»Gewöhnt man sich an diese Wildnis?« Das wird Nellie von ihrem Bruder Hannes gefragt, als dieser 1740 die amerikanische Südstaatenküste erreicht. Acht Jahre zuvor ist die junge Frau ausgewandert und hat mit vielen anderen in harter Arbeit die Siedlung Savannah aufgebaut. Mittlerweile betreiben sie und ihr Mann Sam eine große Seidenraupen-Plantage, doch immer wieder stellen Missernten, Sklavenaufstände, tägliche Gewalt und Krieg die Siedler vor existenzbedrohende Herausforderungen. Tapfer und unbeirrt geht Nellie ihren Weg und setzt sich bedingungslos für die Menschen und vor allem die Kinder in ihrer Umgebung ein. Nur in der Liebe weiß sich Nellie keinen Rat, denn sie liebt sowohl Sam, als auch den sensiblen Geigenbauer Nate.
Klappentext: 1740 hat die deutsche Auswanderin Nellie Großes erreicht: Gemeinsam mit anderen und allen Widerständen zum Trotz ist es ihr gelungen, Savannah zu ihrem neuen Zuhause zu machen. Das Leben in der jungen Siedlung ist hart und entbehrungsreich, geprägt von Kriegen und täglicher Gewalt. Nellie setzt sich für die Schwächsten in der Gemeinschaft ein, die Waisenkinder. Aber ein fanatischer Eiferer wird Leiter des neuen Kinderheimes und droht alles zu zerstören. Unterstützung bekommt Nellie von ihrem Mann Sam, mit dem sie eine Seidenplantage aufbaut. Doch sie ist hin– und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu dem verlässlichen Sam und ihren Gefühlen für den geheimnisvollen Geigenbauer Nate. Sie steht vor einer schicksalhaften Entscheidung.
„Savannah: Erwachen einer neuen Zeit ist der zweite Band der Siedler-Saga von Malou Wilke.
Nachdem ich den ersten Band verschlungen habe, war ich sehr neugierig wie es in Savannah weitergeht. Ich war auch ganz schnell wieder in der Geschichte drin und bin Nellie nur zu gerne gefolgt. Schon im ersten Band habe ich die junge Frau für ihre Stärke bewundert. Nellie setzt sich für die Schwächsten ein. Mit ihrem Mann zusammen baut sie eine Seidenplantage auf. Doch da ist noch der Geigenbauer Nate und Nellie weiß nicht für wen sie sich entscheiden soll.
Malou Wilke zeichnet ein fesselndes Bild des Lebens in den frühen Tagen der amerikanischen Kolonien. Sie beschreibt die raue Schönheit der Landschaft ebenso eindrucksvoll wie die harten Lebensbedingungen der Siedler. Dabei lässt sie die Leser*innen tief in Nellies Gedanken und Gefühle eintauchen.
Der Roman besticht durch seine lebendige Erzählweise und seine vielschichtigen Charaktere. Nellie ist eine starke und unabhängige Frau, die für ihre Überzeugungen einsteht. Sie ist aber auch verletzlich und muss lernen, mit ihren eigenen Fehlern und Schwächen umzugehen. Aber auch die anderen Charaktere werden gut beschrieben und in Szene gesetzt.
Auch Themen wie indigene Völker und Sklavenhaltung werden in die Geschichte eingestreut. Dabei bleibt die Autorin neutral und vermittelt keine eigene Meinung. Es war in dieser Zeit leider so und wenn eine Geschichte authentisch sein soll, muss das Thema natürlich angesprochen werden. So arbeitet bei Nellie das Sklavenpaar Grover und Destiny. Zum Glück geht es ihnen bei Nellie, im Gegensatz zu vielen anderen gut. Ja sie gehören irgendwie zur Familie.
Der Schreibstil von Malou Wilke ist flüssig, fesselnd und gut verständlich. Ich bin schnell tief in die Geschichte eingetaucht und die Seiten sind nur so dahingeflogen.
"Savannah: Erwachen einer neuen Zeit" war wieder ein großes Lesevergnügen für mich.
Georgia, 1740. Die Einwanderer aus Europa haben sich ihr Leben in Savannah eingerichtet und es zu ihrem neuen Zuhause gemacht. Im Fokus von Band 2 der Historien Saga liegt wieder auf Nellie Bernstein-Thorpe, ihrer Familie und ihren Freunden. Doch das neue Leben bietet nicht nur Freiheiten und Freude, sondern auch viel Entbehrlichkeiten, Krieg und Streit zwischen den Einwanderern. Auch Nellie bleibt davon natürlich nicht verschont.
Mir hat Band 2 der Einwanderer-Saga wieder sehr gut gefallen. Nellie ist eine starke Protagonistin, die sich gegen alle Widerstände durchsetzt und nie aufgibt. Malou Wilke versteht es jeden Charakter seine Zeit zu geben und ihn genauer zu beleuchten. So bildet sich ein großes „Netz“ aus Charakteren, die dem Leser immer wieder begegnen und die man über die Bände hinweg immer besser kennenlernt.
Ich finde den Schreibstil von Malou Wilke sehr schön. Sie versteht es sehr gut immer wieder den historischen Kontext und die Entwicklungen in Savannah über die Jahre geschickt einzubauen. Man merkt, dass viel Recherche in diesen Roman eingeflossen ist. Ich finde es außerdem sehr gut wie sie die problematischen Themen der Zeit (u.a. Sklaverei) in den Roman eingebaut hat. Aber auch die Beschreibungen der Landschaft von Georgia, die immer wieder eingebaut werden, kann ich genießen.
Leider hat mir an einer wichtigen Stelle im Buch (ich möchte natürlich nicht spoilern) ein bisschen die Ausführlichkeit gefehlt. Es ist ein großer Einschnitt in Nellies Leben und ich finde hier hätte es etwas mehr Ruhe, in dem sonst schnell vorantreibenden Plot, gebraucht.
Deswegen bekommt der Roman von mir 4,5 Sterne. Auf alle Fälle eine große Empfehlung für diejenigen die historische Romane lieben und sich die Anfänge der europäischen Einwanderer in Amerika interessieren.