Ist der Totenschädel Beethovens tatsächlich der seine? Wie identifiziert man die Toten des Lauda-Air-Absturzes in Thailand? Wie hat die „Schwarze Witwe“ Elfriede Blasensteinen ihre Männer ins Jenseits befördert? Und was genau hat es mit den KO-Tropfen auf sich?
Der Gerichtsmediziner Christian Reiter kennt die Geheimnisse des Todes. In seinem Studierzimmer sammelt er Schädel, Haare, Larven, Mumien und Totenmasken. Als Falter-Chefredakteur Florian Klenk diese Schätze sieht, entdeckt er die Abgründe des Menschen und die Überzeugungskraft der Wissenschaft. Die abenteuerlichen Fall- und Familiengeschichten des Arztes Reiter verbinden sich zu dem Porträt eines faszinierten Universalgelehrten, der unsere Gesellschaft am Seziertisch erlebt und sie gemeinsam mit Florian Klenk obduziert.
Florian Rudolf Klenk ist ein österreichischer Journalist, Autor und Jurist. Seit Anfang Juni 2012 ist er Chefredakteur und seit Dezember 2020 Mitgesellschafter der österreichischen Wochenzeitung Falter.
Den Journalisten Florian Klenk und Prof. Christian Reiter (*1955) verbinden eine langjährige berufliche Beziehung und ein gemeinsamer Podcast. Seit Klenk als Rechtspraktikant hinter die Kulissen der Wiener Rechtsmedizin blicken konnte, scheint sich ein ideales Team gefunden zu haben, wie die Coverabbildung vermittelt.
In sehr kurzen Episoden erzählt Reiter aus seiner Kindheit in einem Arbeiterviertel, seinen Ferienaufenthalten auf dem Land, seiner ersten Obduktion am verstorbenen Hamster und frühem Interesse an Würmern. Als Urenkel eines wissenschaftlichen Zeichners (*1865-1918), der direkt in der Pathologie Pestkranke abbildete, schlägt die Berufswahl des Nachkommen zunächst einen Haken, da Reiters Mutter die Ausbildung zum Großtierarzt nicht gestattet – Veterinäre saufen zu viel, stellt sie fest. Ein Leben für die Gerichtsmedizin setzt die Familientradition jedoch fort.
Reiter berichtet drastisch, welch hohe Wellen vor 25 Jahren sein Gutachten zum Tod eines geknebelten Abschiebehäftlings schlug, er obduzierte das letzte Opfer der Serienmörderin Elfriede Blauensteiner und gab als Gutachter dem Fall Khaled al-Masri die entscheidende Wende, indem er bewies, in welcher Region al-Masri sich aufgehalten haben musste. Die gesamte Profession sah sich durch Großereignisse wie Flugzeugabstürze vor ungewöhnliche Herausforderungen gestellt.
Aus Reiters Schilderung des Umgangs mit Leichen und Präparaten als Museumsstücken können seine Leser:innen nur folgern, dass die Artefakte längst würdig bestattet sein sollten, weil sie kaum noch Ausbildungszwecken dienen. Auch für die mangelhafte Dokumentation von Gewalttaten durch Polizei und Gerichtsmedizin zu Lasten der Opfer findet er deutliche Worte.
Mit netto unter 170 Seiten eher ein Büchlein, versammelt „Über Leben und Tod“ einen Fundus an Anekdoten in Ich- und Reportage-Form, die für mir durchweg unbekannt waren. Meine Neugier, welches Kind Christian Reiter war und wie er die Weiche zu seiner Berufsentscheidung stellte, hat das Buch befriedigt und mein Interesse an einer ausführlichen Biografie ist geweckt.
Herrlich skurrile Lektüre, vor allem der trockene Erzählstil des werten Forensikers. Leicht blutig und sehr bildhaft, aber nicht sensationslüstern sondern tatsächlich sehr lehrreich geschrieben.
Mir hat das Buch gut gefallen, wenn man aber den Podcast kennt, sind sehr viele Geschichten nicht mehr neu. Dafür war die Message am Schluss sehr wichtig.
Faszinierende Einblicke in die Welt der Gerichtsmedizin
Anschaulich erklärt der Autor in diesem Buch die Arbeit des Gerichtsmediziners (in Deutschland Rechtsmediziners). Er durfte in Professor Christian Reiters Memoiren schmökern, bzw. hat ihm der Professor verschiedene Fälle seiner Laufbahn in der Gerichtsmedizin nahe gebracht. Der Schreibstil ist gut zu lesen, und die Fachbegriffe sowie Umstände werden auch für einen Laien verständlich dargebracht. Der Inhalt ist hochinteressant und wirft einen erstaunlichen Blick hinter die Kulissen auf die Arbeit der Gerichtsmedizin. Prof. Reiter war eine Koryphäe auf dem Gebiet, hat sich durch Erfahrung ein enormes Wissen angeeignet. Kaum ein Mord, dessen Opfer auf seinem Seziertisch gelandet ist, bleibt unentdeckt. Ich fand besonders faszinierend, dass er sogar Fliegen in seinem Institut gezüchtet hat, um die einzelnen Stadien von Made bis Fliege festzuhalten. Daran kann man genau den Todeszeitpunkt eruieren. Neben allgemeinen Informationen, wie eine Obduktion abläuft und nach welchen Kriterien gewisse Dinge beurteilt werden, sind sowohl historische Fälle, als auch Kriminalfälle, die erst vor ein paar Jahren passiert sind, aufgeschlüsselt. Um einige Beispiele zu nennen: Besonders fesselnd war für mich die Aufklärung von Beethovens Tod, auf Grund einer Haaranalyse, auch dem Absturz der Lauda-Air im Jahr 1991 ist ein Kapitel gewidmet. Und warum es früher Scheintote gab – meine Großmutter hatte eine panische Angst lebendig begraben zu werden – und dies heutzutage, zumindest in unseren Breiten – ausgeschlossen werden kann. Ein Buch, das respektvoll mit den Toten umgeht und das ich allen, die sich gern mit dem Thema befassen möchten, uneingeschränkt empfehlen kann.
