In Deutschland existiert ein Universum der Armut und Gewalt. In den Medien und in der Politik wird hingegen immer von Chancen, Aufstieg und fairem Diskurs gesprochen. Mesut Bayraktar erzählt mit poetischer Kraft und ungeschminktem Realitätssinn die Geschichten von Menschen, die in der Literatur nur selten vorkommen. In einem der reichsten Länder der Welt werden ihre Leidenschaft en und Bedürfnisse verneint. In achtzehn Erzählungen beschreibt er stille Wut und laute Wut. Er konfrontiert die Literatur und Sprache mit Lärm, Arbeit, Enge, Sehnsucht – mit einsamen Körpern und ihrem Widerstand. Die Geschichten sind intensiv, schockierend und einfühlsam. Mesut Bayraktar hat einen Erzählzyklus über die Begegnung, den Streit und das Begehren von Menschen geschaffen, die mit ihren Bemühungen an den Klippen der Gegenwart zurückgewiesen werden.
Die Kurzgeschichten in diesem Buch stellen auf eine harte aber sehr reale Art und Weise die aktuellen Klassenverhältnisse in Deutschland dar. Besonders die Kurzgeschichten aus den ersten zwei Dritteln des Buches haben mich sehr mitgenommen und mich oft wünschen lassen, dass die Geschichten weitergeführt werden.
Der Autor schafft es verschiedenste Personen, Geschichten und die Fragen die wir uns alle stellen dazustellen. Die Dialoge sind leider nicht immer besonders gelungen, dafür die Figuren umso präziser und realistischer und die Geschichten absolut glaubwürdig weil sie im Kern wahr sind.