Anwältin Fentje Jacobsen, die ihre Kanzlei auf dem Schafshof ihrer Großeltern betreibt, erhält mitten in der Nacht einen Anruf. Der Mann am anderen Ende erklärt, dass er ihre Hilfe brauche, denn er werde demnächst des Mordes verdächtigt werden. Danach legt er auf. Kurz darauf hört Fentje, dass in einem benachbarten Ort zwei Tote gefunden Ihr neuer Klient ist selbst einem Verbrechen zum Opfer gefallen und wurde auf grausame Weise in seinem Haus stranguliert. Obwohl sie kein gültiges Mandat hat, beginnt Fentje mit dem Journalisten Niklas John Nachforschungen anzustellen. Doch als sie in dem kleinen Dorf zu tief graben, wird es auch für sie lebensgefährlich ...
Je mehr ich von Fentje und ihrer Familie lese, um so mehr mag ich die Charaktere. Mir gefiel der Plot mit dem Tierarzt als Konkorrunz gut.
Ich denke immer noch, dass das ganze Grundgerüst der Serie ein bisschen wackelig ist - wieviele Morde kann es in einem so kleinen Landkreis wirklich geben - und viel unrealistischer als die Pia Korritki Reihe, aber wenn ich das ausblende, freue ich mich wirklich darauf zu lesen, wie es mit den Figuren und ihren Irrungen und Wirrungen weitergeht.
Auf dem Cover sieht man ein düsteres Bild vom Meer. Im Vordergrund schaut man durch Reet aufs Wasser. Dahinter kann man ein paar Häuser erkennen. Besonders ein weißes Reetdachhaus scheint einem förmlich ins Auge zu springen. Ich muss bei dem Bild direkt an meinen Geburtsort auf Eiderstedt denken und freue mich auf eine spannende Geschichte, die auf eben dieser Halbinsel spielt.
Akte Nordsee – Das schweigende Dorf von Eva Almstädt erschein bei Lübbe Audio. Das Hörbuch wurde von Jona Mues eingelesen, der dem Nordseekrimi genau die richtige Stimmung verleiht. Es ist der dritte Band der Akte Nordsee Reihe. Diesmal bekommt die Anwältin Fentje Jacobsen einen nächtlichen Anruf von einem Unbekannten. Sein Anliegen sorgt für viele Fragezeichen. Mit dabei ist auch der Journalist Niklas John, der in den letzten beiden Fällen schon mit Fentje zusammen ermittelt hat, wenn man das so nennen kann.
Die Geschichte ist in sich geschlossen und du musst nicht zwangsläufig die ersten beiden Bücher der Krimireihe gelesen haben. Ich kenne nur den ersten Band: Am dunklen Wasser. Der zweite Band: Der Teufelshof liegt noch auf meinem SUB und wartet auf Lesezeit. Laut dem Klappentext weiß ich, dass ich es mit zwei Toten zu tun bekomme. Was diese mit dem nächtlichen Anrufer zu tun haben, würde an dieser zu viel vorweg nehmen. Doch beim Lesen wirst du sehr schnell darauf stossen. Denn wie es für einen Krimi üblich ist, bekommt man sehr schnell die Toten präsentiert und darf dann mit der Polizei ermitteln. Wobei die Polizei für mich als Leser eher eine Nebenrolle spielt, denn ich verfolge ja Fentje und Niklas auf ihren Nachforschungen zum Todesfall.
Ich habe einen Moment gebraucht, um in den Kriminalfall einzutauchen. Zu lange hatte ich keinen Krimi mehr gelesen bzw. gehört und so musste ich mich erst mal von den Liebesromanen der letzten Zeit gedanklich verabschieden, um in die Ermittlung einsteigen zu können. Doch durch das bekannte Umfeld gelang es mir dann schneller als gedacht. Mit einem Schmunzeln habe ich Fentje auf ihren Gang in den Stall zu den Schafen begleitet und mich über den Schlagabtausch mit ihrer Nichte gefreut.
