neuen fan gewonnen.

5 stars
Profile Image for Channus.
25 reviews
March 20, 2025
Mein erstes Buch von Joachim und ich wusste nicht genau, was auf mich zukommen wird. Bin für eine Woche in eine wunderbare Welt eingetaucht.
Profile Image for Tatjana Sebben.
43 reviews1 follower
April 30, 2025
Wer Sehnsucht nach Arbeit mit Händen und dem deutschen Norden hat, soll lesen.

"Ich holte mir meine noch warme Bettdecke und mein Kopfkissen aus dem Schlafzimmer und legte mich in den Garten auf die Liege. Das am Horizont aufdämmernde Licht löschte Stern für Stern am Firmament."

"Nun allerdings sagte sie etwas zu mir, das ich noch nie aus ihrem Mund gehört hatte: 'Komm, bevor ich Holz hacke, setzen wir uns ein wenig auf die Bank. Ich habe ein neues Hobby: sitzen.'"

"Schon immer hatte ich das an meiner Mutter bewundert, dass da etwas in ihr war, das unbedingt vorwärts wollte, eine Richtung hatte. Nie sah es bei ihr so aus, als würde sie gehen, um etwas hinter sich zu lassen. Meine Mutter kam nie irgendwoher, immer wollte sie irgendwohin."

"Meine Mutter liebte Holz und Feuer. Sie war schon immer eine wahre Pyromanin gewesen und besessen davon, perfekte Holzstapel anzulegen."

"'Für mich gibt es nichts Beruhigenderes, als in eine Feuer zu schauen. Ich hab damit angefangen, als dein Bruder verunglückte. Da hab ich mir hier oft ein Feuer angezündet und mich diavorgesetzt. Ich habe so eine irrsinnige Unruhe in mir, immer gehabt, aber im Feuer verschwindet das alles. Es ist gleichzeitig gebändigt und wild.' Und sie wiederholte den Satz: 'Feuer verbrennt das Chaos in mir.'"

"Überhaupt war der Begriff 'gleichzeitig' einer der Schlüsselbegriffe für das Verständnis meiner Mutter."

"Ich war nie gut darin, für mich allein zu denken und zu dichten und dann fertige Geschichten als Kunstwerke in die Welt zu entlassen. Meine Geschichten entstanden in den Echoräumen meiner Gegenüber, um meine Mutter war seit jeher die mir vertrauteste Zuhörerin."
Profile Image for Juli.
36 reviews
April 26, 2025
Das war noch das erfolgsversprechende der Urlaubsbücherei meiner Familie (nachdem ich meine eigenen ausgelesen hatte), fing skeptisch an zu lesen und fand es zunehmend besser
Hab zwischendurch laut gelacht und grad gemerkt dass das anscheinend der 6. Teil von iwas ist, mal sehen ob ich noch andere davon lese
Profile Image for ClaudiaZ.
57 reviews6 followers
January 26, 2025
Ich habe sie alle gelesen, die Meyerhoffschen Geschichten und alle grandios gefunden. Was ich sehr schätze sind seine Formulierungen, seine Schreibkunst, seine Selbstironie, sein Humor und seine menschliche Tiefe und allen voran, seine Ehrlichkeit. Dieses Buch hat mich anfangs nicht so gefesselt, es klang alles ein wenig gewollt. Was aber auch durchaus verständlich ist, nach einer Zäsur wie Krankheit und Umzug gibt es natürlich ein Bedürfnis, an Altem und bisher Erfolgreichem festzuhalten. Im Laufe der Lektüre ist mir auch dieses Buch liebgeworden. Die Ehrlichkeit und die Gabe sich selbst zu beobachten ist nach wie vor bemerkenswert. Dazu gesellt hat sich neben Tiefe und Traurigkeit ( die schon in den anderen Büchern angeklungen sind) ein Gefühl und das Wissen über die ( eigene) Endlichkeit.
Was mich davon abhält, 5 Sterne zu vergeben, ist - ehrlich gesagt - die Verklärung der Mutter, die zweifelsohne eine schillernde, beeindruckende Person ist, von der man schnell fasziniert sein kann und die sicherlich eine liebenswerter Mensch ist aber durchaus auch Seiten hat, die man ( nicht nur als Sohn) kritisch sehen müsste. Aber vielleicht ist es auch ein bemerkenswerter Kunstgriff des Autors, dass er - sich dieser Seiten vollkommen bewusst - die Kritik an ihr der Leserin, dem Leser überlässt. Kann man so machen, mir ist es trotzdem lieber, wenn Söhne und Töchter ihre Mütter und Väter selbstreflektierter beschreiben. Deswegen trotzdem " nur " vier Sterne. Alles in allem auch Danke für dieses Buch.
Profile Image for Tom K..
61 reviews9 followers
May 18, 2025
Mein zweiter Versuch mit Meyerhoff. Bei meinem ersten Meyerhoff war ich enttäuscht, denn ich empfand das Buch ("Alle Toten fliegen hoch") als eine etwas belanglose Aneinanderreihung von Anekdoten. Von diesem Buch versprach ich mir mehr, geht es doch um eine tiefe Lebenskrise, die der Autor durch einen längeren Aufenthalt bei seiner Mutter meistert. Und auch der Klappentext verheißt, dies sei der "literarischste" Meyerhoff bisher.

