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De gestolen glimlach

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Parijs, 1911. Wanneer de Mona Lisa uit het Louvre wordt gestolen, is dat het gesprek van de dag. Voor de diefstal was het kunstwerk alleen bekend bij kunstkenners. Nu schrijven de kranten er non-stop over, ansichtkaarten en souvenirs gaan als warme broodjes over de toonbank en iedereen speculeert over de reden van de verdwijning.

Inspecteur Juhel Lenoir, die zelf allesbehalve een kunstliefhebber is, wordt aangewezen om de zaak op te lossen. Zijn onderzoek leidt hem naar de vrijgevochten Parijse kunstwereld. De jonge avant-gardeschilder Pablo Picasso en dichter Guillaume Apollinaire zijn twee van zijn verdachten. Ook Isadora Duncan, een beroemd danseres, raakt samen met haar minnares betrokken bij de zaak.

De zoektocht naar het verdwenen schilderij neemt de lezer mee naar kunstenaarscafés in Montmartre en met absint doordrenkte bars op Place Pigalle. Inspecteur Lenoir zal niet rusten voordat de Mona Lisa weer terug is in het Louvre, waar ze thuishoort.

Gebaseerd op het waargebeurde verhaal van de vermissing van de Mona Lisa

462 pages, Kindle Edition

First published September 7, 2023

46 people are currently reading
422 people want to read

About the author

Tom Hillenbrand

24 books324 followers
Tom Hillenbrand is a German writer. His critically acclaimed scifi thriller "Droneland" deals with mass surveillance.

His award-winning Hologrammatica series is about artificial intelligence, holograms and climate change.

His culinary mysteries revolve around Xavier Kieffer, chef and accidental detective from Luxembourg.

He lives in Munich without any cats.

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Community Reviews

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28 (7%)
1 star
10 (2%)
Displaying 1 - 30 of 63 reviews
Profile Image for Wal.li.
2,546 reviews68 followers
September 22, 2023
Jetzt ist sie weg

Als die Sicherheitsleute im Louvre von einem Besucher darauf hingewiesen werden, dass die Mona Lisa nicht an ihrem Platz ist, reagieren sie erst sehr reserviert. Könnte ja sein, dass sie zum Fotografieren gebracht wurde. Doch als das Bild nach einiger Zeit immer noch nicht wieder da ist, wird man im Museum doch langsam nervös. Es ist das Jahr 1911 und die Mona Lisa, eine auf den ersten Blick eher unscheinbare Dame, wird zum berühmtesten Gemälde der Welt. Die Polizei beginnt fieberhaft zu ermitteln. Nebenbei werden dabei weitere Diebstähle entdeckt, Der Louvre scheint eine Art Selbstbedienungsladen zu sein.

Die Pariser Bohème im frühen 20. Jahrhundert spielt in diesem historischen Kriminalroman eine große Rolle. Etliche bekannte Persönlichkeiten haben ihren Auftritt und das nicht ohne Grund. Sie führten ein lockeres Leben und schreckten vor manchem Unsinn nicht zurück. Als Gegenpart dazu könnte man die Anarchisten sehen, die mit ihrer guten Sache schwere Verbrechen rechtfertigten. Kommissar Juhel Lenoir hat es ganz schön schwer mit seinen Ermittlungen, denn die Kollegen von der anderen Polizeieinheit halten nicht viel vom Bündeln der Kräfte. Und die Sicherheit im Museum war dermaßen vernachlässigt, dass es schon eher ein Wunder ist, dass überhaupt noch Kunstwerke vorhanden sind. Es gibt also reichlich Verdächtige und kaum Spuren.

Ein historischer Kriminalroman von einem Autor, der einem bisher von seiner Xavier Kieffer Reihe bekannt war. Mal etwas ganz anderes. Da war doch was, denkt man beim Lesen und stellt nach einer Befragung des www fest, dass da tatsächlich was war. Wenn ein Schriftsteller sich zum einen an historische Tatsachen hält, die keineswegs alle gesichert sind, und es doch versteht diese so auszuschmücken, dass ein lesenswerter Krimi dabei herauskommt, hat das. Auch wenn manchmal etwas sehr detailliert geschildert wird und man unsicher wird, wieso das gebraucht werd, so lebt der Roman nicht unerheblich, von den erhellenden Momenten, in denen man dahinter kommt, wie gewisse Züge zusammenhängen. Ein Füllhorn an Ideen, dass einem einen guten Einblick in die Pariser Künstlerkolonien vergangener Tage verschafft.
Profile Image for reherrma.
2,136 reviews37 followers
November 14, 2023
Im neuesten Roman, des nicht nur im Science Fiction Genre bewanderten Autors ( Hologrammatica (Hologrammatica, #1) by Tom Hillenbrand Hologrammatica und Qube (Hologrammatica, #2) by Tom Hillenbrand Qube) geht es um das gestohlene Gemälde „Mona Lisa“ (oder wie es die Franzosen nennen „La Joconde“) von Leonarda da Vinci, das im Jahre 1911 aus dem Louvre entwendet wurde.
Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré das Gemälde der Joconde. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden – und die Welt schaut ihm dabei zu …
Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt – und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte?
Der Autor versammelt in seinem ambitionierten Gesellschaftsroman illustre Künstlerpersönlichkeiten der Realhistorie. Manchen begegnen wir nur flüchtig, wie Amedeo Modigliani, George Braques oder Henri Matisse. Sie sind in der Handlung lediglich Statisten. Ein anderer aber, ungleich berühmterer Maler, ist Protagonist, nämlich der 1911/1912 noch ganz junge Pablo Picasso. Zusammen mit dem Dichter Guillaume Apollinaire, der ebenfalls als Figur vorkommt, wurde er tatsächlich des Raubes der "Mona Lisa" verdächtigt.
Auch die Tänzerin Isadora Duncan ist eine Protagonistin im Roman. Sie beginnt eine Affäre mit der russischen Schneiderin Jelena, die außerdem Kommunistin ist. Jelena wird Mitglied der "Bonnot Bande", die 1911/1912 tatsächlich anarchistische Anschläge in Frankreich begann.
Wie er im Nachwort sagt, orientierte sich der Autor am tatsächlichen Geschehen rund um den Raub. So erzählt er aus der Perspektive des Diebes, des italienischen Handwerkers Vincenzo Perrugia. Dieser arbeitete manchmal als Glaser im Louvre. Diese Gelegenheit und die Überzeugung, dass das Bild in sein Heimatland Italien gehöre, machten ihn zum Dieb
Die Suche nach der »Mona Lisa« führt durch das Paris der ausgehenden Belle Époque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkte Spelunken an der Place Pigalle. Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.“
Tom Hillenbrand erzählt uns hier die wahre Geschichte rund um den Kunstraub des Gemäldes „Mona Lisa“. Zum einen ist die Geschichte wahr, ja, aber er entspinnt hier ein Netz aus möglichen Dieben, Räubern und Verdächtigen dass einem als Leser nur so der Kopf raucht. Was davon wiederum wahr ist, wissen wir bis heute nicht wirklich! Hillenbrand nimmt uns gekonnt mit an die Hand ins Jahr 1911. Das Flair der damaligen Zeit in Frankreich ist unbeschreiblich und vernebelt einem die Sinne in jede Richtung. Wir tauchen nicht nur in den Kriminalfall ein, sondern auch in die Kultur von damals. Absinth floß in Strömen und die Clubs, Spelunken und Etablissements lebten in einer eigenen Welt die so manchen Menschen mitriss.
Der Aufhänger, Raub der "Mona Lisa", befindet sich in diesem Roman im Spannungsfeld sehr vieler Themenbereiche, die angeschnitten werden. Zunächst wären da die "-Muse(n)": Anarchismus/Kommunismus, Okkultismus/ Spiritismus, Expressionismus/Kubismus. Dazu kommen noch der Ausdruckstanz, den Isadora Duncan betreibt sowie die neuesten Verfahren der Kriminologie wie die Bertillionage. Außerdem geht es um die Museumsgeschichte des frühen 19. Jahrhunderts (Zustand des Louvre, Verfahren der Museologie), Schriftstellerei, Journalismus und Wirtschaftsgeschichte der Zeit.

