Betoverende Stilte

by Florian Illies, Gerrit Bussink: Izaak Hillhorst (Translator)

De schilderijen van Caspar David Friedrich roepen al eeuwenlang diepe gevoelens op bij wie ze aanschouwt. De melancholie ervan deed Goethe in razernij ontsteken terwijl Walt Disney er zo verliefd op werd dat hij Bambi uitsluitend door Friedrichachtige landschappen liet lopen. Vereerd door Hitler, de maffia en Rainer Maria Rilke, gehaat door Stalin en de 68’ers; het werk van Friedrich laat niemand onberoerd. En dat terwijl veel van Friedrichs schilderijen in vlammen opgingen en hij slechts ternauwernood aan de vergetelheid is ontsnapt. In 'Betoverende stilte' brengt Florian Illies Caspar David Friedrich grandioos tot leven. Aan de hand van het verhaal van Friedrich en diens schilderijen neemt hij de lezer mee op een reis door de tijd en tekent hij in dit fonkelende boek tweehonderdvijftig jaar Duitse geschiedenis op.

Genres: Nonfiction, Art, German Literature, Biography, History, Audiobook, Art History

272 pages, Paperback

First published October 25, 2023

About the author

Florian Illies ist ein deutscher Journalist, Kunsthändler, Kunsthistoriker und Buchautor. Ab Januar 2019 war er geschäftsführender Verleger des Rowohlt Verlags.

Author Florian Illies has worked as culture editor for major German newspapers and magazines, and is a co-founder of "Monopol" a magazine for art, literature and lifestyle.

Reviews

[Steffi · Rating 3 out of 5]

Das ist wunderbar süffig und leicht geschrieben. Mir gefällt sehr, dass Illies nicht in der Zeit Caspar David Friedrichs bleibt, sondern viele Zeitsprünge bis hin in die Gegenwart einbaut und einzelne Motive herausarbeitet. Damit, dass er die Vögel aufzählt, die auf des Künstlers Werken erscheinen, sammelt er natürlich Pluspunkte bei mir.

Aber, und diese Liste wird jetzt länger:
Da wird so vieles behauptet, was bei näherem Hinsehen nicht Bestand hat. Vieles scheint erfunden, um eine gute Geschichte zu erzählen. Das wäre legitim, wenn unter dem Titel stünde „Eine romanhafte Näherung“ oder ähnliches. Oder Illies könnte diese Geschichten als Assoziationen/Gedanken kenntlich machen, aber er beschreibt sie so, als seien sie recherchierte, geprüfte Fakten. Beispiele:
• Walt Disney habe (angespornt von Thomas Mann) in Bambi Landschaften von Caspar David Friedrich eingebaut. Ich habe mir den Film angeschaut und außer ein paar Steinen am Wegesrand, die man als Assoziation an das Elbsandsteingebirge lesen könnte, ist da nichts!
• Der befreundete Maler Johan Christian Clausen Dahl hat auf seinem Gemälde „Ausbruch des Vesuv“ eben einen solchen Ausbruch gemalt und zwei kleine Rückenfiguren darauf eingefügt, die den Ausbruch betrachten. Dabei handele es sich angeblich um Dahl selbst und um CDF. Illies spinnt darum eine Geschichte, wie CDF sich nicht von einer Italienreise überzeugen will und der Freund ihn dann kurzerhand stattdessen mittels Bild nach Italien bringt. Schöne Geschichte, aber findet sich dafür irgendein Beleg? Genau das wäre eine schöne Assoziation, aber hier liest es sich als wahre Geschichte.
• Das vermutlich letzte Ölgemälde Friedrichs sei „Ansicht der Stadt Neubrandenburg bei Sonnenuntergang und einer Feuersbrunst“. Nein, das letzte Gemälde ist sehr wahrscheinlich „Meeresufer im Mondschein“. Ich habe es selbst in der Hamburger Kunsthalle gesehen und der Gedanke, dass der Maler (nach einem Schlaganfall) sich mit diesem Bild verabschiedet, drängt sich sofort auf. Aber Illies brauchte vielleicht noch ein „Feuer“-Bild für den gleichnamigen Abschnitt seines Buches?
• Kleist habe den „Mönch am Meer“ als „Handlungsanweisung und Bühnenbild“ für seinen Selbstmord verstanden. Sollte man bei dieser Behauptung eventuell ein kleines „vielleicht“ einfügen?

Man könnte lange so weitermachen, aber ich gebe lieber noch andere verärgernde Aspekte an:
• Warum müssen in neckischen Tonfall ständig Klischees reproduziert werden: “Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien kann man bis heute das Automobil besichtigen, samt der Einschusslöcher, und natürlich auch das Einstecktuch von Sophie mit den Blutflecken, die Österreicher lieben so etwas.“ Oder: “Dass die als Ungeküsste ausgerechnet in jenen Schlafräumen wohnt, die der liebestolle August der Starke einst für seine Lieblingsmätresse, die Gräfin von Cosel gebaut hat, erheitert die Sachsen, die ja immer Freude haben, wenn sich Gott einen Spaß erlaubt. (Hervorhebung von mir)
• Und dass ständig die Wendung „bedeutendes Caspar David-Friedrich-Gemälde“ verwendet wird, da hätte vielleicht ein Lektor auch mal streichen können. Wenn wir heute nicht jedes Gemälde, das wir von Friedrich haben oder vielleicht wieder entdecken, als bedeutend einschätzen würden, gäbe es vermutlich dieses Buch nicht. Also warum ständig betonen?