Der Fall zentriert sich ziemlich schnell auf Helenendeich, einem fiktiven Ort in Nordfriesland. Von dort scheint der anonyme Anruf an Fentje abgesetzt worden zu sein. Um in Ruhe Fragen stellen zu können, ist Fentje jede Ausrede recht. So schnappt sie sich die Eiderstedter Tracht ihrer Großmutter, um diese bei einer Schneiderin ändern zu lassen. Bei der Erzählung hatte ich die Tracht direkt vor Augen. Als kleines Mädchen habe ich jedem erzählt, der es hören wollte, dass ich in der Eiderstedter Tracht heiraten werde. Tja, was soll ich sagen. Ich habe zwar in meinem Geburtstort in Tetenbüll geheiratet, allerdings hatte ich dabei ein schönes weißes Kleid an. Zu dem Zeitpunkt war mir nur kurz der Gedanke an die Tracht gekommen. Allerdings hätte ich mir dann jemanden suchen müssen, der mir die schlichte schwarze Tracht schneidert, da meine Mutter selbst keine besaß und irgendwie wollte ich dann doch wie eine Prinzessin im weißen Kleid zum Altar schreiten.
Also habe ich bis heute noch keine Eiderstedter Tracht getragen. Finde sie aber immer noch einfach nur schön, weil die halt mit wenig Accessoires auskommt und nicht so viel Farbe hat, wie manch andere Tracht in Schleswig Holstein. Aber ich drifte hier schon wieder ab. Auch wenn der Ausflug zu der Schneiderin durchaus Informationen für Fentje bereit hielt.
Ich habe die gekürzte Hörbuch Ausgabe verschlungen und werde im Winterurlaub bestimmt den zweiten Fall von Fentje und Niklas nachholen. Zu gerne möchte ich wissen, was zwischen den Beiden geschehen ist. Zwar hatte ich nicht das Gefühl viel verpasst zu haben, doch bin ich ein kleiner Reihenjunkie und verpasse nur ungern Geschichten mitten drin.
Hast du Lust auf einen Ausflug nach Eiderstedt? Dann setze dir Kopfhörer auf und lausche der angenehmen Stimme von Jona Mues. Er gibt der Ermittlung die passende Stimme und so verfliegt die Zeit wie im Nu. Fentje taucht immer tiefer ein in die Hintergründe und gerät dabei selbst in Gefahr. Kann Niklas ihr dabei helfen, nicht in Helenendeich verloren zu gehen? Höre es am besten selbst. Für mich war es ein spannender Krimi, der mich in meine Heimat entführt hat. Gerne empfehle ich den Roman weiter.
Eigentlich mag ich die „Akte Nordsee“-Serie von Eva Almstädt gern. Aber der dritte Teil mit dem Titel „Das schweigende Dorf“ konnte mich nicht wirklich begeistern. Unterhaltsam ist der Krimi um die Anwältin Fentje Jacobsen zwar, mehr aber auch nicht. Eine schier unüberschaubare Menge an Charakteren und eine etwas konfuse und sehr konstruierte Handlung machte das Buch für mich chaotisch und nur leidlich spannend. Positiv fand ich nur die Nordseelandschaft und Fentjes eigenwillige und reichlich schrullige Oma war ein echter Lichtblick. Leider reicht das für einen gelungenen Krimi nicht aus. Aber von vorn. »Wir kennen uns nicht. Aber ich brauche Ihre Hilfe!« Mit diesen Worten zieht ein Unbekannter namens Sascha Anwältin Fentje Jacobsen kurz vor Mitternacht in einen komplizierten Fall. Denn es geht noch weiter: „Er ist tot. Tot! Ich glaube, ich habe gerade einen Mord begangen!“ Tags darauf muss die rührige Juristin feststellen, dass im kleinen Dorf Helenendeich nicht nur Eike Harms erschlagen in seiner Küche aufgefunden wurde, sondern auch ein Mann namens Sascha Janssen. Und das ist nur der Anfang, wobei sich Fentjes Recherchen enorm schwierig gestalten. Sie hat keinerlei Befugnisse, ihr mutmaßlicher Mandant ist tot und konnte sie nicht offiziell beauftragen. Zusammen mit dem Journalisten Niklas John ermittelt sie dennoch und sie stoßen in dem norddeutschen Dorf auf eine Mauer des Schweigens. Vor allem, als sich herausstellt, dass Sascha Eike Harms gar nicht ermordet und sich dann selbst erhängt hat, sondern beide