Tom Hillenbrand hat ein verzwicktes und spannendes Werk über den Raub von 1911 geschaffen, welches ein Zeitzeugnis einerseits und ein gekonnt-spekulatives Werk andererseits darstellt. Man merkt, dass in diesem Buch sehr viel Herzblut und Recherchearbeit stecken. Mit Sicherheit geht man aus der Lektüre klüger heraus, als man zuvor gewesen ist, aber das ist man von Tom Hillenbrand ja gewohnt. Trotzdem erwarte ich als nächstes wieder einen SF-Roman von ihm…
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Erik Jänecke.
18 reviews13 followers
January 14, 2024
Leider hat mich das Buch in keinster Weise abgeholt. Hillenbrand behandelt den Diebstahl der Mona Lisa und bittet dabei allerlei Pariser Prominenz zum Tanz: Apollinaire, Picasso, Isabella Duncan, Aleister Crowley uvm. Die Figuren versprechen Spannung , bleiben aber unausgegoren und austauschbar. Die vom Autor selbst erdachten Charaktere bleiben uninteressant und haben so gut wie keinen Einfluss auf die Story, die sich stellenweise doch sehr zieht. Auch gibt es kaum Einblicke in die Ermittlungen, wodurch man das Buch als Kriminalroman hätte sehen können. Krimifans, Kunstinteressierte oder Paris-Liebhaber kommen hier nicht auf ihre Kosten. Keine Lese-Empfehlung, habe mich vom schönen Cover hinreißen lassen. Shit happens.
Profile Image for Gernot1610.
320 reviews7 followers
September 22, 2023
Ich habe so meine Probleme mit hypothetischen Geschichten zu realen Ereignissen. Insgesamt aber ein sehr inspirierendes Buch. Ich werde mich wohl doch mal in die Schlange stellen und die Mona-Lisa betrachten ....
Profile Image for Buchbesprechung.
209 reviews23 followers
December 19, 2023
REZENSION – Wohl jeder kennt das Anfang des 16. Jahrhunderts von Leonardo da Vinci gemalte Porträt der „Mona Lisa“ mit ihrem vieldeutigen Lächeln. Kunstkenner wissen zudem, dass dieses Gemälde im August 1911 vom italienischen Handwerker Vincenzo Peruggia (1881-1925) aus dem Pariser Louvre gestohlen und von ihm erst im Dezember 1913 in Florenz dem Direktor der Uffizien ausgehändigt wurde. Aber hatte es Peruggia wirklich die ganze Zeit nur bei sich versteckt gehabt? Ist das seitdem wieder im Louvre zu besichtigende Gemälde tatsächlich das echte oder doch nur eine perfekte Kopie von Pablo Picasso?
Diesen Fragen geht Schriftsteller Tom Hillenbrand (51) in seinem im September beim Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlichten Roman „Die Erfindung des Lächens“ nach. Zum Glück kennt niemand die genaue Antwort, was dem Autor ausreichend Gelegenheit gibt, auf 500 Seiten nach Herzenslust in einer unterhaltsamen Mischung zwischen Fakten und Fiktion zu schwelgen. Erleichtert wird ihm dies durch die Tatsache, dass der Raub der „Mona Lisa“ in Paris gegen Ende der Belle Époque stattfand – jener Zeit, in der sich in Paris, dem Zentrum der europäischen Welt, Lebenskünstler und bildende Künstler aller Länder in Künstlercafés auf dem Montmartre und der Opéra Garnier oder zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkten Spelunken an der Place Pigalle trafen.
Diese wilde Zeit – „Normale Menschen sind langweilig. Verrückte hingegen haben immer etwas Sympathisches.“ – lässt Hillenbrand, den wir seit 2011 eher als Autor preisgekrönter Krimis um den Luxemburger Starkoch Xavier Kieffer oder ebenfalls prämierter dystopischer Science-Fiction-Romane wie zuletzt „Montecrypto“ (2021) kennen, nun in einem historischen Roman auf spannend zu lesende und zugleich amüsante Weise aufleben, während er uns die Spur der verschwundenen „Mona Lisa“ verfolgen lässt, die – zuvor im Louvre als nur eines unter vielen anderen Renaissance-Gemälden – tatsächlich erst durch ihr Verschwinden im Jahr 1911 weltbekannt wurde.
Auch in Hillenbrands Roman stiehlt der Italiener Vincenco Peruggia das Gemälde aus dem damals nur nachlässig bewachten Louvre. Commissaire Juhel Lenoir bekommt den Auftrag, die „Mona Lisa“ wiederzufinden. Im Rahmen seiner Ermittlungen lernen wir den 30-jährigen Maler Pablo Picasso (1881-1973) während seiner kubistischen Phase und dessen aus Rom stammenden Freund Guillaume Apollinaire (1880-1918) kennen, wortgewaltiger Dichter und Kunstkritiker italienisch-polnischer Abstammung. Zeitweilig wurden tatsächlich auch diese beiden des Gemälde-Diebstahls verdächtigt. Gleichzeitig treibt in Paris die anarchistische Bonnot-Bande ihr kriminelles Unwesen, benannt nach ihrem Anführer Jules Bonnot (1876-1912), die nicht nur Banken ausraubt, sondern auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschreckt. Man muss zwangsläufig einen Vergleich mit der organisierte Kriminalität unserer Tage ziehen, die, technisch auf höchstem Niveau ausgestattet, der Polizei immer weit voraus scheint, wenn man bei Hillenbrand liest: „Wieder hatten sich die Ganster eine Filiale der Société Générale ausgesucht, wieder flohen sie mit dem Auto. … Zwei Gendarmen nahmen die Verfolgung auf – einer auf dem Fahrrad, der andere auf dem Pferd.“ Im weiten Dunstkreis dieser Anarchisten bewegt sich unbewusst auch die amerikanische Isadora Duncan (1877-1927), die dem britischen Okkultisten und Satanisten Aleister Crowley (1875-1947) verfallen ist. Alle kommen sie bei Hillenbrand irgendwann in den zeitweiligen Besitz des gestohlenen Gemäldes.
Es macht nicht nur Spaß, den in lockerem Tonfall geschriebenen Roman „Die Erfindung des Lächelns“ als unterhaltsamen Krimi zu lesen und gleichzeitig viel über jene politisch, künstlerisch und gesellschaftlich turbulente Epoche in Paris voller Aufbruchstimmung in das neue, temporeiche Zeitalter unserer Moderne zu erfahren. Spaß macht es auch zu spüren, dass wohl selbst der Autor seine Freude am Schreiben gehabt zu haben scheint. „Alles in diesem Buch ist genau so passiert, abgesehen von den Dingen, die ich mir ausgedacht habe. …. Welche? Das müssen Sie schon selbst herausfinden“, schreibt er in seinem Nachwort. „Wenigstens Sie wissen nun ja, wie sich die Sache wirklich zugetragen hat“, will er uns weismachen. Doch tatsächlich kennt nur die „Mona Lisa“ die wahre Geschichte dieser zwei Jahre ab 1911. Ist es vielleicht ein wissendes Lächeln, das sie uns seit 1913 wieder im Louvre zeigt. Für uns gilt deshalb: „Wichtig ist nur die Legende, die durch das Bild geschaffen wird, nicht das Bild selbst.“ Aber lesen sollte man Hillenbrands Mischung aus gut recherchierten Fakten und phantasiereicher Fiktion dennoch unbedingt – und sei es auch nur zur besten Unterhaltung.
Profile Image for Reinhold.
551 reviews33 followers
October 9, 2024
Sprachlich wirklich gut gelungen, bleiben die Figuren in diesem Roman farblos und uninteressant. Sehr schön charakterisiert Hillenbrand das Paris des frühen 20. Jahrhunderts, aber dem Buch fehlt die Spannung und Tempo.
Profile Image for Bruno Laschet.
693 reviews21 followers
January 20, 2024
Wenn man mal die Fakten nachliest: August 1911 - die Mona Lisa wird von einem Arbeiter gestohlen -er versteckt sie in einer Kiste mit doppelten Boden - die Polizei ist ratlos - zwei Jahre später versucht der Dieb das Bild in Italien zu verkaufen - Dieb ins Gefängnis - ML zurück in Louvre.
Mit diesem Stoff füllt man kein Buch mit 512 Seiten. Also wird da vieles noch dazu gepackt. Das Leben in Paris um diese Zeit, die Nachtclubs und viel Pablo Picasso (der damals in Paris wohnte).
Er war für mich einfach zuviel 'Drumrum' und dass das Bild dann nochmal vom Dieb gestohlen wurde und auf sonderbare Weise doch wieder bei ihm landete, war für mich dann doch zu viel künstlerische Freiheit des Autors...
Profile Image for Longreader1954.
2 reviews
August 18, 2023
Der Klappentext von -Die Erfindung des Lächelns- suggeriert er, dass es sich um einen historischen Kriminalroman handelt, der sich mit dem Raub der Mona Lisa beschäftigt. Das Buch ist leider eher ein Episodenroman.