Weniger ein Kritikpunkt als eine Leseempfehlung: Hier wird die Begegnung mit Goethe beschrieben. Zu dieser Begegnung kann ich eine ausführlichere Geschichte empfehlen (klar als Roman bezeichnet): Lea Singers Anatomie der Wolken. Da wird sehr amüsant beschrieben, wie zwei unterschiedliche Künstlertypen mit ganz unterschiedlichem Bildungshintergrund aufeinandertreffen.

Am Ende möchte ich versöhnlich gegen Alle, die dieses Buch lieben, sagen: Ja, ich kann es völlig verstehen. Illies Schreibweise zieht einen in seinen Bann. Aber er schießt oft übers Ziel hinaus oder anders gesagt: Etwas mehr Konjunktiv hätte dem Buch gutgetan. Und ich hätte mich beim Lesen gerne nicht so oft übers Ohr gehauen gefühlt.

[Semjon · Rating 4 out of 5]

Insgesamt habe ich dieses Buch von Illies mit Gewinn gelesen und vor allem meine Einstellung zu Caspar David Friedrich geändert. Die Museumsräume der alten Meister, insbesondere die romatische Malerei, wurden von mir stets schnell und ohne großes Interesse durchschritten.

Ich finde Illies Stil der episodenhaften Schilderung von gleichzeitigen Ereignissen (wie in 1913) sehr interessant und kurzweilig. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Autor sich einwenig selbstverliebt in seine Form der Geschichtsschreibung. Gerade in seinem Buch über die Liebe und den Hass fand ich das sogar bis zu einem Punkt nicht erträglich. In Zauber der Stille funktionierte es nach meinem Empfinden dagegen wieder recht gut. Es gab aber immer wieder Passagen und Anekdoten, die waren zum Augen rollen, hatten mit der Kunst und der Person CDF überhaupt nichts zu tun und machten die Collage nur noch bunter. Gerhard Schröders Amtseinführung und der North Stream Anschlag in der Ostsee? Wo war da der Zusammenhang? Davon aber abgesehen fand ich Illies Idee, das Buch nach den vier Elementen zu gliedern und jede erzählenswerte Passage einem Element zuzuordnen, originell. Ab und zu war es etwas gewollt, aber sei es drum. Die Geschichte Friedrichs und seiner Kunst nicht chronologisch zu erzählen, sondern immer wieder auf die Auswirkungen seiner Kunst in den letzten 250 Jahren zu schauen, hat mir gefallen. Ich werde Caspar David Friedrich nun mit anderen Augen sehen. Einen größeren Erfolg als Autor kann man bei mir eigentlich kaum erzielen.

[Berengaria · Rating 5 out of 5]

4.5 stars
Translated into English as: The Magic of Silence: Caspar David Friedrich's Journey Through Time

short review for busy readers
Excellent narrative non-fiction look at the life, and the astounding history of the works, of the most important German painter of the 19th century: Caspar David Friedrich. (1774-1840)

in detail
Just about everybody in English speaking countries will have seen at least one of Friedrich's works -- they grace book covers, posters, T-shirts and other merch --but most probably won't recognise the name.

If that's you, take a look at some of his works here:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of...

German author Florian Illies leads the reader through Friedrich's life, going off on tangents and anecdotes about what happened to individual paintings before returning to the artist.

That can be somewhat jostling for readers who need a strict linear timeline, but the stories of what happened to these paintings are so incredible, funny, heartbreaking, bizarre and dare-devil that they far outshine introverted homebody Friedrich.

We can definitely say that his artworks lived far more exciting lives than he did!

My only critique of this otherwise well-researched book is that there are hardly any pictures. Which is very strange for a book about a visual artist and his paintings! Only 4 grace the frontispieces of the sections. Luckily, I have an illustrated art book of Friedrich's works, otherwise, the interested reader will have to do a lot of googling to keep up with the text.

Well worth the read!

(Oh, and the image on the cover of the German edition shows Friedrich and his wife Caroline in a metaphorical scene depicting them at the start of their marriage excitedly setting sail with only the foggiest of destinations in mind.)

[Maren · Rating 4 out of 5]

4,5 Sterne

Es war sehr unterhaltsam und bereichernd, den in sich gekehrten Capar David Friedrich in den vier - nach den Elementen unterteilten - Kapiteln durch die einfühlsamen Beschreibungen des Autoren besser kennenzulernen.

Diese Kapitel sind nicht chronologisch geordnet, trotzdem habe ich mich nach kurzer Zeit an die ständigen Zeitsprünge gewöhnt, der süffige Schreibstil hat sicher dazu beigetragen.

F. Illies hat ein einfühlsames Porträt über Friedrich geschaffen.
Als Ursache dessen melancholischer Grundstimmung, die sich auch in seinen Gemälden ausdrückt, gelten belastende Lebensereignisse, wie Trauerfälle:
CDFs Bruder rettete ihn, als er klein war vor dem Ertrinken und starb dabei selbst, auch der Tod seiner Schwester und der seines Vaters haben C. D. Friedrich schwer getroffen.
Dies könnte auch die düstere Stimmung und Todessehnsucht auf einigen seiner Bilder erklären (Beispiele: Der Mönch am Meer und Abtei im Eichwald).