Männer von einem Unbekannten getötet wurden, kann sie nicht auf Hinweise aus der Bevölkerung hoffen, das Dorf schweigt eisern. Auch die Informationen zu einem mehrere Jahre zurückliegenden Vermisstenfall und einem Selbstmord sind spärlich. Aber hängen die beiden Fälle überhaupt zusammen? Stilistisch ist das Buch leicht und flüssig zu lesen. So viel zu den positiven Aspekten. Eigentlich liegt mir die ungewöhnliche Konstellation bei den „Akte Nordsee“-Krimis auch. Dass das Ermittlerteam aus einer Anwältin und einem Journalisten besteht, ist nicht alltäglich. Aber in diesem Band überschreitet Fentje ihre Kompetenzen meiner Meinung nach so eklatant, dass ihre Impertinenz zum Teil schon fast zum Fremdschämen war. Was für ein Glück, dass Niklas als Journalist einen guten Draht zur Polizei hat und ihr zu Hilfe eilen kann. Überhaupt hilft den beiden immer wieder Kommissar Zufall und irgendwelche Beziehungen zu irgendwem, der irgendwen kennt, der irgendwas weiß. Ihre eigene zwischenmenschliche Beziehung ist in der Schwebe, was Oma Gretje gar nicht passt. Sie versucht daher verzweifelt, Fentje an den Mann, genauer gesagt, an den neuen Tierarzt, einen schmucken Adligen zu bringen. Niklas hingegen muss sehr viel Charme spielen lassen, um als Witwentröster an Informationen zu den Morden zu kommen. Leider schafft Eva Almstädt es nicht, einen konstanten Spannungsbogen aufzubauen. Über weite Teile plätschert das Buch vor sich hin, wirklich Fahrt nimmt die Handlung erst im letzten Drittel auf. Durch die große Zahl an Charakteren wird alles etwas unübersichtlich, zumal einige der Personen zur eigentlichen Geschichte nichts oder nur wenig beitragen. Obwohl ich, der ich in einem 200-Einwohner-Dorf lebe, vieles der Dynamik innerhalb der Ortsgemeinschaft nachvollziehen kann, hätte ich mit der Feindseligkeit nicht gerechnet. Doch, wie Fentje konstatiert: „»In Helenendeich ist aber nichts normal“. Zusammen mit den Themen Kriminalität, Gewalt gegen Frauen und Mobbing hatte ich manchmal das Gefühl, die Autorin hat sich etwas verrannt, da nicht alles zufriedenstellend auserzählt wird. Selbst die Auflösung am Schluss konnte bei mir nicht punkten. Insgesamt fand ich „Das schweigende Dorf“ zu konstruiert, was in Anbetracht der guten Idee hinter dem Buch schade ist. Da hat die Autorin meiner Meinung nach sehr viel Potential verschenkt. Zusammen mit der fehlenden Spannung war das Buch für mich leider eine Enttäuschung und ich vergebe zwei Sterne.
Fentje Jacobsen ist eine tolle, engagierte, herzliche und bodenständige junge Frau, deren Kanzlei auf dem Hof ihrer Großeltern immer noch nicht so recht laufen möchte. Zudem hat sie auch in diesem Buch wieder allerhand auf dem Hof zu tun und auch ihre Nichte Sofia macht ihr einige Sorgen. Ich fand es schön, wie Fentje sich um Sofia kümmert, auch wenn es nicht so leicht ist, aus ihr herauszubekommen, was sie bedrückt. Man merkt, wie nah ihr Sofias Probleme gehen ebenso wie sehr Sofia ihrer Tante vertraut und ihren Rat und ihre Hilfe schätzt.
Neben Fentje spielt natürlich auch der Journalisten Niklas John wieder eine wichtige Rolle. Er ist mir ebenso wie Fentje richtig ans Herz gewachsen. Man merkt, wie viel die beiden sich bedeuten, sich aber scheuen dem jeweils anderen ihre Gefühle zu gestehen. Dadurch entstehen einige Missverständnisse, bei denen ich viele Male aufgeseufzt habe, aber nicht im negativen Sinne. Denn gefühlt immer, wenn doch einer der beiden den ersten Schritt machen möchte, passiert wieder etwas. Es ist richtiggehend wie verhext, aber dadurch entsteht neben dem Fall, den beide bearbeiten, auch zusätzliche Spannung. Denn ich wollte auf jeden Fall wissen, ob es beide irgendwann doch mal schaffen, sich auszusprechen.
