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China: Auswege aus einem Dilemma
Spiegel-Bestsellerautor Felix Lee und Finn Mayer-Kuckuk, langjähriger Handelsblatt-Korrespondent, entwerfen einen Weg aus dem China-Dilemma
Xi Jinping verfolgt knallharte die Formung einer Welt mit China an der Spitze. Deutschland spielt derzeit dabei nur eine nützliche Nebenrolle. Das zu erkennen, sollte uns nicht frustrieren, sondern motivieren! Wenn wir Schlüsseltechnologien, Infrastruktur und Digitalisierung vorantreiben, Entscheidungen in Politik und Wirtschaft beschleunigen und vor allem zwei Verhaltensweisen unsere Unentschlossenheit und unser Harmoniedenken – dann können wir wieder Verhandlungspartner auf Augenhöhe werden. Denn China braucht uns, politisch, aber auch wirtschaftlich. China-Experte und Spiegel-Bestsellerautor Felix Lee und der langjähriger Handelsblatt-Korrespondent für Ostasien Finn Mayer-Kuckuk entwerfen Wege aus dem China-Dilemma.
»China stellt unser System infrage – das sollte uns nicht frustrieren, sondern motivieren!« Felix Lee und Finn Mayer-Kuckuk, China-Experten
Das neue Buch von Felix Lee, Autor des Spiegel-Bestsellers »China, mein Vater und ich«
Xi Jinping verfolgt knallharte die Formung einer Welt mit China an der Spitze. Deutschland spielt derzeit dabei nur eine nützliche Nebenrolle. Das zu erkennen, sollte uns nicht frustrieren, sondern motivieren! Wenn wir Schlüsseltechnologien, Infrastruktur und Digitalisierung vorantreiben, Entscheidungen in Politik und Wirtschaft beschleunigen und vor allem zwei Verhaltensweisen unsere Unentschlossenheit und unser Harmoniedenken – dann können wir wieder Verhandlungspartner auf Augenhöhe werden. Denn China braucht uns, politisch, aber auch wirtschaftlich. China-Experte und Spiegel-Bestsellerautor Felix Lee und der langjähriger Handelsblatt-Korrespondent für Ostasien Finn Mayer-Kuckuk entwerfen Wege aus dem China-Dilemma.
»China stellt unser System infrage – das sollte uns nicht frustrieren, sondern motivieren!« Felix Lee und Finn Mayer-Kuckuk, China-Experten
Das neue Buch von Felix Lee, Autor des Spiegel-Bestsellers »China, mein Vater und ich«
- GenresChina
243 pages, Kindle Edition
Published October 15, 2024
25 people want to read
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Community Reviews
Displaying 1 - 4 of 4 reviews
October 14, 2025
Streckenweise durchaus lesenswert, was die ökonomische Verflechtung Deutschlands mit China angeht. Seinen eigentlichen Anspruch, den Leser aus der "Froschperspektive" herauszuholen und ein besseres Verständnis Chinas zu ermöglichen, löst das Buch leider nicht ein. Hier überwiegen größtenteils befindlichkeitsintensive Anekdoten über deutsche Manager und Politiker in China oder orientalisierte Generalzuschreibungen. Beides hätte man sich zugunsten tieferer ökonomischer und politischer Einblicke besser gespart.
Besonders ärgerlich ist, dass sich das Buch damit zufrieden gibt, Xi Jinping schlicht als paranoiden Alleinherrscher zu identifizieren, der den gesamten Staatsapparat gleichgeschaltet habe. Das entbindet die Autoren von der Aufgabe, konkrete Entscheidungsprozesse in Chinas zu untersuchen, deren Verständnis tatsächlich etwas zu einem komplexeren Bild dieses Landes beitragen würde. Wie greifen nationale und regionale Entscheidungsbefugnisse ineinander, welche Institutionen erarbeiten ökonomische und außenpolitische Strategien und welche Interessengruppen ringen dabei miteinander?
Die Tatsache, dass die Autoren dieses Problem über die ständigen Verweise auf ein zweieinhalbtausend Jahre altes Traktat des antiken chinesischen Philosophen Sunzi kompensieren wollen, so einflussreich sein Denken zweifellos war, verleiht dem Buch dann wenigstens eine unfreiwillige Komik.