Es treten sehr vielfältige Figuren auf wobei Picasso, Apollinaire oder Isadora Duncan annähernd als faszinierend beschrieben werden können, während die Bande um Jelena oder auch der Magier Crowley mich eher abstoßen, als das ich mehr über sie erfahren möchte.
Im Buch sind zu viele Irrungen und Wirrungen, gespickt und durchsetzt mit einer mir Vielzahl von unbekannten Worten und Begriffen, die den Lesefluss ausbremsen.

Und so ist es ein wilder Ritt durch ständig wechselnde Schauplätze und Handlungen.
Es wandeln sich die Handlungsorte, Handlungsstränge und handelnden Personen in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, angefacht durch Opiumträume, Ätherrausch oder satanistische Séancen.
All das wird lose zusammengehalten durch den Raub der La Joconde, die irgendwie damit tun hat.

Nein, dieses Geschreibsel konnte mich so gar nicht mitnehmen. Meine Erwartungen nach der Ankündigung waren doch ganz Andere.
Profile Image for Circlestones Books Blog.
1,146 reviews33 followers
September 8, 2023
„Wenn es nicht auf die Farben, die Materialien ankommt, dann wäre nur die Legende wichtig, die durch das Bald geschaffen wird, nicht, ob das Bild selbst weiter existiert.“ (Zitat Pos. 6440)

Inhalt
Der Maler Louis Béroud arbeitet an einem Bild „Mona Lisa im Louvre“. Als er am 22. August 1911 in jenen Salon des Pariser Musée du Louvre kommt, wo Leonardo Da Vincis Mona Lisa, „La Gioconda“, mit vielen weiteren Gemälden ausgestellt ist, ist der Platz an der Wand leer. Das Bild ist verschwunden. Durch diesen dreisten Diebstahl wird „La Joconde“, wie sie in Frankreich genannt wird, wirklich berühmt. Trotz intensiver Suche bleibt das Gemälde verschwunden und irgendwann ruhen die Ermittlungen, denn die brutalen Überfälle der Bonot-Bande, eine Gruppe von Anarchisten, halten Paris und die Polizei in Atem. Nur einer gibt nicht auf und sucht weiter nach dem verschwundenen Bild: Commissaire Juhel Lenoir.

Thema und Genre
Dieser historische Kriminalroman spielt in der Weltstadt Paris während der Belle Époque, jener berühmten Zeitspanne zwischen dem Ende des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Menschen genießen das rege gesellschaftliche Leben auf den Boulevards, in den Salons, Cafés und Cabarets, in den Ateliers und Galerien der aufstrebenden Künstler und Künstlerinnen entwickeln sich neue, moderne Kunstrichtungen.

Charaktere
Wer könnte ein Gemälde stehlen, das unverkäuflich ist, und aus welchem Grund. Bekannte Persönlichkeiten der damaligen Zeit geraten in Verdacht, so auch der Dichter Guillaume Apollinaire, der Maler Pablo Picasso und die exzentrische Tänzerin Isadora Duncan.

Handlung und Schreibstil
Die Handlung wird chronologisch geschildert, jedoch in einer weiten, lebhaften Vielfalt an unterschiedlichen Geschichten mit ebenfalls unterschiedlichen Personenkreisen. Manche der Ereignisse überschneiden einander irgendwann im Lauf der Handlung, aber vor allem gibt uns diese Erzählart ein abwechslungsreiches, authentisches Bild der berühmten Weltstadt Paris, des pulsierenden Lebens in dem gesellschaftlichen und künstlerischen Zentrum dieser Epoche. Gleichzeitig lesen wir einen Kriminalroman mit unterschiedlichen Kriminalfällen und der detektivischen Ermittlungsarbeit am Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht der legendäre Diebstahl der Mona Lisa, wobei der Autor die bekannten, von ihm sehr ausführlich recherchierten, Fakten gekonnt mit Fiktion mischt, denn auch heute noch sind einige Fragen über mögliche Zusammenhänge offen. Dieser Roman spielt mit spannenden, unterhaltsamen Möglichkeiten und Varianten der Geschichte. „Manchmal wollen die Menschen ein klein wenig angeflunkert werden. Daran ist nichts Schlimmes, wenn es seiner guten Sache dient.“ (Zitat Pos. 6887)

Fazit
Ein lebhaftes, buntes, historisches Zeitbild und eine abwechslungsreiche Kriminalgeschichte, in der wir in Paris berühmte Persönlichkeiten der Belle Époque treffen.
16 reviews1 follower
June 26, 2025
Es geht um Paris um 1911 und den Diebstahl der Mona Lisa. Ich mochte sehr wie verschiedene Persönlichkeiten von einem allwissenden Erzähler beschrieben wurden und man in der Geschichte von Person A durch zB einen Zeitungsartikel erfahren hat wie es mit Person B weiterging.
Generell spannendes Thema und man lernt noch ein bisschen über Hintergründe über die Künstlerszene zu Beginn des 20. Jh
Profile Image for Amélie.
40 reviews
August 2, 2025
Hervorragender Schreibstil, witzige und fesselnde Geschichte. Ebenfalls zum Teil durchaus schräg - aber was will man von der Zeit auch anderes erwarten…!?