In den für meinen Geschmackt etwas zu stark ausgeschmückten Anekdoten, kommt die Bewunderung des Autoren für die Malerei Friedrichs deutlich zum Ausdruck (trotz dessen
"Ungeschicklichkeit im Malen von Menschen", weshalb er sie urgendwann nur noch von hinten zeigte.

Man erfährt viel Wissenswertes beispielsweise über die starke Dezimierung von Friedrichs Gemälden durch verschiedene Brände, in seinem Geburtshaus und dann im Zweiten Weltkrieg sind viele der schönsten Bilder zerstört worden.

Die kenntnisreiche Kunstgeschichtsschreibung durch spannende Anekdoten war insgesamt ein Lesegenuss.

[Kingofmusic · Rating 5 out of 5]

So macht Kunstgeschichte Spaß 😂. Rezension folgt.

[Frau Becker · Rating 2 out of 5]

Illies' biographisierende Anekdotensammlungen sind mittlerweile ein Genre für sich. Man sollte also weder eine stringente Biographie noch eine fundierte Werkanalyse erwarten. Vielmehr speist sich sein Buch aus Anekdoten zu Biographie, Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte von Friedrichs Werk. Manches führt dabei sehr weit, um das übliche Namedropping installieren zu können (Friedrich malte den Watzmann, und wisst er, wer den Watzmann auch mochte? Genau: Hitler), Illies hat offenbar gründlich recherchiert und haut uns das auch um die Ohren. Das liest sich wie immer flüssig weg, ist unterhaltsam, aber wirklich tief geht das eher nicht. Manchmal wirkt das wie ein Kompendium von fun facts (War es wirklich Thomas Mann, der Bambi an Walt Disney pitchte?), in besseren Momenten gelingt es, auch das Düster-Verstörende an Friedrichs Werk herauszuarbeiten, aber man wird das Gefühl nicht los, als handele es sich bei seinen Bildern um dekorative Ausgestaltungen romantischer Interieurs (wo die Bilder überall hingen, ist dabei nicht so interessant wie Illies denkt), eine Auseinandersetzung mit romantischer Theorie und deren Niederschlag in Friedrichs Werk bleibt weitgehend aus. Zur ernsthaften Beschäftigung mit Friedrich kann dieses Buch daher nur einen Einstieg bieten.

[LeserinLu · Rating 5 out of 5]

Ein zauberhaftes Buch!

[Peter · Rating 4 out of 5]

Anders als in den Medien kolportiert, dies ist keine Biographie des Künstlers Caspar David Friedrich. Trotzdem hilft dieses Buch ungemein dem Maler und seinen Werken nahezukommen. Wir konnte es geschehen, dass sie nach seinem Tode fast in Vergessenheit gerieten und was hat dazu beigetragen, dass er heute DER Starmaler der deutschen Romantik ist. In seinen Portraits erschein Friedrich als kauziger, zurückgezogener und verschlossener Mensch. In dem Buch lernen wir ihn aber auch als humorvollen Familienvater kennen. Viele seiner Bilder haben ihre eigene, unterhaltsame Geschichte, bevor sie an ihren heutigen Platz trafen. Dabei gilt das Augenmerk nicht nur den Gemälden, sondern auch den Skizzen und Tuschezeichnung, denen lange Zeit Friedrichs Augenmerk galt.

Illies Ansatz unterschiedlichste Informationen als Mosaiksteinchen nebeneinanderzustellen, ist hier durch die den vier klassischen Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft gewidmeten Kapitel abgemildert. Trotzdem entsteht ein konsistentes Bild erst im Kopf des Lesers. Leider hat sich der Autor mit einigen seiner Schnurren vergaloppiert und ist geschmacklos oder sinnlos geworden. Trotzdem war die Lektüre ein Gewinn für mich. Sie macht Lust auf den Besuch der Galerien und den Erwerb der Kataloge der Gedenkausstellungen des CDF-Jubiläumsjahres 2024.

Kapitel I: Feuer - Das brennende Neubrandenburg, um 1835/40, Kunsthalle Hamburg


Kapitel II: Wasser - Das Eismeer, 1823/24, Hamburger Kunsthalle


Kapitel III: Erde - Kreidefelsen auf Rügen, 1818/19, Kunst Museum Winterthur


Kapitel IV: Luft - Der Wanderer über dem Nebelmeer, um 1817, Hamburger Kunsthalle

[Hannah · Rating 3 out of 5]

3.5 Sterne- warum kommt später!

[Marion · Rating 3 out of 5]

Wenig Neues, teilweise ungenauAnekdoten, die mir nur teilweise nah am Thema waren, Quellenangaben fehlen häufig .
Liest sich leicht weg.

