Eine Geschichte von Liebe und Freundschaft über alle Grenzen hinweg. In einem Europa, das es einmal gab, bevor es sich selbst zerstörte.
Karlsbad, 1871. Die Zeit der Kriege scheint für immer vorbei, im böhmischen Kurort treffen sich Gäste aus ganz Europa. So auch Vicky, Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, die den Ärmelkanal untertunneln will, um England mit dem Kontinent zu verbinden; Paul, ein Berliner Ingenieur, der hofft, am Bau einer Prachtstraße namens Kurfürstendamm mitzuwirken; und Auguste Escoffier, angehender Meisterkoch aus Paris, dessen Name zum Inbegriff der französischen Kochkunst werden soll.
Vereint im Glauben, dass herrliche Zeiten anbrechen, werfen die drei sich ins Leben und in die Liebe. Beseelt von großen Träumen ahnen sie nicht, dass Europa schon bald von Erschütterungen heimgesucht wird, die nicht nur den Frieden bedrohen, sondern auch ihr persönliches Lebensglück.
Die große Duologie zur verblüffend aktuell, atmosphärisch dicht.
Für mich der bisher schwächste Roman von dem von mir an sonsten so sehr geschätzten Autors Prange......einfach zu beliebig, zu flach......ich bin schon etwas enttäuscht 😞......!
Die Story startet in den 1870er Jahren in Karlsbad....die junge Engländerin Vicky trifft dort auf zwei junge Männer.....und verliebt sich prompt....
Doch gebunden in Ihre gesellschaftliche Stellung kann sie sich werder für den aufstrebenden Architekten aus Deutschland noch für den ehrgeizigen französischen Koch entscheiden.....
Die Charaktere zu flach, der geschichtliche Kontext zu abgehandelt.....einfach ein flacher Roman....
Klarer Fall von: kann man lesen....muss man aber nicht!
Großartig und beeindruckend Auch in diesem Buch führt der Autor den Leser in die Vergangenheit. Im Jahr 1871 reisen im eleganten und angesagten Kurort Karlsbad die verschiedensten Gäste an. Es sind die Tochter einer einflussreichen Londoner Unternehmerfamilie Vicky Paxton, der französische Koch Auguste Escoffier sowie Paul Biermann, ein Berliner Ingenieur. Sie alle haben ihre Träume. Vicky will den Ärmelkanal bauen, Paul beim Bau des Kurfürstendamms mitwirken und Auguste in Paris ein eigenes Gourmetrestaurant eröffnen, das weltweit bekannt werden soll. Alle drei sind von einer großen Zukunft überzeugt, in der ihre Träume zur Realität werden. Doch schon bald wendet sich das Blatt. Über Europa türmen sich dunkle Wolken auf, die den Frieden wie auch das Glück der Protagonisten bedrohen. Angelehnt an historische Fakten hat Peter Prange die Geschichte spannend mit Fiktion verwoben und die einzelnen Charaktere vielschichtig angelegt und ausgearbeitet. Das Buch besteht aus drei Teilen, die jeweils kurze bis sehr kurze Kapitel enthalten. In diesen wechselt die Perspektive regelmäßig zwischen den drei Protagonisten. Mit einer flüssigen Schreibweise führt der Autor durch die abwechslungsreiche und unvorhersehbare Handlung. Dadurch fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Nun heißt es bis zum Herbst 2025 auf die Fortsetzung zu warten. Historisch interessierten Lesern kann ich dieses Buch unbedingt ans Herz legen. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Ein sehr langer aber sehr spannender Roman! Mir haben die historische detaillierte Beschreibungen von Paris, Wien, Berlin und London gefallen. Die Charaktere illustrierten ganz genau die Zeiten und die Gesellschaft der verschiedenen Ländern. Allerdings waren manche dieser Charakteren nicht sehr fein geschildert, sondern ein bisschen zu klischeenhaft. Trotzdem, ich möchte unbedingt das zweite Buch lesen! Ich habe eine digitale Kopie dieses Buches von NetGalley bekommen und ich habe freiwillig eine ehrliche Rezension geschrieben.