Besonders ärgerlich ist, dass sich das Buch damit zufrieden gibt, Xi Jinping schlicht als paranoiden Alleinherrscher zu identifizieren, der den gesamten Staatsapparat gleichgeschaltet habe. Das entbindet die Autoren von der Aufgabe, konkrete Entscheidungsprozesse in Chinas zu untersuchen, deren Verständnis tatsächlich etwas zu einem komplexeren Bild dieses Landes beitragen würde. Wie greifen nationale und regionale Entscheidungsbefugnisse ineinander, welche Institutionen erarbeiten ökonomische und außenpolitische Strategien und welche Interessengruppen ringen dabei miteinander?
Die Tatsache, dass die Autoren dieses Problem über die ständigen Verweise auf ein zweieinhalbtausend Jahre altes Traktat des antiken chinesischen Philosophen Sunzi kompensieren wollen, so einflussreich sein Denken zweifellos war, verleiht dem Buch dann wenigstens eine unfreiwillige Komik.
January 4, 2025
Mit der Initiative »Made in China 2025« strebte die Volksrepublik China seit 2015 die weltweite Technologieführerschaft und die Aufwertung der chinesischen Industrie auf dem einheimischen Markt an. Das aktuell schwierige deutsch-chinesische Verhältnis (nach Corona-Pandemie, Beginn des Ukraine-Kriegs und angesichts der geopolitischen Herausforderung im südchinesischen Meer) analysieren Felix Lee und Finn Mayer Kuckuk, indem sie u. a. deutsche China-Experten zu Wort kommen lassen, die Mitte der 40er bis 50er des vorigen Jahrhunderts geboren sind und bereits seit den 70ern in China studiert und gelebt haben. Jörg Wuttke arbeitete für BASF und ABB und war als Gründer der EU-Handelskammer in China ein geschätzter wie kritischer Verhandlungspartner. Johnny Erling (*1952) arbeitete 20 Jahre lang als China-Korrespondent. Reinhard Bütikofer (*1953) war 15 Jahre lang Abgeordneter des Europäischen Parlaments für Bündnis 90/die Grünen und seit den 70ern China-interessiert. Mit der Journalistin Xifan Yang (*1988) und Angela Stanzel (* in den 80ern), deren Mutter aus Taiwan stammt, übernimmt eine neue Generation von Journalisten und Sinologen, sie promovierte 2013 über das Verhältnis zwischen China und Pakistan.
Verkürzt dargestellt sind die Autoren und ihre Gesprächspartner sich einig, dass Deutschlands Politik und Wirtschaft sich im Verhältnis zu China zu lange überheblich auf ihrer - angenommenen - technologischen und kulturellen Überlegenheit ausgeruht haben. Seit Helmut Schmidt hätten sich alle deutschen Bundeskanzler als beratungsresistent gezeigt, von Schmeicheleien der chinesischen Seite becircen lassen („alte Freunde“) und klare Aussagen gescheut. Herausragend schlecht kommt im Urteil der Sinologen der aktuelle Kanzler mit seinem unabgestimmt wirkenden Auftritt von 2024 weg. Ebenso einig sind die China-Pioniere der 70er sich mit der neuen Generation, dass das Interesse Deutschlands an China unverzeihlich gering sei, es am Verständnis für den Kontrast zwischen östlichem und westlichem Denken hapere, wie auch für die Verbindung von Partei, Armee und Wirtschaft in China. Chinas Handeln während der Corona-Pandemie habe die Entfremdung zwischen den Ländern weiter vertieft. Die Autoren scheuen kaum ein heikles Thema: Abhängigkeit deutscher Konzerne vom chinesischen Markt, von Rohstoffen und Lieferketten, Energiewende und bröckelnde Infrastruktur in Deutschland, Chinas Projekt Neue Seidenstraße (Belt and Road Initiative), BRICS-Bündnis, umstrittene Beteiligung von Cosco am Hamburger Hafen, unkontrollierte Flutung des deutschen Markts durch chinesische Billigartikel, Menschenrechtsfrage, Bewertung von Annalenas Baerbocks Außenpolitik - und Deutschlands unglückliche Hand, durch Ausscheren aus EU-Vereinbarungen die Gemeinschaft zu schwächen …
Die unterschiedlichen Biografien aus mehreren Generationen versammeln ebenso vielfältige China-Erfahrungen; allein an der Wertschätzung der eigenen Experten scheint es in der deutschen Wirtschaft und Politik noch zu mangeln. Ein wichtiges Buch, das zum passenden Zeitpunkt erscheint.