Ganz spannedn jedoch nicht neues, nur deren podcast in schriftform
Themen die mit Medizin zu tun haben in Büchern interessieren mich sehr deswegen war ich echt happy, dass ich es lesen konnte. Man kann direkt merken, dass es von einem Reporter geschrieben wurde. Alleine wie die Sätze aufgebaut sind, auch die Themen die ausgewählt wurden waren sehr interessant und auch abwechslungsreich. Der Charakter des Gerichtsmediziner und sein interessantes Leben war auch wirklich interessant zu lesen, wenn es angeschnitten wurde.
Aber ich habe ein sehr großes Problem mit dem Buch und das betrifft genau die spezifischen Geschichten. Nämlich wurde (bis auf das letzte Kapitel) jedes einzelne Thema schon bereits von dem Gerichtsmediziner und dem Reporter in einem Podcast erzählt. Bei der Geschichte um Beethovens Haare gab es ein Update und das wurde auch in diesem Buch beleuchtet. Also war in diesem Buch aber kaum Neues für jemanden der den Postcast kennt. Nur zur Veranschaulichung: das 1. Kapitel ist die Folge zweite 3. Staffel Folge 2 ist Folge 4 des Podcasts Kapitel 6 ist die 10. Folge Kapitel 9 ist die 6. Folge Kapitel 10 ist die 1. Folge des Podcasts. Folge 4 des Podcast mit der aufstehenden Leiche und den Vamypren finden sich in Kapitel 2 und 8 wieder usw.
Einleitend muss ich sagen: wer eher auf Mord und Totschlag, Dramaturgie und Thriller steht - der wird hier enttäuscht. Wer aber einen fachlichen und sachlichen Bezug zu dem Thema aufbauen möchte, für den ist es ein absolutes Must-Read!
Das Herrenduo, mir bekannt aus Podcasts, hat tolle Arbeit geleistet. Die Kombination aus Gerichtsmediziner und Geschichtenerzähler ist sehr gut gelungen und so wird der Leser in eine unbekannte Welt entführt. Das Buch thematisiert sowohl historische (fun)Fakten wie Beethovens Totenschädel, aber auch tagesaktuelle Themen wie beispielsweiße K.O.-Tropfen. Besonders gut gefällt mir, wie nach jedem Thema Schlüsse für den Leser gezogen werden. Ein tolles Buch über teilweiße unglaubliche Geschehnisse im Bereich der Gerichtsmedizin.
Das Buch ist sehr gut zu lesen. Wenn man von einem klugen Schreibstil sprechen kann, dann hier. Die Kapitel sind auf den Punkt gebracht, ausführlich genug um interessant zu sein, aber auch kein Wort zu viel um es langatmig werden zu lassen.
Es gibt Leute, die eine bestimmte Leidenschaft haben. Wenn sie auch den passenden Beruf haben, kann man so einiges lernen. Wenn man das Glück und das Privileg hat, so eine Person zu treffen, sollte man unbedingt zuhören.
Christian Reiter ist Gerichtsmediziner. Auf dem Cover sieht er freundlich und lebhaft aus. Also nicht wie jemand, der täglich mit toten Menschen zu tun hat. Doch die Geschichten, die er erzählt, sind makaber und absolut faszinierend.
Das Buch entführt den Leser in die Welt des Gerichtsmediziners, wie ein Spaziergang in einem düsteren Ort. Das Spektrum von Themen ist überraschend breit. Natürlich geht es um den Tod, aber das Sterben ist im echten Leben viel vielfältiger, als was man im Fernsehen sieht. Die Geschichten sind meisterhaft von Florian Klenk wiedergegeben. Die Mischung von Wissenschaft und Soziologie, Biographie und Sachbuch, macht das Thema lebendig. Als Krimi-Fan finde ich das Buch absolut fesselnd.
In diesem Buch beschreibt Florian Kenk die Geschichte des Gerichtsmediziners Christian Reiter und setzt sich umfassend mit dessen Arbeit und Arbeitsort auseinander. Er beschreibt die Gerichtsmedizin sowohl zur jetzigen Zeit als auch in der Vergangenheit.