Die Spurensuche, die Fentje und Niklas meistens unabhängig voneinander bestreiten, war von Anfang bis Ende spannend. Was daran lag, dass niemand im Ort Helenendeich reden will, jeder von ihnen Geheimnisse hat, die sie oder er um jeden Preis beschützen will und man je mehr man über die beiden Opfer erfährt, umso mehr Personen erscheinen eine verdächtig. Zudem gibt die Autorin wirklich nur so viele Informationen preis, die man braucht, um der Handlung gut zu folgen. Außerdem hat sie einige Wendungen eingebaut, mit denen ich nicht gerechnet habe und die mich aber hin und wieder auf eine falsche Fährte gelockt haben. Das alles sorgt für eine Menge Spannung und regt zum mitermitteln an. Ich habe Fentje und Niklas jedenfalls wieder gern auf ihrer Spurensuche begleitet und versucht der Person hinter der Tat auf die Schliche zu kommen.
Die Autorin hat es geschafft, den besonderen Charme von Land und Leute einzufangen, ebenso wie die Atmosphäre der unterschiedlichen Orte, sodass ich das Gefühl hatte, diese selbst zu besuchen. Zudem habe ich mich viele Male über Fentje Oma Gretje amüsiert, die ihre Nase überall reinsteckt, aber das auf eine so liebenswerte Art, dass man ihr gar nicht böse sein kann.
Fazit: Ein spannender Krimi, in dem wir Fentje und Niklas auf die Spurensuche in einem sehr verzwickten Fall begleiten. Ich habe dies wieder gern getan und mitgerätselt, wer hinter der Tat stecken könnte. Da nicht nur die beiden Opfer, sondern auch die Personen aus ihrem Umfeld Geheimnisse haben, die sie um jeden Preis verbergen wollen und Fentje in Helenendeich auf eine Wand aus Schweigen trifft, war für eine Menge Spannung gesorgt. Diese wurde durch einige überraschende Wendungen und falsche Fährten, die die Autorin gelegt hat, noch angeheizt. Nun bin ich gespannt, in welchem Fall Fentje und Niklas freiwillig oder unfreiwillig als nächstens ermitteln werden.
Eva Almstädts "Akte Nordsee - Das schweigende Dorf" entführt uns als Leser:innen in ein malerisches Dorf an der Nordsee, in dem die Anwältin Fentje Jacobsen unerwartet in einen mysteriösen Mordfall verwickelt wird. Die Autorin Eva Almstädt, geboren und aufgewachsen in Hamburg, hat bereits eine erfolgreiche Karriere als freie Autorin hinter sich und ist eine feste Größe in der Krimiszene. Sie präsentiert mit dem Buch Kriminalroman, der von ihren Erfahrungen in Norddeutschland und ihrer Liebe zur Region zeugt.
In "Akte Nordsee - Das schweigende Dorf" wird die Anwältin Fentje Jacobsen von einem mysteriösen Anrufer um Hilfe gebeten, der kurz darauf selbst ermordet wird. Gemeinsam mit dem Journalisten Niklas John begibt sie sich auf die Suche nach Antworten und gerät dabei in Lebensgefahr. Es ist der 3. Band der Reihe.
Ich hab das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, weil ich schon die beiden vorangegangenen Bänder der Reihe gelesen hab und großer Fan der "Pia Korittki" Reihe der Autorin bin. Doch leider ist dieser Teil weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben... Die Vielzahl an Charakteren machte es schwierig, den Überblick zu behalten. Und das sag ich, obwohl ich viele der Charaktere schon aus den vorangegangenen Bücher kannte. Und auch die Handlung und das Motiv für die Morde blieb für mich stellenweise undurchsichtig. Der Einstieg war vielversprechend. Die Kapitellänge ist angemessen, und der Schreibstil ist leicht verständlich, jedoch könnte mehr Abstand zum inneren Buchrand die Lesbarkeit verbessern. Die plattdeutschen Ausdrücke verleihen dem Text eine authentische Note und sind gut verständlich.