Tolles Buch, definitiv eine Empfehlung!
Profile Image for Papier.fliegerin.
297 reviews6 followers
August 11, 2023
Darum geht es:
Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt – und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt?
Die Suche nach der »Mona Lisa« führt durch das Paris der ausgehenden Belle Époque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkte Spelunken an der Place Pigalle. Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.

Was ich mir als Geschichte vorgestellt hatte: Commissaire Lenoir jagt auf der Suche nach der Mona Lisa durch Paris und begegnet vielen Künstlern und Größen jener Zeit, die irgendwie in den Fall verwickelt sind. Es ist rasant, wild und spannend!
Was ich als Geschichte bekommen habe: Eine ruhige Suche nach einem verschwundenen Bild, eingebettet in einen Sittenportrait der Pariser Künstlerszene der Belle Époque. Es ist ruhig, informativ und unspektakulär.
Im Grunde läuft die Jagd nach der verschwundenen Mona Lisa eher zu nebenbei ab.
Im Vordergrund stehen die einzelnen Personen und wie sie die Situation erleben.
Ich fand das Buch „Die Erfindung des Lächelns“ sehr interessant; gerade diese Geschichte durch die vielen Augen zu erleben, wie sie darin verwickelt sind, was sie erlebt haben und wie das Leben zu dieser Zeit war.
Doch wegen dem Klappentext und der Vorschau auf die Geschichte habe ich etwas komplett anderes erwartet. Dadurch war ich doch sehr enttäuscht von der Geschichte!
Durch die eher informativ geschaltet Geschichte fehlte mir die Schnelligkeit, das Jagen durch die Straßen, die Ermittlungstätigkeit. Die vielen Blickwinkel und Personen haben mich zu Beginn verwirrt, und standen meinen Lesefluss bis zum Schluss im Weg.
Von mir gibt es nur
3 von 5 Sterne
Profile Image for Bettina.
691 reviews12 followers
June 4, 2024
Prima historische roman over de diefstal van de Mona Lisa in 1911 uit het Louvre. Leest heerlijk weg, en de vele details wekken Parijs in 1911 tot leven. Allerlei historische figuren komen langs, van Pablo Picasso, Isadora Duncan tot een anarchistische bende. Het plot zit uitstekend in elkaar, en het leest als een trein.

Mijn hele bespreking is hier te vinden: https://bettinaschrijft.blogspot.com/...
1,044 reviews9 followers
August 5, 2023
Ein Sittengemälde
Wer kennt die Mona Lisa nicht, viele haben bereits das Bild im Louvre gesehen. Es zieht einem in seinem Bann, warum, alle sagen es ist das Lächeln von ihr. Wie hat Leonardo da Vinci es hin bekommen. Das Bild ist verhältnismäßig klein und auf Holz gemalt. Eher ungewöhnlich für die Zeit in der es entstanden ist. Übt es auch aus diesem Grund eine Faszination auf viele Menschen aus und das seit Jahrhunderten bis Heute.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird es gestohlen und verschwindet für zwei Jahre. Wo war diese berühmte Frau versteckt?
Der Autor versucht darauf eine Antwort zu finden, in seinem Roman sucht ein Polizist nach dem Bild, hartnäckig und ausdauernd. Er befragt jeden Zeitgenossen, ob bekannt oder namenlos, reich oder arm, Frau oder Mann.
Diese Menschen sind das Wesen des Romans. Es sind viele, einige geben nur ein Gastspiel andere tauchen immer wieder auf. Es wird geliebt, gelebt, getrunken und gegessen und das Alles nicht gerade wenig.
Es ist schon verwirrend, das es in diesem Buch keinen richtigen roten Faden gibt. Es wirkt wie ein Wimmelbild, hier gibt es etwas zu Entdecken und dort ist eine neue Facette aufgetaucht. Es ist sehr unruhig, hat man sich gerade an eine Person und ihre Freunde gewöhnt, verschwindet sie von der Bildfläche und andere tauchen auf.
Anstrengend zu lesen, obwohl ich ein Fan von La Gioconda bin, hat mich dieses Buch nicht mitgenommen. Es war mit zu viel Gewimmel, zu wenig Ermittlungen.
Profile Image for Christina.
934 reviews42 followers
December 9, 2023
Ein unterhaltsamer historischer Roman, der größtenteils gut recherchiert wirkt. An manchen Stellen driftet mir die Handlung zu sehr ins Absurde und einige Aspekte wirken eher aufgesetzt als autentisch (sapphische Beziehung, Opern). Aber insgesamt ist es - wie immer bei Hillenbrand - ein solides Buch, das sich schnell lesen lässt ohne bahnbrechend zu sein.
Profile Image for Stina Dewes.
22 reviews
March 1, 2024
Einfach fantastisch!

Mitten in der belle epoque á Paris ist die Mona Lisa verschwunden. Wir tauchen ein in eine, in der Wahrheit basierende, Geschichte, die mit all ihren Charakteren und kulturellen Ereignissen den Leser bezaubert.

Dieses Werk ist definitiv eines meiner neuen Lieblinge geworden!!

Profile Image for Daan Otte.
65 reviews
March 15, 2025
Een erg mooi boek, goed geschreven, gebaseerd op echte gebeurtenissen. Tom Hillebrand weet op erg goede manier de sfeer en tijdsgeest over te brengen in de lezer! Leuk verhaal, niet onrealistisch maar ook niet oppervlakkig. Zeker een aanrader voor liefhebbers van het Magisch Realisme!
Profile Image for Vera.
Author 0 books29 followers
December 5, 2023
Pablo Picasso verwickelt im Raub der Mona Lisa aus dem Louvre im Jahre 1911... Spannend, unterhaltsam und gut erzählt!
Profile Image for Andrea Karminrot.
304 reviews6 followers
August 1, 2023
Gaunerposse oder Geschichtsunterricht. Die Erfindung des Lächelns, ein Buch, das herausfordert. Allerdings war 1911 Paris ohnehin sehr  herausfordernd und turbulent.

Die Erfindung des Lächelns

Der Roman, "Die Erfindung des Lächelns" erzählt die Entführung der La Jaconde (Mona Lisa). Ja, sie wurde tatsächlich 1911 aus dem schlecht bewachten Louvre in Paris entführt, oder besser gestohlen. Ein einfacher Schreiner, Vincenzo Peruggia, hatte sie sich unter den Mantel geschoben und verließ mit dem Bild das Museum. Er hatte sich über Nacht in einem Schrank versteckt und am Morgen spazierte er völlig unbehelligt aus dem Louvre. Ganz Paris war aufgeregt und suchte nach dem Gemälde von Leonardo Da Vinci. Künstler verkauften Nachahmungen vor dem Museum, die Presse schrieb darüber und die Pariser Bevölkerung machte sich über die Polizei lustig, die nicht in der Lage war, den Dieb zu fangen.