REZENSION – Durch Romane wie „Unsere wunderbaren Jahre“ (2016) und dem Doppelband „Eine Familie in Deutschland“ (2018/2019) wurde der deutsche Schriftsteller Peter Prange (69) als Erzähler deutscher und europäischer Geschichte bekannt. Doch hatte er sich bisher mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts befasst, widmet sich Prange in seinem kürzlich beim Scherz Verlag erschienenen Buch „Die Himmelsstürmer“, dem ersten Band seines zweiteiligen Romans „Herrliche Zeiten“, nun den spannenden Jahren nach Gründung des deutschen Kaiserreichs. Kaum herrscht nach der Niederlage Frankreichs wieder Frieden in Europa, treffen 1871 im renommierten böhmischen Kurort Karlsbad drei junge Leute aufeinander: Die 17-jährige Victoria „Vicky“ Paxton-Stokes aus England, deren Großvater Joseph Paxton (1803-1865) für die erste Weltausstellung in London (1851) den berühmten Kristallpalast gebaut hatte, ist zu Gast im Grandhotel Pupp. Dort lernt sie den jungen Ingenieur Paul Biermann aus Berlin kennen, der den Bau des neuen Ballsaals leitet und dann am Aufbau der Weltausstellung 1873 in Wien mitwirken will, sowie den 25-jährigen Koch Auguste Escoffier (1846-1935) aus Paris, dessen Name später zum Inbegriff französischer Kochkunst wird. Die Lebenswege dieser drei jungen Leute, die im weiteren Leben über geographische und soziale Grenzen hinweg Freunde bleiben, bilden den roten Faden der über ein Vierteljahrhundert bis 1900 dauernden Romanhandlung. Paul Biermann übernimmt nach dem Selbstmord seines Vaters die Baufirma, gewinnt die Gunst des Reichskanzlers Otto von Bismarck und erhält von ihm den Auftrag, die Prachtstraße Kurfürstendamm zu bauen. Auguste Escoffier schließt sich mit dem jungen Hotelier César Ritz (1850-1918) zusammen, arbeitet mit ihm im Londoner Luxushotel Savoy, bis beide sich 1897 mit dem Hotel Ritz in Paris und 1899 dem Hotel Carlton in London selbstständig machen. Vicky, reiche Erbin einer Eisenbahngesellschaft, verheiratet mit dem Eisenbahn-Magnaten Ruper Watkin, führt ein standesgemäßes Leben als Lady der Londoner Upper Class. Prange zeigt auf gewohnt eindrucksvolle Weise im Ablauf seiner 670 Seiten umfassenden Handlung, wie seine drei Protagonisten, in jungen Jahren noch von Träumen und Idealen beseelt, durch politische Entwicklungen, private Intrigen und solche wirtschaftlicher Konkurrenten sowie sozialen Wandel ihrem Wirkungs- und Lebensdrang Grenzen gesetzt und Hoffnungen zerstört werden. In dem für seine Romane typisch lockeren Erzählstil stellt der Autor überaus detailreich die Einzelschicksale seiner Charaktere mit den historischen Ereignissen in direkten Zusammenhang. Von unbeschwerter Leichtigkeit wechselt der Roman bald in eine durch die Ambivalenz jener Zeit bedingte Dramatik: Dem völkerverbindenden Gedanken globalen Handels und Plänen einer Tunnelverbindung zwischen England und Frankreich stehen der wachsende Nationalismus und koloniale Wettkampf bei der Aufteilung Afrikas im Weg, von Karl Marx in der Arbeiterschaft verbreitetes sozialistisches Gedankengut und die emanzipatorische Frauenrechtsbewegung sorgen für gesellschaftlichen Wandel, der die Eltern- und Kindergeneration zunehmend trennt. Von der einstigen Aufbruchstimmung der Gründerjahre ist gegen Ende des 19. Jahrhunderts kaum noch etwas zu spüren. Prange schafft es ausgezeichnet, bei aller erzählerischer Freiheit der drei Familiengeschichten die komplexen historischen Fakten in ihrer politischen Entwicklung in die Handlung sinnvoll einzuarbeiten, ohne Brüche entstehen zu lassen. Der lockere Erzählstil des Romans mag