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Bürgerlichkeit als Lebensform ist ein treffend gewählter Titel für diese nachgelassenen Arbeiten Fests, dem "Bürgerlichkeit" als Ideal einer geistigen Lebensform galt, das nicht nur jener "Generation widriger Jahre", zu der er sich zählte, Halt zu geben vermochte und dessen Zerstörung im "Jahrhundert der Katastrophen" so vielen den Boden unter den Füßen entzog. Von Fests unbeirrtem Festhalten an seinem Bürgerlichkeitsideal als dem Leitmotiv seines geistigen Schaffens legen die hier versammelten Aufsätze in der Gesamtschau ein ebenso beredtes wie beeindruckendes Zeugnis ab.
Neben anderem, durchweg Lesenswertem, enthält der Band Betrachtungen über "Die verlorene Kunst. Geschichtsschreibung als Wissenschaft und Literatur" und über "Hitlers wirkliches Vermächtnis" (die Zerstörung der Bürgerlichkeit als dem "zivilisatorischen Grundvertrauen, das die Menschen bis dicht an die Gegenwart getragen hat"), über Goebbels, Adam von Trott und das Hitler-Attentat vom 20. Juli, über Thomas und Heinrich Mann, Willy Brandt und über "Ursprung und Formen des Totentanzes vom Mittelalter bis zur Gegenwart" -- um nur einige der besonders gelungenen Stücke herauszugreifen. -- Andreas Vierecke, Literaturanzeiger.de
355 pages, Kindle Edition
First published January 1, 2006