[Champagne Drinking Teetotaler · Rating 1 out of 5]

Kein Buch, sondern großenteils eine zerstreute Aneinanderreihung von Anekdoten und kurzatmiger Trivia. Die Anordnung ist wohl eher oberflächlich: in diesem Kapitel steht halt irgendwas mit Feuer, in dem anderen halt irgendwas mit Wasser, usw. Selten wird über den Inhalt eines Gemäldes geschrieben, meist geht es nicht um ein Kunstwerk, sondern um die kontingente Geschichte des Zeugs, welches mit dem Original des Kunstwerks größtenteils materiell identisch ist.
Ich stimme daher auch der Charakterisierung des Buchinhalts als "Hintergrundinformationen über Friedrich" (so die Worte einer anderen Rezensentin hier) bei. Ich finde nämlich nicht, dass Geschichten darüber, welches Bild bei welcher Prinzessin im Schlafzimmer hing oder etwa Geschichten über Friedrichs ehelichen Kaffeekonsum besonders aufschlussreich für das Verständnis der Werke dieses großen Künstlers wären oder inhaltlich auch nur sonst irgendwie substantiell. Der Autor hatte scheinbar oft nicht den Mut oder die Muße gehabt, Interpretationen vorzustellen, selbst dort wo sie sich nicht nur anbieten würden, sondern sogar dort, wo sie durch den Autor selbst (!) schon regelrecht erforderlich gemacht werden: So wird z.B. darauf hingewiesen, dass der Mönch vor dem Meer prima facie nicht viel mit Herkules zu tun hat, aber dabei wird es auch belassen. Es folgt kein Vorschlag darüber, wie man das Dargestellte mit dem Darzustellenden wenigstens als in gegenseitiger Harmonie stehend begreifen könnte, wenn denn schon nicht mehr zu erwarten ist. Die Frage, welche ich mir dann als Leser stelle: Wenn der Autor offenbar selbst meint, über dieses Gemälde nichts Aufschlussreiches sagen zu können bzw zu wollen, warum hat er sich dann dennoch dafür entschieden, dieses spezielle Gemälde mit in dieses Kapitel aufzunehmen? Etwa weil man auf dem Bild Wasser sieht und in diesem Kapitel halt eben Zeugs mit Wasser erwähnt wird? Call me old-fashioned, aber mir waren die Zeiten lieber, als der Respekt gegenüber den eigenen Lesern noch andere Formen des Ausdrucks suchte.

Es ist nennenswert, dass dieses Buch ohne Abbildungen der Gemälde und Zeichnungen Friedrichs"auskommt". Daran ist erkennbar: Es ist nicht wirklich ein Buch, welches groß darum bemüht wäre, seinen Lesern die Bilderwelten Friedrichs von einem nennenswerten Blickpunkt aus zu präsentieren, sie im Licht einer womöglich (subjektiv) neuen Interpretation erscheinen zu lassen und sie so dem Betrachter inniger ans Herz wachsen zu lassen. Das Buch erzählt halt eher Geschichten über Walt Disney, Hitler, Kaffee und die nachgesagte Fettleibigkeit mancher Prinzessinnen. Dafür braucht der Verlag "das große Gehege" nicht abzudrucken. Es geht hier in dem Buch nicht um Kunstwerk als Kunstwerk, sondern um Zeug, welches irgendwie heißt, irgendwie aussieht und irgendwo einmal hing. Dazu passend erscheint mir folgendes Wort Martin Heideggers:

"Die Werke sind natürlich vorhanden wie Dinge sonst auch. Das Bild hängt an der Wand wie ein Jagdgewehr oder ein Hut. Ein Gemälde, z.B. jenes von van Gogh, das ein paar Bauernschuhe darstellt, wandert von einer Ausstellung in die andere. Die Werke werden verschickt wie die Kohlen aus dem Ruhrgebiet und die Baumstämme aus dem Schwarzwald. [...] Beethovens Quartette liegen in den Lagerräumen des Verlagshauses wie die Kartoffeln im Keller.
Alle Werke haben dieses Dinghafte. [...] In solchen Vorstellungen vom Kunstwerk mag sich die Güterbestätterei oder die Putzfrau im Museum bewegen."

[nettebuecherkiste · Rating 4 out of 5]

Wie wir es mittlerweile von einigen deutschen Autoren kennen, nimmt sich Florian Illies in "Zauber der Stille" wieder eines bestimmten Zeitraums an, d. h., in diesem Falle dem Leben des "urdeutschen" Malers Caspar David Friedrich, und setzt die Gesellschaft und die prominenten Persönlichkeiten der Epoche mit diesem in Beziehung. Meiner Meinung nach ist ihm dies in diesem Buch wieder wunderbar gelungen, wenn auch ein paar Zusammenhänge ein wenig an den Haaren herbeigezogen wirken könnten. Ich persönlich kann Illies dies verzeihen, denn insgesamt macht er das schon sehr geschickt, auch mit der Unterteilung des Buches in die Kapitel "Feuer", "Erde", "Wasser" und "Luft", die vier Elemente also, die sich nicht nur in den jeweils besprochenen Bildern des Malers widerspiegeln, sondern auch in den Ereignissen, die im entsprechenden Kapitel eine Rolle spielen. Vor allem im Kapitel "Feuer" fand ich das äußerst gelungen. Für den notwendigen Humor ist auch gesorgt, der insbesondere in der Schilderung der, sagen wir, "schwierigen" Beziehung Friedrichs mit Johann Wolfgang von Goethe deutlich wird. So macht Geschichte Spaß, das Buch, auch als Hörbuch zu empfehlen, hat mich prächtig unterhalten.