manche Leser täuschen und vielleicht verleiten, ihn als Unterhaltungsroman zu deklassieren. Doch wäre dies leichtfertig. Denn blendet man die vordergründigen Lebensgeschichten der drei Familien Paxton, Biermann und Escoffier aus, in denen sich die politische und gesellschaftliche Entwicklung jener Jahrzehnte spiegelt, bleibt ein Roman, der nicht nur deutsche und europäische Geschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts faktenreich und dennoch leicht verständlich vermittelt, sondern in seinem politischen Kern durchaus als Warnung an uns verstanden werden kann: Das junge Europa, erst vor wenigen Jahrzehnten in Frieden vereint und angeführt von den drei führenden Handels- und Industrieländern Deutschland, Großbritannien und Frankreich, wird durch Machtstreben der Regierenden sowie durch zunehmenden Rechtspopulismus und Nationalismus in seinem noch fragilen Bestand gefährdet. Ein nächster Krieg – von dem wir als Nachgeborene bereits wissen – scheint unausweichlich. Wir sollten aus der Geschichte gelernt haben.
Klappentext: Karlsbad, 1871. Die Zeit der Kriege scheint für immer vorbei, im böhmischen Kurort treffen sich Gäste aus ganz Europa. So auch Vicky, Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, die den Ärmelkanal untertunneln will, um England mit dem Kontinent zu verbinden; Paul, ein Berliner Ingenieur, der hofft, am Bau einer Prachtstraße namens Kurfürstendamm mitzuwirken; und Auguste Escoffier, angehender Meisterkoch aus Paris, dessen Name weltweit zum Inbegriff der französischen Kochkunst werden soll. Vereint im Glauben, dass herrliche Zeiten anbrechen, werfen die drei sich ins Leben und in die Liebe. Von großen Träumen beseelt ahnen sie nicht, dass Europa schon bald von Erschütterungen heimgesucht wird, die nicht nur den Frieden bedrohen, sondern auch ihr persönliches Lebensglück.
„Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer“ ist der erste Band einer Dilogie von Peter Prange.
Wie man es von Peter Prange kennt, entführt er uns in ein Teil der Deutschen Geschichte.
1871 wird das deutsche Kaiserreich gegründet. Deutschland erlebt blühende Jahre. In Karlsbad treffen Gäste aus ganz Europa aufeinander. Die drei Hautprotagonisten treffen sich auch in Karlsbad. Paul Biermann ist Ingenieur und wird einmal das Familienunternehmen Biermann & Söhne führen. Er möchte gerne an einer Prachtstraße in Berlin namens Kurfürstendamm mit planen. Der zweite Mann im Bunde ist der angehende Meisterkoch Auguste Escoffier. Er ist durch eine harte Lehre in verschiedenen Küchen gegangen. Jetzt hat er vor, die Küche zu revolutioniert. Vicky Paxton Stoks ist die Tochter und Erbin einer wohlhabenden Industriellenfamilie. Das Unternehmen plant den Ärmelkanal zu untertunneln, um England mit dem Kontinent zu verbinden. Drei junge Menschen, verschiedener Nationen, die sich anfreunden und Planungen haben die Europa näherbringt. Warum aus dem vereinten Europa, dass in dieser Zeit eigentlich so nah war nichts geworden ist, erzählt Peter Prange in seinem Roman auf eine interessante und unterhaltsame Art.
Peter Prange hat interessante und sympathische Charaktere gezeichnet. Die drei Freunde Vicky, Paul und Auguste habe ich ganz schnell ins Herz geschlossen. Alle haben Visionen und sind guten Mutes die auch Umzusetzen. Der Koch Auguste Escoffier ist bestimmt einigen Leser*innen bekannt. Er ist eine historisch Überlieferte Person und hat wirklich die Küche revolutioniert. Früher war Koch kein angesehener Beruf. Die Köche gehörten zu der untersten Schicht. Heute sind gute Köche die reinsten Virtuosen.