Verkürzt dargestellt sind die Autoren und ihre Gesprächspartner sich einig, dass Deutschlands Politik und Wirtschaft sich im Verhältnis zu China zu lange überheblich auf ihrer - angenommenen - technologischen und kulturellen Überlegenheit ausgeruht haben. Seit Helmut Schmidt hätten sich alle deutschen Bundeskanzler als beratungsresistent gezeigt, von Schmeicheleien der chinesischen Seite becircen lassen („alte Freunde“) und klare Aussagen gescheut. Herausragend schlecht kommt im Urteil der Sinologen der aktuelle Kanzler mit seinem unabgestimmt wirkenden Auftritt von 2024 weg. Ebenso einig sind die China-Pioniere der 70er sich mit der neuen Generation, dass das Interesse Deutschlands an China unverzeihlich gering sei, es am Verständnis für den Kontrast zwischen östlichem und westlichem Denken hapere, wie auch für die Verbindung von Partei, Armee und Wirtschaft in China. Chinas Handeln während der Corona-Pandemie habe die Entfremdung zwischen den Ländern weiter vertieft. Die Autoren scheuen kaum ein heikles Thema: Abhängigkeit deutscher Konzerne vom chinesischen Markt, von Rohstoffen und Lieferketten, Energiewende und bröckelnde Infrastruktur in Deutschland, Chinas Projekt Neue Seidenstraße (Belt and Road Initiative), BRICS-Bündnis, umstrittene Beteiligung von Cosco am Hamburger Hafen, unkontrollierte Flutung des deutschen Markts durch chinesische Billigartikel, Menschenrechtsfrage, Bewertung von Annalenas Baerbocks Außenpolitik - und Deutschlands unglückliche Hand, durch Ausscheren aus EU-Vereinbarungen die Gemeinschaft zu schwächen …
Die unterschiedlichen Biografien aus mehreren Generationen versammeln ebenso vielfältige China-Erfahrungen; allein an der Wertschätzung der eigenen Experten scheint es in der deutschen Wirtschaft und Politik noch zu mangeln. Ein wichtiges Buch, das zum passenden Zeitpunkt erscheint.
March 12, 2025
DAS realpolitische China-Deutschland-Buch der aktuellen Stunde. Zwar wurde es vor 2025 veröffentlicht, doch wird es durch die tektonischen Verschiebungen der Weltmächte seit Beginn der zweiten Trump-Präsidentschaft nur relevanter. Das beweist auch, wie weitsichtig die Ideen in diesem politischen Ratgeber sind.
Die Autoren benennen eindeutig die zu kritisierenden Dynamiken zwischen Europa/Deutschland und China. Die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Akteuren sind in diesem Fall weitaus komplexer als z.B. die zwischen Deutschland und Russland vor 2022. Nur wenigen dürfte bewusst sein, wie tief Deutschland und China wirtschaftlich ineinander verschlungen sind. Abhängigkeiten existieren in beide Richtungen – mit verschiedenen Möglichkeiten, gezielt Druck auszuüben, wenn man es denn wollte.
Das Buch vermittelt diese Verhältnisse leicht verständlich, zielgerichtet und dennoch stets konstruktiv mit spezifischen Handlungsempfehlungen.
Bei diesen geht es nicht um Utopien oder Handelskriege, sondern um den nachhaltig gesunden Umgang mit einem globalen Akteur, der sich nur schwer ignorieren lässt – ob als Partner oder als Konkurrent. Die titelgebenden „Auswege aus dem Dilemma“ stützen sich auf konkrete Maßnahmen auf Bundes- oder EU-Ebene. Diese Maßnahmen sollen in erster Linie vorhandene Potenziale forcieren, die aus verschiedenen Gründen verschlafen wurden oder über die Zeit eingeschlafen sind.