Und der Louvre geriet in Misskredit. Ganze zwei Jahre blieb sie verschwunden, bis Peruggia sie einem Kunsthändler in Florenz anbot. Angeblich hatte der Handwerker die Mona Lisa die ganzen Jahre unter seinem Bett versteckt. Und nun wollte der Vencenzo Peruggia die Mona Lisa wieder nach Italien zurückbringen. Der Kunsthändler nahm Verbindung mit dem Louvre auf und der Schreiner wurde verhaftet. Die Mona Lisa aber machte erst einmal eine Tournee durch Italien, bevor sie wieder in Paris an der Wand hing. Wäre das Bild damals nicht gestohlen worden, wäre die La Jaconde niemals so bekannt geworden.

Die Jaconde ist verschwunden, doch ihre Lächeln schwebt noch in der Luft. Isadora fühlt sich ein wenig an die Grinsekatze aus "Alice im Wunderland" erinnert.

(Seite 85)

Spannend oder anstrengend?

Der Roman, "Die Erfindung des Lächelns" erzähl diese Geschichte. Aber nicht nur. Der Autor hat eine spannende Geschichte um die Mona Lisa entworfen, die so oder auch anders gewesen sein könnte. Zur selben Zeit des Diebstahls lebten sehr viele bekannte Künstler in Paris. Unter anderem Pablo Picasso und der Dichter Guillaume Apollinaire. Auch diese beiden gerieten in das Visier der Polizei, wurden verdächtigt, das Bild gestohlen zu haben. So spann der Autor nun einige Geschichten um die beiden Künstler. Ebenso wie um die damals sehr begehrte und verführerische Isadora Duncan, der Erfinderin des sinfonischen Ausdruckstanzes. Einer Feministin, die sich von dem Korsett befreit hatte und am liebsten mit wallenden, hauchdünnen Stoffen kleidete und die freie Liebe lebte.

Und dann waren da noch die Revolutionäre dieser Zeit. Syndikalismus trieb damals ziemliche Blüten und so manches Leben blieb auf der Strecke. Auch darum hat der Autor Tom Hillenbrand, spannende Geschichten gesponnen. Und doch hat mich das Buch manchmal etwas zu sehr herausgefordert. Ich kenne mich in Paris nicht so gut aus. Die ganzen Gebäude und Straßen sind mir meistens nicht bekannt. Die vielen Namen, die in diesem Roman eine Rolle spielen, verwirren den Leser. Und doch bekommt der Autor immer wieder die Kurve, kurz bevor man den Roman beiseitelegen will, wird es wieder spannend. Geschichte eben mal etwas anders. Unterhaltend. Immer wieder musste ich im Internet nachforschen, worum es sich da wieder handelt. Tom Hillenbrand verwendet auch einige alte Begriffe dieser Zeit. Verwirrend, wieder nachschlagen ...

Mein Fazit zu dem Lächeln

Spannend, interessant, informativ und unterhaltend. Auch wenn ich immer wieder nachschlagen musste, so habe ich doch einiges mitgenommen. Die Mona Lisa und ihr Lächeln spielt in diesem Roman eher eine Nebenrolle und ist nur der Faden, an dem die Geschichte sich entlanghangelt. Das Buch liest sich wie eine Gauner-Posse. Der Autor Tom Hildebrandt spinnt verschiedenste Geschichten zusammen. Und es bleibt kein Faden lose. Alle Figuren kreuzen mit ihren Geschichten immer wieder den Weg Mona Lisas. Und der Kommissar, der dazu verdammt ist, das Gemälde wiederzufinden, könnte so manches Mal daran verzweifeln, dass die damalige Polizei noch mit Pferd und Fahrrad unterwegs ist.

Auch wenn der Anfang für mich etwas schwierig war, so war ich spätestens nach der Hälfte des Buches in Paris, in der Belle Epoque angekommen. Ich begleitete die Gauner, die Bonnot-Bande, malte mit Picasso in seinem Atelier, sah die Tänzerin halbnackt tanzen, und die Boheme mit Absinth anstoßen. Ein spannendes Buch, dass ich gerne gelesen habe.
Profile Image for Vicky.
283 reviews32 followers
August 10, 2023
Obwohl ich selbst schon wie Millionen andere im Louvre vor der "Mona Lisa" stand und versucht habe, einen Blick durch die Menschenmenge auf sie zu erhaschen, habe ich mir nie wirklich Gedanken über die Provenienz des wohl berühmtesten Gemäldes der Welt gemacht. Dass Napoleon sie in seinem Schlafzimmer aufhängen ließ und dass sie 1911 gestohlen wurde und zwei Jahre lang als verschollen galt, wusste ich bis vor Kurzem gar nicht. Anscheinend war es der Raub, durch den die "Gioconda" den Status des berühmtesten Gemäldes der Welt erst endgültig manifestierte.

Tom Hillenbrand, den ich bislang nur von seinen Kulinarik-Krimis kannte, hat dieses Ereignis zum Zentrum seines historischen Romans gemacht.
Wie er im Nachwort sagt, orientierte sich der Autor am tatsächlichen Geschehen rund um den Raub. So erzählt er aus der Perspektive des Diebes, des italienischen Handwerkers Vincenzo Perrugia. Dieser arbeitete manchmal als Glaser im Louvre. Diese Gelegenheit und die Überzeugung, dass das Bild in sein Heimatland Italien gehöre, machten ihn zum Dieb.

Der Autor versammelt in seinem ambitionierten Gesellschaftsroman illustre Künstlerpersönlichkeiten der Realhistorie. Manchen begegnen wir nur flüchtig, wie Amedeo Modigliani, George Braques oder Henri Matisse. Sie sind in der Handlung lediglich Statisten. Ein anderer aber, ungleich berühmterer Maler, ist Protagonist, nämlich der 1911/1912 noch ganz junge Pablo Picasso. Zusammen mit dem Dichter Guillaume Apollinaire, der ebenfalls als Figur vorkommt, wurde er tatsächlich des Raubes der "Mona Lisa" verdächtigt.

Auch die Tänzerin Isadora Duncan ist eine Protagonistin im Roman. Sie beginnt eine Affäre mit der russischen Schneiderin Jelena, die außerdem Kommunistin ist. Jelena wird Mitglied der "Bonnot Bande", die 1911/1912 tatsächlich anarchistische Anschläge in Frankreich begann.

Hillenbrands Protagonisten und Protagonistinnen stellen sich existenziell bedeutsame Fragen: Was ist der Preis des Kampfes um eine gerechte Verteilung aller Güter? Imitiert das Leben die Kunst oder ist es umgekehrt? Welchen Wert haben unverkäufliche Bilder? Und: Sollte ich nicht lieber weniger Absinth trinken? ;-)

Der Aufhänger, Raub der "Mona Lisa", befindet sich in diesem Roman im Spannungsfeld sehr vieler Themenbereiche, die angeschnitten werden. Zunächst wären da die "-Muse(n)": Anarchismus/Kommunismus, Okkultismus/ Spiritismus, Expressionismus/Kubismus. Dazu kommen noch der Ausdruckstanz, den Isadora Duncan betreibt sowie die neuesten Verfahren der Kriminologie wie die Bertillionage. Außerdem geht es um die Museumsgeschichte des frühen 19. Jahrhunderts (Zustand des Louvre, Verfahren der Museologie), Schriftstellerei, Journalismus und Wirtschaftsgeschichte der Zeit.
Es werden also sehr viele Themenbereiche hier in den Raum bzw. den Roman geworfen. Das fand ich teilweise ein bisschen "too much". Alles wird nur angerissen und nicht wirklich ausgezählt, obwohl der Roman sehr lang ist. Manches hätte ich gerne noch eingehender verfolgt, vieles halte ich für redundant.