Im Verlauf der Geschichte verlor sich die Spannung leider zunehmend. Die Beziehung zwischen Fentje und Niklas blieb oberflächlich und ihre mangelnde Kommunikation frustrierte mich - auch weil sich auch im 3. Band kein "real talk" ergibt und die beiden nicht vernünftig wie 2 Erwachsene miteinander reden. Es werden zwar einige wichtige gesellschaftliche Themen, wie häusliche Gewalt, die Rolle der Frauen im Dorf oder Mobbing angeschnitten, jedoch ohne sie ausreichend zu vertiefen. Das Thema Mobbing verläuft beispielsweise ganz im Sand und man weiß nicht, wie es diesbezüglich ausgeht.
Die geringe Spannung und die unsicheren, teilweise unsympathischen Charaktere haben mich gelangweilt. Daher kann ich das Buch leider nicht weiterempfehlen und vergebe aus den genannten Gründen leider nur 2 von 5 Sternen.
Buchmeinung zu Eva Almstädt – »Das schweigende Dorf«
»Das schweigende Dorf« ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2024 bei Lübbe erschienen ist. Dies ist der dritte Band in der Serie um die Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John.
Zum Autor: Eva Almstädt absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Sie ist Autorin der erfolgreichen Ostseekrimireihe um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki und lebt in Hamburg.
Zum Inhalt: Anwältin Fentje Jacobsen ermittelt in einem Fall ohne offizielles Mandat. Im beschaulichen Nachbardorf werden zwei Tote gefunden und Fentje glaubt, dass einer der beiden Toten sie beauftragen wollte. Auch der Journalist Niklas John ist involviert.
Meine Meinung: Diesmal fand ich den Einstieg in den Fall nicht so gelungen, weil Fentjes fehlendes Mandat auch weniger Informationen für die Anwältin bedeutet. Auch Niklas John ist in ungewöhnlicher Mission unterwegs. Bald kommen aber die Stärken der Serie zum Tragen. Atmosphärische Erzählungen mit ordentlich Küstenflair, liebenswert beschriebene Figuren, mehr als ein Hauch Romantik und interessante Nebenhandlungen machen das Buch für mich lesenswert. Fentjes Nichte wird gemobbt und braucht Hilfe, der neue Tierarzt macht einen gediegenen Eindruck und hat auch Interesse an Fentje. Niklas hat Ideen, eine wundervolle Katze namens Blofeld und erfährt die Probleme eines begehrten Junggesellen. Das Dorf selber schweigt eisern und der Leser erfährt von unglücklichen Bewohnern und tragischen Ereignissen. Fentje und Niklas arbeiten zusammen und sind ideenreich bei der Informationsbeschaffung. Der Schreibstil hat mich von Anfang mitgenommen, während die Spannung sich erst langsam aufbaut. Gegen Ende wird es sogar dramatisch. Am Ende steht ein vollständig gelöster Fall und Beziehungen, die noch nicht vollständig geklärt sind. Ich bin schon auf den nächsten Fall gespannt.
Fazit: Ein Kriminalroman, der mit Figurenzeichnung, Schreibstil und Atmosphäre punktet und mich trotz einiger Ungereimtheiten sehr gut unterhalten hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde eher ruhiger Krimis aus.