Peter Prange erzählt seine Geschichte in drei Handlungsstränge. Jeder der Handlungsstränge begleitet einen der Hauptcharaktere, die auch immer mal wieder zusammentreffen. Die Leser*innen begleiten die Charaktere in diesem ersten Band über ca. 30 Jahre, bis um Ausbruch des 1. Weltkriegs. Warum es bei all den Zukunftsräumen wieder zu einem Krieg in Europa kommen musste, dass kann man in diesem Roman gut nachvollziehen.
Peter Prange zeichnet ein gelungenes Bild vom Deutschen Kaiserreich und von Europa. Dabei hat er einen fesselnden und unterhaltsam Schreibstil. Durch die kurzen Kapitel und immer mal wieder Cliffhanger anderen Ende, habe ich das Buch kaum aus der Hand legen können. Ich bin ganz tief in die Geschichte eingetaucht. Es gab so viele interessante Begebenheiten wie z. B. die Weltausstellung in Wien aber auch viele technische Neuerungen kommen zur Sprache.. Die viele historische Personen auf die man in der Geschichte trifft machen das Ganze noch authentischer.
„Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer“ ist ein interessanter und unterhaltsamer Roman bei dem ich auch mal ein Tränchen verdrückt habe.
Von grenzenloser Freundschaft und noch sehr viel mehr
Peter Prange hat mit „Herrliche Zeiten – Die Himmelsstürmer“ den ersten Band seiner neuen Duologie vorgelegt. Er lässt neben der fiktiven Geschichte um Liebe und Freundschaft viel Historisches mit einfließen.
Vicky hat zu ihrem siebzehnten Geburtstag eine Europareise geschenkt bekommen. Wir schreiben das Jahr 1871. Sie, die junge Londonerin, trifft in Karlsbad auf zwei charmante junge Männer, wenngleich die beiden sich zunächst ganz schön angiften. Nun gut, die drei verabreden sich zum Picknick und natürlich lässt es sich Auguste Escoffier, ein französischer Koch aus Leidenschaft, nicht nehmen, seine neu gewonnen Freunde, zu denen neben Vicky auch der deutsche Ingenieur Paul Biermann zählt, mit den köstlichsten Speisen zu verwöhnen. Den gelungenen Tag lässt Vicky mit je einem Glückspenny ausklingen, damit ihre Träume sich erfüllen mögen.
Von 1871 bis zur Jahrhundertwende 1900 begleiten wir die drei jungen Leute, deren Lebensweg neben den familiären Einflüssen und Zwängen auch geprägt wird vom gesellschaftlichen Leben, von Politik und dem technischen Fortschritt dieser Zeit. Die Idee zur Untertunnelung des Ärmelkanals geht auf diese Jahre zurück, auch wenn er – wie allseits bekannt - erst sehr viel später verwirklicht wird. Auch nimmt Bismarcks Gedanke, den Berlinern eine Prachtstraße zu hinterlassen, Gestalt an - der Kurfürstendamm soll vor allem die Überlegenheit des Kaiserreichs demonstrieren. Paul Biermann ist in beide Projekte involviert. Der technische Forstschritt schreitet voran, Telegrafen verbreiten Nachrichten um die Welt und das in Windeseile, das Automobil verdrängt bald die Pferdekutsche, es ist eine Epoche des Aufbruchs.
Daneben tauchen wir ein in den Kolonialismus und die damalige Denkweise darüber, wir begegnen Karl Marx, nehmen unsere vorzüglichen, von Auguste Escoffier kreierten Köstlichkeiten in den besten Lokalen Frankreichs und Englands (in denen, nebenbei bemerkt, August als Chefkoch brilliert) zumindest gedanklich zu uns, César Ritz spielt dabei ganz vorne mit. Zu Gast sind viele Berühmtheiten wie etwa die gefeierte Schauspielerin Sarah Bernhardt, auch den lebensfrohen Bertie, der damals noch Prince of Wales war, war gern gesehen. Oscar Wild reiht sich mit ein wie viele andere, alle sind sie uns heute noch mehr oder auch mal weniger ein Begriff.