In der Tat beginnt der Roman mit der Ankunft bei der Mutter auf dem Land in Schleswig-Holstein. Etwas ist im Leben des Autors passiert, einerseits eine gesundheitliche und berufliche Krise. Andererseits aber ist auch etwas vorgefallen, von dem man als Leser lange nicht erfährt, was genau es eigentlich ist. Erzählt wird dann vom Leben bei der Mutter und von der Mutter selbst, eine beeindruckenden und auch eigenwilligen Frau. Dann aber beginnt der Erzähler, wieder Anekdoten aus seinem Leben zu erzählen, die mich leider wieder an meine erste Meyerhoff-Erfahrung erinnerten. Nett zu lesen, aber doch eher belanglos. Erst am Ende schließt sich dann der Bogen zur Mutter wieder mehr und es wird auch Bezug auf die Fragen des Anfangs genommen.

Insgesamt ganz nett zu lesen, aber mehr dann auch nicht. Ich werde jedenfalls nicht zu weiteren Bänden der Serie greifen.
Profile Image for clari874.
12 reviews
January 26, 2025
Das Gejammere des Ü50-Protagonisten, der wieder bei seiner Mutter einzieht, ist kaum auszuhalten!

Ich hab ehrlicherweise nur die ersten 35 Seiten geschafft, aber das war genug, um einen Eindruck der Geschichte und des Tons zu bekommen. Vater in Midlife-Crisis, der Mist bei seiner Familie gebaut hat und der Großstadt ("Berlin ist ja so undankbar, blabla", den Take gab es auch schon tausendmal) entsagt, zieht zu seiner ulkigen Lebefrau-Mutter auf's Land und lässt sich betüdeln. Weder spannende Story noch interessante innere Monologe. Kann wirklich nur von der Lektüre abraten.

Wenn ihr noch nicht die anderen Bücher von Joachim Meyerhoff gelesen habt, dann lest unbedingt "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war?"! Das ist ein wirklich lohnenswertes und schönes Buch von ihm.
Profile Image for Dani Wigbels.
34 reviews
October 13, 2025
Ich hab in einem anderen Review hier gelesen, dass einige Geschichten einen richtig reinziehen und andere wiederum zu wirken, als gehörten sie hier gar nicht rein und wären sowas wie Füllmaterial. Und dass man dem Autor bei einer Schreibblockade zuschaut. Das spricht mir leider ein wenig aus der Seele, ich mag seine Bücher eigentlich sehr gerne, aber dieses Werk war stellenweise eher zäh.
4 reviews
February 7, 2025
Von allen Büchern der Meyerhoff-Reihe hat mir dieses mit Abstand am besten gefallen. Es ist wunderschön sich den Garten der Mutter vorzustellen und in ihre Geschichte eintauchen zu dürfen. (Außerdem ist es etwas weniger selbst-referenziell, da es viel um die Mama geht)
39 reviews
April 12, 2025
3,5 Sterne. Kann man mal machen, manche Geschichte haben mich mehr berührt als andere (Mama ist weg) oder sehr zum Lachen gebracht (Bibi und Tina) - ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und gut geschrieben.
25 reviews
May 16, 2025
Erzählt über verschiedene Ereignisse in seinem Leben - Erinnerungen, die Liebe zu seiner Mutter. Alles ein bisschen verrückt, gut und lesbar geschrieben. Habe mich manchmal gefragt, wie krank man sein kann.
Profile Image for Laura.
128 reviews3 followers
January 11, 2025
Immer, wenn ich ein neues Buch von Joachim Meyerhoff zu Ende gelesen habe, hoffe ich inständig, dass es nicht das letzte von ihm war.
4 reviews
December 10, 2025
Ein 56 jähriger Mann zieht aus Berlin zurück zu seiner Mama aufs Land. 10/10
Displaying 1 - 30 of 115 reviews

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