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich selbst aus dem medizinischen Bereich komme. Von dem Buch hatte ich einen Einblick in diesen doch eher besonderern Bereich der Medizin erwartet. Der Autor hat zwar umfassend beschrieben aber eher die Geschichte. Mich persönlich hätte eine genauere Beschreibung der Arbeit jedoch mehr interessiert. Jedoch merkt man, dass sich der Autor sehr ausführlich mit dem Thema auseinander gesetzt hat und einen angenehmen Schreibstil hat.
Jedoch kann ich mir vorstellen, dass es für Menschen, die nicht aus dem medizinischen Beruf stammen ein interessanter Einblick ist.
Ich muss gestehen, dass ich mir bei diesem Buch etwas anderes vorgestellt habe und mir mehr, beziehungsweise spannendere Fälle in der Gerichtsmedizin gewünscht hätte. Gerade zu Beginn und auch die letzten zwei Kapitel waren für meinen Geschmack eher weniger interessant, beziehungsweise für mich auch nicht so packend formuliert. Jedoch waren aber auch einige Kapitel in der Mitte des Buches dabei, welche mich sehr gefesselt haben und ich nicht aufhören konnte, das Buch beiseite zu legen. Aber wie bereits erwähnt, hat mich das Buch leider nicht vollends überzeugt, das konnten die paar Kapiteln leider nicht rausreißen. Persönlich war es mir etwas zu viel über den Gerichtsmediziner Christian Reiter - der natürlich ein großartiger Arzt und, wie es scheint, auch Mensch zu sein. Auch wären etwas aktuellere Fälle vielleicht ganz gut gewesen.
Ich bin schon seit einiger Zeit Fan des Podcasts von Klenk und Reiter, und umso mehr hat es mich gefreut, dass es nun auch ein Buch dazu gibt. Florian Klenk beschreibt anhand der Biographie von Christian Reiter und einigen interessanten österreichischen Fällen die Gegebenheiten und die aktuelle Situation der Gerichtsmedizin in Österreich.
Einige Fälle des Buches kennt man natürlich aus den Medien, wie den tragischen Tod von Marcus Omofuma bei seiner Abschiebung oder die Morde von Elfriede Blauensteiner. Die gerichtsmedizinischen Hintergründe sind teils erschreckend, teils faszinierend. Besonders interessant ist, wie aus Informationen wie Madenbefall oder Mageninhalt Rückschlüsse auf die letzten Lebensstunden und die Todesumstände gezogen werden können.
Das Buch lässt sich sehr leicht lesen und ist äußerst kurzweilig. Es bietet spannende Einblicke in die Gerichtsmedizin. Klare Leseempfehlung von mir!
Ich tu' mir gerade ein Bissl schwer, dieses Buch zu bewerten.
Ansich ist es gut geschrieben, bietet ein kurzweiliges Vergnügen und gibt einen tieferen Einblick in die Arbeit eines Gerichtsmediziners.
Allerdings bietet es Hörern des Podcasts wenig Neues. Die einzelnen Geschichten sind allesamt Folgen der ersten (und auch zweiten?) Staffel und lesen sich, als wären sie nur transkribiert worden. Einzig ein paar Updates, extra Anekdoten, eine ausführlichere Biographie von Herrn Dr. Reiter und Einblicke in die Beziehung der beiden hielten mich dabei, es zu Ende zu lesen. Ich habe mich fast gelangweilt.
Ich kann nur hoffen, dass dieses Buch den Zweck erfüllt, der im Epilog erwähnt wird.
Interessant, weil man Einblicke in die Gerichtsmedizin bekommt. Welche Methoden, Techniken und welches Interesse der einzelnen Person vorhanden sind, um Fälle zu lösen. Ich denke jemand, der nur so halb bei der Sache ist, könnte vieles ja gar nicht lösen.
Amüsant, weil die Geschichten/Fälle mit einem gewissen Humor gesammelt und nieder geschrieben wurden. Man hat einen guten Lesefluss ihn fühlt sich nicht komplett in neue Gewässer gestoßen.
Lässt sich gut Zwischendurch lesen. Für jemanden mit Interesse an der Gerichtsmedizin, definitv eine Empfehlung! Ansonst; kann man, muss man lesen aber nicht.
Sehr interessantes und amüsantes Buch, wenngleich es jetzt nichts Neues bietet wenn der Podcast Klenk+Reiter wohl bekannt ist. Aber angenehm zum Nachlesen, wobei das letzte Kapitel mich - vielleicht nicht überrascht, dennoch - entsetzt zurück lässt. Ohne zu Spoilern zeigt es ausdrücklich die österreichische Mentalität gegenüber Gewaltverbrechen innerhalb der eigenen vier Wänden. Tolle Gegenwart...
„Wer morgen bei mir am Tisch liegt, lebt heute noch“ Angenehm zu lesendes, spannendes, informatives und lehrreiches Buch, das einen Bogen vom Leben der Autoren über zeitgenössische und historische Todesfälle spannt. Wer die Podcast-Folgen von Klenk & Reiter kennt, wird auch dieses Buch schätzen können.