Fentje Jacobsen wird mitten in der Nacht angerufen und ein Mann braucht Hilfe. Als sie am nächsten Morgen zu der Adresse kommt, ist die Polizei schon dort und nimmt zwei Morde auf. Auch der Anrufer ist tot. Der Journalist Niklas John ist am Tatort, denn der Pressestaatsanwalt möchte, dass er den Tatort aus neutraler Sicht beurteilt. Für die Polizei sieht es aus, als ob es Mord und Selbstmord war. Für die Polizei scheint es ganz einfach zu sein und ihre Ermittlungen werden auf Sparflamme durchgeführt. Niklas und Fentje haben Bedenken, doch sie müssen feststellen, dass die Bewohner des Dorfes keine Informationen an Fremde weitergeben. Ein aussagekräftiges Cover des Krimis „das schweigende Dorf“ von Eva Almstädt deutet auf ein zentrales Thema dieses Buches hin. Ein Dorf, das allein für sich liegt und die Bewohner eine verschwiegene Gemeinschaft sind. In diesem Dorf gibt es nun zwei Tote Menschen und das weist auf schwierige Ermittlungen hin. Dieser Band ist das dritte Buch aus der Reihe Akte Nordsee, deren Hauptcharaktere die Anwältin Fentje Jacobsen und der Journalist Niklas John sind. Die beiden kommen mir auch hier vor wie die zwei Königskinder, die nicht zusammen kommen können. Es ist schon eine besondere Situation, aber sie können auf jeden Fall gut zusammenarbeiten. Am Beispiel von Fentje ist auch festzustellen, dass auch wenn du aus der Gegend kommst eine verschworene Dorfgemeinschaft dich nicht so schnell akzeptiert. Diese Situation entschleunigt die Ermittlungen, da nichts nach außen dringt und du warten musst, bis es einer tut. Doch es sind nicht nur die Morde, die hier thematisiert werden, sondern auch andere Themen stehen nicht direkt im Mittelpunkt, sondern sind wichtig, wie Mobbing, Gewalt in der Familie und ähnliches. Es gibt auch nette Szenen, wie Fentjes Oms, die sie mit dem gut aussehenden Tierarzt verkuppeln will. Aber es schwingt immer diese Dorfgemeinschaft mit, die so gar nicht raus und keinen reinlässt. Den Spannungsbogen hat die Autorin sehr gut hinbekommen und hält auch noch Überraschungen bereit. Es ist schwierig für mich zu entscheiden, wie gut finde ich diesen Krimi. Auf der einen Seite fehlt der Schwung, aber auf der anderen Seite müssen Ermittler auch mal viel Geduld haben, so dass ich dieses Buch sehr authentisch finde.
Ein solider Almstädt-Krimi . Mich begleiten die Krimis von Eva Almstädt gefühlt schon eine halbe Ewigkeit. Dieses Jahr ist schon der 19. Teil ihrer Ostsee-Reihe erschienen. Im dritten Jahr gibt es jetzt außerdem die Akte Nordsee-Reihe, die ich ebenfalls mit großer Freude lese. Der neue Fall trägt den Titel “Das schweigende Dorf”.
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Darum geht’s: Anwältin Fentje Jacobsen erhält mitten in der Nacht einen Anruf. Ein Mann bittet sie um Hilfe, weil er demnächst des Mordes verdächtigt wird. Dann werden im Nachbarort zwei Leichen gefunden. Einer von ihnen ist Fentjes neuer Klient. Sie ermittelt wieder zusammen mit dem Journalisten Niklas John.
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Eva Almstädt hat es mit den ersten beiden Bänden der Reihe bereits geschafft, dass ich eine gute Bindung zu den Personen aufgebaut habe. So ist die Rückkehr auf den Schafhof der Jacobsens gleich wieder sehr vertraut ausgefallen. Sie sind alle wieder versammelt: Die pubertierende Nichte, der plattdeutsch sprechende Opa und die Oma, die Fentje endlich an den Mann bringen will. Der neue Tierarzt im Dorf reichert die Storyline um Fentjes Privatleben zusätzlich an. Und Niklas John darf als Co-Ermittler mit eigenen privaten Baustellen natürlich auch nicht fehlen.
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Almstädts Krimis haben immer eine gute Portion Lokalkolorit, so dass ich mir alles genau vorstellen, in die Handlung eintauchen und mitermitteln kann. Der Kriminalfall gehört diesmal nicht unbedingt zu den stärksten und konnte mich nicht ganz so packen, wie die Fälle zuvor. Das liegt daran, dass die Krimihandlung gegenüber dem Privatleben der Ermittler etwas ins Hintertreffen gerät. Gegen Ende packt Almstädt dann aber doch noch ein paar Überraschungen aus und es wird nochmal richtig temporeich und spannend. Insgesamt ist deshalb auch dieser Fall nicht schlecht.