Obwohl es um einen Raub geht, es (Spoiler) einige Tote gibt und allerlei Verbrechen und es mit Juhel eine Ermittlerfigur als Protagonisten gibt, würde ich "Die Erfindung des Lächelns" nicht im eigentlichen Sinne als historischen Krimi bezeichnen. Es ist in meinen Augen vielmehr ein "historischer Gesellschaftsroman noir".

Man merkt, dass in diesem Buch sehr viel Herzblut und Recherchearbeit stecken. Mit Sicherheit geht man aus der Lektüre klüger heraus, als man zuvor gewesen ist. Wer gerne romanhafte Wimmelbücher mit sehr viel "Überbau" liest, dem sei dieser - in meinen Augen mit Themengebieten überfrachtete - opulente Roman empfohlen. Literarischen Minimalisten würde ich aber eher sagen: Finger weg vom Mammutwerk über "La Gioconde"!
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August 26, 2023
In Paris im Jahr 1911 treffen sich Künstler und ihresgleichen in Paris. Doch irgendwann ist es mit der Ruhe vorbei, denn aus dem Louvre ist die Mona Lisa oder auch La Jaconda von Leonardo da Vinci verschwunden. Das ruft die Polizei auf den Plan. Commissaire Lenoir ermittelt in den Künstlerkreisen. Doch zur gleichen Zeit sind auf den Straßen von Paris Anarchisten unterwegs, die mit ihren Überfällen und der Brutalität dabei, der Polizei große Sorgen bereitet. Sie müssen Ergebnisse bringen, haben aber wenig Anhaltspunkte. Doch der Polizei erschließt sich noch nicht, ob es Verknüpfungspunkte gibt, Sind etwas die Anarchisten in den Raub verwickelt, oder haben die Künstler die Jaconda gestohlen, um sie zu kopieren oder an Sammler weiterzugeben. Zu der Zeit sind einige berühmte Künstler in Paris versammelt, aber kann der Täter in dem Kreis zu suchen sein?
„Die Erfindung des Lächelns“ von Tom Hillenbrand ist ein sehr ungewöhnliches Buch, da er viele verschiedene Aspekt verknüpft, die in die Zeit passen. Schon das Cover zeigt eine typische Szene, so wie ich sie mir vorstelle, aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhundert in der Künstlerstadt Paris. Hier ist der Treffpunkt der Künstler und deren Mäzene, wie es im Buch sehr bildhaft beschrieben wird. Der Autor verfügt über die Gabe Bilder in die Köpfe der Leser zu malen. Dieses Buch ist das dritte von Tom Hillenbrand, mit verschiedenen Themen, das ich gelesen habe und ich muss sagen, der Stil gefällt mir sehr gut. Außerdem sind die Inhalte sehr gut recherchiert. Wie ich die illustren Namen gelesen habe, die sich da im Paris des Jahres 1911 versammelt haben, war ich schon überrascht und hatte mal wieder etwas gelernt. Der Autor verknüpft in diesem Roman ein Sittengemälde des Jahres 1911 in Paris mit einem Kriminalfall, oder muss ich sagen zwei Fälle. Da ist einmal der Diebstahl der Jaconda aus dem Louvre, und außerdem die immer größer werdende Brutalität der Anarchisten, die Paris in Angst und Schrecken versetzen und der Polizei in manchen Bereichen die Grenzen aufzeigen. Diese unterschiedlichen Themen das Buch als ein sehr dichtes Werk erscheinen, das es wohl auch ist, aber durch den Schreibstil viel einfacher erscheint und gut zu lesen ist. Die Spannung, die auch in diesem Buch zu finden ist, hat viele Ansatzpunkte, doch die Auflösung des Diebstahls der Jaconda ist sehr gelungen und passt sehr gut zu dem ganzen Geschehen.
Ich mag diese Buch und ich habe es mit großem Interesse gelesen. Die Verknüpfungen, die in diesem Buch beschrieben werden, sind für mich ausgesprochen interessant und das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt. Der Titel passt natürlich genau zu dem Bild um das es geht.
Profile Image for Petra.
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December 6, 2023
1911 wird die Mona Lisa aus dem Pariser Louvre entwendet. Hauptkommissar Juhel Lenoir von der Sûreté Général trifft bei seinen Ermittlungen auf eine ganze Reihe historischer Persönlichkeiten.

Was haben die Anarchistin Jelena, der Arbeiter Vincenzo, der Maler Pablo Picasso, die Tänzerin Isadora Duncan, der Dichter Guillaume Apolloniaire und der Okkultist Aleister Crowley mit dem Verschwinden des, damals noch gar nicht so berühmten Gemäldes, zu tun? Tatsächlich wurde die Mona Lisa erst durch diesen Diebstahl, die Berühmtheit, die sie heute ist. Erschreckend auch, dass der Louvre erst durch dieses Verbrechen ein anständiges Sicherheitssystem erhalten hat.

Tom Hillenbrand nimmt sich hier ein tatsächliches Ereignis vor, seine Erzählung umfasst mehr als zwei Jahre. Die einzelnen Kapitel sind nicht mit Daten versehen, dass Zeit vergangen ist, merkt man aber immer einmal wieder durch das Geschehen, mal hat jemand eine andere Freundin als bisher, mal wird davon berichtet, dass die Titanic ihre Jungfernfahrt gestartet hat, mal davon, dass einiges passiert ist, das wir nicht mit erlebt haben. Am Anfang hat mich das etwas irritiert, ebenso wie die Vielzahl der Charaktere/Protagonist:innen, die zunächst keinen Zusammenhang mit dem Diebstahl oder gar untereinander haben, erst im Laufe der Zeit ergibt sich das. Insgesamt ist der Roman dadurch sehr komplex.

Neben der Suche nach dem Gemälde erfährt man ganz viel über den Zeitgeist, über die Anarchistenszene, über die Künstlerszene, über Kunst und Kunstgeschichte, und auch einiges über die einzelnen historischen Persönlichkeiten, die man hier trifft. Neben den Obengenannten, aus deren Perspektiven abwechselnd erzählt wird – zusätzlich zu der Juhel Lenoirs gibt es noch eine ganze Reihe weitere, die eben mit den Protagonist:innen bekannt sind. Mir hat das immer mehr Spaß gemacht, auch, wenn manche Kapitel ein wenig schwieriger zu lesen waren, wenn z. B. über Kunst referiert wurde. Die meisten Kapitel lassen sich aber gut und flott lesen, vor allem, wenn man vielleicht schon ein bisschen über die einzelnen Personen weiß.