Peter Prange lässt auch hier Geschichte lebendig werden. Eingebettet in den historischen Hintergrund erzählt er die Lebenswege von Vicky, Paul und Auguste, die sich nie ganz aus den Augen verlieren. Ihre weit verzweigten Familiengeschichten haben mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich einfach weiterlesen musste. Die kurzen Kapitel, die wechselseitig von den dreien erzählen, sind so mitreißend, so spannend, ihre Wünsche, ihre Tr��ume und ihr unbedingter Wille zum Durchhalten absolut nachvollziehbar. Der so einnehmende Schreibstil und die so nahbaren Hauptakteure - und nicht nur diese, auch die anderen so vielschichtig beschriebenen Charaktere - machen das Lesen zu einem ganz besonderen Genuss.
Ein wunderbares Buch ist ausgelesen, am liebsten möchte ich sofort weiterlesen, der zweiten Band der Duologie erscheint jedoch erst im Herbst 2025 – ich freu mich schon drauf und schwelge einstweilen in „Herrlichen Zeiten“.
Drei Freunde in bewegten Zeiten - kurzweilige, interessante Geschichtslektion in Romanform
„Ist es nicht wunderbar“, fragte sie stattdessen, „wenn die Menschen, statt sich gegenseitig nach dem Leben zu trachten, zu einem solchen Völkerfest zusammenkommen? Um all der Wunderwerke zu feiern, die der Fortschritt hervorgebracht hat? Ich glaube, wir wissen gar nicht, in was für herrlichen Zeiten wir leben.“
1871 treffen in einem Karlsbader Hotel die britische Unternehmertochter Vicky Paxton, der deutsche Ingenieur Paul Biermann und der französische Koch Auguste Escoffier aufeinander. Allen dreien stehen aufregende, herausfordernde Zeiten bevor. Sie ahnen dabei noch nicht, dass ihre Schicksale auf eine besondere Weise für immer miteinander verbunden sein werden.
Abwechselnd wird aus der Perspektive der Hauptfiguren in der dritten Person Vergangenheit erzählt. Auch der Schauplatz ändert sich regelmäßig. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, sie enden oft mit einem kleinen Cliffhanger. Der Schreibstil ist klar, schnörkellos und gut verständlich.
Alle drei Protagonisten haben große Träume und Visionen. Victoria, Vicky stammt aus einer einflussreichen Familie. Ihr Großvater entwarf und plante einst für die Weltausstellung in London den berühmten Kristallpalast. Nun hat ihre Familie das nächste monumentale Projekt im Blick: eine Tunnelverbindung Englands mit dem Festland. Vicky träumt von Freiheit, sie möchte das Leben in vollen Zügen genießen, auskosten und spüren, ihm einen Sinn geben. Auch Paul Biermann hofft als Ingenieur, ambitionierte Projekte verwirklichen zu können und arbeitet später am Bau der Berliner Prachtstraße Kurfürstendamm mit. Für den französische Koch Auguste ist Kochen Kunst. Er verfolgt das ehrgeizige Ziel, als Koch Berühmtheit zu erlangen. Drei sehr interessante Hauptfiguren werden - wie für den Autor typisch- eher nüchtern und wenig emotional dargestellt. Anhand ihrer persönlichen Schicksale wird Geschichte erzählt.