Indem Deutschland und die EU sich dieser Dynamiken bewusst werden, könnten wir wichtige und wirkungsvolle diplomatische Hebel erlangen… um zum Beispiel die imperialistischen Ambitionen und eine Eskalation der kriegerischen Aktivitäten rund um den Globus einzudämmen.
Durch all seine Erklärungen und Vorschläge, von denen viele uns direkt betreffen, hilft dieses Buch nicht nur dabei, Deutschlands Verhältnis zu China zu verstehen, sondern Deutschland selbst besser zu verstehen – insbesondere unsere Rolle auf der globalen Bühne.
Der Blick auf China ist bei diesen Themen naturgemäß primär eurozentrisch. Jedoch begehen die Autoren nicht den Fehler, chinesische Perspektiven auszublenden oder gar pauschal zu diskreditieren. Tatsächlich erläutert das Buch in den ersten Kapiteln sogar nötige Grundlagen, um typisch chinesische Denkweisen in der Politik besser zu verstehen. Ohne eine solche Sichtweise ist das Verhältnis zwischen Deutschland und China unmöglich zielführend zu verstehen.
Die Autoren benennen eindeutig die zu kritisierenden Dynamiken zwischen Europa/Deutschland und China. Die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Akteuren sind in diesem Fall weitaus komplexer als z.B. die zwischen Deutschland und Russland vor 2022. Nur wenigen dürfte bewusst sein, wie tief Deutschland und China wirtschaftlich ineinander verschlungen sind. Abhängigkeiten existieren in beide Richtungen – mit verschiedenen Möglichkeiten, gezielt Druck auszuüben, wenn man es denn wollte.
Das Buch vermittelt diese Verhältnisse leicht verständlich, zielgerichtet und dennoch stets konstruktiv mit spezifischen Handlungsempfehlungen.
Bei diesen geht es nicht um Utopien oder Handelskriege, sondern um den nachhaltig gesunden Umgang mit einem globalen Akteur, der sich nur schwer ignorieren lässt – ob als Partner oder als Konkurrent. Die titelgebenden „Auswege aus dem Dilemma“ stützen sich auf konkrete Maßnahmen auf Bundes- oder EU-Ebene. Diese Maßnahmen sollen in erster Linie vorhandene Potenziale forcieren, die aus verschiedenen Gründen verschlafen wurden oder über die Zeit eingeschlafen sind.
Indem Deutschland und die EU sich dieser Dynamiken bewusst werden, könnten wir wichtige und wirkungsvolle diplomatische Hebel erlangen… um zum Beispiel die imperialistischen Ambitionen und eine Eskalation der kriegerischen Aktivitäten rund um den Globus einzudämmen.
Durch all seine Erklärungen und Vorschläge, von denen viele uns direkt betreffen, hilft dieses Buch nicht nur dabei, Deutschlands Verhältnis zu China zu verstehen, sondern Deutschland selbst besser zu verstehen – insbesondere unsere Rolle auf der globalen Bühne.
Der Blick auf China ist bei diesen Themen naturgemäß primär eurozentrisch. Jedoch begehen die Autoren nicht den Fehler, chinesische Perspektiven auszublenden oder gar pauschal zu diskreditieren. Tatsächlich erläutert das Buch in den ersten Kapiteln sogar nötige Grundlagen, um typisch chinesische Denkweisen in der Politik besser zu verstehen. Ohne eine solche Sichtweise ist das Verhältnis zwischen Deutschland und China unmöglich zielführend zu verstehen.
January 16, 2025
Grundsolider und verdaulicher Überblick zum gegenwärtigen Verhältnis von Deutschland und China. Das Versprechen seines Titels („Auswege aus einem Dilemma“) hält das Buch allerdings nicht - immer, wenn es tatsächlich um Handlungsempfehlungen geht, wird es schwammig und inkosistent.
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