Der Autor hat gut recherchiert, und die Lücke, die die realen Ereignisse aufweisen, gut gefüllt. Wie er selbst im Nachwort sagt: „Alles in diesem Buch ist tatsächlich so passiert, abgesehen von den Dingen, die ich mir ausgedacht habe.“ (Pos. 7241). Gut gefällt mir, dass er, obwohl manche Geschehnisse recht dramatisch sind, nicht mit Humor spart. Am Ende sind die Handlungsstränge um die einzelnen Protagonist:innen abgeschlossen

Mich hat dieser interessante und sehr komplexe Roman gut unterhalten, ich habe sogar ein bisschen dazugelernt, und empfehle ihn gerne weiter.
Profile Image for Monika Caparelli-Hippert.
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August 21, 2023
„Die aufregende Jagd nach der verschwundenen Mona Lisa im Paris der Belle Époque - ein historischer Roman voller Intrigen, Kunst und Kultur!“ sagt der Verlag, und dem stimme ich voll zu.

Wir sind im Jahre 1911, und die Mona Lisa, La Jaconde , ist aus dem Louvre gestohlen worden. Da die Sicherheitsvorkehrungen gelinde gesagt sehr mäßig waren, war der Coup nicht schwer - aber gerade das macht es dem ermittelnden Commissaire Lenoir umso schwerer. Der Fall erregt weltweit Aufsehen, das Bild kann überall sein, und Lenoir muss Ergebnisse zeigen. Die Ermittlungen führen in die aktuelle Kunstszene, und so treffen wir Leser auf Pablo Picasso, den aufstrebenden jungen spanischen Maler, der leider so modernes Zeug fabriziert, mit dem nicht nur Lenoir nichts anfangen kann; dann gibt es die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan, deren neueste Liebhaberin Verbindungen zur Anarchisten-Szene hat, und und und.
Paris ist der Nabel der Welt, und auf der Suche nach der verschwundenen Mona Lisa entführt uns der Autor in die Künstlercafes rund um den Montmartre, in die Oper, in Spelunken an der Place Pigalle und somit ins pralle Leben.
Das Spezielle an diesem Roman ist es, dass hier echte historische Fakten und Personen die Hauptrollen haben, und wir hier sehr gekonnt eine Variation der damaligen Geschehnisse präsentiert bekommen, die genau so hätte sein können. Oder – eben auch nicht 😊. Und dadurch, dass (heutzutage weltberühmte) Künstler wie eben Picasso, Matisse, Duncan oder auch der Dichter Guillaume Apollinaire die Protagonisten des Krimis sind, bekommt alles nochmal seinen ganz eigenen Charme.
Sehr gekonnt ist hier der Zeitgeist der ausgehenden Belle Époque eingefangen worden, für mich waren die Atmosphäre und das Setting perfekt dargestellt. Das hat richtig Spaß gemacht! Mit knapp 500 Seiten ist das Werk recht dick, aber keine Minute langweilig, ich bin durch die Seiten geflogen. Ich zitiere hier nochmal den Verlag: „Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.“ – genauso 😉!
Ja, wie gesagt, ich fand den Roman klasse, aber er ist natürlich auch ein wenig „special interest“. Man muss schon ein wenig Bezug zur Kunst haben und speziell auch historische Kriminalfälle / Kriminalromane mögen. Wer da Bezug zu hat: bitte unbedingt dieses Buch lesen😊!
Ich bedanke mich beim Verlag und bei Netgalley für das Rezensionsexemplar, es war mir ein Vergnügen!
Profile Image for Bücher-Stöberia.
369 reviews
December 6, 2023
"Die Erfindung des Lächelns" verschafft dem Leser Einblick in eine sehr turbulente Zeit im Paris des frühen 20. Jahrhunderts. Paris, die Stadt der Liebe, ist auch Schmelztiegel unterschiedlichster Schichten der Gesellschaft, von Vergangenem und Moderne, von Arm und Reich, wo bieder und bodenständig Tür an Tür neben extrovertiert und künstlerisch lebt.

In dieses Setting eingebettet ist das wohl bekannteste Bild der Welt, zur Schau gestellt im damals größten Museum der Welt, inmitten von Unmengen von Kunst und Kultur der Jahrhunderte. Dasjenige, was teils den Kulturen entrissen, geraubt und enteignet wurde, steht neben den größten künstlerischen Werken der Menschheit. Diesem Hort von menschlicher Genialität wird nun dieses Gemälde entrissen und es begibt sich auf eine unfreiwillige Reise durch Paris, erkannt und unerkannt. Das Bild einer lächelnden Frau wird beschützt, propagandistisch verwertet, verkauft, versteckt, bewundert und gehasst, von aller Welt in aller Welt gesucht und hat doch nie Paris verlassen.

Die Protagonisten sind in diesem Roman über ein Gemälde miteinander verbunden, obwohl sie selbst miteinander nichts zu tun haben. Sie kennen sich nicht einmal und teilen doch das Schicksal des Gemäldes. Es scheint fast, als ob die junge lächelnde Frau auf dem Gemälde die Hauptfiguren in ihren Bann zieht: die Polizei, die Verbrecher, die Künstler, die Arbeiter. Alle sind auf Gedeih und Verderb mit dem Bild verbunden.

Dabei erzählt die Geschichte schonungslos von einer Zeit, die auf Messers Schneide zwischen Vergangenheit und Moderne, Klassengesellschaft und unendlich scheinendem Reichtum, zwischen Aufbruch und Rückschritt balanciert. Dem Autor gelingt es meisterhaft, dieses Zeitgefühl einzufangen. Jeder, der bereits in Paris war, kann dies direkt nachfühlen und schlendert gemeinsam mit den Figuren über die Boulevards und Avenues, jeder, der noch nicht dort gewesen ist, hat unweigerlich ein Bild im Kopf. Die Atmosphäre der Erzählung ist so dicht und vielschichtig wie das Bild, das das Zentrum der Geschichte bildet.

"Die Erfindung des Lächelns" ist gesellschaftliche Zeitkritik, Parisführer, romantische Darstellung einer Stadt, durchwirkt mit Kunst und Kultur, dem Gefühl, welches Paris unweigerlich vermittelt.

Alles in allem überzeugt der Roman in allen Belangen. Spannend und abwechslungsreich daherkommend, mit einer historischen Genauigkeit und einer Bildhaftigkeit, die den Leser in seinen Bann zieht.
1,397 reviews7 followers
August 9, 2023
Jagd nach der Mona Lisa

Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré ein Gemälde: Leonardo da Vincis Mona Lisa. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden – und die Welt schaut ihm dabei zu.
Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt?

„Die Erfindung des Lächelns“ von Tom Hillenbrand entführt die Leser*innen nach Paris ins Jahr 1911.