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Ich würde “Das schweigende Dorf” letztendlich als soliden Krimi einstufen, der gut zu unterhalten weiß. Das Gesamtpaket stimmt - gerade, wenn man auch Krimis mag, die mal mehr in die Natur und ins Privatleben der Ermittler abdriften und nicht zwingend von Tempo und Spannung geprägt sind. Almstädt-Fans kennen das bereits in unterschiedlicher Ausprägung. In diesem Fall ist es so, dass der Krimi zwar schwächelt, mir dafür aber das Drumherum sehr gut gefallen hat. Das gleicht sich dann irgendwie aus. Ich bin jedenfalls auch hier wieder auf meine Kosten gekommen und vergebe trotz Schwächen aufgerundet ⭐️⭐️⭐️⭐️.
Ein kniffliger Fall für Fentje und Niklas Mitten in der Nacht erhält Fentje Jacobsen einen mysteriösen Anruf. Ein Mann bittet um Hilfe, denn er befürchtet des Mordes verdächtigt zu werden. Am nächsten Morgen werden zwei Tote in dem kleinen Dorf Helendeich gefunden und die Polizei geht erstmal von Mord mit anschließendem Suizid aus. Als dem Journalisten Niklas John bei der Besichtigung des Tatorts Ungereimtheiten auffallen, beginnen beide zu recherchieren, aber stoßen schnell auf eine Mauer des Schweigens.
"Das schweigende Dorf" ist bereits der dritte Fall für die Akte Nordsee auf der Eiderstedter Halbinsel den man aber durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Alle wichtigen Informationen wurden geschickt in die Story mit eingeflochten.
Bei dieser eher ruhigen Nordsee-Krimi-Reihe stehen nicht die polizeilichen Ermittlungen im Vordergrund, sondern die Nachforschungen und Befragungen von der Anwältin Fentje und dem Journalisten Niklas. Besonders schön hat die Autorin wieder ihre Hauptprotagonisten in Szene gesetzt. Aber auch Oma Gretje kam hier immer wieder zu Wort. Allerdings hat mich ihre Art Fentje unter die Haube zu bringen diesmal etwas irritiert und genervt.
Der Kriminalfall an sich ist lange undurchsichtig und ich habe einige Zeit an den Zusammenhängen gerätselt. Klar ist recht früh, dass die Bewohner des kleinen Dorfes Helenendeich etwas zu verbergen haben und keiner etwas verraten will.
Ich kenne bereits die ersten beiden Bände dieser herrlichen Serie, doch fehlte mir leider diesmal die besondere Ausarbeitung des Motivs, auch mit der persönlichen Beziehung zwischen Fentje und Niklas könnte es jetzt mal weitergehen, das ständige Hin und Her wird mir sonst zu langweilig. Ich bin gespannt auf den nächsten Fall.
Achtung: Diesen Krimi sollte man nicht direkt nach "Mordseesturm" von Emmi Johannsen lesen, weil es zu viele Parallelen gibt! Ich mag diese Reihe, weil hier keine Polizisten oder Privatdetektive die Fälle lösen, sondern eine Rechtsanwältin und ein Journalist. Sie haben einerseits keine Dienstvorschriften, die sie beachten müssen, andererseits sind sie eigentlich nicht befugt, Leute zu verhören, Tatorte zu untersuchen oder in alte Polizeiakten zu schauen. Dieser Fall ist anfangs sehr verworren und die Ermittler stoßen auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens. Sie verfolgen diverse Spuren und werden dabei von so manchen privaten Verstrickungen ausgebremst. Mir hat das sehr gefallen.
Was war das denn? Mitten in der Nacht ruft ein Mann bei Fentje an, um ihr zu sagen, dass er ihre Hilfe braucht, da er demnächst des Mordes verdächtigt wird. Als bald danach im Nachbarort zwei Tote gefunden werden und einer davon derjenige sein soll, der sie vorsorglich als Anwältin anheuern wollte, wird sie hellhörig. Was genau ist da geschehen und warum dieser doch sehr mysteriöse Anruf? Und da auch Niklas als Journalist in diese Taten irgendwie involviert ist, beginnen die beiden mit ihren ganz eigenen Nachforschungen.
Schon der Prolog macht neugierig. Da sucht einer den Kanal ab, ganz im Verborgenen, denn seine Frau darf davon nichts wissen. Wie hängt diese Suche mit den beiden Toten zusammen? Lange, sehr lange ist dies nicht sichtbar.