[Alexander · Rating 4 out of 5]

Ich habe die Lektüre sehr genossen. Der Aufbau erinnert stark an sein "1913" Episodenhaft wird über die Biographie der Werke Friedrichs erzählt. Damit macht Illies seine Zeichnungen und Gemälde zugänglicher und verstärkt noch ihren Zauber. Einiger seiner Gemälde besuche ich regelmäßig in der Alten Nationalgalerie. Ich bin gespant, ob ich sie mit anderen Augen sehen kann.

[Sarah Hörtkorn · Rating 4 out of 5]

Florian Illies versteht es, auf sehr kurzweilige und unterhaltsame Weise Hintergrundinfos über Caspar David Friedrich zu übermitteln.

[Christina · Rating 3 out of 5]

Ich hatte mir von dem Buch etwas anderes erwartet. Gerade am Anfang ist es eine senstionsheischende Anekdotensamlung, die vermutlich unterhaltsam sein soll. Ich fand es aber zunächst nur anstrengend. Als das Buch dann langsam einen roten Faden findet, konnte ich das Leseerlebnis besser genießen und hatte auch den Eindruck, mehr mitzunehmen.
Insgesamt bleibt es ein etwas lauwarmes Erlebnis, aber einige Ausführungen über das Werk und die Rezeption haben mir gefallen.

[Sternenstaubsucherin · Rating 5 out of 5]

Mein erster Illies, aber nicht mein letzter.
Sein Stil hat mir sehr gut gefallen. Auch die Unterteilung in die Vier Elemente fand ich sehr passend.
Alles in allem hat das Buch und seine Geschichte in mir etwas zum klingen gebracht.
Ich hatte es nur geliehen, werde es aber definitiv noch kaufen.

[Stefanie · Rating 4 out of 5]

Unterhaltsamer Anekdoten-Reigen rund um Caspar David Friedrich, den großen melancholischen Maler der Romantik. 
„Die einzig noch akzeptable Form der Romantik: Das Ganze in Moll.“ - Samuel Becket über Caspar David Friedrich.

Mit dem Kunstgriff, ihm eine Gedankenstimme zu verleihen kommt mir der Maler nahe. Beinahe glaubt man, es wird eine semi-fiktive Biografie ausgerollt. Doch dann kommt es anders, wird eine Sammlung von Puzzleteilen, die der Autor zusammen getragen hat. An manchen Stellen ist das Puzzle recht ausführlich, an anderen Stellen sind es nur kurze Assoziationen.

Die Haupt-Kapitel sind benannt nach den vier Elementen: Feuer, Wasser, Erde, Luft.
Die Leitmotiv der Elemente ziehen sich sprachlich und thematisch durch. In der ersten Hälfte finde ich Illies Herangehen unterhaltsam, lehrreich und gelungen. Doch die Crux dieser Form ohne Spannungsbogen: In der zweiten Hälfte des Buches sind die interessantesten Anekdoten schon verschossen, das Ganze verliert an Unterhaltungs- und Lehrwert.

Viele anekdotische Verknüpfungen mit anderen zeitgeschichtlichen Personen wie Gurlitt, Disney, Hitler, Wagner sind ungeheuer einprägsam. Imposant, wie Illies die Stimmungen und Impressionen beschreibt, die Friedrich inspirieren.
 Interessiert hat mich auch die kunsthistorische Vereinnahmung im Nationalsozialismus, insbesondere durch Prof. Eberlein, bis hin zu Details wie „Rassewolken.“

Was habe ich noch gelernt: Wie irre viele Werke Friedrichs verbrannt sind. Wie die übrigen Werke verstreut sind. Wie Friedrichs „Mönch am Meer“ und andere Werke als Beginn der Moderne und Ausdruck der Verlorenheit des Individuums andere Künstler erschüttert hat (Kleist, Jünger, Beckett). Dass „Auf dem Segler“ als Leihgabe aus der Eremitage St. Petersburg bis wenige Tage vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 zu sehen war, nun in St. Petersburg wohl für lange Zeit für westliche Besucher nicht zugänglich sein wird.
Wie sich der Blick auf die Bilder verändert hat, wie gerade die, für die er heute besonders berühmt ist, zu seiner Zeit eher Unbehagen ausgelöst haben und sich nicht gut verkaufen ließen.
Die Kühnheit des Tschetschner Altars, die womögliche/wahrscheinliche/unglaubliche Napoleon-Begegnung, die Einflüsse auf Riefenstahl und Hammershøi werden mir in Erinnerung bleiben.


HÖRBUCH: Ich habe gelesen und gehört. Stephan Schads Lesung trifft, wo es drauf ankommt, einen herrlich ironischen Ton. Empfehlung für die Hörvariante!

FAKTEN: Dass es nicht nur interpretatorische Freiheiten und vermeidbare Ungenauigkeiten, sondern wohl auch Fehler gibt, hat leider ein Geschmäckle. Ich kann darüber hinweg sehen, weil mir die Art des Erzählens Spaß gemacht hat.

[Alan (on December semi-hiatus) Teder · Rating 5 out of 5]

Paintings Lost and Found
A review of the Polity Books hardcover (January 21, 2025) translated by Tony Crawford from the German language original Zauber der Stille (October 25, 2023).