Ob sich Vicky, Paul und Auguste ihre Träume erfüllen können? Peter Prange schreibt von bewegten Zeiten und bewegten Leben. Vermeintliche langweilige, historische Ereignisse bekommen durch das Buch eine besondere Bedeutung, ein persönliches Gesicht. Sie werden lebendig, weil sie die Romanfiguren direkt beeinflussen. Durch die unterschiedlichen Nationalitäten und gesellschaftlichen Situationen der Figuren nimmt man beim Lesen verschiedene Perspektiven ein, bekommt einen ganzheitlichen Blick auf historische Entwicklungen. Es wird anschaulich und eindrücklich gezeigt, dass verschiedene Ereignisse ganz unterschiedlich wahrgenommen werden, auf unterschiedliche Menschen ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. „Herrliche Zeiten- Die Himmelsstürmer“ nimmt immer wieder Bezug auf Peter Pranges früheren Roman „Miss Emily Paxton“, der von Vickys Familie, hauptsächlich ihrer Mutter erzählt. Für mich ist Himmelsstürmer eine lebendige, sehr unterhaltsame, mitreißende Geschichtslektion. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Peter Prange bleibt auch in „Herrliche Zeiten“, Auftaktband der Himmelsstürmer-Dilogie, dem Konzept treu, das wir von seinen früheren Romanen kennen. Historische Ereignisse bilden den Hintergrund der Handlung und werden mit den individuellen Biografien bekannter oder fiktiver Persönlichkeiten verbunden, deren Leben und Handeln stellvertretend für den Zeitgeist der Epoche stehen.
1871, der Deutsch-Französische Krieg ist vorbei, man kann wieder nach vorne schauen. Es ist eine Zeit des Umbruchs, der Erneuerung. Aufbruchsstimmung macht sich in Europa breit, und in dem böhmischen Kurort Karlsbad treffen drei junge Leute aufeinander, die diese Veränderungen stellvertretend repräsentieren und ein Teil der neuen Zeit sind. Das Trio besteht aus (dem fiktiven) Paul Biermann, einem Bauingenieur aus Berlin (der maßgeblich am Bau des Kurfürstendamms beteiligt sein wird), dem Franzosen Auguste Escoffier, einem ambitionierten Nachwuchskoch (der nicht nur in Frankreich sondern auch in England seine Spuren hinterlassen und die Organisation der Profiküche revolutionieren wird), der als einer der ersten Kochbuch-Autoren und als Begründer der Haut-Cuisine gilt, und schließlich ist da noch Vicky, die siebzehnjährige Engländerin aus gutem Hause, die zwar kein besonderes Talent, dafür aber einen berühmten Verwandten vorzuweisen hat, nämlich Joseph Paxton, den Konstrukteur des Crystal Palace, der anlässlich der ersten Weltausstellung in London errichtet wurde.
In den folgenden dreißig Jahren begleiten wir ihre Lebenswege, die sich immer wieder, mal mehr, mal weniger intensiv, kreuzen und untrennbar mit der europäischen Geschichte verbunden sind. Allerdings wollte bei mir der Funke nicht wirklich überspringen. Zu beliebig und vorhersehbar sind die Berührungspunkte der drei Freunde. Sie haben sich mit ihrem Leben arrangiert. Natürlich gibt es das eine oder andere Drama, was bei dieser Konstellation zu erwarten ist. Genau, es ist zu erwarten, ergo sind Überraschungen Mangelware, hat man alles schon vielfach gelesen. Tja, und auch die zeitgeschichtlichen Referenzen fand ich über weite Strecken eher nichtssagend in dieser Story verarbeitet. Der Bau des Kurfürstendamms, um nur ein Thema zu erwähnen, das lang und breit behandelt wurde. Wen interessiert das? Mich jedenfalls nicht. Lediglich der Handlungsstrang, der sich mit Escoffier beschäftigte, hat bei mir Interesse geweckt. Aber um dieses Thema zu vertiefen, greife ich dann doch lieber zu einer Biografie, die diese erdachten privaten Verwicklungen ausspart.
Ein Roman über Freundschaft, über Völkerverständigung? Ein Plädoyer für Europa? Vielleicht war das die Intention des Autors, war aber leider nicht überzeugend. Herausgekommen ist eine trockene, vorhersehbare, oberflächliche Story, die zudem noch viel zu konventionell, langatmig und behäbig erzählt wird, woran auch die Kapitel aus wechselnder Sicht leider nichts ändern konnten. Die Fortsetzung werde ich mir ersparen.