„Das schweigende Dorf“ ist nach „Der Teufelshof“ mein zweites Buch der Akte Nordsee, das erste dieser Reihe „Am dunklen Wasser“ will unbedingt noch gelesen werden. Fentje Jacobsen und Niklas John – unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein und doch haben sie einen Draht zueinander, der mal stabil und hart wie Stahl ist, dann aber wieder ziemlich brüchig zu sein scheint. Fentje ist Anwältin mit Leib und Seele, ihre Kanzlei betreibt sie auf dem Schafshof ihrer Großeltern, was den Vorteil hat, die beiden im Blick zu haben, während Niklas John als Journalist auch in Krisengebieten zu finden ist. Sein feudales Heim findet man in St. Peter-Ording und gerade eben ist auch Blofeld, die luxuriöse Katze, wieder bei ihm eingezogen.
Auch dieser dritte Fall hat mich abgeholt, er ist spannend mit verschwiegenen, verschlagenen, unsympathischen, äußerst kriminellen und auch liebenswerten Charakteren, denen ich ihre Eigenarten durchweg abnehme. Die eingestreuten plattdeutschen Redensarten und Sätze passen perfekt in die Umgebung und sind dank den gut in den Text eingebundenen Übersetzungen auch für alle verständlich. Auch Fentjes Großmutter mischt hier kräftig mit, ihr Part war mir jedoch zu übergriffig, zu gewollt. Auch wenn ich es durchaus schätze, dass neben den im Vordergrund stehenden Ermittlungen Privates durchklingt, so hat Oma sich zu weit vorgewagt und ist ins Unglaubwürdige abgedriftet. Die weitreichenden Ermittlungen an sich haben mich jedoch wieder versöhnt.
Eva Almstädt hat mich lange im Dunkeln gelassen, sie hat mich zuweilen auf Irrwege geführt und mir einen Schluss präsentiert, den ich so dann doch nicht erwartet hätte. Gut so, sie hat mir einmal mehr kurzweilige Lesestunden beschert und nun hoffe ich, dass ihre beiden Hauptakteure bald wieder ermitteln werden.
Ich bin immer skeptisch, wenn ein Autor oder eine Autorin einer von mir gerne gelesenen Reihe etwas Neues außerhalb dieser Reihe schreibt. Deshalb habe ich lange gezögert, bis ich zu diesem Buch von Eva Almstädt griff. Ihre Ostseekrimi-Reihe liebe ich schon lange. Ich bin jedoch positiv überrascht worden. Die Story war wie gewohnt schlüssig und realistisch und die Charaktere sind ebenso liebenswert und menschlich (in Ermangelung besserer Worte) wie die aus der Ostseekrimi-Reihe. Die Tatsache, dass ich mit dem dritten Buch aus der Reihe begann, tat dem Lesefluss und -Genuss keinen Abbruch.
Spannend wie immer,auch wenn man sich schon fragt,warum Fentje so aktiv ist,da ihr mutmaßlichen Mandat(es kommt gar nicht dazu)gleich zu Anfang stirbt.
Schwächer als die Vorgänger Willkommen zurück auf dem Hof von Fentje und ihrer Familie. Die beteiligten Personen sind direkt vertraut und mein heimlicher Star - Blofeld, die Katze - ist auch wieder mit dabei. Bevor ich auf die Krimihandlung eingehe, etwas zu der Rahmenhandlung. Diese macht diese Serie aus. Wir haben hier zwei Ermittler, Niklas und Fentje, die keine Polizisten sind, sondern Anwältin und Journalist. Eine mögliche Beziehung der beiden spielt im Hintergrund immer mit. Die Familie und das Dorfleben stehen mit im Vordergrund und das Flair der Nordseeküste wird auch transportiert. Die Krimihandlung zieht sich in diesem Band etwas und enthält auch ein paar Ungereimtheiten. Obwohl im letzten Drittel mehr Schwung und Spannung in die Handlung kommt, ist der Krimianteil deutlich schwächer als Band 1 und 2. Aber man muss das Buch als Ganzes betrachten. Hier geht es ja nicht um actiongeladene Krimihandlung, sondern um einen Krimi, der auch die regionalen Besonderheiten von Land und Leuten einfängt. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und ich vergebe gerne 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für die Reihenleser.