It's maddening: the two paintings that are considered Caspar David Friedrich's major works today, Chalk Cliffs on Rügen and The Wanderer above the Sea of Fog, were still completely unknown a hundred years after their creation in his Dresden studio. No one had seen them, no one had written a word describing them. It is a mystery.

The Magic of Silence is rather an enigmatic title. The subtitle Caspar David Friedrich's Journey Through Time is a better encapsulation of the book. The German gothic romantic painter (1774-1840) was forgotten for a century or so after his death, until being brought to light and appreciated in the 20th century. In the interim many of his paintings had been lost in house or museum fires or had disappeared into obscure estate collections.

This is more of an appreciation of the artist rather than a straight chronological biography. A brief chronology does appear as an appendix however, along with further suggested reading. There is no index, so remember to take notes if something interests you as you otherwise may not find it again.

The book is organized in 4 extended chapters titled after the 4 classical elements of ancient Greece: fire, water, earth and air. Each of these includes a frontispiece with the image of an appropriate Friedrich work. Sadly those are the only paintings seen in the book, aside from the cover. Curiously the English language edition substitutes Chalk Cliffs on Rügen for the On the Sailing Boat used on the original German language edition.

Aside from not following a strict timeline, the book also makes constant diversions. These are often of the most delightful interest. Many of them relate to how future artists, filmmakers, playwrights, etc. were inspired by Friedrich's works. These include Walt Disney having his animators for the film Bambi (1942) recreate Friedrich's forests, how Samuel Beckett wrote Waiting for Godot (1953) after being inspired by Friedrich's Two Men Contemplating the Moon, how Leni Riefenstahl incorporated the mountains of Friedrich's Morning on the Riesengebirge into her first film The Blue Light (1932).

There is a running association throughout the book about Friedrich's on-again/off-again relationship with his contemporary, the German writer Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832). I especially enjoyed this passage:

The writer Ralf Rothmann, in his recent book of many clouds, Theorie des Regens - 'Theory of rain' - summarized the relation between Goethe and Friedrich, or between Classicism and Romanticism, in the shortest possible mathematical form:
Classicism: A + B = C
Romanticism: A + B = ♾️

So it is definitely not a conventional biography or appreciation, and not completely satisfactory due to the limited number of images and lack of an index. But it is still a strong 4+ which merits a rounding up to a 5 star rating for those who can appreciate its tangents.

I learned about this book thanks to GR friend Berengaria's enthusiastic review of the original German language edition. Thank you again B!

Trivia and Links
You can scan through a list of Caspar David Friedrich's paintings at Wikipedia's List of Works. Many of the paintings are linked to a separate article written about them if the title is clickable.
You can also view a wide range of Caspar David Friedrich's paintings at Caspar David Friedrich.org.


I realized that I had seen at least 2 of Friedrich's painting from their use on book covers from my reading back in the 1970s/1980s. Left is Herman Hesse's Narziss and Goldmund from a 1971 Penguin Modern Classics paperback and Right is Mary Shelley's Frankenstein from a 1981 Bantam paperback.

[Gunnar · Rating 3 out of 5]

Der vielleicht berühmteste Künstler der Romantik erlebte letztes Jahr zu seinem 250. Geburtstag nochmal große Anerkennung mit mehreren bedeutenden Ausstellungen. Und auch Florian Illies erweist Casper David Friedrich mit diesem Buch die Ehre. Er beleuchtet die Lebensgeschichte des kauzigen Malers aus Pommern und spürt seinen Werken nach, die teilweise eine abenteuerliche Geschichte aufzuweisen haben.

Das ist alles gut gemacht und unterhaltsam. Gewiss auch gut recherchiert. Ich störe mich aber ein wenig an zwei Dingen: Zum einen wählt Illies eine anekdotische Darstellung, schnipselhaft werden hier Ereignisse aneinandergereiht, es gibt permanent zeitliche Sprünge, zusammengehalten durch den roten Faden der vier Elemente. Das war mir etwas zu fragmentarisch. Zum anderen finde ich die Mischung aus historisch akkurater Darstellung und fiktiven Elementen an manchen Stellen problematisch. Hier wird manchmal historische Authentizität suggeriert oder zumindest nicht klar dargestellt, was vollständig auf Fakten beruht. Wer sich dennoch auf unterhaltsame Weise ein Bild von Friedrichs Leben machen möchte, ist hier aber nicht verkehrt aufgehoben.

[Sven · Rating 2 out of 5]

Interessant ist es. Vor allem die Abschnitte zum Bild "Der Mönch am Meer" haben mir gefallen. Es ist spannend, wie sich von hier aus ein Weg in die Moderne auftut und an dem Punkt trägt er auch gut vor. Andererseits, seien wir ehrlich: das Buch ist doch sehr plapperhaft; stets darauf bedacht, möglichst viele Anekdoten abzuliefern - ohne dass immer klar ist, wo es damit inhaltlich denn hingehen soll. Stellenweise wirkt es wie eine Fertigkassette für einen Tour-Guide. Was ich inhaltlich auch etwas dürftig fand ist die oberflächliche Lässigkeit, mit der er die Kritik der 70er-Jahre Kunsthistoriker an den Schnittmengen von Deutscher Romantik und NS meint wegbügeln zu können. Aber das läuft dann wohl ganz auf der Bestsellerlinie: Er hat "den echten" Caspar David Friedrich gefunden.