Aus dem Louvre ist die Mona Lisa, wohl eins der berühmtesten Bilder der Welt verschwunden.
Der Louvre ist nicht mit dem heutigen Museum zu vergleichen.
Er ist ziemlich heruntergekommen und die Museumswächter sind mehr oder weniger Alkoholiker.
Man muss sich also nicht fragen, wie so etwas passieren konnte.
Natürlich wird alles in Alarmbereitschaft versetzt und die ganze Stadt abgeriegelt.
Doch das Bild bleibt verschwunden.
Commissaire Juhel Lenoir wird beauftragt das Bild wiederzufinden.
Eine Jagd durch Paris beginnt.
Wir begleiten den Commissaire durch viele bekannte Orte in der Stadt. Unter anderem in das Künstlerviertel Montmartre

Tom Hillenbrand erzählt die Geschichte in seiner gekonnt unterhaltsamen Art.
Der Autor lässt viel Zeitkolorit in die Geschichte einfließen.
Die Plätze in Paris werden gut und der Zeit angepasst beschrieben.
„Die Erfindung des Lächelns“ ist ein kurzweiliger und spannender Historischer Roman von Tom Hillenbrand.
Profile Image for Sabine Winkler.
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August 27, 2023
La Gioconda im Paris der Lichter und der Schatten
Als 1911 Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ aus dem Louvre gestohlen wird, beginnt eine aufregende Jagd im Paris der Belle Époque. Trotz Straßensperren durch den Polizeipräfekten bleibt „La Joconde“ verschwunden und Kommissar Juhel Lenoir steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe.
Die Jagd führt in Künstlercafés auf dem Montmartre, in Spelunken an der Place Pigalle, in die Opéra Garnier und an andere Pariser Schauplätze. Man trifft auf den Maler Picasso, den Dichter Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Duncan, und andere Künstler, auf den Satanisten Crowley, die Anarchisten der Bonnot-Bande und auf Bertillon, Frankreichs größten Detektiv, und erkennt dadurch in diesem historischen Roman ein eigenes Gemälde.
Das Bild auf dem Cover zeigt die Terrasse eines Cafés zur Zeit der Belle Époque in Paris und versetzt den Leser sofort in die passende Atmosphäre. Eingerahmt von geheimnisvollem Prolog und aussagekräftigem Nachwort, umfasst der historische Roman Kapitel in angenehmer Länge, die in einem sehr einnehmenden Schreibstil verfasst sind. Auf einige Passagen, die in nüchterner Sprache verfasst sind, folgt meist eine Pointe; Auszüge aus Vernehmungsprotokollen oder Zeitungsartikeln in anderer Schriftart unterstreichen die Authentizität des Geschichte.
In voneinander getrennten Erzählsträngen informiert der Autor von den Geschehnissen im Paris jener Zeit. Immer wieder gelingt es ihm dabei auf überaus geschickte Weise, die Protagonisten unterschiedlicher sozialer Schicht und Nationalität – zufällig oder gewollt – aufeinandertreffen zu lassen. Er gibt deren Gedanken wieder, baut unerwartete Handlungen und Wendungen ein, die das Buch zu einem sehr unterhaltsamen Katz-und-Maus-Spiel werden lassen. Humor und Ernst, Beschaulichkeit und Brutalität halten einander dabei sehr gut durchdacht die Waage; die Rivalität zwischen Präfektur und Sûreté nationale, der Klassenkampf und das Ringen junger Künstler um Anerkennung finden ebenso ihren Platz in diesem recht intelligent verfassten Werk, das in all seiner Turbulenz wirklich Unterhaltung auf sehr hohem Niveau bietet.
1,287 reviews3 followers
December 6, 2023
Ich lese immer wieder gerne historische Kriminalromane und ein Raub der berühmten Mona Lisa aus dem Louvre hat sich einfach klasse angehört! Leider wurde mir aber sehr schnell klar, dass die Handlung um ein vielfaches komplexer ist als ich dies erwartet hatte und das der Kriminalfall nur eine relativ untergeordnete Rolle in diesem Roman gespielt hat.

Das Hörbuch spielt 1911 in Paris und die berühmte Mona Lisa wird aus dem Museum gestohlen. Nicht nur der Polizist Juhel Lenoir ist an einer schnellen Aufklärung interessiert, auch die Bürger der Stadt rätseln mit und interessieren sich sehr für den Fall.

Schnell wird klar, dass es sich hier nicht um einen reinen historischen Kriminalroman handelt, sondern das auch das Paris dieser Zeit und seine Menschen und Cafes in den Vordergrund rücken. Es ist dem Autor wirklich gut gelungen mich mit in die damalige Zeitb zu nehmen, das Leben in Paris um 1911 wurde lebendig und eindrücklich beschrieben. Ausserdem hat mir gefallen das im Roman auch real existierende Personen wie beispielsweise Pablo Picasso eine Rolle spielen und in die Handlung eingefügt werden.

Dennoch war ich mit diesem Hörbuch nicht ganz glücklich, denn sehr viele Perspektiv-und Personenwechsel haben es mir schwer gemacht am Ball zu bleiben und es hat sehr lange gedauert bis ich die einzelnen Personen richtig zuordnen konnte, obwohl ich sonst diese Probleme eher selten habe. Man muss sich bei diesem Hörbuch schon sehr gut konzentieren können und es ist nichts für "mal eben nebenher" anhören. Vielleicht hätte mir die Geschichte zu einem anderen Zeitpunkt besser gefallen aber so kam sie mir eher zäh und sehr komplex vor. Es war für mich persönlich etwas anstregend das Hörbuch zu hören, aber ich kann mir vorstellen das es trotz allem viele andere Hörer begeistern kann!

Der Sprecher hat seine Sache wirklich gut gemacht und hat die Geschichte lebendig vorgelesen.

Fazit: Mir war die Geschichte zum jetzigen Zeitpunkt zu anstrengend und zu komplex, aber ich kann mir sehr gut vorstellen das viele andere von der Geschichte begeistert sind.
Profile Image for Ellamara.
118 reviews
September 8, 2023
Das Buch verbindet den Charme von Paris des frühen 20. Jahrhunderts mit dem Mysterium des Raubs der Mona Lisa aus dem Louvre.

Allem voran möchte ich betonen, dass es dem Autor sehr gut gelungen ist, die Atmosphäre von Paris 1911 einzufangen. Es hat auf jeden Fall den Eindruck gemacht, dass er sich viel mit den historischen Begebenheiten der Zeit beschäftigt hat.

Es hat ein bisschen gedauert bis ich in der Geschichte drin war und mir die ganzen Namen gemerkt und zugeordnet hatte. Das Buch ist nämlich aus 6 verschiedenen Sichten erzählt, die, zumindest anfangs, relativ wenig miteinander zu tun hatten, weswegen man mit vielen verschiedenen Vor- und Nachnamen konfrontiert war.

Am liebsten habe ich die Handlungsstränge aus Sicht des Hauptkommissars Juhel und Pablo Picassos verfolgt. Ersteren weil dadurch, dass Juhel an der Aufklärung des Diebstahls und später weiterer Verbrechen beteiligt war, waren Kapitel aus seiner Perspektive selten langweilig. Letzteren, weil fast jeder den Künstler Pablo Picasso kennt und seine (wenn auch fiktiven) Gedanken zu lesen eine ganz neue Erfahrung für mich war.

Alles in allem hat es mir über die ganze Geschichte hinweg etwas an Spannung gefehlt, erst ab den letzten 100 Seiten wurde es wirklich spannend. Nichtsdestotrotz habe ich die Charaktere gerne durch das Buch begleitet und würde mir fast wünschen, dass sich diese Geschichte in Wirklichkeit so abgespielt hat. 😊 Ich kann das Buch allen nur empfehlen, die sich in das Paris des Jahres 1911 zurückversetzen möchten und vielleicht sogar etwas an Kunst interessiert sind oder einfach nur mehr über den Raub der Madonna Lisa erfahren möchten.
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