Ich lese und höre immer sehr gerne Werke von Peter Prange und habe vorallem das Bernsteinamulett absolut toll gefunden. Ich war deshalb sehr auf dieses neue Hörbuch gespannt und hatte ein paar richtig schöne und interessante Geschichtsstunden damit!
Die Geschichte dreht sich um Karlsbad, 1871. Die Zeit der Kriege scheint für immer vorbei, im böhmischen Kurort treffen sich Gäste aus ganz Europa. So auch Vicky, Tochter einer Londoner Industriellenfamilie, die den Ärmelkanal untertunneln will, um England mit dem Kontinent zu verbinden; Paul, ein Berliner Ingenieur, der hofft, am Bau einer Prachtstraße namens Kurfürstendamm mitzuwirken; und Auguste Escoffier, angehender Meisterkoch aus Paris, dessen Name zum Inbegriff der französischen Kochkunst werden soll. Vereint im Glauben, dass herrliche Zeiten anbrechen, werfen die drei sich ins Leben und in die Liebe. Beseelt von großen Träumen ahnen sie nicht, dass Europa schon bald von Erschütterungen heimgesucht wird, die nicht nur den Frieden bedrohen, sondern auch ihr persönliches Lebensglück.
Der Schreibstil war einfach und leicht verständlich, sodass ich mich sehr gut auf den Inhalt des Hörbuchs konzentrieren konnte und gleich mitten im Geschehen war. Ich fand es sehr schön mitzuerleben wie die drei Protagonisten sich kennen lernen und sich einen Schwur geben, dennoch verläuft das Leben eben oft nicht so wie erwartet und es gab doch immer wieder Überraschungen wie das Leben mit den dreien so spielt.
Insgesamt hat mir die Geschichte richtig gut gefallen, ich mochte die Zeit des 19. Jahrhunderts und die Beschreibungen und ausserdem fand ich toll, dass die Geschichte nicht nur in Deutschland handelt, sondern das man als Hörer auch etwas über Frankreich und England in diesen Zeiten mitbekommt. Ich konnte einiges Lernen und finde es immer wieder klasse das Geschichte so viel Spaß machen kann! Einen Stern Abzug gibt es von mir dennoch, da ich die Geschichte teilweise zu ausufernd und stellenweise etwas langatmig fand, manches hätte man etwas straffen dürfen dann hätte es mir sogar noch besser gefallen. Nichtsdestotrotz aber eine sehr interessante und lehrreiche Geschichte, die mir gefallen hat.
Fazit: Ein schöner Auftakt der Reihe, die ich weiter verfolgen werde.
Im Grandhotel Pupp in Karlsbad treffen sich 1871 drei junge Leute: die Londonerin Vicky, der Berliner Paul und der Pariser Auguste (Escoffier). Schnell fühlen sie sich in Freundschaft verbunden und ich werde sie über viele Jahre begleiten, ihre Höhen und Tiefen miterleben. Alle drei haben ihre Träume und ich war sehr gespannt, was sich davon dann tatsächlich verwirklichen lässt. Und das alles geschieht vor einer authentischen historischen Kulisse.
Peter Prange ist ein großartiger Erzähler. Er hat ganz schön viel zwischen zwei Buchdeckel gepackt. Sein Schreibstil ist sehr dicht, detailliert und auch sehr authentisch. Das heißt für mich aber, dass ich einige Ausdrücke tatsächlich nachschlagen musste, weil sie mir nicht geläufig waren. Anderseits ist natürlich sehr stimmig, wenn für ein historisches Buch auch historische Sprache verwendet wird! Peter Prange lässt seine drei Helden abwechselnd zu Wort kommen und das in sehr kurzen Kapiteln. So muss ich als Leser immer wieder switchen. Auch die Schauplätze verändern sich stetig. Das macht das Lesen außerordentlich spannend, zumal Peter Prange die Kapitel oft mit einem Cliffhanger enden lässt.