[Miss.Sophie425 · Rating 4 out of 5]

Ein wundervolles Buch! Exzellent recherchiert, mit Humor und Leichtigkeit bringt uns Illies den Künstler näher und verbindet die 4 Elemente mit Friedrichs Biografie und dem politischem Weltgeschehen.
Es macht Lust auf mehr, auch wenn es stellenweise etwas zu nahe an der Oberfläche bleibt. Ein lesenswertes Buch anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich.

[Clarissa · Rating 2 out of 5]

Ich war vor diesem Buch nicht wirklich an Kunst der vergangenen Jahrhunderte interessiert und bin es nach diesem Buch auch nicht 🫠

[FrauE_ · Rating 3 out of 5]

Zugegeben: Florian Illies kann recht unterhaltsam schreiben. Aber so ganz erschließt sich mir dieses Konzept der "erzählenden Biografie" nicht. Was ist wirklich passiert, was hinzugedichtet? Ich habe erst mal ganz schön gebraucht, um mit diesem Stil klarzukommen, fand aber trotzdem Illies' Sprache und Art zu schreiben im ersten Abschnitt des Buches - "Feuer" - noch sehr amüsant und kurzweilig. Auch die vielen Zeitsprünge machten die Lektüre für mich spannend und abwechslungsreich. Dann kam der zweite Abschnitt "Wasser", den ich deutlich deprimierender fand als "Feuer". Außerdem wirkten einige Anekdoten wie reines Füllmaterial ohne Mehrwert. Und ich habe mich zwischenzeitlich tatsächlich ordentlich gelangweilt. Und das blieb dann leider auch bis zum Ende so. Bei "Erde" wollte ich schon abbrechen, habe mich dann aber auch noch wacker durch "Luft" gequält. Ein paar der lustigen Anekdoten werden sicher hängen bleiben und auch so einige Details aus Friedrichs Biografie. Aber ansonsten ist mein Bedarf an Illies-Lektüre hiermit nun gedeckt.
Danke für den Buddyread, liebe @cheap.and.cheerful, auch wenn es gar nicht so viel zu sagen gab. 🫶😅
#florianillies #zauberderstille #sfischerverlag #caspardavidfriedrich #whatiread #whatiread2025 #booksofinstagram #bookstagram #bücher #lesen #ausgelesen

[Tabitia · Rating 4 out of 5]

"Jede Zeit und jedes System kann versuchen, sich Friedrich so zurecht zu biegen, wie es ihm passt. Seiner Kunst ist es völlig egal, sie wird auch unsere Liebe zu ihr völlig unbeschadet überstehen [...]."

Nett geschriebenes Buch über den damals verkannten Künstler unserer heutigen Herzen und die Geschichte des Verbleibs einiger seiner Werke.

Besonders gefällt mir die lockere Aufteilung nach den Elementen, die Zusammenkünfte mit Zeitgenossen sowie die Sprünge in der Zeit. Zusammen mit den humoristischen Beinoten wird es dadurch recht abwechslungsreich und gut lesbar. Friedrichs Wesen wurde auch anschaulich erfasst.

Ein schönes Zitat von eben jenem kam zum Schluss: "Ich spinne mich in meine Puppe und überlasse es der Zeit, was aus dem Gespinst herauskommen wird, ob ein bunter Schmetterling oder eine Made"

Kann man auf jeden Fall mal lesen, ist aber auch kein Muss.

[Katerina · Rating 2 out of 5]

Ну тут хотя бы ОДИН и даже интересующий меня герой, но дочитать все равно не смогла.

[Bruno Laschet · Rating 5 out of 5]

Ein wunderschönes Buch über Caspar David Friedrich und seine Bilder. Auch wird erzählt, was mit seinen Bildern im Laufe der Zeit passiert ist. Es wird eine sehr schöne Stimmung und Ruhe vermittelt, die einfach Spass am Lesen macht.

[Wal.li · Rating 4 out of 5]

Geboren 1774

Als Caspar David Friedrich im Jahr 1774 als Sohn eines Seifensieders in Greifswald auf die Welt kommt, ist natürlich noch nicht daran zu denken, dass er einmal Maler wird. Nach dem frühen Tod seiner Mutter und auch des Bruders beginnt er 1794 mit dem Studium in Kopenhagen. Vier Jahre bleibt er dort. Ob er dort seine Liebe zum Wasser festigt, seinen Blick in den Himmel, die Wolken findet, seine Malerei des Lichts? Doch wird er zu Lebzeiten nicht so bekannt, wie zu glauben wäre. Zwar hat er bekannte Kunden. Doch in seinen letzten Jahren ist er fast vergessen.

Wie ein Träumer wirkt der Maler Caspar David Friedrich manchmal. Etwas verstiegen, doch hin und wieder blitzt sein Humor auf. Mit Malerkollegen pflegt er langjährige Freundschaften. Von Goethe ist er eine Art Fan, stoßt aber nicht auf große Gegenliebe. Und irgendwann hat er auch genug. Relativ spät erst heiratet er und er genießt das Glück der Ehe. Seine Frau und er bekommen drei Kinder, um die er sich sorgt und sie sich kümmert. Es ist nicht immer leicht ein solides Einkommen zu erzielen, um die Familie zu ernähren. Und noch schwieriger wird es als er nach einem Schlaganfall erstmal nicht mehr malen kann.

Zweihundertfünfzig Jahre nach seiner Geburt wird Caspar David Friedrich mit einigen Ausstellungen geehrt. Ob das der Anlass für den Autor war dieses Buch zu schreiben? Jedenfalls ist ihm ein beeindruckendes Werk gelungen. In vier Teilen öffnet er einen besonderen Blick auf den Maler, der fasst vergessen, leider instrumentalisiert und schließlich als außergewöhnlicher Künstler wiederentdeckt wurde. Gerade im ersten Teil geht es um Bilder, die die Zeit nicht überstanden haben. Werke, die unwiederbringlich verloren sind. Wie tragisch. Im weiteren geht es um den wechselvollen Weg der Bilder in die heutige Zeit. Verkaufen, verloren gehen, wieder aufgefunden werden. Da sind schon echte Räuberpistolen dabei, die beim Lesen fesseln. Der liebevolle Blick auf das Leben des Malers und seiner Bilder lassen das Buch zu einer berührenden Lektüre werden. Man bekommt eine Friedrichsche Empfindung, die man im Gedächtnis behalten möchte.

4,5 Sterne

[Jorge · Rating 3 out of 5]

El libro es una especie de crónica novelada sobre la vida y la obra del pintor romántico alemán Caspar David Friedrich (1774-1840) que en su tiempo tuvo reconocimiento y que se fue apagando paulatinamente desde antes de su muerte y durante muchos años y sólo al amanecer del siglo XX fue rescatada su obra. Este libro también nos habla de muchas de sus pinturas las que se acompañan de sencillas interpretaciones y describe contextos de fácil lectura lo cual nos permite entender de mejor manera la obra de este muy notable pintor.

Su vida se nos relata a través de retazos de su existencia y con algunas conjeturas, y está expuesta no en una línea temporal; en cuanto a la construcción de su obra ésta posee tanto interpretaciones subjetivas como datos circunstanciados.

Con el correr de los años Friedrich fue recuperando reconocimiento, como suele sucederle a muchos artistas que solamente con el devenir del tiempo se les hace justicia. Actualmente es un pintor muy valorado y es seguro que muchos de nosotros hayamos visto algunas de sus obras o reproducciones de ellas como, por ejemplo, En el velero, El mar de hielo, Mujer en la ventana o Caminante sobre el mar de nubes.

Interesante conocer las peripecias de las obras que estuvieron a la deriva por distintas ciudades de Europa debido a las guerras, a las apropiaciones individuales, a las adquisiciones hechas por todo tipo de personajes o incluso debido a robos. Años después, un poco por casualidad, muchos de sus cuadros fueron encontrándose por el continente europeo en museos, galerías, castillos, casas particulares, cocheras, bodegas; estos hallazgos contribuyeron también al reconocimiento del que hoy goza el extravagante pintor alemán y son descritos de manera puntual por el escritor e historiador de arte alemán Florian Illies (1971) quien sin duda llevó a cabo un gran esfuerzo de investigación, recolección de datos y organización de todo el material histórico.

La narración abarca aproximadamente 250 años desde que Friedrich nació en 1774 y hasta 2024, estando estructurada en cuatro partes llamadas fuego, agua, tierra y aire, de esta manera el autor incluye en cada capítulo las obras del pintor que considera se relacionan con cada uno de estos elementos.

[Thorben · Rating 4 out of 5]

Mitte Februar 2022 besuchte ich in Dresden eine Sonderausstellung mit Gemälden deutscher und russischer Romantiker. Nur eine Woche später, die Ausstellung war inzwischen beendet und die russischen Gemälde an ihren angestammten Plätzen in der Eremitage, erfolgte der Überfall auf die Ukraine.
Es sind Parallelen und Gegenwartsbezüge wie diese, die Florian Illies in seinem neuesten Roman zieht. In gewohnter Weise erfolgt dies anhand historischer Miniaturen und Anekdoten und in einer angenehm alltäglichen Sprache. Ein Buch zum Vorlesen also? Sicherlich keine schlechte Idee, denn dann bliebe eine zweite Person, um die beschriebenen Gemälde und Zeichnungen zu suchen. Lust darauf weckt die Lektüre allemal.

Wer also wie ich biografische Details mit Friedrich teilt, verworrene Provenienzgeschichten verfolgen oder, wie Wassily Kandinsky es ausdrückte, die „romantische Seele der Deutschen“ ergründen möchte und dabei über die ein oder andere Weltkriegs-Opfererzählung hinwegblicken kann, dem sei diese wunderbar leichte und dennoch sehnsuchtsvolle Lektüre wärmstens empfohlen.

[Cristina Uguccioni · Rating 5 out of 5]

Sehr schönes Buch über Friedrich! Die schnelle Lektüre wird nur durch das Bedürfnis gebremst, die erwähnte Gemälde und Bilder sehnsüchtig in Internet zu suchen und parallel zum Text parat zu halten. Das ist jedoch kein Minuspunkt sondern ein Plus.