Sehr schnell entwickelt sich Vicky zu meiner Lieblingsfigur. Ihr Schicksal hat mich am meisten bewegt. Aber auch die jungen Männer kommen mir sehr nah. Ich finde es sehr interessant, die geschichtlichen Ereignisse mit ihren Augen zu erleben.
Ich begleite Vicky, Paul und Auguste fast 30 Jahre, von 1871 bis zum Wechsel in das neue Jahrtausend. Das Buch ist der erste Teil einer Dilogie und in drei große Teile unterteilt. Am Ende des Buches finde ich eine Liste der handelnden Personen und neben dem weltberühmten Auguste Escoffier begegnen mir auch weitere historische Personen. Die Handlung ist fiktiv, aber genau so könnte sich vieles zugetragen haben. Ich bin schon sehr gespannt auf Teil 2!
Drei junge Menschen treffen sich zufällig in Karlsbad, ein nobler Kurort. Die Welt scheint die Kriege hinter sich gelassen zu haben. Alle freuen sich auf eine friedvolle, energiegeladene Zukunft. Voller Innovationen und technische Erneuerungen. Vicky, Tochter einer Industriellenfamilie, Paul, Ingenieur mit vielseitigen Interessen und Auguste, ein aufstrebender Koch den die Welt nicht vergessen wird. Voller Träume starten sie in ihr zukünftiges Leben aber wie es so schön heißt: Das Leben lässt die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Für Vicky und ihre Familie geht es um den Bau des Tunnels unter dem Ärmelkanal, Paul träumt von einer Prachtstraße den Kurfürstendamm und Auguste will die französische Kochkunst in aller Welt tragen. Eigentlich war der Autor für mich ein Garant für gute Unterhaltung. Aber mit diesem Buch hat er in meinen Augen das Ziel verfehlt. Seine Bücher habe ich bisher immer mit spannenden geschichtlichen Themen, starke Familienspannungen und große Beziehungsgeschichten verbunden. Die Figuren blieben blass, sie hatten kaum Profil und Familie und Liebe wurden nur etwas mehr wie angedeutet, die Sprunghaftigkeit zwischen den einzelnen Kapiteln machte den Rest. Es wechselte von Seite zu Seite der Ort, London, Paris, Berlin und das Umfeld dazu, war man zurück beim ersten Ausgangspunkt fehlte die Anknüpfung. Das war der einzige rote Faden im Buch. Auch der Ärmelkanal oder der Kurfürstendamm kam zu kurz, ich hatte mir in meiner Phantasie im Vorfeld ganz viele Möglichkeiten vorgestellt und schon ein paar Informationen gelesen. Diesmal war meine Vorstellungskraft größer wie die des Autors. Dieses Buch kommt nicht an seine Vorgänger wie "Das Bernstein Amulett, Die Philosophin oder eine Familie in Deutschland heran.
Zum Inhalt: In Karlsbad im Jahr 1871 treffen Vicky, Paul und Auguste auf eineinander. Alle drei haben Träume, was die Zukunft angeht, sei es der Bau einer Prachtstraße in Berlin oder auch der größte Koch der Welt zu werden. Allen dreien ist der Glaube daran, dass es herrliche Zeiten werden, starten sie in die Zukunft, nicht ahnend, was noch auf sie zukommen wird. Meine Meinung: Was mir bei dem Autoren immer wieder aufs Neue gefällt ist die Kombination aus historischen Fakten und fiktiver Erzählung, die einen einfach mitnimmt. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven wird das Buch trotz der enormen Länge auch nicht langweilig, sondern eher das Gegenteil, weil man dann auch wieder von den anderen Protagonisten mehr erfahren will. Es tauchen auch immer wieder historischen Persönlichkeiten und Ereignisse eingeflochten und das macht die Geschichte nochmal interessanter. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bin gespannt auf den nächsten Teil. Fazit: Guter historischer Mix